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Verteidigungsminister Boris Pistorius legt den Gesetzesentwurf für den neuen Wehrdienst vor. Neben der Rückkehr zur Wehrpflicht, kehrt auch die unangenehme ärztliche Untersuchung zurück.

Ja, die Musterung ist alles andere als angenehm. Für alle, die es nicht kennen: Bei der Musterung geht es um eine ärztliche Untersuchung, die feststellen soll, ob man(n) für den Wehrdienst geeignet ist oder nicht. Bis zur Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 war die Musterung für alle Männer, die das 18. Lebensjahr erreicht haben, verpflichtend. Für Frauen war die Musterung nur bei einer freiwilligen Bewerbung Pflicht.

Auch ich musste damals noch als einer der letzten Jahrgänge zu genau dieser Musterung, ungewollt. Ich erinnere mich noch gut daran, wie das Thema seine Runden machte, und welche “Tricks” man(n) anwenden kann, um dem Wehrdienst zu entkommen. Unter uns gesagt, war es einfach den am Tag vorher eine Tüte rauchen, um beim Drogentest durchzufallen. Das war dann direkt ein K.O.-Kriterium, das zum Ausschluss aus dem Wehrdienst führt.
Wer Drogen fernbleiben wollte, reichte einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung (KDV) ein. Zur Musterung musste ich dennoch, auch wenn mein KDV-Antrag bereits vorlag. Wirklich Bock hatte ich da drauf. Eine ungefähre Vorstellung, was einen erwartet, hat man irgendwie schon aufgeschnappt.

Anyways, Augen zu und durch. Sonst droht eine saftige Geldstrafe, gar kein Bock. Dabei fängt die Musterung fast schon harmlos an. Am PC vor Ort ein paar Fragen ausfüllen und Logik- und Ethik-Aufgaben lösen. Wirklich unangenehm wird es erst bei der ärztlichen Untersuchung im Anschluss. Ein rundum Check-Up, bei dem keine Ecke und Spalte am Körper ausgelassen wird. Bei der Intim-Berührung durch wildfremde Bundeswehrärzte, bleibt es aber nicht. Man wird auch anhand seiner körperlichen Eigenschaften bewertet. Größe, Gewicht, Sehfähigkeit und weitere Aspekte werden auf einer Skala abgeglichen und in Güteklassen eingestuft. Dinge, die für mich selbst als normal galten, wurden plötzlich als „Fehler” abgewertet. Da fühlt man sich doch richtig wohl, wenn einem alle Missstände an einem selbst aufgezeigt werden. Ich verlasse die kalte Arztpraxis im Wissen, dass ich ein Mann zweiter Klasse bin. Danke dafür, I guess. Habe ich erwähnt, dass das alles ungewollt war?

Dass der neue Wehrdienst eine Rückkehr zur Musterungs-Pflicht vorsieht, graust mich. Reicht es denn nicht, dieses Prozedere, das in dem Rahmen ja vielleicht ganz sinnvoll ist, nur Wehrdienst-Interessierten zuzumuten? Ist ja irgendwo auch eine Verletzung der eignen Rechte, wenn man sich dem nicht entziehen kann. Ihr catched meinen drift, niemand sollte sich ungewollt intim berühren lassen müssen. Es als Voraussetzung zum Wehrdienst zu machen, sure. Für den Rest gilt: Finger weg von unseren Eiern! Zu Urolog:innen sollte man als Mann trotzdem gehen, nur eben freiwillig.
:Artur Airich

Bild: Rezension

Ein neuer Videospieltitel wagt optische Experimente im stürmischen Deep South Amerikas und landet dabei viele Punkte.
 

South of Midnight ist das neueste Werk von Compulsion Games, bekannt für ihre experimentellen Titel wie Contrast und We Happy Few. Dieses Third-Person-Action-Adventure entführt Spieler:innen in eine stilisierte Version des amerikanischen Südens. Nach einem verheerenden Hurrikan begibt sich die Protagonistin Hazel auf die Suche nach ihrer verschollenen Mutter und erweckt dabei schlummernde Kräfte in sich, die uns das Tor zur magischen Welt von South of Midnightöffnen.
 

