Die größte Wrestlingshow des Jahres Wrestlemania hat in Las Vegas viele Überraschungen parat. Die Meinungen der Fans gehen dabei weit auseinander. Ein wahre Stimmungs-Achterbahn.

Es ist der Superbowl der Wrestling-Welt. Und auch dieses Jahr war es im Allegiant Stadium in Las Vegas mit knapp 60.000 Anwesenden vor Ort volles Haus. Auch im Livestream schalteten dank neuem NetflixDeal mehr Leute denn je von ihren Geräten zu Hause ein. Und doch bleibt bei vielen ein bitterer Nachgeschmack. Was brachten die zwei Wrestlemania Nächte mit sich? Meine persönlichen Ups und Downs.
 

Eröffnet wurde das Event von Jay Uso und Gunther, der den Heavy Weight Titel schon seit ein paar Monaten sein Eigen nennt. Das Match hinterlässt einen faden Beigeschmack, denn der Champion Gunther ergibt sich zum Ende dem Würgegriff von Jay Uso binnen Sekunden und tap-t out. Jay Uso ist nicht wirklich für seine Griffe bekannt, was Fragen aufwirft, ob Match nicht ein besseres Ende hätte haben können. Wohl mehr ein Publikums-Pleaser als wirklich gut durchdachtes Ende. 2.5/5
 
 Um den US-Titel ringen der „Werwolf von Samoa“ Jacob Fatu und Champion L.A. Knight. Jacob Fatu bringt viel Aufwind mit in dieses Match, denn beim Publikum fängt durch sein wildes Auftreten viele Pluspunkte ab. Das Match läuft hier ganz nach Schema A ab, tadellos und ohne große Überraschungen. Beide zeigen dabei, was sie im Repertoire haben. Dass Jacob Fatu gewinnt, freut die meisten Fans, denn langsam war es an der Zeit seinem Hype die nötige Anerkennung zu erweisen. 3.5/5

Bei den Frauen passierte etwas, womit nur wenige rechneten. Tiffany Straton, aka „Miss Tiffy“, gegen Charlotte Flair. Die Rekordhalterin Charlotte (14 Siege bei Wrestlemania) hat sich nach ihrer Wiederkehr im Februar direkt in das Match für das WWE Women Championship katapultiert. Vorab dachten viele, dass Charlotte sich mal wieder unfairerweise in das Rampenlicht stellen müsse, doch es kam dann doch anders als gedacht. Nach einem ruppigen Hin und Her sollte tatsächlich Tiffany Straton das Match für sich entscheiden. Es ist wohl wahrlich „Tiffy Time“, wie sie immer so schön sagt. 4/5

Das Main Event der ersten Nacht hat viel Hype im Schlepptau. Nicht nur ist es das erste mal, dass Wrestling-Veteran CM Punk ein Main Event bei Wrestlemania hat, sondern auch, dass die Erzrivalen Roman Reigns und Seth Rollins sich erneut gegenüberstehen. Eine wichtige Rolle spielt auch der „Wiseman“ Paul Heyman, der an der Seite von Roman Reigns seinen Platz als Berater gefunden hat. Vorab jedoch wird Heyman erpresst, damit dieser an seiner Seite steht. Im Ring ließen die drei Kontrahenten nichts anbrennen. Seth versuchte Roman immer wieder davon zu überzeugen, dass CM Punk das wahre Übel ist. Wirklich durchsetzten konnte bis zum Ende niemand von den dreien, ein Tauziehen an drei Fronten, das im Unheil endet. Am Ende ist es nicht Roman oder Punk dem Paul seine Treue schwört, sondern Seth Rollins, dem er mit fiesen Tricks zum Sieg verhilft. Ein echtes Wrestling-Drama. 4.5/5

Zwischen Bianca, Rhea Ripley und Iyo Sky ging es um den Women World Champion Titel. Obwohl Rhea und Bianca hier die bessere Bilanz aufweisen, profitierte Iyo Sky am Ende von den Streitigkeiten der beiden und bleibt weiterhin Champion. Es sei ihr gegönnt. 4/5

Schmerzhaft wurde es zwischen Drew Mcintyre und Damian Priest im Sin City Street Fight. Alles war erlaubt und Drew schickte Priest mit seinem einzigartigen einem Claymore Tritt in der Ringecke schlafen. Ein gut abgerundetes Match mit Oha-Effekt, dem es aber etwas an Story fehlte. 3.5 / 5

Der allseits verhasste Internet-Star Logan Paul gegen den phänomenalen AJ Styles. Logan Paul weiß wie er die Missgunst der Leute auf sich zieht; er ist frech, vorlaut und gehört für viele nicht in das Wrestling Business. Doch trotz all des hates, zeigt er im Ring Top-Leistung. Akrobatisch und nahezu fehlerfrei siegt er über AJ Styles, was ihm sicher noch mehr Hass der Fans verschafft. 3.5 / 5
 
 
Main Event der zweiten Nacht: John Cena gegen Undisputed Champion Cody Rhodes. Doch die Karten sind anders gemischt als gedacht, denn John Cena taucht hier als Bösewicht auf, dem die ganze WrestlingIndustrie und die Fans auf den Keks gehen. Heuchlerisch und missgünstig beschimpft Cena die Fans im Vorhinein. Sicherlich schafft der Mega-Star Cody es, ihn in seine Schranken zu weisen. Für John wäre es ein Rekordsieg, denn mit dem Titel wäre er der erste WWE-Wrestler, der 17-facher Titelträger ist. Ein Meilenstein für die Wrestling-Geschichtsbücher. Doch das „Böse“ soll am Ende triumphieren. Nachdem Cody von Musik-Star Travis Scott sabotiert wurde, nutzt John Cena die Chance und holt sich dreckig und unfair den Sieg. Das Match an sich ließ vor allem in der ersten Hälfte viel zu Wünschen übrig, doch erzählte wenigstens eine neue Story. John Cena hat sich den 17. Titel alle mal verdient. 3/5
 
 
Wrestlemania 41 hinterlässt viele Fragen, die es in den kommenden Wochen zu klären gilt. Vor allem die erste Nacht ist von Mittelmäßigkeit geplagt, fand aber immerhin ein unerwartetes Ende. Die zweite Nacht war von der Match-Qualität um einiges besser und brachte generell auch eine bessere Stimmung mit. Dem kann auch das etwas enttäuschende Main Event nicht viel antun. Insgesamt war es eine sehr durchwachsene Show, die aber erzählerisch viel neuen Wind in die WWE-Landschaft bringt.

