Am 21. Oktober 2024 hat unter anderem Prof. Dr. Björn Alpermann die Ruhr-Universität Bochum besucht, um im Rahmen des A Day in History-Projekts einen Vortrag über Uighuren zu halten und Teil der anschließenden Diskussion zu sein. Am Ende erwähnte er ein Projekt, welches er leitet. Remote XUAR – das steht für die Xinjiang Uygur Autonomous Region – werden wir uns hier zur Feier seiner ersten Podcast-Episode angucken.

Wer sind die Uighuren, und was hat Björn Alpermann mit ihnen zu tun?

Björn Alpermann ist Lehrstuhlinhaber der Contemporary Chinese Studies an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Zwischen seinen mehreren Forschungsprojekte besuchte er unsere Universität, um hier einen Vortrag über Uighuren zu halten. Das tat er für das Projekt A Day in History, in dem ethnischen Minderheiten und ihren Problemen und Konflikten Aufmerksamkeit gegeben werden soll.
Die Uighuren sind eine im modernen China beheimatete muslimische Minderheit. Im Zuge seines Vortrags erklärte Alpermann, dass die Uighuren einen für China wirtschaftlich wichtigen Ort, Xinjiang, bewohnen. Diese Provinz ist historisch umkämpft und nicht von Han-Chinesen bewohnt, sondern von den überwiegend muslimischen Uighuren. Diese sind turkstämmig und nennen das Gebiet auch Ost-Turkestan. Dazu führt die Seidenstraße direkt durch dieses Gebiet.
Zu der Geschichte der Provinz gesellt sich laut Alpermann, dass durch staatliche Nachkriegsschikane unter Mao Zedong und seinen Nachfolgern Diskriminierung gegenüber Uighuren gefördert wurde. Ziel war es nämlich, China zu einem kulturell homogenen Staat zu erheben. So wurden ab den 1950ern viele Han-Chinesen nach Xinjiang geschickt, während uighurische Arbeiter zum Arbeitsdienst in anderen Teilen des Landes eingezogen wurden. Seit den 1990ern Jahren kommt es zu Eskalationen, in sowohl bei der Diskriminierung gegenüber Uighuren, als auch Anschlägen als Reaktion. 2014 startete die chinesische Regierung einen gewalttätigen und unterdrückerischen Kurs gegen Uighuren und andere Minderheiten, die in der Xinjiang-Provinz beheimatet sind. Seitdem wurden insbesondere Uighuren massenhaft inhaftiert und in diesen Gefängnissen schweren Strafen und sogenannten ,,Umerziehungsmaßnahmen“ unterzogen.

Und was genau ist Remote XUAR?
Das von Alpermann erwähnte und geleitete Projekt widmet sich diesem Volk voll und ganz. Remote Ethnography XUAR heißt das Projekt, in dem – wie der Name vermuten lässt – die Uighuren der Xinjiang-Region von der Ferne aus erforscht werden. Finanziert wird es von der EU. Hier werden alle möglichen Beitrags- und Forschungsformen zusammengetragen, um sie mit allen möglichen Facetten zu erforschen. Der remote-Teil des Projekts ist dem chinesischen Staat geschuldet. Seit 2014 wird die Region ungewöhnlich stark überwacht und die Ein- und Ausreise für nicht-Touristen eingeschränkt.
Informationen und Forschungserkenntnisse werden primär durch Blogposts an Interessierte weitergegeben. Diese erscheinen etwa ein bis zwei Mal monatlich und formatieren Nachrichten oder Forschung aus der Region kompakt. Das Projekt bietet aber viel mehr zum Lesen: Es ist sehr transparent und erläutert auf mehreren Webpages, was es genau tut und welche Methoden es dazu benutzt. Zudem werden kommende Events, beispielsweise Kolloquien und Diskussionen, und von Teilnehmenden erschienene Publikationen beworben.
Wer eher auditiv lernt, oder einfach mehr über das Projekt wissen möchte, kann nun auch bei Remote Chay einschalten. Am 30. Oktober wurde die erste Episode des Podcasts hochgeladen, der das Remote XUAR-Projekt begleiten soll. Diese Episode dreht sich vor allem um das Projekt selbst und seine Methoden. Moderiert wird sie von den drei leitenden Personen, Björn Alpermann, Vanessa Frangwille und Rune Steenberg. Kleine Warnung: Alle Inhalte sind ausschließlich auf Englisch verfügbar. Falls Du Interesse daran hast, kannst Du hier alles dazu finden: https://www.remote-xuar.com/
:Halima Okanovic

