Bild: Wie funktioniert die Uni? Bild: stem

Verwaltung

Die Universität ist eine komplizierte Behörde. Mit einem jährlichen Haushalt von 600 Millionen Euro und der Verantwortung über den Inhalt unseres Studiums sowie den Campus, auf dem die meisten Studis mindestens drei Jahre ihres Lebens verbringen, hat die Leitung eine weitreichende Bestimmungsmacht. Aber wie funktioniert diese eigentlich und wer entscheidet darüber, wie unser Studium aussieht?

weiterlesen
Bild: Auch abseits von Hochschulpolitik: Die Wichtigkeit von studentischem Engagement., Historiker*innen kämpfen für Stellenerhalt Bild: stem

Mitbestimmung. Mit einer Petition haben sich zwei Studentinnen dafür eingesetzt, die Stelle ihres Dozenten zu erhalten. Dabei ging es ihnen nicht nur um den Lehrenden, sondern auch darum, ein Zeichen von studentischem Engagement zu setzen.

weiterlesen
Bild: Frischer Wind am MZ: Die studentische Programmkonferenz will künftig mitgestalten. , Studentische Programmkonferenz konstituiert Bild: lor

Musisches Zentrum. Endlich partizipieren! Die studentische Programmkonferenz für das MZ hat sich konstituiert.

weiterlesen
Bild: Mit der Glocke voran: In Bochum wurde der Arbeitskampf eingeläutet., Kalte Hochöfen und erhitzte Gemüter Foto: Sebastian Weiermann CC-BY SA 2.0

Arbeitskampf. In Bochum blieben am vergangenen Freitag die Hochöfen bei ThyssenKrupp am Westpark kalt. Der Kampf um die Erhaltung von Arbeitsplätzen wurde eingeläutet. Bis zu 2.000 Stellen sind durch die Fusion gefährdet.

weiterlesen
Bild: Tim (distanziert sich von den Großen und) lebt Mitbestimmung: Bei Demokratie in Bewegung kann sich jedeR aktiv einbringen. , RUB-Student engagiert sich politisch für Kleinpartei Bild: tom

Eigeninitiative. Von der politischen Landschaft der Großen nicht beeindruckt, entschließt sich Tim dazu, das Thema Bundestagswahl selbst in die Hand zu nehmen. Er unterstützt jetzt aktiv den Wahlkampf von Demokratie in Bewegung (DiB).

weiterlesen

Das Studierendenparlament hat entschieden: Mit einfacher Mehrheit wurde am Samstag, 7. November, die Wahlordnung geändert. Ab sofort können studentische Hilfskräfte (SHK) einen Rat als Interessenvertretung wählen. Der Rat soll aus vier studentischen Hilfskräften bestehen und wird von allen Studierenden wählbar sein. Die Wahl wird zeitgleich mit der des StuPas stattfinden.

weiterlesen
Bild: Julia Janik und Leon Schmitz, zwei der vier studentischen Senatsabgeordneten., Das Akronymicon – :bsz knackt den Gremiencode IX: Senat – Die studentischen SenatorInnen lenken die Geschicke der Uni mit – wenn das Rektorat sie lässt Foto: joop

Was haben das alte Rom, die USA und die RUB gemeinsam? Richtig, einen Senat. Das klingt altehrwürdig, urdemokratisch. Tatsächlich ist der Senat das höchste demokratisch gewählte Beschlussgremium der Uni. Trotzdem beschneidet das Rektorat manchmal dessen Mitbestimmungsrechte. Wie demokratisch geht es dort also zu?

Besetzt sind die 25 Senatsposten nach Statusgruppen – da ändern auch Wahlen nichts. Die 13-köpfige Fraktion der ProfessorInnen hat die Mehrheit gepachtet. Die MitarbeiterInnen aus Technik und Verwaltung, wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und die Studierenden stellen je vier SenatorInnen. Bei den Studierenden sind dies Sprecherin Viktoria Niebel, Stellvertreter Leon Schmitz sowie Julia Janik und Felix Pascal Joswig.

„Der Senat ist das Gremium, in dem über das Geschick der Universität mitbestimmt wird“, sagt Niebel. Satzungsänderungen, wie von Prüfungsordnungen, stehen ebenso auf der Tagesordnung des Senats wie die Mittelverteilung an Fakultäten oder die Umsetzung des Hochschulentwicklungsplans. Häufig bestätigt der Senat aber auch nur Beschlüsse des Rektorats oder des Hochschulrats. Es gehe dabei um Machtfragen, meint Niebel: „Wenn der Senat bei wichtigen Punkten erst sehr spät hinzugezogen wird oder seine Mitbestimmung eingeschränkt wird, ist das problematisch.“

Nur auszugsweise informiert

„Leider hat der Senat keine Möglichkeit, ausführlich von den Beratungen des Hochschulrates zu erfahren, lediglich ‚für uns relevante Informationen’ bekommen wir als Protokollauszüge“, kritisiert auch Schmitz. „Gerade in letzter Zeit könnte die Zusammenarbeit mit dem Rektorat allerdings besser sein.“

Umso besser klappt – abgesehen von Differenzen bei Einzelthemen – die Zusammenarbeit mit den anderen Statusgruppen, so Niebel. Die Fraktionen tauschen sich vor den Sitzungen aus, besprechen auch das Abstimmungsverhalten. „Insbesondere mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern sind wir eng vernetzt“, sagt Schmitz.