:Artur Airich

Ein neuer Videospieltitel wagt optische Experimente im stürmischen Deep South Amerikas und landet dabei viele Punkte.
 

South of Midnight ist das neueste Werk von Compulsion Games, bekannt für ihre experimentellen Titel wie Contrast und We Happy Few. Dieses Third-Person-Action-Adventure entführt Spieler:innen in eine stilisierte Version des amerikanischen Südens. Nach einem verheerenden Hurrikan begibt sich die Protagonistin Hazel auf die Suche nach ihrer verschollenen Mutter und erweckt dabei schlummernde Kräfte in sich, die uns das Tor zur magischen Welt von South of Midnightöffnen.
 

Die visuelle Gestaltung von South of Midnight ist einzigartig. Charaktere und Kreaturen bewegen sich in einem bewusst reduzierten Stop-Motion-Stil, der an handgefertigte Puppen erinnert. Diese ungewöhnliche Animation verleiht dem Spiel einen besonderen Touch, der jedoch nicht bei allen Spieler:innen Anklang finden dürfte. Die Umgebungen – von nebligen Gewässern bis zu surrealen Landschaften – sind detailreich und schaffen eine dichte, immersive Atmosphäre. Der Soundtrack, eine Mischung aus Blues, Gospel und Country, unterstreicht die emotionale Tiefe des Spiels und verstärkt das Gefühl, in eine lebendige Südstaaten Atmosphäre einzutauchen. 

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Hazel, die nicht nur ihre Mutter sucht, sondern auch die spirituellen „Stigmas“ – Manifestationen vergangener Traumata – heilen muss. Das Spiel behandelt Themen wie Verlust, familiäre Bindungen und kulturelle Identität. Hier macht das Spiel besonders große Pluspunkte. Die Handlungsstränge sind nicht nur spannend, sondern ziehen die Spieler:innen auch emotional in ihren Bann. South of Midnight macht die Folklore des schwarzen Süden Amerikas auf eine ganz besondere Weise spielbar.


 Dochkommt South of Midnight nicht ganz ohne ein paar Mängel daher. Abzüge gibt für das Action-Adventure in Punkto Gameplay. Während die wunderschöne Welt zum Erkunden und Entdecken einlädt, lassen die Kampfszenen oft zu wünschen übrig. Das Kampfgeschehen läuft in großen Teilen immer im selben Schema ab und bringt über den Spielverlauf hinweg nur selten neue Nuancen hinein. Man macht also sehr oft das Gleiche. Dadurch werden die Gefechte zwischen Hazel und den Geistern schnell langweilig.

Das Gesamtpaket von South of Midnight ist trotz Mankos im Gameplay, alle mal einen Blick wert. Die Stop-Motion Optik wirkt zunächst sehr ungewohnt und fast wie ein Programmierfehler, doch bringt schnell seinen ganz eigenen Charme mit in die Spielwelt.
 Die Story, Charaktere und die Atmosphäre sind ein Liebesbrief an den amerikanischen Süden und der lokalen schwarzen Kultur. Viel Arbeit leistet dabei der Soundtrack, der für richtig Emotionen sorgt. Wer sich mit repetitiven Gefechten abfinden kann, wird in South of Midnight ein paar erzählenswerte Stunden verbringen können. South of Midnight erschien am 03. April 2025 und ist für die Xbox One und für den PC (Steam oder PC Game Pass) erhältlich.
 

:Artur Airich

Hamed Abdel-Samad – vielleicht sagt Euch allein der Name des Autors etwas. Immerhin ist dieser Mann seit den frühen 2010ern immer wieder mit seiner Islamkritik in den Medien, zur letzten Bundestagswahl führte er auch Interviews mit Sahra Wagenknecht. Ob seine Bücher das Geld und die Zeit wert sind? Ein Review.

Das Buch „Islam – eine kritische Geschichte“ erschien 2023 zu mäßiger Medienaufmerksamkeit. Von einigen Stellen wurde und wird es als wichtiges Buch über den Islam gepriesen, von Seiten anderer wird es als Hetze bezeichnet. Ich wusste davon aber gar nichts. Wohlwollend ging ich an dieses Buch, unwissend der Kontroversen des Autors.

Da kam schon der erste Schock: Das Buch öffnet mit einem Vorwort, in welchem der Autor postuliert, die links-woke Identitätspolitik seie Schuld am Erstarken des rechten Randes. Er lenkt ein wenig ein und konkludiert halbherzig am Ende, dass Rechte ebenso Identitätspolitik betreiben. Bisschen komisch, aber whatever. Vor allem deshalb, da dieser Abdel-Samad seit 2013 dafür einsteht, dass Parteien wie die AfD mediales Spotlight bekommen. Er selbst sprach auf Konferenzen der AfD. Aber nun gut, Feindbild etabliert!