Wer sich über die Weihnachtszeit hinweg etwas dazu verdienen will, kann dies auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt tun. Seit Mittwoch, dem 6. November 2024, ist die Jobbörse für den Weihnachtsmarkt geöffnet. Voraussetzung ist, dass man volljährig ist und einen Anmeldebogen ausfüllt.
Du kannst Dich direkt in Person oder per Mail bewerben. Das Vermittlungsbüro dafür ist in der Stadtbad Galerie in der Massenbergstraße 11, wo auch Unifit und das Bochumer Fenster beheimatet sind. Es öffnet seine Türen montags bis donnerstags von 10 bis 14 Uhr, freitags von 10 bis 13 Uhr. Zu diesen Zeiten können Bewerber:innen unter der Nummer 0151 12631585 anrufen. Wer außerhalb der Öffnungszeiten Kontakt zu der Agentur aufnehmen möchte, kann dies unter der E-mail-Adresse bochum.weihnachtsmarkt@arbeitsagentur.de tun.
Den Anmeldebogen und weitere Informationen kannst Du auf der Webseite der Agentur für Arbeit unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bochum/bochumweihnachtsmarkt finden.
:ayem

Neuwahlen in Botswana
In Botswana wurden am 1. November 2024 die Ergebnisse der letzten Wahl veröffentlicht. Die letzte Regierungsmacht, die rechts-konservative Botswana Democratic Party (BDP), landet auf dem vierten Platz. Die Parteien, die die BDP überholt haben, sind allesamt Oppositionsparteien. Auf dem ersten Platz steht Umbrella for Democratic Change (UDC), eine linke Partei, die von Duma Boko, einem Anwalt für Menschenrechte, geführt wird. Er wird wahrscheinlich den letzten Präsidenten, Mokgweetsi Masisi, ablösen. Diese Wahl ist der erste Verlust der BDP, die seit der Unabhängigkeitserklärung Botswanas von Großbritannien in 1966 ununterbrochen regierte.

Gewalttätige Eskalationen im sudanesischen Bürgerkrieg
Am 20. Oktober 2024 wanderte ein Kommandeur der Rapid Support Forces (RSF) zur sudanesischen Armee, den Sudanese Armed Forces (SAF), über. Seitdem greift die RSF insbesondere unter ihrer Herrschaft stehende Zivilisten an. Die Zahl der Toten variiert je nach Quelle. Laut Human Rights Watch gibt es veschiedene Berichte von 140 bis zu mehreren hunderten an Toten. Ebenso kursieren Videos im Internet, in denen die RSF Zivilist:innen zu langen Märschen zwingt oder anderweitiger Gewalt aussetzt. Es wurden aber auch Vorwürfe gegen die SAF erhoben; Die SAF soll Zivilist:innen mit Waffen ausstatten, ohne sie zu trainieren oder konsequent zu beschützen.
Der Sudan sah bereits 16 Putschversuche, weshalb das Land seit seiner Unabhängigkeit in 1956 insbesondere vom Militär regiert wurde. Nach dem Darfurkrieg von 2003 bis 2020 blieb das Land politisch instabil. Die RSF waren eigentlich eine dem Staat zugehörige Militäreinheit, die im Darfurkrieg und danach für Massaker und die gewalttätige Unterdrückung der politischen Opposition eingesetzt wurde. Am 15. April 2023 griff die RSF die Hauptstadt Sudans, Khartoum, an, was den Bürgerkrieg begann. Seitdem kontrolliert die RSF insbesondere den Südwesten des Landes.

Bauarbeiten der DB zwischen Oberhausen und Emmerich
Am 1. November 2024 beginnt ein Bauprojekt der Deutschen Bahn mit Ausmaßen, die es in diesem Ausmaß noch nicht gab. Für die nächsten 80 Wochen – das sind etwa 1 ½ Jahre – soll die Zugstrecke zwischen Emmerich und Oberhausen modernisiert werden. Im Zuge dessen soll die Strecke abwechselnd einspurig offen und komplett gesperrt sein. Für gesperrte Streckenabschnitte soll Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Die betroffenen Zuglinien sind die RE5, RE8, RE13, RE19, RE44 und RE49. Der Fernverkehr von den Niederlanden Richtung Köln muss umgeleitet werden.

