Bild: Mit Erasmus kann es unter anderem auch nach Griechenland gehen., Auslandsaufenthalt im Studium — so wird’s möglich! Levina Holtz

Lenny Kravitz  spielt mit“I want to get away/ I want to fly away…”in Dauerschleife in Eurem Kopf? Manchmal haben wir doch alle einfach Lust, mal Beton gegen Beach Vibes auszutauschen. Oder darf es eher eine prickelnde Metropole sein?

Vor allem in den Semesterferien bietet es sich an, eine Reise während des Studiums zu planen! Wann hat man schließlich schon genug Zeit, um bei den zahlreichen Angeboten den Überblick zu behalten? Reisen ist zudem kostspielig. Zum Glück gibt es an der RUB spezielle Förderprogramme, die auch einem federleichten Studi-Portmonee wortwörtlich zum Abheben verhelfen. Mit folgenden Angeboten steht Ihr zumindest gedanklich schon mit einem Bein im Flieger. 

Mit PROMOS zum/r Passgier:in werden

PROMOS ist ein vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziertes Stipendienprogramm, das kurzfristige Auslandsaufenthalte von ein bis sechs Monaten fördert.

Es ist ein Teilstipendium, das Euch einmalig einen Teil der Reisekosten erstattet und Euch zudem monatlich Geld zur Verfügung stellt. Die genauen Summen, passend zum Aufenthaltsort, könnt Ihr hier einsehen: https://tinyurl.com/562veuec 

Bis zum 1. November 2024 können sich RUB-Studierende aller Fakultäten bewerben, wenn sie im Förderjahr 2025 einen Studienaufenthalt über ein Austauschprogramm des International Office oder der Fakultäten/Institute an einer internationalen Partnerhochschule der RUB planen. Auch Bewerbungen für Auslandsaufenthalte zur Anfertigung der Abschlussarbeit oder für Auslandspraktika sind willkommen.

Bevor Ihr Euch bewerbt, solltet Ihr Euch bereits darum gekümmert haben, wo die Reise genau hingehen soll. Der Studien- oder Praktikumsplatz muss Euch also schon garantiert sein. Zur Not können offizielle Zulassungen allerdings noch nachgereicht werden, wenn die Zulassung bei Bewerbungsschluss noch nicht vorliegt. Wichtig: Euer Aufenthalt muss im Rahmen eines Austauschprogramms der Ruhr Universität organisiert werden. Hier findet Ihr alle Kooperationspartner der RUB: Studierendenaustausch RUB Startseite – 1 – Development Site

Eure Destination darf überdies kein Erasmus Teilhabeland sein. 

Wenn Ihr Euch bewerben wollt, braucht Ihr des Weiteren noch ein Empfehlungsschreiben eines:r Dozierenden. Das Schreiben sollte einen Umfang von ein bis zwei Seiten haben und deutsch- oder englischsprachig sein. Ihr solltet hier als besonders förderungswürdig empfohlen werden.

Eure Knie werden bei dem Gedanken weich? Nur Mut, wir sind uns sicher, es gibt bestimmt zahlreiche Gründe, die für Euch sprechen!

Für das Förderjahr 2025 gibt es zwei weitere Fristen: 01.03.2025 und 01.06.2025. Eine mehrmalige Bewerbung für eine PROMOS-Förderung desselben Aufenthaltes ist innerhalb desselben Förderjahres nicht möglich. Die erste Bewerbungsfrist für das Förderjahr 2025 endet am 01.11.2024. Nichtdeutsche RUB-Studierende können sich nur bewerben, wenn sie mit dem Ziel eingeschrieben sind, einen Studienabschluss an der RUB zu erwerben.

Mit Erasmus zur Einreise

Egal ob Auslandssemester, Praktikum oder Kurzaufenthalt – Erasmus könnte Eure helfende Hand bei Eurem Auslandsaufenthalt sein. 

Wollt Ihr im Ausland studieren, solltet Ihr Euch mindestens anderthalb Jahre vorher informieren. Die Deadlines für die Bewerbungen sind nämlich immer einmalig zu Jahresbeginn für das Winter- und Sommersemester des nächsten Jahres. 

Dies bedeutet, dass Ihr Euch zum Beispiel für ein Auslandssemester im Wintersemester 25/26 bereits Anfang 2025 bewerben müsst.