Und dann kommt schon die nächste Ohrfeige: Das Buch hat noch eine Einführung. In dieser redet Abdel-Samad davon, wie kriegerisch der Islam seit seinen Anfängen sei und stellt zehn Hypothesen auf, die er im Laufe dieses Buches beweisen möchte. Diese zehn Hypothesen sind gezielt provokativ und negativ formuliert; so sollen kriegerische Auseinandersetzungen der frühen Muslime für den noch immer andauernden Kampf gegen den Westen stehen und die Einführung von Philosophie diese kriegerische Gruppe „zivilisiert“ haben. Abseits dieser, auf gut Deutsch gesagt, ziemlich steilen Thesen, wird hier Terminologie benutzt, die in der Forschung generell abgelehnt wird. Das führt mich zu einem weiteren Kritikpunkt: Der Autor dieses Buches ist kein Historiker. Er ist Politologe und Anglizist. Keineswegs spreche ich ihm hiermit ab, dieses Buch schreiben zu dürfen. Es ist dennoch fragwürdig, wenn sich ein Mensch mit starken politischen Meinungen mit einem Buch über Geschichte an die breite Gesellschaft wendet, die es nicht besser weiß. Insbesondere, wenn er seine Meinungen durch diese von ihm selbst erzählte Geschichte validiert.

Hierher stammt auch das nächste Problem. Hoffnungsvoll sagte ich mir, die Präsentation des Buchs könne komisch sein, aber die Fakten in ihm sollten trotzdem stimmen. Diese Hoffnung fand im zweiten Kapitel jäh ihr Ende. Das zweite Kapitel behandelt die Auswanderung des Propheten Mohameds nach Medina, ein für den Islam besonders wichtiger Zeitpunkt. Hier behauptet Abdel-Samad undifferenziert, dass bestimmte Regeln des Islams aus Willkür Mohameds heraus eingeführt wurden. So solle das tägliche Beten ein Test gewesen sein, wie gläubig und loyal seine Gefolgsleute waren. Abseits der fehlenden Nachweisbarkeit solcher Aussagen erzählt er ohne zusätzliche Erklärung davon, dass Kriegern 72 schöne Jungfrauen im Paradies versprochen wurden. Eine Aussage, die so nicht aus dem Koran stammt und spätestens seit 9/11 höchst kontrovers und politisiert ist. Die Sure „die Frauen“ wird böswillig als Züchtigungshandbuch für die unterlegenen Frauen dargestellt, ohne auf den tatsächlichen Inhalt, die gelebte Realität zu der Zeit oder auf vor-islamische Zustände für Frauen einzugehen.

Das Buch schließt hoffnungsvoll ab, und dennoch kann ich es nicht in mein Herz schließen. Die Anmerkungen, dass die meisten Muslime ja friedliebend seien, verblasst nach 200 Seiten an Erklärungen zu der Grausamkeit des Islams. Islamwissenschaftler:innen werden auf die gleiche Stufe gestellt mit islamischen Theolog:innen, der Verkauf von halal Lebensmitteln wird als politisches Druckmittel stilisiert und Muslime werden von Abdel-Samad nur als europäisch und friedliebend gesehen, wenn sie viele der zentralen Aspekte des Islams hinter sich lassen.

Ich verstehe die Wut des Autors. Abdel-Samad hat einen schweren Lebensweg hinter sich und lebt wegen seiner Meinungen unter Polizeischutz. Er war als Jugendlicher selber islamistischer Extremist und Mitglied der Muslimischen Bruderschaft. Ich komme da um eine bestimmte Annahme nicht drum herum: Wenn er selbst schon in die Tiefen des Islams geblickt hat, wieso sollten andere es nicht auch? Wenn er selbst radikalisiert wurde, sieht er andere Muslime doch ebenso als potentielle Radikale? Es scheint, als hätte er über-korrigiert. Anstelle ein gemäßigter Muslim oder Atheist zu werden, baut er seine mediale Identität auf seiner Islamkritik auf. Seine Meinungen wurden seit 2013 zunehmend rechter und radikaler und so auch die Reaktionen weltweiter Muslime und Islamisten. Vielleicht ist das eine anmaßende Aussage, aber ich denke, eine gute Psychotherapie hätte ihm mehr geholfen, als die Autorschaft an diesem Buch. Schließlich sieht es Islamophobie nicht als echtes Problem an, sondern als Waffe gegen Islamkritiker:innen wie ihn. Meine Empfehlung: Lasst die Finger von Abdel-Samad und lest was von Benjamin Idriz oder Gudrun Krämer.

:Halima Okanović

Langsam gehen Euch die Ideen aus, was Ihr Euch anschauen könnt? Das macht nichts! Endlich ist es wieder soweit und das Aufgebot der japanischen Animationsstudios bringt für Euch sowohl alte Bekannte wie auch absolute Neulinge auf die Leinwand in Euren vier Wänden. Seid gespannt!

Nicht nur der Frühling steht nach dem langen kalten Winter endlich vor der Tür, auch in der Anime-Welt bricht mit dem April eine neue Season an, die nur darauf wartet, Euch zu unterhalten. Damit Ihr Euch nicht Ewigkeiten durch die ganzen Programme klicken müsst, haben wir für Euch eine kleine Übersicht zusammengestellt. Alle vorgestellten Animes laufen im japanischen Original und haben deutsche Untertitel. Mit der Zeit werden die meisten von ihnen aber auch synchronisiert. 

Vorsicht, es wird heiß…

…, denn Fire Force kommt mit seiner finalen dritten Staffel zurück und bringt ordentlich Feuer mit – ganz im Sinne der Protagonist:innen. Shinra und die 8. Einheit der (etwas anderen) Feuerwehr stehen vor ihrer größten Herausforderung, während Tokyo in Flammen steht und ihre Gegenspieler immer weiter ihre Macht ausbauen. Freut Euch auf explosive Kämpfe und große Emotionen in einer Science-Fiction und Fantasy Kulisse.