:ayem

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Zu dieser Jahreszeit kämpfen Läden darum, möglichst viel billige Weihnachts- und Halloween-Deko zu verkaufen. Eine andere Industrie macht da auch mit: die Videospielindustrie. Wer mag es nicht, sich in sein Lieblingsspiel einzuloggen und dreißig Pop-ups zu überteuertem Schmuck für seinen Charakter zu kriegen? Durch Halloween- und Weihnachtsspecials wird eine Angst davor erzeugt, dass man nicht Teil des Geschehens ist – die sogenannte Fear of Missing Out (FOMO). Nichts wirkt so gut wie sie, um Leute zum Kauf von nutzlosen Skins zu bewegen. Habe ich schon erwähnt, dass das Ganze nicht gerade günstig ist? Nur ein einziger Skin kostet im Spiel Overwatch 2 allein etwa 20 Euro. Natürlich nur umgerechnet, man muss sich erst einmal Münzen kaufen, mit denen man den Skin dann erwerben kann. Insbesondere Kinder, die eh keinen Bezug zu Geld haben, kann man so fangen. Den Erfolg dieses Geschäftsmodells sieht man beispielsweise an Roblox. Auch frech: es gibt einen patentierten Algorithmus, der neue Spieler:innen von Overwatch in die selben Spielrunden packt, wie Spieler:innen mit Skins. Die Hoffnung ist da natürlich, dass sich die Neuen auch was kaufen.
Ähnlich dreist sind Spiele mit exorbitant vielen Zusatzkäufen. So wie etwa Sims 4. Während man bei einem versäumten Kauf in Overwatch 2 nur kein cool Kid ist, fehlen einem bei Sims 4 fast alle Spielelemente. Wenn man diese und auch noch Dekos haben will, muss man mittlerweile circa 1.000 Euro bezahlen. Ein Schnäppchen insbesondere für uns Studis, die eh arm sind. Frohe Weihnachten, Blizzard und EA.

:ayem

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Neuer Präsident Indonesiens wird bald eingeschworen
Am 20. Oktober wird der 73-jährige Prabowo Subianto das Amt des Präsidenten Indonesiens übernehmen. Zuletzt bewarb er sich mit seiner Katze und dem Ziel, Indonesien international relevanter zu machen. Dies ist seine dritte Präsidentschaftskandidatur seit 2014.
Er erntet Kritik von Menschenrechtsorganisationen, da er mit der Tochter des vorherigen Diktators Indonesiens, Suharto, verheiratet war. Es gibt ebenso Sorgen um den zukünftigen Stand der Demokratie in Indonesien, da Subianto diese bereits als müßig bezeichnete. Auch soll er an den Entführungen von Studierenden unter Suhartos Regime und an einem versuchten Coup an Suhartos Nachfolger, B.J. Habibie, beteiligt gewesen sein.

Ex-Oberbürgermeisterin Bochums Ottilie Scholz ist verstorben
Am 12. Oktober verstarb Dr. Ottilie Scholz, Oberbürgermeisterin (OB) Bochums von 2004 bis 2015. Sie war SPD-Politikerin und die erste Frau, die dieses Amt in Stadt übernahm. Unter Scholz wurde 2009 eine Ratskoalition der Grünen und der SPD in Bochum beschlossen. Vor ihrer Wahl zur OB führte sie einen Blog zu ihrem politischen Engagement, der online archiviert wurde. Ihr Parteikollege Thomas Eiskirch ist ihr Nachfolger und noch heute im Amt. Im zweiten Stockwerk des historischen Rathauses wird ab Montag, dem 21. Oktober, ein Kondolenzbuch ausliegen.

Italien schickt Asylsuchende erstmals nach Albanien
Am 16. Oktober wurde erstmals ein Boot mit 16 Asylsuchenden aus Bangladesch und Ägypten von Italien aufgehalten, um diese Personen nach Albanien zu senden. Sie werden in Gjader vor Gericht aussagen, damit ihr Asylanspruch bearbeitet werden kann. Dies ist Teil eines im November 2023 ausgehandelten Deals zwischen Italien und Albanien. Laut diesem können Asylsuchende, die nicht schwanger, krank oder minderjährig sind, in italienischen Wassern abgefangen und nach Albanien gebracht werden. Dort sollen sie befragt werden und über ihren Asylstatus entschieden werden. Während rechte Politiker dieses Vorhaben begrüßten, kritisierten Menschenrechsorganisationen dieses.

:Halima Okanovic