Die visuelle Gestaltung von South of Midnight ist einzigartig. Charaktere und Kreaturen bewegen sich in einem bewusst reduzierten Stop-Motion-Stil, der an handgefertigte Puppen erinnert. Diese ungewöhnliche Animation verleiht dem Spiel einen besonderen Touch, der jedoch nicht bei allen Spieler:innen Anklang finden dürfte. Die Umgebungen – von nebligen Gewässern bis zu surrealen Landschaften – sind detailreich und schaffen eine dichte, immersive Atmosphäre. Der Soundtrack, eine Mischung aus Blues, Gospel und Country, unterstreicht die emotionale Tiefe des Spiels und verstärkt das Gefühl, in eine lebendige Südstaaten Atmosphäre einzutauchen. 

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Hazel, die nicht nur ihre Mutter sucht, sondern auch die spirituellen „Stigmas“ – Manifestationen vergangener Traumata – heilen muss. Das Spiel behandelt Themen wie Verlust, familiäre Bindungen und kulturelle Identität. Hier macht das Spiel besonders große Pluspunkte. Die Handlungsstränge sind nicht nur spannend, sondern ziehen die Spieler:innen auch emotional in ihren Bann. South of Midnight macht die Folklore des schwarzen Süden Amerikas auf eine ganz besondere Weise spielbar.


 Dochkommt South of Midnight nicht ganz ohne ein paar Mängel daher. Abzüge gibt für das Action-Adventure in Punkto Gameplay. Während die wunderschöne Welt zum Erkunden und Entdecken einlädt, lassen die Kampfszenen oft zu wünschen übrig. Das Kampfgeschehen läuft in großen Teilen immer im selben Schema ab und bringt über den Spielverlauf hinweg nur selten neue Nuancen hinein. Man macht also sehr oft das Gleiche. Dadurch werden die Gefechte zwischen Hazel und den Geistern schnell langweilig.

Das Gesamtpaket von South of Midnight ist trotz Mankos im Gameplay, alle mal einen Blick wert. Die Stop-Motion Optik wirkt zunächst sehr ungewohnt und fast wie ein Programmierfehler, doch bringt schnell seinen ganz eigenen Charme mit in die Spielwelt.
 Die Story, Charaktere und die Atmosphäre sind ein Liebesbrief an den amerikanischen Süden und der lokalen schwarzen Kultur. Viel Arbeit leistet dabei der Soundtrack, der für richtig Emotionen sorgt. Wer sich mit repetitiven Gefechten abfinden kann, wird in South of Midnight ein paar erzählenswerte Stunden verbringen können. South of Midnight erschien am 03. April 2025 und ist für die Xbox One und für den PC (Steam oder PC Game Pass) erhältlich.
 

:Artur Airich

Das ambitionierte Projekt „Radkreuz“ in Bochum, das den innerstädtischen Radverkehr revolutionieren sollte, steht zunehmend in der Kritik.

Das Radkreuz Bochum ist ein zentrales Projekt zur Förderung des Radverkehrs in der Innenstadt. Es wurde im Rahmen des städtischen Radverkehrskonzepts entwickelt und soll Radfahrenden komfortable, sichere und gut strukturierte Verbindungen quer durch die Innenstadt bieten. Seit dem Start des Projekts im September 2023 wurden bereits erste Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehört der Ausbau zentraler Radwege und die Optimierung von Verkehrsknotenpunkten. Große Radkreuz-Piktogramme auf der Fahrbahn markieren die neuen Radwege und sollen die Orientierung für Radfahrende verbessern.

Trotz der Fortschritte gibt es Kritik an der Umsetzung des Radkreuzes. So bemängelt der ADFC Bochum die Sperrung der Viktoriastraße am Husemannplatz für den Radverkehr ohne ausgeschilderte Umleitung. Zudem wird kritisiert, dass das Radkreuz den Innenstadtring nicht vollständig ersetzt, da einige wichtige Verbindungen, wie die zur Universitätsstraße, fehlen.

Ursprünglich sollte das Radkreuz die Cityradialen wie Herner-, Dorstener- und Hattinger Straße durch direkte, sichere Radverbindungen innerhalb des Innenstadtrings verbinden. In der Praxis jedoch führen Teile des Radkreuzes durch Fußgängerzonen, in denen Radfahrende nur Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen oder sogar absteigen müssen. Ein Beispiel ist der Abschnitt vor dem Husemann Karree, wo Radfahrende aufgrund fehlender Beschilderung gezwungen sind, ihr Fahrrad zu schieben.

