Bild: Studentische Selbstbestimmung auf Sparflamme? Nicht mit uns! Wir drehen den Grill auf., Sperrzone RUB: Nach Vorlesungsschluss werden an der Uni die Betonplatten hochgeklappt Karikatur: kac

Ausgesperrt und ausgeschlossen: Das NRW-Ticket wird verteuert, die Campus-Kunst zerstört und Studierende aus Uni-Gebäuden vertrieben. Studentische Kultur und Selbstbestimmung sieht anders aus. Doch RUB-Verwaltungsmitarbeiter Müller-Bickert stößt weiter vor: Am Abend keine Studis in Uni-Räumlichkeiten, kein Grillen auf dem Campus mehr – sind Unis ohne studentische Beteiligung möglich? Die :bsz fragt nach der Lebenszeit neben dem Lernstress und fordert: Mitbestimmen statt nur mitbezahlen – Grillen statt Bullen!
 

Eine Vielzahl komplexer Themen stand am 8. Juli auf der Agenda der letzten Sitzung des Studierendenparlaments (StuPa) in der Vorlesungszeit – allen voran die künftige Preisgestaltung des Semestertickets nach den Vorstellungen des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Dieser stellte die studentischen VertreterInnen bei seiner letzten Sitzung am 27. Juni durch eine mit nur zwei Wochen Vorlauf eingebrachte Vorlage, die eine progressive Preiserhöhung um rund 50 Prozent in den nächsten fünf Jahren vorsieht, vor weitgehend vollendete Tatsachen: Den einzelnen Studierendenschaften bleibe laut AStA-Finanzreferent Sven Heintze (NAWI) allein die Wahl, „Ja“ oder „Nein“ zu dem Vertragsangebot zu sagen. Der AStA-Finanzer findet klare Worte im StuPa: „Der VRR verfolgt das Kalkül, uns zu erpressen, das Angebot anzunehmen.“

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Bild: Witten in der finalen Nacht: Bengalos vor dem Rathaus., DIE :BSZ-GLOSSE Foto: USch

Aus! Aus! Aus! Das Finale, ursprünglich aus dem Italienischen und vom lateinischen „finis“, „Ende“, abgeleitet,  bezeichnet einen glanzvollen, Aufsehen erregenden Abschluss…

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Bild: Zapfenstreich an der Uni: Wer nach 21 Uhr noch lernt, arbeitet oder kommuniziert, fliegt. , Fachschaften: Uni-Verwaltung stellt abendliche Raumnutzung infrage Karikatur: mar

Nach dem letzten Campusfest waren Mitglieder des Fachschaftsrats (FSR) Geographie zu später Stunde durch Sicherheitsdienst-Mitarbeiter sowie RUB-Verwaltungsmitarbeiter Mihran Müller-Bickert unter Androhung polizeilicher Räumung zum Verlassen ihres Raumes aufgefordert worden (siehe vorige Ausgabe). Für ihre Sitzung am 7. Juli lud die FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK) den ‚Chef der Hausmeister‘ ein, sich den Fragen der Fachschaftsräte und der :bsz zu stellen.

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Neben dem Schwerpunkt-Thema NRW-Ticket (siehe Seite 1) ging es bei der aktuellen Sitzung des Studierendenparlaments (StuPa) auch um viel Geld: So stand unter anderem ein Förderungsantrag für ein Gemeinschaftsprojekt von Master-Studierenden und DoktorandInnen des Instituts für Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik (IEE) der RUB sowie der Iliso Care Society über 7.000 Euro zur Debatte.

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Bild: Der eine tritt ab, der andere rückt nach: Siegfried „SS-Siggi“ Borchardt (l.) und Die-Rechte-Ideologe Dennis Giemsch., SS-Siggi tritt zurück – die Rechten in den Stadträten des Ruhrgebiets bleiben Fotos: anonym

Es hat nur zwei Ratssitzungen gedauert, dann war die groß angekündigte Karriere eines bekannten Neonazis im Dortmunder Stadtrat wieder vorbei: Vor einer Woche gab Siegfried „SS-Siggi“ Borchardt, der für die Partei „Die Rechte“ im Rat saß, sein Mandat zurück, angeblich aus gesundheitlichen Gründen und zeitlicher Belastung. Borchardts Nachfolger steht schon bereit – und auch im Rest des Ruhrgebiets haben rechte Parteien ihren Einzug in die Stadträte halten können.

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Bild: Gar nicht reizend: Nextbike kommt nicht mit dem Ausbau hinterher., Metropolradruhr expandiert nicht wie vereinbart Foto: mar

760 weitere Räder und 35 neue Stationen sollten es in Bochum sein. Das haben der AStA, die Verwaltung und das Studierendenwerk Akafö der Ruhr-Universität mit der Firma Nextbike im November vergangenen Jahres ausgemacht. Nun, mehr als ein halbes Jahr später, haben die Wohnheime immer noch keinen Anschluss an das Leihfahrradnetz metropolradruhr; Fahrräder gibt es immer noch weniger als RadfahrerInnen. Dafür sollen RUB-Studis nun weniger zahlen.