In einzelnen Fragen sei die Bedeutung des Senats für die Studierenden enorm wichtig. Aktuell befasst er sich mit der Umsetzung des Hochschulzukunftsgesetzes, wobei sich die studentischen SenatorInnen sehr aktiv einbringen, erklärt Niebel. Ohne den Senat sähen auch Änderungen am Hochschulentwicklungsplan der RUB anders aus, sagt sie: „Zum Beispiel bei der Umstrukturierung des Optionalbereiches hat sich unsere Fraktion sehr stark gemacht. Ansonsten wären die Veränderungen deutlich zu Ungunsten der Studierenden ausgefallen.“

Sprung ins kalte Wasser

An der Entscheidung über solch wichtige Themen im Sinne ihrer KommilitonInnen mitzuwirken, motivierte Leon Schmitz für den Senat zu kandidieren. Gremienerfahrung sei von Vorteil, denn vor einer Sitzung zentimeterdicke Papierstapel durchzuarbeiten koste viel Zeit. „Die Sitzungen selbst sind dann fast schon der kleinste Teil der Arbeit, aber sicher der spannendste, betrachtet man die dabei entstehenden Dynamiken“, so Schmitz.

Viktoria Niebel wusste bei ihrer ersten Senatssitzung hingegen nicht, worauf sie sich da eingelassen hatte. Es sei einschüchternd gewesen, Rektorat und Profs gegenüberzusitzen. „Da kostet es schon den Sprung ins kalte Wasser, den eigenen Standpunkt klar zu machen und kritische Nachfragen zu stellen.“

:Johannes Opfermann

:bsz-Info

Der Senat beweist, dass man es auch ohne Akronym ins Akronymicon schafft. Er ist das höchste gewählte Beschlussgremium der RUB. 13 von den 25 SenatorInnen sind Profs, nur vier sind Studierende. Er beschließt zum Beispiel Änderungen an Prüfungsordnungen und am Hochschulentwicklungsplan. Häufig bestätigt der Senat lediglich vom Rektorat oder Hochschulrat gefasste Beschlüsse.

In der Reihe „Das Akronymicon“ deckt die :bsz gnadenlos auf, welche Gremien sich hinter obskuren Abkürzungen verbergen, wie viel Macht sie besitzen und was sie vorhaben. In den nächsten Ausgaben entschlüsseln wir …

:bsz 1029 – Autonome Referate…

Bild: Studentische Selbstbestimmung auf Sparflamme? Nicht mit uns! Wir drehen den Grill auf., Sperrzone RUB: Nach Vorlesungsschluss werden an der Uni die Betonplatten hochgeklappt Karikatur: kac

Ausgesperrt und ausgeschlossen: Das NRW-Ticket wird verteuert, die Campus-Kunst zerstört und Studierende aus Uni-Gebäuden vertrieben. Studentische Kultur und Selbstbestimmung sieht anders aus. Doch RUB-Verwaltungsmitarbeiter Müller-Bickert stößt weiter vor: Am Abend keine Studis in Uni-Räumlichkeiten, kein Grillen auf dem Campus mehr – sind Unis ohne studentische Beteiligung möglich? Die :bsz fragt nach der Lebenszeit neben dem Lernstress und fordert: Mitbestimmen statt nur mitbezahlen – Grillen statt Bullen!
 

Bild: WählerInnenfang: Bei der ÖH-Wahl 2009 hat jedeR WählerIn dieses Geschenk bekommen., Teil 2 der :bsz-Reihe „Die studentische Stimme“ – diesmal in Österreich Foto: flickr / lennox_mcdough (CC BY-ND 2.0)

Ein Mitglied der finnischen Humppa-Band Eläkeläiset hat einmal gesagt: „Österreich ist wie Deutschland, nur mit mehr Ös.“ Auf den ersten Blick mag das auch für die studentische Interessenvertretung gelten. In unserer Reihe „Die studentische Stimme“ sieht sich die :bsz für Euch an den Universitäten anderer Länder um und schaut, wie es dort um die studentische Mitbestimmung bestellt ist. Diesmal: Die Republik Österreich.

weiterlesen