Ein weiterer Kritikpunkt ist das Baustellenmanagement der Stadt. So wurde beispielsweise die Große Beckstraße asphaltiert, um den Radverkehr zu erleichtern. Da es sich jedoch weiterhin um eine Fußgängerzone handelt, bleibt die erlaubte Geschwindigkeit für Radfahrende auf Schrittgeschwindigkeit begrenzt. Zudem werden Baustellenflächen häufig als Lager für Materialien und Geräte genutzt, was den verfügbaren Raum für den Radverkehr weiter einschränkt.

(Mein eigener) Senf: Das Radkreuz sollte ein Meilenstein für den Radverkehr in Bochum sein. Doch die Umsetzung zeigt, dass ambitionierte Ziele allein nicht ausreichen. Ohne durchdachte Planung und Berücksichtigung der tatsächlichen Bedürfnisse der Radfahrenden droht das Projekt, seine Glaubwürdigkeit zu verlieren. Für Studierende, die auf nachhaltige Mobilität angewiesen sind, bleibt zu hoffen, dass die Stadt Bochum die Kritik ernst nimmt und entsprechende Nachbesserungen vornimmt.

:Artur Airich

Wenn Du neu an der Ruhr-Uni bist und noch nicht so Recht weißt, wo Du dich meldest, wenn es mal brenzlig wird? Keine Sorge, die :bsz hilft aus! Ein Überblick zu den Anlaufstellen, die auch Du dir speichern kannst.

Die Nummer gegen (Studi-)Kummer
 Die Nightline Bochum. Wenn Du mal Gesprächsbedarf am Abend hast, steht die Nightline Bochum von 20-24 Uhr per Telefon und Chat allen Studierenden zur Verfügung. Das Projekt wird von Studierenden organisiert. Du erreichst die Nightline unter: 0177 6761859
 
 Du fühlst dich allein nicht sicher?
 Der Begleitschutz an der Ruhr-Uni begleitet Dich zum Parkhaus, zum Fahrrad oder zur nächsten Haltestelle. Du erreichst den Begleitschutz kostenlos und rund um Uhr unter: 0234 3227001


 Wenn es mal richtig ernst wird
 Du steckst fest oder Etwas ist ein Fall für die Feuerwehr oder Polizei? Informiere die RUB-Leitwarte unter der Nummer +49 2343 223333. Auch bei Übergriffen, verbal oder körperlich, ist die Leitwarte Dein Ansprechpartner.


 Gleiche Chancen für alle
 Du fühlst dich aufgrund deines Geschlechts oder sexuellen Identität oder Orientierung benachteiligt? Im Gleichstellungsbüro der RUB kannst Du Dich beraten lassen. Du erreichst das Gleichstellungsbüro unter https://www.chancengleich.ruhr-uni-bochum.de/.
 Zwei weitere Anlaufstellen sind die Antidiskriminierungsstelle der Ruhr-Uni (https://einrichtungen.ruhr-uni-bochum.de/de/antidiskriminierungsstelle-der-rub) und die Kontakstelle für Trans*-und Inter*Personen (Anonym erreichbar unter trans-inter@rub.de)

Du bist Neurodivers oder Dir nicht sicher? Bei Campus Neurodivers findest Du Antworten und Hilfe für das Studieren mit Neurodiversität. Du findest Campus Neurodivers auf Instagram unter https://www.instagram.com/campusneurodiversrub/


 Wenn Du mal nicht weiterkommst
 Ein Studium läuft selten reibungslos, doch Hilfe steht parat. Bei der Zentralen Studienberatung findest Du Ansprechpartner in allen Aspekten des Studiums. Egal ob Finanzen, Studienzweifel oder der psychologischen Beratung. Mehr Infos findest Du unter: https://studium.ruhr-uni-bochum.de/de/zentrale-studienberatung

Zusammen neue Sprachen lernen
 Du lernst eine neue Sprache und möchtest Dich im täglichen Sprachgebrauch üben? Beim Sprachcafé Bochum kannst Du selbst dazu beitragen und anderen dabei helfen, eine neue Sprache zu lernen. Eine Teilnahme ist ohne Anmeldung möglich. Das Sprachcafé findet in der Vorlesungszeit jeden Dienstag im A_KAFFEE in der RUB Mensa statt.