Mit Erasmus erhaltet Ihr ein monatliches Fördergeld, das je nach Land ungefähr zwischen 500 Euro und 600 Euro liegt. Außerdem werden Eure Studienkosten übernommen. Reisekosten werden im Vergleich zu PROMOS nicht berücksichtigt.

Ihr mögt das Abenteuer? Kein Problem, aber treibt es nicht auf die Spitze. Denn auch beim Auslandsstudium mit Erasmus ist zu beachten, dass Ihr (leider) nicht einfach blind in irgendeinen Flieger steigen könnt. 

Eure Reise kann jedoch in alle 27 Mitgliedsstaaten der EU sowie Island, Norwegen, Liechtenstein, die Türkei, Serbien und Nordmazedonien gehen. Auch Aufenthalte im UK können weiterhin gefördert werden.

Um Euch für ein Stipendium bewerben zu können, müsst Ihr dies allerdings über die Erasmus-Austauschplätze Eures Fachbereichs an europäischen Partnerhochschulen tun. Lasst Euch dazu von dem/der Fachberater:in Eures Studiengangs beraten: http://international.ruhr-uni-bochum.de/de/erasmus-fachkoordinatorinnen. Nachdem ihr von Eurem/r Erasmus-Fachkoordinator:in eine Zusage für einen Erasmus-Studienplatz erhalten habt, füllt Ihr im Outbound-Portal den Erasmus-Stipendienantrag aus und versendet ihn online. Ladet den Antrag anschließend herunter und leitet ihn per E-Mail an Eure:n Erasmus-Fachkoordinator:in weiter. Diese:r übermittelt den Antrag dann an das International Office. Nachdem Euer Erasmus-Fachkoordinator Euch für einen Austausch an einer Partnerhochschule ausgewählt hat, werdet Ihr von ihm dort nominiert. Im Anschluss müsst Ihr Euch an der Gasthochschule als Erasmus-Studierende anmelden.

:Levinia Holtz

Bild: Im SSC könnt Ihr die ZSB finden., Mit Workshops zum besseren Lernen Alina Nougmanov

Im Studium kann es manchmal drunter und drüber gehen. Da ist es oft gar nicht mal so einfach, den Überblick zu behalten und allen Verpflichtungen nachzukommen. Die Studienberatung hilft mit Workshops.

Wir haben uns mit Kathrin Humpert-Frey von der Zentralen Studienberatung (ZSB) der RUB unterhalten und nachgefragt, was angeboten und geplant wird.

Frau Humpert-Frey erzählt, dass Viele gar nicht von den Angeboten der ZSB wissen, da es oftmals schwierig sei, darauf aufmerksam zu machen. So wurde auch der Workshop „Get your things done”, welcher am 28. August stattfindet, erst ausgebucht, nachdem eine E-Mail von Peter Kardell dazu verschickt wurde. Ursprünglich wäre der Workshop für 16 Personen ausgelegt gewesen, doch durch die unerwartet hohe Nachfrage wurde die Teilnehmer:innenzahl erhöht und das Konzept auf eine größere Gruppe umgestellt. „Weil es dabei auch schon darum geht, mal miteinander ins Gespräch zu kommen und Dinge zu erarbeiten“, hätte man schließlich eine Grenze ziehen müssen. Sonst sei es einfach nicht möglich, allen Teilnehmenden gerecht zu werden. „Es wird sich entscheiden, wie der kommende Durchgang ist, ob wir Dinge noch anpassen müssen oder ob es Überarbeitungsbedarf gibt. Da sind wir immer dran“, fügt Frau Humpert-Frey hinzu.

Der Workshop selbst ist ausschließlich auf Studierende ausgerichtet und findet dieses Jahr bereits zum zweiten Mal statt. Der erste Durchlauf war im Februar, die Menge an Anmeldungen aber deutlich geringer als im August. „Die Teilnehmenden waren alle Studierende der RUB, aus ganz unterschiedlichen Bereichen, aus ganz unterschiedlichen Fächern und Fachsemestern. Wir hatten sowohl Teilnehmende aus der Studi-Anfangsphase, als auch Teilnehmende aus fortgeschritteneren Semestern“. Dementsprechend sahen sich die Leiter:innen des Workshops mit verschiedenen Anliegen konfrontiert. „Wir nehmen die Anliegen auch wahr und versuchen, darauf einzugehen. Hauptthema waren Zeitplanung und Motivation sowie das Anfangen. Man hat auch geschaut, wie man alles unter einen Hut bekommt. Bei Vielen steht ja nicht nur das Studium auf dem Plan, sondern Dinge, wie zum Beispiel Nebenjob oder familiäre Verpflichtungen, Alltagsbewältigung und Alltagsaufgaben“. Rückmeldungen von ehemaligen Teilnehmer:innen gibt es ebenfalls. Diese loben unter anderem die Arbeitsatmosphäre. Als besonders hilfreich wird der Austausch mit anderen sowie der erhaltene Input empfunden. Durch den Workshop würde man einen guten Überblick über die eigenen Aufgaben bekommen.