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Bild: Gewalt und Zerstörung auf beiden Seiten: Die Lage im Nahen Osten eskaliert erneut., Nahost-Konflikt: Das Drama im Gazastreifen und Israel Grafik: alx

Der Konflikt im Nahen Osten kostete in der Vergangenheit tausenden Menschen das Leben. Inzwischen fordern neue Kämpfe, die durch Morde von Jugendlichen auf beiden Seiten begannen, wieder hunderte Leben. Was waren die ursprünglichen Streitpunkte des Nahost-Konflikts und welche Ereignisse führten zur Gewaltspirale der derzeitigen Situation? Welche Lösung könnte es geben?

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Bild: Expertise oder Murks Die geballte Ladung Videotutorials im Dortmunder U., Ausstellung im Dortmunder U: „Jetzt helfe ich mir selbst“ Foto: tims

Der Einfluss des Online-Portals YouTube hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Was zu Beginn als Sprungbrett für talentierte Bands und FilmemacherInnen diente, ist inzwischen zur Do-It-Yourself-Plattform für alle geworden. Wer Fragen hat, googelt nach den Antworten oder schaut sich Tutorials an. Nach einer Idee von Dr. Inke Arns werden die 100 besten Video-Tutorials werden im Rahmen der Ausstellung „Jetzt helfe ich mir selbst“ vom Hartware MedienKunstVerein (HMKV) im Dortmunder U ausgestellt.

In Zeiten vor dem Internet nutzten wir Ratgeber in Form von Büchern oder fragten die allwissenden Großeltern, wenn wir mal keine Antwort auf eine Frage wussten. AutofreundInnen lasen die Buchreihe „Jetzt helfe ich mir selbst“, die eine der erfolgreichsten Ratgeber-Reihen des 20. Jahrhunderts in Deutschland wurde. In Anlehnung an diese Reihe hatte die Kuratorin Dr. Inke Arns vom HMKV die Idee, die besten und lustigsten 100 Video-Tutorials aus dem Netz in einer Ausstellung zu präsentieren.

Google – der Brockhaus des 21. Jahrhunderts

Wer wurde nicht schon einmal dabei erwischt, wenn er etwas nicht wusste und einfach im Internet googelten, um die Antwort auf die Frage zu finden. Wie funktionierte noch einmal der „Windsor-Krawatten-Knoten“, den ich jetzt dummerweise für die heutige Hochzeit brauche? Verdammt, wie wechselt man einen Rennradmantel? Oder wie lassen sich Haare glätten, ohne diese dabei zu verlieren? Google liefert die Antworten und hat mit YouTube das passende Video-Portal, auf dem private NutzerInnen, die Spaß oder Langeweile haben, talentiert sind oder unter Aufmerksamkeitsdefizit leiden, selbstgedrehte Videos hochladen, die sehr nützlich bis mitunter völlig bescheuert sein können.

Plug in, Baby!

Die Ausstellung ist so konzipiert, dass BesucherInnen zu Beginn Kopfhörer bekommen, die sie dann an den gewünschten Endgeräten anschließen können, damit zum passenden Bild auch der entsprechende Ton kommt. Der Raum ist voller Flatscreens, alten Röhren, Tablets, Beamern, die eingeschaltet sind und die 100 lustigsten Tutorials zeigen. Aufgestellt auf Europaletten und zum Glück nummeriert, wird das Publikum von der Bilderflut etwas erschlagen, gewöhnt sich aber ans Deluxe-Fernsehgucken und hat schnell Spaß dabei. So zeigt eine Nasa-Austronautin gekonnt, wie sie im All die Haare wäscht, damit wir das bei unserer nächsten Apollo Mission auch machen können. Auf dem Bildschirm daneben erklärt ein amerikanischer Vater seinen beiden Kindern, wie sie sicher mit halbautomatischen Waffen umgehen, damit sie im Ernstfall gerüstet sind. Am Ende des Raumes zeigt ein Mann auf der Leinwand, wie er unbemerkt in aller Öffentlichkeit urinieren kann – für männliche Besucher ein nicht ganz unwichtiger Tipp.

Vom unnützen Wissen bis zum nützlichen Tipp

Die Ausstellung liefert fast alles, was angeblich im Alltag benötigt wird oder eben nicht. So wird gezeigt, wie man das perfekte Selfie produziert oder wie man am besten Air Guitar spielen kann. Sie zeigt aber auch, dass schon vor YouTube der Bedarf bestand, Dinge erklärt zu bekommen. Wissbegierig waren die Menschen schon vorher, nur bekamen sie nicht so schnell die Antwort, wie das heute der Fall ist. Wer sich ein eigenes Bild von der Ausstellung verschaffen will, kann das noch bis zum 31. August im Dortmunder U tun und wird bei freiem Eintritt ordentlich unterhalten.
 

Bild: Das eigenwillige lesbische Jahrbuch für 2014 Foto: konkursbuch Verlag

Bereits seit 1998 erscheint die interessante Buchreihe „Mein lesbisches Auge“. Diese bietet – seit 2007 im jährlichen Rhythmus – eine Sammlung von sehr verschiedenartigen Texten und Bildern, die sich mit lesbischen Frauen und ihren Beziehungen sowie mit ihrer Sexualität und gesellschaftlichen Situation auseinandersetzen. Dabei überwiegen zwar Beiträge romantischer oder erotischer Art, doch geht es inhaltlich in gesellschaftskritischer Stoßrichtung bewusst darüber hinaus. Ein ungewöhnliches Werk, dessen Lektüre und Betrachtung nicht nur für Lesben lohnt.

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