:Artur Airich

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Bei E wie Einfachgeht es hier bei uns in Bochum nicht nur umden Strom aus der Steckdose. Unter Strom stand am Wochenende auch das League of Legends Team, als es sich im Finale der Prime League unter Beweis stellen durfte. Wir sprachen mit Carsten Schulte, Head of E-Sports bei E wie Einfach.

Schon knapp sechs Jahre lang ist E wie Einfach in der deutschen League of Legends Liga unterwegs. Auf dem Magenta Cup, der live vor Gamescom Publikum ausgetragen wurde, konnte sich das Team schon eine Siegertrophäe sichern. Dieses Jahr zur Wintersaison 24/25 ging es für das Team das erste Mal in das große Finale der Prime League. Wir brachten ein paar Fragen mit.
 
 bsz: Prime League, was genau ist das?
 Carsten Schulte: Es sind regionale Ligen. Die gibt es zum Beispiel in Spanien, Frankreich, der Türkei und eigentlich in ganz Europa.  Bei uns heißt diese Liga Prime League. Die jeweils zwei besten Teams der Liga gehen danach in die Europameisterschaft, den EMEA Masters. Das ist dann eine Art Champions League für League of Legends.
 
 bsz: Wie unterscheidet sich die Prime League zu den „offiziellen” Ligen von Riot Games (Inhaber von League of Legends)?
 C: Von Riot Gamesgibt es überregionale Ligen weltweit. Bei uns in Europa ist das die LEC (League of Legends European Championship). Das ist eine ganz eigene Franchise über der Prime League und den EMEA Masters. Dort läuft es professionell ab mit hohen Gehältern für die Teams. Die Teams kaufen sich für dort für zweistellige Millionenpreise einen Platz. Der berechtigt sie dann zur Teilnahme. Der große Unterschied ist dafür dann die Sichtbarkeit und Reichweite der Teams. Das bringt gute Werbeverträge mit Sponsoren. Tatsächlich spielen dort dann auch die besten Spieler. Aus den regionalen Ligen schaffen es aber immer wieder Spieler in die LEC, wenn sie von Teams gescoutet und angeworben werden. Man kann also sagen, dass die Prime League auf europäischer Ebene eine von vielen zweiten Ligen ist, in Deutschland ist es aber die beste Spielklasse.


 bsz: Wie bereitet Ihr Euch auf so ein großes Spiel vor?
 C: Wir trainieren in sogenannten Scrims. Das heißt, wir schreiben Teams meistens aus den anderen Ländern an, mit denen wir nicht im aktuellen Wettbewerb stehen. Dann vereinbaren wir Trainingsspiele, die sehr ähnlich zu so einem Ligaspieltag sind. Und da versuchen wir ein Pensum zu halten zwischen drei und fünf von diesen Matches pro Woche. Wir achten sehr darauf, dass die Spieler viele Pausen haben. Wir trainieren hier in Bochum auch vor Ort an der Kortumstraße, dort haben wir unser Büro. Unser Team  spielt auch gerade das Prime League Finale von dort aus. Vor Ort trainieren wir an zwei Tagen in der Woche. Wir wollen da das gesunde Maß halten, das man mittlerweile auch aus anderen Jobs kennt, eine gute Mischung aus Homeoffice und vor Ort. Wir haben im Blick, wenn wir sehen, jemand macht zu viel. Also einfach, dass wir sagen, das ist nicht mehr gut, das kann nicht gut sein, weil du Schlaf brauchst, weil du keine soziale Interaktion hast, dann schreiben wir auch einige an und sagen heute ist Spielverbot, dich möchte ich nicht online sehen.