Wie bereits angeschnitten, arbeitet die Zentrale Studienberatung daran, das Bestmögliche aus ihren angebotenen Kursen rauszuholen: „Und dann ist das immer so, dass wir uns ständig versuchen zu verbessern, die Rückmeldungen anhören und dann nochmal das Konzept angucken sowie überarbeiten, wenn es nötig ist. Unsere Programmplanung für das nächste Semester ist gerade in Arbeit. Zum Beispiel bei dem Thema Lernen wissen wir schon, wie wir das angehen werden“. Auch die Zeitplanung im Studium sei ein wichtiger Aspekt, weswegen man in Zukunft bereits Pläne dazu hätte. Wie jedoch der genaue Ablauf aussehen wird, ob sich was ändert und was für Methoden angewendet werden, würde sich später herausstellen, erklärt Frau Humpert-Frey. 
Neben dem Workshop Ende August stehen auch viele Willkommensveranstaltungen und Angebote für die neuen Erstis an. Für das Wintersemester ist eine Workshopreihe zu verschiedenen Lernmethoden geplant, die voraussichtlich im Oktober/November startet und über einige Wochen laufen soll. Wer lieber online einem Workshop lauscht, der kann bei „Digitale Lernzeit – In 45 Minuten zur neuen Lernmethode“ mitmachen. „Wir dachten uns, es macht die Teilnahme nochmal leichter, da es für manche einfach eine Hürde ist, in einen Workshop zu gehen“. Die Angebote auf einen Blick findet Ihr unter https://studium.ruhr-uni-bochum.de/de/workshops-coachings-und-beratung.
Zu der Motivation hinter den Workshops erzählt uns Kathrin Humpert-Frey: „Es ist ja häufig so, dass Studierende auch Nebenjobs oder andere Verpflichtungen haben – es gibt einfach unterschiedliche Lebensbereiche, in denen es Verpflichtungen oder Wünsche gibt. Und wir schauen eben, wie man das gut kombinieren kann und dass man sich darüber klar wird, wofür man eigentlich seine Zeit braucht – dass man sich auch nochmal bewusst macht, wie und wofür man seine Zeit einsetzen möchten. Es geht darum, Dinge miteinander zu vereinbaren“.

Die Zentrale Studienberatung veranstaltet aber nicht nur Workshops. „Wir bieten auch Beratungen an, das heißt, selbst wenn der Workshop ausgebucht ist, kann man sich bei uns für Termine melden, um sich über Zeitmanagement, Selbstorganisation im Studium oder das Lernen beraten zu lassen“. Neben der Möglichkeit, Gruppenangebote zu nutzen, kann man bei der Studienberatung auch einen Einzeltermin vereinbaren. Das funktioniert über eine Anfrage an zsb@rub.de oder indem man sich in der Telefonsprechstunde meldet. Sowohl die persönliche als auch die telefonische Sprechstunde finden von montags bis donnerstags statt, die genauen Zeiten könnt Ihr hier nachlesen. Neben der ZSB gibt es auch die psychologische Studienberatung, die sich zum Beispiel mit der Studienabschlussphase beschäftigt, oder den Career Service, der sich vor allem auf den Weg in die Arbeitswelt konzentriert.

:Alina Nougmanov

Bild: Misstrauensvotum

Was ist in der Sitzung passiert?

Außerordentliche Fakultätsratsitzung, Misstrauensvotum, neuer Dekan, aber weit und breit keine tatsächlichen Informationen oder Statements seitens der Universität.

Der Fakultätsrat der Juristischen Fakultät traf sich am 22. September 2022 zu einer außerordentlichen Fakultätsratsitzung.

Laut der sehr knappen Bekanntmachung der Universität ist Gegenstand der Sitzung „die Neuaufstellung des Dekanats der Juristischen Fakultät“. Mittlerweile ist bereits fast eine ganze Woche vergangen, doch Neuigkeiten oder Updates gibt es bisher keine. Der Dekan Professor Dr. Riesenhuber wurde durch ein konstruktives Misstrauensvotum seines Amtes enthoben.