Der Anime folgt einer Manga-Vorlage, die bereits abgeschlossen ist. Die letzte Staffel des Anime soll in zwei Teilen erscheinen und wurde bereits 2022 angekündigt.
 Seit dem 4. April könnt Ihr jeden Freitag eine brandneue Folge erwarten.

Wo? Crunchyroll (Staffel 1-3), Amazon Prime (Staffel 1-3), Netflix (Staffel 1-2)

Grüne Hexen und böse Werwölfe…

… warten auf Euch in der neuen Staffel „Emerald Witch“-Arc von Black Butler. Im April kehren endlich wieder Ciel Phantomhive und sein dämonischer Butler Sebastian zurück – dieses Mal verschlägt es sie in die düsteren Wälder Deutschlands, wo sie einer Hexenverschwörung nachgehen und einem mysteriösen Werwolf auf den Zahn fühlen. Bereits in der ersten Folge ist die Atmosphäre spürbar aufgeladen mit Geheimnissen und dunklen Vorahnungen.

Black Butler basiert auf einer Manga-Reihe und wurde in Teilen adaptiert. Aktuell gibt es zwei Filme und fünf Staffeln, die das Geschehen in den Mangas thematisieren, allerdings sind die älteren Staffeln nur in ihrer Kaufversion zugänglich.

Ab dem 5. April habt Ihr jeden Samstag die Möglichkeit, Ciel und seinen Butler bei einem neuen Abenteuer zu begleiten.

Wo? Crunchyroll (Staffel 4-5), Amazon Prime (Staffel 4-5)

Keine Season ohne eine Wiedergeburt,…

… das dachte sich auch studio A-CAT, als es den Trailer zu The Beginning After The End herausbrachte. Hier wird die Geschichte von König Grey – einem mächtigen, aber einsamen Herrscher – erzählt, der nach seinem Tod in einer magischen Welt als Kind mit dem Namen Arthur Leywin wiedergeboren wird. Mit den Erinnerungen an sein altes Leben im Gepäck beschreitet er nun seinen neuen Lebensweg und stößt dabei auf Monster, politische Intrigen und dunkle Mächte, die zu einer großen Bedrohung werden könnten. Was wird das Schicksal für ihn bereithalten?

The Beginning After The Endbasiert auf einem Roman von Tae Ha Lee, der als Webtoon und schließlich als Anime publiziert wurde. Ab dem 2. April erscheint der Anime jeden Donnerstag bei verschiedenen Streamingdiensten.

Wo? Crunchyroll, Amazon Prime

Die volle Ladung Nostalgie…

… verspricht Euch KOWLOONGENERICROMANCE. Dieser Anime entführt Euch ins fiktive Kowloon Walled City, einem Ort, an dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufeinandertreffen.Mit seinem Zeichenstil erinnert er stark an den Stil der 1990er Jahre und wirkt retro und futuristisch zugleich. Reiko Kujirai, eine scheinbar ganz normale Immobilienmaklerin, führt ein ruhiges Leben– bis rätselhafte Erinnerungsfetzen und seltsame Begegnungen ihre Welt ins Wanken bringen. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Hajime Kudou taucht sie immer tiefer in die Geheimnisse der Stadt ein.
 Mit insgesamt 13 geplanten Episoden hält der Anime, welcher einem Manga nachempfunden ist, für Euch eine fesselnde Mischung aus Mystery, Romantik und urbaner Legende bereit. Seit dem 5. April könnt Ihr jeden Samstag eine neue Folge erwarten.

Wo? Crunchyroll

Eine Hexe kommt selten allein…

… meistens hat sie nämlich einen Begleiter bei sich – dieser ist in der Regel jedoch tierischer Natur. Nicht so bei Witch Watch. Die angehende Hexe Nico und der Oger Morihito sind schon von Kindheit an befreundet. Nachdem Nico vor Jahren für ihre Ausbildung die Stadt verlassen musste, kommt sie zurück – und soll nun bei ihrem Kindheitsfreund einziehen, der ebenfalls zu ihrem Begleiter wird. Während Nico mit ihren magischen Fähigkeiten oft für chaotische Situationen sorgt, versucht Morihito, sie vor einer drohenden Prophezeiung zu schützen, die ihr Unglück bringen könnte.

Bei Witch Watch handelt es sich um eine Manga-Adaption, die einen unterhaltsamen Mix aus Magie, Humor und Spannung verhexen-, ich meinte natürlich verheißen lässt. Diese romantische Komödie könnt ihr Euch seit dem 6. April jeden Sonntag anschauen.

Wo? Crunchyroll, Netflix

Landratten aufgepasst!

… nach einer langen Wartezeit von sechs Monaten hissen die Strohhüte wieder ihre Segel – zumindest im übertragenen Sinne. Der Anime One Piece ist nach seiner Pause wieder aus der Versenkung aufgetaucht. In der Fortsetzung der 14. Staffel geht es weiter mit den Geschehnissen des „Egghead“-Arcs, in dem Ruffy und seine Crew die geheimnisvolle Insel Egghead betreten – Heimat des legendären Wissenschaftlers Dr. Vegapunk. Schon bald werden alte Allianzen infrage gestellt, neue Gegner tauchen auf und die Strohhüte geraten immer tiefer in die politischen und wissenschaftlichen Abgründe der Weltregierung.

Ab dem 6. April werden jeden Sonntag neue Folgen ausgestrahlt – allerdings mit etwas veränderter Uhrzeit. Am 5. April erschienen außerdem ein Recap sowie eine weitere Folge.