bsz: Wie steht es um das Thema Nachwuchs? Wie finden Leute in den E-Sport?
 C: Also tatsächlich finden wir den viel über die unteren Ligen. Da beobachten wir  oft länger Spieler, die rausstechen. Es gibt noch Organisationen, die selber keine Profivereine stellen. Dazu gehören natürlich halt die E-Sport Player Foundation. Die vergibt sozusagen Stipendien, holt die auch mal zu so Lehrgängen ran. Also solche Organisationen haben sich mittlerweile entwickelt. Und ansonsten sollte man erst mal ehrlich zu sich sein. Wenn man die Online Leiter nicht klettern kann, liegt es wahrscheinlich an einem selbst und nicht an den Teammates, wie man es sich oft einredet. Und wenn man dann wiederum herausragend gut ist, dann richtig bewirb Dich bei einem Team, das vielleicht in der dritten oder in der vierten Liga ist und spiel sogenannte Tryouts. Das machen Teams regelmäßig, dass sie neue Spieler für Testspiele einfach mal holen, um sich die anschauen. Dort dann zu überzeugen, das ist der richtige Weg.

bsz: Wie steht es um Bochum und das Ruhrgebiet als Standort für E-Sports?

C: Es gibt viele Locations in denen man E-Sport organisieren kann, dennoch denke ich, da ist echt Luft nach oben. Also wir haben hier in Bochum total coole Locations, die auch multifunktional sind. Zum Beispiel die Rotunde oder Räume an Universitäten. Möglichkeiten gibt es. Ich glaube, das Problem liegt wirklich in der Förderfähigkeit von E-Sport. Das ist nach wie vor nicht richtig anerkannt als Sportart. Die Abgabenordnung regelt in Paragraf 52 ja Ausnahmen für gemeinnützige Vereine und in keiner fällt E-Sport rein. Dahingehend wurden auf politischer Ebene immer Versprechungen gemacht, die nicht gehalten wurden. Ich glaub, wir hätten ein sehr viel vitaleres Vereinsleben, wenn das so wäre und das hätten wir dann auch hier in Bochum. Wir sind meilenweit davon entfernt, ein Stadion zu füllen. Und das muss man ehrlicherweise sagen. Wir müssen da schauen, dass wir nicht zu früh als Teams gegeneinander arbeiten, wenn wir eigentlich noch gemeinsam solche Events wie heute schaffen wollen, wenn wir gemeinsam dafür sorgen wollen, dass E-Sport mehr erlebbar wird, dass man da irgendwie die Nähe dazu aufbaut, dass wir die die Gesichter der Spielenden stärker zeigen, weil nur dann werde ich Fan. Und das ist denke ich etwas, das haben wir gemeinsam als Aufgabe.


 Ihr wollt mehr zu E wie Einfacherfahren? Auf Instagram findet Ihr das Team unter: https://www.instagram.com/e_wie_esports/?hl=de.

 
 :Artur Airich

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Das World Wrestling Entertainment (WWE) geht im Laufe der „Road toWrestlemania” auf große Europatour. Auch im Ruhrgebiet flogen am Wochenende die Fetzen.
 
 Kurz vor dem großen Jahresevent Wrestlemania, konnte man am 15. März in Dortmund  die großen Superstars live erleben. Ich war in der Dortmunder Westfalenhalle mit dabei. 
Das Licht geht an und auf der Bühnenrampe ertönt die Einlauf Musik von WWE Superstar LA Knight. Das Publikum feiert mit einem lauten „L… A… Knight… Yeah!” zur Begrüßung mit und die Stimmung heizt richtig auf. Doch bis es so weit war standen erstmal andere Dinge zwischen den Superstars und mir.
 Wie bei jeder Messe oder Eventbesuch, galt auch hier: Erst einmal anstehen. Doch gar nicht so schlimm, die Zeit in der Schlange und bei dem Einlass vergingen wie im Fluge.
Ein kleines Gedrängel an der Snackbar musste man leider in Kauf nehmen, doch das war zu erwarten, hätte aber irgendwie doch besser gelöst werden können. Auch die Sitze auf der Tribüne hätten etwas mehr Beinfreiheit vertragen können, doch genug genörgelt, denn die Show geht los.
 

Die Ringsprecherin Lillian Garcia stellt das Eröffnungsmatch des Abends vor: L.A. Knight gegen Shinsuke Nakamura. Es geht um den US- Titel, den L.A. Knight sich erst eine Woche zuvor von Nakamura ergatterte. halle verleiht den bombastischen Einlauf Songs der Superstars eine ganz besondere Wirkung. Etwas, das man auf den Bildschirmen zu Hause eher verpasst.
 Als sich die beiden Gegenüberstanden, gingen langsam Fan-Rufe durch die Halle, die immer lauter wurden. „Auf die Fresse, Auf die Fresse” rief die ganze Halle irgendwann. Ein Ruf, der sich immer wieder durch den Abend ziehen sollte.