Da ein Dekan oder eine Dekanin die Fakultät und die Geschäfte der Fakultät in eigener Zuständigkeit führt, Vorsitzende:r des Fakultätsrats ist, Sitzungen vorbereitet und die Beschlüsse ausführt, ist eine Abwahl nicht ohne weiteres möglich. Abgewählt werden darf nur, wenn eine qualifizierte Mehrheit vorliegt. Bei dreizehn Mitgliedern müssten drei Viertel, sprich mindestens zehn Mitglieder einer Abwahl zustimmen. Auf der Sitzung wurde der ehemalige Dekan mit zwölf von dreizehn Stimmen abgewählt. Die studentischen Vertreter Ugur Ince, Navid Heshmati und Nikita Kantor weisen bei rechtlichen Fragen zum Verfahren an das Dekanat dekanat-jura@rub.de und Rektorat (webmaster@ruhr-uni-bochum.de) und möchten selber kein Statement abgeben. Solltet Ihr dennoch Fragen an die studentische Vertretung haben, könnt Ihr die per Mail stellen: stud-vertreter-jura@rub.de

Gleichzeitig wurde Professor Dr. Wolters für ein Jahr als neuer Dekan gewählt. Die Sitzung wurde nicht vom Dekan selber geleitet, sondern von der Prorektorin Professor Dr. Lohse. Zur außerordentlichen Sitzung kam es durch Antrag der Professoren.

Genaue Begründung für das Misstrauensvotum liegen der Öffentlichkeit bisher nicht vor. Es hieß nur, dass „kein Vertrauen mehr vorliegt“. An dieser Stelle ein Verweis darauf, dass jede Sitzung protokolliert wird. Ein Protokoll für die außerordentliche Sitzung wurde bisher nicht bereitgestellt. Ob seitens der RUB noch eine genauere Bekanntmachung folgen wird, die länger als vier Sätze ist, bleibt offen. Die bisherige Bekanntmachung könnt Ihr über den nachfolgenden.

Link abrufen: https://news.rub.de/hochschulpolitik/2022-09-19-bekanntmachung-ausserordentliche-fakultaetsratssitzung-der-juristischen-fakultaet

Bild: Studieren mit Beeinträchtigung

Ein Studium kann Menschen mit Beeinträchtigung vor eine besondere Herausforderung stellen. Was ist das BZI und welche Serviceange- bote gibt es für beeinträchtigte Studierende?

Wer durch eine Beeinträchtigung oder eine chronische Erkrankung im Studi- um zusätzlich belastet ist, kann Hilfe erfahren. Dafür ist unter anderem das Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter (BZI) zuständig. Manche Beeinträchtigungen  sind sofort für andere erkennen – zum Beispiel, wenn jemand im  Rollstuhl  sitzt.

Viele Erkrankungen sind jedoch nicht sichtbar.Dazu zählen Multiple Sklerose, Diabetes, Erkrankungen des Herzens und auch psychische Erkrankungen wie Depressionen. Für alle diese Studierenden bietet die RUB Nachteil- sausgleiche an. Das BZI berät hinsichtlich dieser.

Welche Angebote gibt es an der RUB für beeinträchtigte Stu- dierende? Die Universitätsbibliothek bietet einen Bringdienst für schwer zugängliche Bücher an. DesWeiteren finden die Studierenden auf Ebene 0 und auf Ebene 2/Bereich 2 barrierefreie Computerar- beitsplätze mit elektrisch höhenverstellbaren Schreibtischen. Auf Nachfrage kann auch die Sprachausgabensoftware JAWS mit Kopfhörern genutzt werden.

Im BZI befinden sich weitere barrierefreie Arbeitsplätze, welche IT.Services betreut. IT.Services sind auch diejenigen, an die man sich für den Nachteilsausgleich bei Klausuren wenden kann. Studierende mit eingeschränkter oder fehlender Sehkraft gelangen an wissenschaftliche Hörbücher über die Universitätsbibliothek in Dortmund. Die Bestände sind in der SehKOn-Datenbank dieser Bibliothek einzusehen. Über die Datenbank können auchHörbücher anderer Bibliotheken bestellt werden.

