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Im Wettbewerb Gauss AI Compute Competition sollen Projekte die Entwicklung neuer generativer Modelle im Bereich der Künstlichen Intelligenz vorantreiben.

Der Wettbewerb wurde in einer Zusammenarbeit vom Gauss Centre for Computing (GCS), dem Jülich Supercomputing Centre (JSC) und mehreren deutschen Ministerien ausgerufen. Forschungsgruppen und Unternehmen können bis Mitte März Projektanträge einreichen. Die Gewinnerprojekte erhalten exklusiven Zugang zum Exascale-Supercomputer JUPITER am Forschungszentrum Jülich. Die Gauss AI Compute Competition zielt darauf ab, Projekte zu fördern, die nicht nur JUPITERs leistungsstarke Technologie effektiv nutzen, sondern auch einen hohen gesellschaftlichen Nutzen aufweisen, um Wissenstransfer und praktische Umsetzung sicherzustellen. Der Wettbewerb unterstützt den Aufbau und die Erweiterung des deutschen KI-Ökosystems, stärkt die technologische Souveränität in Deutschland und Europa und erhöht die Effizienz in Wissenschaft und Industrie. Er schafft somit nachhaltigen Mehrwert für die deutsche und europäische Forschungslandschaft und für die Gesellschaft insgesamt. Mit diesem Wettbewerb soll ein wichtiger Baustein für die Umsetzung von KI-Initiative von Bund und Länder gesetzt werden.

Was ist der Supercomputer JUPITER?

Im Mai soll der neue Supercomputer am Standort Jülich in Betrieb genommen werden. JUPITER ist der erste Exascale-Supercomputer Europas. Als Exascale, werden Computersysteme bezeichnet, die eine Trillionen Operationen pro Sekunden durchführen können. Sie unterscheiden sich von bekannteren Quantencomputern durch eine deutlich bessere Hardware, die sie für andere Anwendungsbereiche besser geeignet macht. Bereits 2022 wurde in Japan der erste Exascale-Computer in Betrieb genommen. Sie können etwa dabei helfen, Erbeben oder Naturkatastrophen vorherzusagen und helfen bei der Bau- und Städteplanung im Bereich der Energierechnung.
JUPITER ist bereits doppelt so schnell wie der schnellste Supercomputer in Deutschland und soll in naher Zukunft in den Bereichen Klimaforschung, Umweltschutz, Medizin sowie Energie und Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Er soll ein entscheidender Faktor bei der Lösung globaler Herausforderungen werden, heißt es aus dem JSC. Der Supercomputer ist auch darüber hinaus vielseitig einsetzbar und festigt Europas digitale Unabhängigkeit im Bereich Supercomputer und Künstliche Intelligenz. JUPITER wird zur Hälfte von der europäischen Supercomputing-Initiative EuroHPC JU und zu je einem Viertel vom Bundes Ministerium für Bildung und Forschung und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen über das GCS finanziert. Deutschland ist neben China und den USA außerdem der Standort mit der dritthöchsten Anzahl an Supercomputern.

Ausgaben
Deutschland investiert rund fünf Milliarden Euro in KI-Projekte, allein aus NRW kommen dafür 500 Millionen Euro. Für das Jahr 2025 möchte die Europäische Union insgesamt 20 Milliarden Euro in Künstliche Intelligenz investieren. Im internationalen Vergleich investieren China und die USA weit über 50 Milliarden Dollar in KI-Projekte. Präsident Donald Trump hat bei seiner Amtseinführung die Ausgaben für das Stargate Projekt vorgestellt, das insgesamt 500 Milliarden Dollar für Künstliche Intelligenz aufbringen soll. Ob diese Ausgaben aber tatsächlich aufgebracht werden können, steht zurzeit noch nicht fest.

:Artur Airich

Der Fall Mouhamed Dramé sorgte nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch deutschlandweit für große Aufmerksamkeit. Der 16-jährige Mouhamed, ein Geflüchteter aus dem Senegal, wurde im August 2022 bei einem Polizeieinsatz erschossen. Laut Aussagen der Polizei trug er ein Messer und ging auf die Beamten zu, was zur tödlichen Schussabgabe führte. Der Einsatz war umstritten, besonders die Nutzung von Taser und Pfefferspray, die gleichzeitig mit den Schüssen erfolgte. Der Prozess gegen fünf Polizisten, darunter der Schütze und der Einsatzleiter, läuft seit Ende 2023.

Im Gerichtsprozess um den Tod von Mouhamed Dramé hat das Dortmunder Landgericht alle fünf angeklagten Polizeibeamten freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich Anklagen wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung erhoben, plädierte aber während des Prozesses auf Freisprüche für vier der Angeklagten. Sie argumentierte, dass die Beamten in einer Situation vermeintlicher Gefahr gehandelt hätten und die Eskalation auf Anweisungen des Einsatzleiters zurückzuführen sei. Nur gegen den Einsatzleiter wurden Vorwürfe wegen fahrlässiger Tötung erhoben, doch auch dieser wurde letztlich freigesprochen.

Das Urteil führte zu Protesten in der Öffentlichkeit, während die Polizei die Entscheidung als rechtsstaatlich und bindend bezeichnete. Kritiker:innen werfen dem Einsatz weiterhin unangemessene Härte und mangelnde Deeskalation vor. Zu Protesten kam es in Dortmund noch am Tag der Urteilsverkündung am 12. Dezember. Rund 300 Menschen versammelten sich am Mehmet-Kubasik Platz und zogen in einem Demonstrationszug durch die Nordstadt. Dabei wurde Pyrotechnik gezündet und die Proteste wurden teilweise von Spannungen mit der Polizei begleitet.
:afa