Wo? Crunchyroll (Staffel 1-14), Netflix (Staffel 14, Amazon Prime (Staffel 1-14), ProSieben MAXX (live)

Viel Spaß beim Entdecken!

:Alina Nougmanov

Na, haben Deine Eltern, Freunde oder Verwandte und Bekannte auch gefragt, was man damit am Ende machen kann? Ganz schön viel irgendwie. Insbesondere Geisteswissenschaftler:innen bekommen den Stempel Taxi oder Lehramt. Aber das muss ja nicht sein. Christian Feras Kaddoura hat Theater- und Medienwissenschaften an der RUB studiert und arbeitet jetzt in der Regieassistenz am Schauspielhaus Bochum. Zudem bringt er seine eigenen Stücke auf die Bühne.

bsz: Wie bist Du überhaupt auf die Idee gekommen, an der RUB zu studieren?

Feras: Eine lustige Geschichte. Es ist eher ein Wieder-Zurückkommen an die RUB gewesen. Ich war nämlich schon einmal vorher an der RUB, direkt nach dem Abitur. Ich wusste noch nicht genau, was ich machen wollte, habe mich dann querbeworben und war für zwei, nein, sogar für drei Semester eingeschriebener Sales, Engineering and Product Management Student. Aber dann habe ich für mich festgestellt, dass das nicht so meins ist. Gleichzeitig ging es mit meiner Band gerade los und ich bin durch die Gegend getourt. Irgendwann habe ich dann aber festgestellt, dass ich doch einen Abschluss haben möchte. Das war dann Theater- und Medienwissenschaft. Dadurch haben sich für mich ganz neue Interessen aufgetan. Ich war ein totaler Fan von meinem Grundkurs und hatte das Gefühl, eine sehr schöne Heranführung an das Theater zu bekommen.

Jetzt bist Du Regieassistenz am Schauspielhaus in Bochum. Wie ist das passiert?

Also, während der Corona-Zeit, als Zoom-Seminare das Studium bestimmt haben, habe ich gemerkt, dass mir das digitale Lernen gar nicht liegt. Als das Ganze wieder lockerer wurde, habe ich mich auf eine Hospitanz am Schauspiel Dortmund beworben. Nach der Hospitanz in Dortmund wurde ich gefragt, ob ich bleiben möchte, und wurde immer mehr ins Theater eingebunden. Zunächst war ich nur als Gast dort, konnte aber weiter studieren. Da hatte ich noch genügend Zeit für die Uni (lacht). Nach einem abgeschlossenen Projekt in Dortmund habe ich eine Krankheitsvertretung in Bochum übernommen und wurde schließlich fest am Schauspielhaus angestellt. Obwohl ich ursprünglich nur ein Projekt machen wollte.

Und wie ist es dazu gekommen, dass Du selbst ein Theaterstück machen durftest?

Das ist eine spannende Frage. Ich glaube, dass ich es schon irgendwie eingefordert habe. Deswegen habe ich aktiv nach kreativer Entfaltung neben der Regieassistenz gefragt. Das ist aber von Theater zu Theater unterschiedlich. Primär wollte ich mich wieder kreativ ausleben und habe dann die Möglichkeit erhalten, zu inszenieren. Beim ersten Mal wurde mir geraten, nicht gleichzeitig zu schreiben und zu inszenieren, also haben wir gemeinsam mit den Schauspielern nach einem Text zum Inszenieren gesucht. Wir haben „Der stumme Diener“ von Harold Pinter ausgewählt. Das passte und erinnerte mich an einen Lieblingsfilm. Dieses „Well-Made Play“ bot eine solide Grundlage für meine Regiearbeit.

Aktuell spiele ich selbst. Es ist ein autobiografisches Stück. Eigentlich wollte ich mit Schauspieler:innen zusammenarbeiten, aber das hat terminlich nicht funktioniert. Da es ohnehin ein autobiografisches Stück ist, stehe ich nun selbst mit der Unterstützung meines Kollegen Merlin auf der Bühne.

Warum sollten junge Studis mal einen Abend ins Theater gehen? Und muss es nur das Bochumer Theater sein, oder hat das Ruhrgebiet auch noch andere schöne Theater?

Das habe ich damals wahrscheinlich in einer meiner ersten Sitzungen im Grundkurs gelernt. Das Ruhrgebiet ist, glaube ich, das dichtbesiedeltste Gebiet in Deutschland, wenn es um kleine Theater geht. Hier gibt es eine richtig schöne Theaterkultur, gerade in der Bochumer Innenstadt. Und mit der Theater-Flat hat das Schauspielhaus für mich irgendwann fast das Kino ersetzt. Man setzt sich einfach mal rein, ohne immer genau zu wissen, was einen erwartet. Ich fand das total spannend. Im besten Fall hat man zwei Stunden einen richtig schönen Abend. Aber manchmal hat man halt auch einen Abend, über den man schnell hinwegsehen kann. In den meisten Fällen habe ich es aber als sehr bereichernd empfunden. Und ganz ehrlich – die Hemmschwelle ist geringer mit dem 0-Euro-Eintritt. 

Was kannst Du als ehemaliger Ersti den Erstis mitgeben?

Die Kennlernwochen an der Uni, natürlich! Die bestimmen zwar nicht das ganze Leben, aber sie sind auch nicht zu unterschätzen. Ich habe viele Leute ganz früh im Studium kennengelernt. Aber grundsätzlich: Nicht nur in den Laptop schauen! Einfach wirklich mal rausgehen, wissen, wo man studiert, und die Stadt kennenlernen.

Was passiert, wenn ein Kind plötzlich zum Täter wird? Und was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Die neue Netflix-Miniserie Adolescence ist keine einfache Krimikost. Sie ist ein emotionales Kammerspiel, eine technische Meisterleistung – und vor allem ein dringender gesellschaftlicher Weckruf.