Auch in der Mensa gibt es Angebote. Ein Unterstützungsdienst kann beim Trans- port von Tabletts helfen. Alternativ gibt es für beeinträchtigte Studierende die Möglichkeit, mit Hilfe eines Tablettwagens das Essen selbstständig zum Tisch zu transportieren.

Wer in die Nähe der RUB ziehen möchte, kann sich an das AKAFÖ wenden, um Wohnheimplätze zu finden, die für Studierende mit körperlicher Beeinträchtigung geeignet sind.

Um das Finden von barrierefreien Wegen zu erleichtern, gibtes einen Campusplan für Rollstuhlfahrende; außerdem sind Behindertenparkplätze an der RUB vorhanden: https://www.ruhr-uni-bochum.de/anreise/rollstuhlfahrende.html

Der Hochschulsport möchte ebenfalls inklusiv sein. Es gibt ein vielfältiges Angebot, unter dem beeinträchtigte Studierende auch eine passende Sportart finden können. Für weitere Informationen steht das Servicebüro des Hochschulsports zur Verfügung.

Wer gerade das Studium an der RUB anfängt und gerne persönliche Unterstützung erhalten würde, kann an dem neuen Peer-Mentoring-Programm P2P-Mentoring teilnehmen. Das Programm vermittelt erfahrene Studierende, die ähnliche Herausforderungen zu bewältigen haben, und die Studieninteressierten oder Erstis mit Beeinträchtigung zeigen, wie sie ihr Studium mit Beeinträchtigung und/oder Erkrankung gestalten können

:Alissa Wolters


Wenn Du einen Therapieplatz suchst, dann kannst Du da am besten die Telefonnummer 116117 (Ärzt:innennotfallnummer) anrufen. Dort kann man dringende Termine für Psychothe- rapie erhalten. Um genau zu sein, kriegt man dann von einer:m Psycholog:in ein Erstgespräch verordnet. In diesem Gespräch muss man dann erzählen, was so bei einem los ist und die Psychotherapeut:innen füllen dann ein PTV 11-Formular aus (laut Kassenärzlicher Bundesvereinigung ist das Formular „zur individuellen Patienteninformation im Rahmen der Psycho-therapeutischen Sprechstunde übersichtlicher gestaltet und in drei Bereiche unterteilt, die die Patientinnen und Patienten bei der Beantwortung folgender Fragen unterstützen sollen: Was habe ich?,Was ist zu tun?, Wie geht es weiter?”), in dem steht, ob man dringend eine Psychotherapie braucht, doch eher eine Klinik besuchen sollte oder die Therapie noch warten kann. Es wird quasi eine Verdachtsdiagnose ausgestellt. Je nachdem, wie wohl sich Betroffene damit fühlen, können sie sich die Diagnose auch von der jeweiligen Hausärzt:in beziehungsweise vom jeweiligen Hausarzt ausstellen lassen.

Es ist leider alles immer ziemlich bürokratisch. Damit Betroffenen da geholfen werden kann, geht man mit der Verdachtsdiagnose am besten zum sozialpsychiatrischen Dienst. Hier in Bochum istdas beim Gesundheitsamt, dort macht man ein Termin aus und trifft sich anschließend mit eine:r Sozialarbeiter:in. Nach ein paar Treffen helfen die, eine:n eigene:n Betreuer:in zu erhalten. Das alles beinhaltet einen gerichtlichen Prozess, da ist es gut, diese Hilfe der Sozialarbeiter:innen zu haben, die einen dadurch führen. Zusammengefasst, es ist so deutsch: Um Hilfe für bürokratischenKram bezüglich psychologischer Erkrankungen zu erhalten, muss man viel Bürokratisches durchlaufen, aber immerhin nicht ganz alleine.

Hilfe bei psychischen Belastungen und Erkrankungen an der RUB:

Psychologische Beratung: Hier erhaltet ihr besonders Unterstützung bei Problemen, die euer Studium behindern oder gefährden. Es können Einzel- oder Gruppengespräche ver- einbart werden undmehr. Alle Infos und Kontaktdaten um einen Termin zu vereinbaren findet ihr hier: https://studium.ruhr-uni-bochum.de/de/psychologische-studienberatung AKAFÖ Workshops: Mit „Wolle imKopf“ möchte das AKAFÖ Studierenden helfen achtsamer mit sich selbst umzugehen und psychische Gesundheit zu stärken. Ab dem 25.11.22 soll es losgehen, weitere Infos dazu könnt ihr hier lesen: https://semesterprogramm.akafoe.de/prod/veranstaltungen/Course/Overview/Index/RI-sel(Tree)l1id(1288)

:Nathalia Rodriguez

Bild: Kaputtes Bein – oh nein, kaputtes Gehirn – funktionier!