Besonders emotional wurde es etwas später als Marcel Barthel aus Deutschland, Ringname Ludwig Kaiser, in den Ring stieg und das Duo A Town Down Under in einem zwei gegen eins in die Schranken wies. Die beiden „Trottel”, sowie sie die ganze Halle nannte, haben zuvor scherzhaft über die Deutschen gelästert und dafür ihre Quittung bekommen. Im Anschluss richtete sich Marcel gerührt an das deutsche Publikum und war sehr dankbar dafür, dass er es endlich geschafft habe von Deutschland aus zu den ganz Großen gekommen zu sein. Ein Segment, das nicht nur lustig war, sondern auch wirklich gezeigt hat, dass Pro Wrestling echte Emotionen aufbringen kann.
 
 Ein weiteres Highlight des Abends war der Straßenkampf zwischen Rhea Ripley und Liv Morgan. Die beiden fetzen sich schon seit Wochen wegen einem Beziehungsstreit. Die Regeln im Straßenkampf sind simpel und zugleich brutal. Alles ist erlaubt, selbst Waffen, die clever unter dem Ring platziert sind. Und das Versprechen sollte eingehalten werden, als Liv Morgan einen Holzstock hervorholt und beginnt damit auf ihre Kontrahentin einzudreschen. Ihr Spaß sollte aber nur von kurzer Dauer sein, denn Rhey Ripley ergreift selbst die Offensive und schlägt zurück, bis der Stock auseinanderbricht. Jubel geht durch das Publikum, als dann endlich ein Tisch unter dem Ring hervorgeholt wird und alle wissen, dieser Tisch wird heute noch sein Ende finden. Da Liv Morgan selbst schon schwächelte, kam ihre Kollegin Raquel Rodriguezzur Hilfe, denn das war ebenfalls erlaubt. Nach einem hin und her war es dann soweit, Rhea stemmt Raquel in die Höhe und schmettert sie auf den Tisch nieder. Der Ring ähnelt einem Schlachtfeld als es zum Eins…Zwei..Drei ertönte und Rhea Ripley das Match als Siegerin verlässt.
 
 Das Main Event des Abends steht bevor, der Weltmeister Gunther aus Österreich gegen den „Phenomenal One” AJ Styles aus North Carolina. Gekämpft wird im Stahlkäfig, der schon den ganzen Abend lang ominös über dem Ring schwebte. Ziel ist es, aus dem Käfig herauszuklettern. Ich selbst bin großer Fan von Gunther und AJ Styles und war hin und her, wenn es darum geht, wem ich den Sieg an diesem Abend mehr gönnen würde. Macht es der rabiate Gunther, der mit steifen Schlägen auf die Brust seinen Gegner durch den Ring katapultiert, oder der agile „High Flyer” AJ Styles, der es auch wagt, vom Ringposten aus seine deine Gegner aus der Luft zu attackieren. Die beiden lieferten ein richtig solides Match. Der Höhepunkt war, als die beiden weit oben auf Käfig saßen und gegenseitig versuchten, den anderen von der Kante zurück in den Ring stürzen zu lassen. Diesen Clinch konnte Gunther für sich entscheiden, und dem Käfig entkommen. In der Abschlussrede von Gunther wurde es dann nochmal hitzig. Erst war er sehr stolz als Weltmeister zurück nach Europa zu kehren und bekundete dann, dass der Schalke 04 der beste Fußballverein im Ruhrgebiet sei. Damit ging er in seiner Rolle als „Bösewicht” vollkommen auf, denn den Dortmundern passte das gar nicht.
 
 Meine erste WWE Live-Show hat mich wirklich mitgerissen. Die Atmosphäre in der Halle, der Jubel und die Buh-Rufe, die durchs Publikum gehen und einfach das Mitfiebern während der Matches machen so eine Show zu etwas Besonderem. Klar, hätte man an der Snackbar oder den Merch-Ständen die Schlange besser organisieren können und die Tribünenplätze könnten etwas mehr Raum vertragen. Aber alles in allem lief es doch sehr gut, da habe ich anderorts schon deutlich Schlimmeres erlebt.

 
 :Artur Airich