Mit Adolescence liefert Netflix ein aufwühlendes vierteiliges Drama, das unter die Haut geht – und dabei auf formaler wie inhaltlicher Ebene Maßstäbe setzt. Entwickelt wurde die britische Miniserie von Schauspieler Stephen Graham (Boiling Point) gemeinsam mit Drehbuchautor Jack Thorne. Regie führte Philip Barantini, der erneut mit einer filmischen Handschrift auffällt: Jede Folge ist in einem einzigen Kameraschwenk inszeniert, ohne Schnitt, ohne Atempause. Doch hinter der technischen Brillanz steht vor allem ein Ziel: Zzu verstehen, warum ein scheinbar unauffälliger 13-Jähriger ein so brutales Verbrechen begehen konnte.

Ausgangspunkt der Handlung ist die Festnahme des Teenagers Jamie Miller, der verdächtigt wird, eine Mitschülerin erstochen zu haben. Schnell wird klar: Adolescence interessiert sich nicht für den klassischen Krimiplot nach dem Schema „Wer war’s?“, sondern für die gesellschaftlichen, digitalen und familiären Bedingungen, die zu solch einer Tat führen können. Dabei wird das Geschehen durch die Perspektive verschiedener Figuren beleuchtet – von Ermittler:innen über Psycholog:innen bis hin zur verzweifelten Familie des Jungen.

Mein persönliches Highlight ist Folge 3. Sie besteht fast ausschließlich aus einem intensiven Dialog zwischen Jamie und der Psychologin Briony, gespielt von Erin Doherty. In einer kammerspielartigen Szene treffen zwei Welten aufeinander: ein verstörter Junge und eine empathische, aber fordernde Therapeutin. Diese Folge braucht nicht viel. Keine Musik, kein Ortswechsel – allein durch Sprache, Körpersprache und Kamera entsteht ein psychologisches Duell, das lange nachwirkt.  Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie klug und reduziert Adolescence erzählt ist. 

Was die Serie insgesamt so stark macht, ist ihre Schonungslosigkeit und Tiefe. Die technische Umsetzung mit langen Plansequenzen verstärkt das Gefühl von Nähe und Unmittelbarkeit. Das Publikum wird nicht nur Zeug:in, sondern fast Mitbetroffene:r. Und das auf mehreren Ebenen. Denn auch wenn es in dieser Serie primär um Jamie geht, bekommen alle Männer eine weitere Ebene zugesprochen, die aufzeigt, dass sich das männliche Geschlecht mit Gefühlen und Emotionen nicht auseinandersetzen will oder mag. Auf der anderen Seite bekommen die weiblichen Characktäre diese “heilende Rolle” zugeschrieben und wenn sie nicht so handeln wie das männliche Gegenüber will oder die Sitaution ändern können, dann kann es gGefährlich für sie werden.

Thematisch wagt sich Adolescence also an ein hochaktuelles Feld: die Radikalisierung junger Männer im digitalen Raum. Es geht um die Rolle von Misogynie, toxischer Männlichkeit und Online-Idolen wie Andrew Tate. Auch wenn einige sich davon abwenden wollen und die Thematik verschieben wollen, da es eigentlich nur migrantische Jungs machen oder die Serie feministische Propaganda sei. Aber ich finde, dass hier unbequeme Fragen über die Auswirkungen von Vereinsamung gestellt werden. Aber auch welche Rolle algorithmische Bestätigung und ein Bildungssystem, das vielfach überfordert ist, spielen. Einiges Stimmen wurden auch laut, dass es eine zweite Staffel mit der weiblichen Perspektive geben soll. Ich bin ehrlich, ich bräuchte das nicht. Denn das würde nur dahin führen, dass Leute eine Erklärung für die Tat suchen, weil sie die eigentliche Antwort auf das Warum nicht akzeptieren können. Und Unpopular Opionion. Frauen, die umgebracht worden sind, sehen wir zuhauf.

Adolescence ist eine wichtige, bedrückende und technisch beeindruckende Serie. Gerade in Zeiten, in denen junge Menschen zunehmend vereinsamen und empfänglich für die einfache Lösung werden, ist diese Serie ein Weckruf. Sie zeigt, dass die sogenannte Incel-Kultur keine harmlose Nerd-Nische ist, sondern ein Ort, an dem gefährliche Weltbilder wachsen. Adolescence ist kein einfacher Stoff – aber ein notwendiger. Und gerade deshalb sehenswert.

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Bei E wie Einfachgeht es hier bei uns in Bochum nicht nur umden Strom aus der Steckdose. Unter Strom stand am Wochenende auch das League of Legends Team, als es sich im Finale der Prime League unter Beweis stellen durfte. Wir sprachen mit Carsten Schulte, Head of E-Sports bei E wie Einfach.