CN: In diesem Interview wird über Depression, Angststörung, Borderline Persönlichkeitsstörungund traumatischen Erlebnissen gesprochen. Um die interviewte Person vor Stigmatisierung zu schützen, wurde sie anonymisiert und ihr Name wurde geändert.
Brille, um besser sehen zu können und Lina braucht Psychotherapie, um aufstehen zu können. Wir beide haben Hilfestellungen, die es uns erleichtern, den Tag zu meistern. Unterschied: Wo „schlecht sehen“ gesellschaftlich längst basic ist, werden psychische Erkrankungen noch stark stigmatisiert. Lina ist Student:in an der RUB und teilt mit uns ihre Erfahrung,en wie es ist ihren Alltag zu balancieren.

bsz: Lina ,woran genau bist Du erkrankt und wie beeinflusst das Deinen Uni Alltag? 

Lina: Depression, Angstattacken – ich habe halt eine Borderline Persönlichkeitsstö- rung, in der ich so mentale Breakdowns erlebe. Die können verschiedene Ausprägun- gen haben. Emotionale Instabilität ist auch Teil davon. Das bedeutet, dass meine Stim- mung sich schnell ändert,schneller als bei anderen. Aus diesen Stimmungszuständen komme ich auch schwerer wieder raus und das dauert länger. Zum Teil brauche ich dann einen Tag, um mich zu regulieren. Da istdann keine Kapazität mehr für Unikram. Meine psychische Erkrankung hat das Ausmaß einer seelischen Behinderung, weswe- gen ich einen Schwerbehindertenausweis habe und nur bedingt arbeitsfähig bin.

Welchen Herausforderungen musst Du Dich stellen?

Das ist ziemlich viel, was ich balancieren muss: Uni, finanzielle Sorgen, Haushalt, so- ziale Kontakte und die Arztbesuche, die natürlich dann auch immer anstehen. Das ist super viel undnimmt super viel Zeit und Kraft in Anspruch. Bei mir als menstruierende Person kommt hinzu, dass ich jeden Monat mindestens zwei Tage ausgeknockt bin, weil meine Behinderung durch hormonelle Schwankungen getriggert wird.

Corona, Krieg, Inflation – das hat viele Menschen, darunter auch viele Studis, über ihre psychische Belastungsgrenze gebracht: Wie war bzw. ist es für Dich?

Als die Pandemie kam, habe ich mich super verarscht gefühlt! Ich kam grad aus meiner schwer traumatischen Erfahrung und irgendwie ist bei mir dann alles den Bach runteregangen. Für mich war es eh schon schwierig mein Alltag zu strukturieren und zu bewältigen und jetzt soll ich das alles so komplettselbstverwaltet zu Hause machen? Die Uni hat einen schon bisschen Struktur gegeben.

Hast Du da irgendwelche Hilfestellung der RUB erhalten?

Die Uni hilft so symptomatisch, wie zum Beispiel mit einer Schreibhilfe oder man kann zur Studienberatung gehen, aber so das größte Problem, wie Finanzierung des Studiums mit mentaler Erkrankung, da gibt es keine Hilfen für. Ich habe dann genau dieselben Anforderungen wie jede andere Person, obwohl ich eine Behinderung habe. Da gibt es keine besondere Unter-stützung, außer man findet vielleicht eine Stiftung oder ein Stipendium oder sowas. All das ist auch wieder ein bürokratischer Aufwand. Die Professor:innen hingegen sind ziemlich wohlwollend und flexibel, in meinem Fach zumindest. Es gibt aber bestimmt auch welche die nach dem Motto „Deadline verpasst – ciao!“ handeln, aber das ist mir zum Glück noch nicht passiert.

Was würdest Du Dir wünschen, was die RUB für Menschen mit mental struggle machen soll?

Einige Dinge könnten barrierefreier sein! Gerade wenn es um Deadlines geht oder Leistungsabfragen wie Klausuren und Sonstiges. Es sollten Alternativen zur jeweiligen Leis-tungsabfrage angeboten werden und Dozierende sollten empathischer mit Behinderun- gen und Erkrankungen egal welcher Art umgehen.

Wie kümmerst Du Dich um Deine mentale Gesundheit? Wie bewältigst du das alles?