Schon knapp sechs Jahre lang ist E wie Einfach in der deutschen League of Legends Liga unterwegs. Auf dem Magenta Cup, der live vor Gamescom Publikum ausgetragen wurde, konnte sich das Team schon eine Siegertrophäe sichern. Dieses Jahr zur Wintersaison 24/25 ging es für das Team das erste Mal in das große Finale der Prime League. Wir brachten ein paar Fragen mit.
 
 bsz: Prime League, was genau ist das?
 Carsten Schulte: Es sind regionale Ligen. Die gibt es zum Beispiel in Spanien, Frankreich, der Türkei und eigentlich in ganz Europa.  Bei uns heißt diese Liga Prime League. Die jeweils zwei besten Teams der Liga gehen danach in die Europameisterschaft, den EMEA Masters. Das ist dann eine Art Champions League für League of Legends.
 
 bsz: Wie unterscheidet sich die Prime League zu den „offiziellen” Ligen von Riot Games (Inhaber von League of Legends)?
 C: Von Riot Gamesgibt es überregionale Ligen weltweit. Bei uns in Europa ist das die LEC (League of Legends European Championship). Das ist eine ganz eigene Franchise über der Prime League und den EMEA Masters. Dort läuft es professionell ab mit hohen Gehältern für die Teams. Die Teams kaufen sich für dort für zweistellige Millionenpreise einen Platz. Der berechtigt sie dann zur Teilnahme. Der große Unterschied ist dafür dann die Sichtbarkeit und Reichweite der Teams. Das bringt gute Werbeverträge mit Sponsoren. Tatsächlich spielen dort dann auch die besten Spieler. Aus den regionalen Ligen schaffen es aber immer wieder Spieler in die LEC, wenn sie von Teams gescoutet und angeworben werden. Man kann also sagen, dass die Prime League auf europäischer Ebene eine von vielen zweiten Ligen ist, in Deutschland ist es aber die beste Spielklasse.


 bsz: Wie bereitet Ihr Euch auf so ein großes Spiel vor?
 C: Wir trainieren in sogenannten Scrims. Das heißt, wir schreiben Teams meistens aus den anderen Ländern an, mit denen wir nicht im aktuellen Wettbewerb stehen. Dann vereinbaren wir Trainingsspiele, die sehr ähnlich zu so einem Ligaspieltag sind. Und da versuchen wir ein Pensum zu halten zwischen drei und fünf von diesen Matches pro Woche. Wir achten sehr darauf, dass die Spieler viele Pausen haben. Wir trainieren hier in Bochum auch vor Ort an der Kortumstraße, dort haben wir unser Büro. Unser Team  spielt auch gerade das Prime League Finale von dort aus. Vor Ort trainieren wir an zwei Tagen in der Woche. Wir wollen da das gesunde Maß halten, das man mittlerweile auch aus anderen Jobs kennt, eine gute Mischung aus Homeoffice und vor Ort. Wir haben im Blick, wenn wir sehen, jemand macht zu viel. Also einfach, dass wir sagen, das ist nicht mehr gut, das kann nicht gut sein, weil du Schlaf brauchst, weil du keine soziale Interaktion hast, dann schreiben wir auch einige an und sagen heute ist Spielverbot, dich möchte ich nicht online sehen.

bsz: Wie steht es um das Thema Nachwuchs? Wie finden Leute in den E-Sport?
 C: Also tatsächlich finden wir den viel über die unteren Ligen. Da beobachten wir  oft länger Spieler, die rausstechen. Es gibt noch Organisationen, die selber keine Profivereine stellen. Dazu gehören natürlich halt die E-Sport Player Foundation. Die vergibt sozusagen Stipendien, holt die auch mal zu so Lehrgängen ran. Also solche Organisationen haben sich mittlerweile entwickelt. Und ansonsten sollte man erst mal ehrlich zu sich sein. Wenn man die Online Leiter nicht klettern kann, liegt es wahrscheinlich an einem selbst und nicht an den Teammates, wie man es sich oft einredet. Und wenn man dann wiederum herausragend gut ist, dann richtig bewirb Dich bei einem Team, das vielleicht in der dritten oder in der vierten Liga ist und spiel sogenannte Tryouts. Das machen Teams regelmäßig, dass sie neue Spieler für Testspiele einfach mal holen, um sich die anschauen. Dort dann zu überzeugen, das ist der richtige Weg.

bsz: Wie steht es um Bochum und das Ruhrgebiet als Standort für E-Sports?

C: Es gibt viele Locations in denen man E-Sport organisieren kann, dennoch denke ich, da ist echt Luft nach oben. Also wir haben hier in Bochum total coole Locations, die auch multifunktional sind. Zum Beispiel die Rotunde oder Räume an Universitäten. Möglichkeiten gibt es. Ich glaube, das Problem liegt wirklich in der Förderfähigkeit von E-Sport. Das ist nach wie vor nicht richtig anerkannt als Sportart. Die Abgabenordnung regelt in Paragraf 52 ja Ausnahmen für gemeinnützige Vereine und in keiner fällt E-Sport rein. Dahingehend wurden auf politischer Ebene immer Versprechungen gemacht, die nicht gehalten wurden. Ich glaub, wir hätten ein sehr viel vitaleres Vereinsleben, wenn das so wäre und das hätten wir dann auch hier in Bochum. Wir sind meilenweit davon entfernt, ein Stadion zu füllen. Und das muss man ehrlicherweise sagen. Wir müssen da schauen, dass wir nicht zu früh als Teams gegeneinander arbeiten, wenn wir eigentlich noch gemeinsam solche Events wie heute schaffen wollen, wenn wir gemeinsam dafür sorgen wollen, dass E-Sport mehr erlebbar wird, dass man da irgendwie die Nähe dazu aufbaut, dass wir die die Gesichter der Spielenden stärker zeigen, weil nur dann werde ich Fan. Und das ist denke ich etwas, das haben wir gemeinsam als Aufgabe.


 Ihr wollt mehr zu E wie Einfacherfahren? Auf Instagram findet Ihr das Team unter: https://www.instagram.com/e_wie_esports/?hl=de.

 
 :Artur Airich

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Das World Wrestling Entertainment (WWE) geht im Laufe der „Road toWrestlemania” auf große Europatour. Auch im Ruhrgebiet flogen am Wochenende die Fetzen.
 
 Kurz vor dem großen Jahresevent Wrestlemania, konnte man am 15. März in Dortmund  die großen Superstars live erleben. Ich war in der Dortmunder Westfalenhalle mit dabei. 
Das Licht geht an und auf der Bühnenrampe ertönt die Einlauf Musik von WWE Superstar LA Knight. Das Publikum feiert mit einem lauten „L… A… Knight… Yeah!” zur Begrüßung mit und die Stimmung heizt richtig auf. Doch bis es so weit war standen erstmal andere Dinge zwischen den Superstars und mir.
 Wie bei jeder Messe oder Eventbesuch, galt auch hier: Erst einmal anstehen. Doch gar nicht so schlimm, die Zeit in der Schlange und bei dem Einlass vergingen wie im Fluge.
Ein kleines Gedrängel an der Snackbar musste man leider in Kauf nehmen, doch das war zu erwarten, hätte aber irgendwie doch besser gelöst werden können. Auch die Sitze auf der Tribüne hätten etwas mehr Beinfreiheit vertragen können, doch genug genörgelt, denn die Show geht los.
 

Die Ringsprecherin Lillian Garcia stellt das Eröffnungsmatch des Abends vor: L.A. Knight gegen Shinsuke Nakamura. Es geht um den US- Titel, den L.A. Knight sich erst eine Woche zuvor von Nakamura ergatterte. halle verleiht den bombastischen Einlauf Songs der Superstars eine ganz besondere Wirkung. Etwas, das man auf den Bildschirmen zu Hause eher verpasst.
 Als sich die beiden Gegenüberstanden, gingen langsam Fan-Rufe durch die Halle, die immer lauter wurden. „Auf die Fresse, Auf die Fresse” rief die ganze Halle irgendwann. Ein Ruf, der sich immer wieder durch den Abend ziehen sollte.

Besonders emotional wurde es etwas später als Marcel Barthel aus Deutschland, Ringname Ludwig Kaiser, in den Ring stieg und das Duo A Town Down Under in einem zwei gegen eins in die Schranken wies. Die beiden „Trottel”, sowie sie die ganze Halle nannte, haben zuvor scherzhaft über die Deutschen gelästert und dafür ihre Quittung bekommen. Im Anschluss richtete sich Marcel gerührt an das deutsche Publikum und war sehr dankbar dafür, dass er es endlich geschafft habe von Deutschland aus zu den ganz Großen gekommen zu sein. Ein Segment, das nicht nur lustig war, sondern auch wirklich gezeigt hat, dass Pro Wrestling echte Emotionen aufbringen kann.
 
 Ein weiteres Highlight des Abends war der Straßenkampf zwischen Rhea Ripley und Liv Morgan. Die beiden fetzen sich schon seit Wochen wegen einem Beziehungsstreit. Die Regeln im Straßenkampf sind simpel und zugleich brutal. Alles ist erlaubt, selbst Waffen, die clever unter dem Ring platziert sind. Und das Versprechen sollte eingehalten werden, als Liv Morgan einen Holzstock hervorholt und beginnt damit auf ihre Kontrahentin einzudreschen. Ihr Spaß sollte aber nur von kurzer Dauer sein, denn Rhey Ripley ergreift selbst die Offensive und schlägt zurück, bis der Stock auseinanderbricht. Jubel geht durch das Publikum, als dann endlich ein Tisch unter dem Ring hervorgeholt wird und alle wissen, dieser Tisch wird heute noch sein Ende finden. Da Liv Morgan selbst schon schwächelte, kam ihre Kollegin Raquel Rodriguezzur Hilfe, denn das war ebenfalls erlaubt. Nach einem hin und her war es dann soweit, Rhea stemmt Raquel in die Höhe und schmettert sie auf den Tisch nieder. Der Ring ähnelt einem Schlachtfeld als es zum Eins…Zwei..Drei ertönte und Rhea Ripley das Match als Siegerin verlässt.
 
 Das Main Event des Abends steht bevor, der Weltmeister Gunther aus Österreich gegen den „Phenomenal One” AJ Styles aus North Carolina. Gekämpft wird im Stahlkäfig, der schon den ganzen Abend lang ominös über dem Ring schwebte. Ziel ist es, aus dem Käfig herauszuklettern. Ich selbst bin großer Fan von Gunther und AJ Styles und war hin und her, wenn es darum geht, wem ich den Sieg an diesem Abend mehr gönnen würde. Macht es der rabiate Gunther, der mit steifen Schlägen auf die Brust seinen Gegner durch den Ring katapultiert, oder der agile „High Flyer” AJ Styles, der es auch wagt, vom Ringposten aus seine deine Gegner aus der Luft zu attackieren. Die beiden lieferten ein richtig solides Match. Der Höhepunkt war, als die beiden weit oben auf Käfig saßen und gegenseitig versuchten, den anderen von der Kante zurück in den Ring stürzen zu lassen. Diesen Clinch konnte Gunther für sich entscheiden, und dem Käfig entkommen. In der Abschlussrede von Gunther wurde es dann nochmal hitzig. Erst war er sehr stolz als Weltmeister zurück nach Europa zu kehren und bekundete dann, dass der Schalke 04 der beste Fußballverein im Ruhrgebiet sei. Damit ging er in seiner Rolle als „Bösewicht” vollkommen auf, denn den Dortmundern passte das gar nicht.
 
 Meine erste WWE Live-Show hat mich wirklich mitgerissen. Die Atmosphäre in der Halle, der Jubel und die Buh-Rufe, die durchs Publikum gehen und einfach das Mitfiebern während der Matches machen so eine Show zu etwas Besonderem. Klar, hätte man an der Snackbar oder den Merch-Ständen die Schlange besser organisieren können und die Tribünenplätze könnten etwas mehr Raum vertragen. Aber alles in allem lief es doch sehr gut, da habe ich anderorts schon deutlich Schlimmeres erlebt.

 
 :Artur Airich