Ich bin freiwillig zweimal zur offenen Psychiatrie gegangen. Danach habe ich mit ambu- lanter Psychotherapie angefangen. Alle paar Wochen sehe ich meine Psychiaterin und habe eine Betreuerin, die mir im Alltag hilft, und einen gesetzlichen Betreuer, der sich um das Ganze bürokratische kümmert. Dieses Hilfenetzwerk habe ich mir in den letzten drei Jahren aufbauen können.

Lina, danke dass Du Deine Erfahrungen mit unseren Leser:innen teilst. Magst Du Men- schen, denen es auch so wie Dir geht, noch etwas auf den Weg mitgeben?

Es ist wirklich wichtig sich Hilfe zu suchen, auch wenn es unglaublich schwer ist! 

dieses Interview führte :Nathalia Rodriguez

Bild: Der AStA Gaming Hub auf dem Campus der Ruhr Uni, afa

Das Overwatch2 Team der Ruhr-Uni, die RUB Goats, steigt auf und darf sich nun in der 1. Uni-Liga unter Beweis stellen. Team-Captain Valentin aka MLG3N1U5 gibt uns im Interview interessante Einblicke in den E-Sport und die kommenden Spieltage.

Der Aufstieg in die 1. Liga wurde den RUB Goats aber keinesfalls in die Wiege gelegt. Noch zum regulären Ende der Saison konnten sich die Goats nämlich noch nicht für die 1. Liga qualifizieren. Doch davon hat sich das Team nicht demotivieren lassen. Das Wildcard-Turnier, in dem noch offenstehende Plätze für die 1. Liga ausgespielt werden, war für die RUB Goats noch einmal die Gelegenheit zu zeigen, was in ihnen steckt. Im Endspiel des Wildcard-Turniers konnten sich die Goats dann in einem eindeutigen 3:0 gegen das Team Technisch Eisen Eingeranked aus Ilmenau behaupten. Zum Aufstiegsspiel sagt Valentin: „Anfangs waren wir da sehr nervös, auch weil wir einen neuen Spieler dabei hatten, der besonders nervös war. Das hat sich dann nach der ersten Runde, die sehr knapp ausgegangen ist, gelegt. Danach konnten wir uns etwas beruhigen und haben den Rest der Partie dominiert.”

Das Team der RUB Goats besteht aus Umbrason in der Tank-Rolle, Ketox, Alpakalypse und Dragonblade in den Support-Rollen sowie Eeast und Teamcaptain MLG3N1U5, die jeweils die Schadensrolle einnehmen. Als Coach steht ihnen Instance, ein guter Freund des Teams, zur Seite.
In dem Multiplayer-Shooter Overwatch2 geht es je nach Spielmodus entweder darum, gewisse Punkte auf der Spielkarte einzunehmen und zu verteidigen oder ein zentrales Spielobjekt, das Payload, über Kontrollpunkte an dem gegnerischen Team vorbeizutragen. Dabei wird auf verschiedenen Spielkarten abwechselnd von der Angreifer- und Verteidigerposition aus gespielt. Essenziell dabei ist, die Fähigkeiten der eigenen Spielcharaktere aufeinander abzustimmen und in kürzester Zeit teambasierte Entscheidungen zu treffen, um zu gewinnen.
Mit dem Beginn der Saison geht es für die RUB Goats nun darum, sich auch in der 1.Liga zu beweisen. Bereits das erste Spiel gegen die UED Wolves stellte eine Herausforderung dar. Krankheitsbedingt traten die Goats mit einem Auswechselspieler im Derby gegen die Dortmunder Wolves an und mussten sich 0 zu 3 geschlagen geben. Doch Valentin bleibt zuversichtlich und denkt, dass sie gegen das zweite Dortmunder Team, die UED Hounds, bessere Chancen haben werden. Die RUB Goats und die UED Hounds begegneten sich nämlich auch schon in der zweiten Liga und seitdem, so Valentin, haben sich die Goats deutlich verbessert. Das nächste Derby gegen die Hounds steht dann Ende November an.

„Gefühlt ist unser spielerisches Niveau irgendwo zwischen der zweiten und ersten Liga. Wir wissen, dass wir nicht in die zweite Liga gehören, doch dazwischen gibt es noch einen riesigen Abstand. Die spielerische Qualität der einzelnen Spieler ist dort deutlich besser, vor allem auf den höheren Ranglistenplätzen.” Das werden die Goats wohl auch diese Woche zu spüren bekommen, wenn sie gegen die Liga-Favoriten WUE X-Rays aus Würzburg antreten müssen. „Für uns zählt gegen bessere Teams jeder Punkt und jedes Prozent. Wir freuen uns über jede Runde, die wir in härteren Matches holen können. Unser klares Ziel ist aber der Klassenerhalt.”
Damit dieses Ziel auch erreicht werden kann, trifft sich das Team zwei Mal pro Woche für Trainingseinheiten und ein drittes Mal für den wöchentlichen Spieltag. Hier weiß das Team auch ganz genau, was es zu tun gibt. „Für gewisse Spielpläne fehlt es uns noch an Koordination.” Jedoch ist die Aufgabenteilung im Spiel klar. Neben Valentin bringen sich auch Umbrason und Alpakalypse mit ein und bestimmen, wo das Team am besten navigieren kann oder achten darauf, in welcher Kapazität sich das gegnerische Team zu bestimmten Zeitpunkten im Spiel zur Wehr setzen kann. Bis zum Saison-Ende im Januar gibt es also noch viele Gelegenheiten die Trainingseinheiten Früchte tragen zu lassen.
Abschließend bedankt sich Valentin ganz herzlich bei seinem Team und dem AStA und besonders bei Chris aka Christherookey, der die Spiele der RUB Goats auf dem Twitch Kanal des AStA (https://www.twitch.tv/asta_rub/) streamt und kommentiert. Wer selbst Interesse am Overwatch E-Sport hat, kann sich auf dem Discord des AStA RUB E-Sport für das Overwatch Academy Team melden. Informationen zum AStA RUB E-Sport könnt Ihr hier finden: https://wonderl.ink/@asta_e-sport.

:Artur Airich

Bild: Digitalisierung an Hochschulen Bild: Asli

Mittlerweile läuft an fast jeder Universität alles digital ab und das lag nicht zuletzt an der Pandemie, die 2020 auf uns zukam.  

Wohin man nur schaut, sei es in puncto Immatrikulation, Rückmeldung des Sozialbeitrages, bargeldloses Zahlen in den Mensen oder digitale Lernplattformen wie Moodle. Sie alle haben es geschafft sich in den Studierendenalltag unbemerkt reinzuschleichen. Die Digitalisierung an der Ruhr-Universität Bochum scheint angekommen zu sein, möglicherweise schneller als erwartet. Man erinnere sich nochmals an die Corona-Pandemie zurück, die uns alle unerwartet getroffen hat. Spätestens als der Lockdown in Deutschland eingetroffen war, mussten Deutschlandweit alle Universitäten schneller digital werden.  

Probleme der zu schnellen Digitalisierung 

Der gemeinschaftliche Gedanke aus dem gemeinsames Studieren hervorgeht, zeigt sich in dem Begriff der „Anwesenheitsinstitution“, den der Soziologe Rudolf Stichweh nutzt. Doch knapp zwei Jahre lang war von dieser Anwesenheit nichts zu spüren. Wir Studis mussten lange und viel zurückstecken. Der Umstieg von der gewohnten Präsenzlehre auf die Digitallehre ist ein großer Umstieg gewesen. Vor allem bei den digitalen Vorlesungen, in denen man dazu aufgerufen wird die Kamera einzuschalten, sind dieser Aufforderung nur wenige nachgegangen. Die Online-Semester waren für viele psychisch nicht einfach zu bewältigen. Außerdem wussten viele Dozierende anfangs nicht mit der Technik umzugehen oder wie allzu oft ist die Internetverbindung aufgrund des viel genutzten Homeoffices zu Hause schlecht gewesen. 

Vorteile der Digitalisierung 

Doch neben all den negativen Aspekten, die die Digitallehre an den Universitäten mit sich bringt, gibt es auch Positives zu berichten. Angesichts der Lehre an der Ruhr-Universität Bochum, ist zu sagen, dass mit der Lernplattform Moodle gearbeitet wird. Über Moodle sollen Studierende sich selbstständig in ihre Kurse einschreiben, in denen teilweise alle Kursmaterialien online gestellt werden. Außerdem wird bei einigen Online- oder Hybrid-Veranstaltungen die Vorlesung auf Moodle online gestellt, was den Studis nur zugutekommt. Doch wie genau was abläuft, entscheidet die dozierende Person selbst. So kann es auch mal zu Unterschieden in der digitalen Lehre kommen.                                                                          

:Asli Baskas