Im ersten Semester haben nur die wenigsten sofort einen Plan vom Studieren (manchmal auch im sechsten nicht). Um Dir den Einstieg etwas leichter zu machen, haben wir am Campus und in der Redaktion herumgefragt, was die Studierenden gerne zu Beginn ihres Studiums gewusst hätten.

„Gib einer anderen Person nie einen guten Stift, den wirst Du danach nicht wieder sehen. Also wenn jemand nach einem Stift fragt, am besten einen abgeben, auf den man verzichten kann. Ich habe zum Beispiel immer welche dabei, die ich auf einer Messe oder so geschenkt bekommen habe.“

„Die Nudeltheke. Sagt wahrscheinlich jede:r, aber es schmeckt und ist im Vergleich echt günstig. Ich mag ja die Käsesoße oder Veggie-Bolo am liebsten, aber eigentlich ist für jeden was dabei. Q-West ist ok – aber bloß von den Wraps fernhalten, hab immer noch Alpträume.“

„Ich würde sagen, man sollte keine Angst vor der Studienberatung haben, wenn man sich mal nicht ganz so sicher ist. Sie soll uns schließlich bei Unsicherheiten helfen und im Studium beraten. Das sollte man nutzen.“

„Im Q-West, AKAFEE und Edwards gibt es jetzt diverse Iced-Getränke. Wer also Lust auf Iced Coffees und Frappuccinos hat, ist da richtig.“

„In den Fachbibliotheken kann man sich übers Wochenende Bücher ausleihen, an denen man normalerweise immer vor Ort arbeiten muss. Das ist eine gute Gelegenheit, vor allem weil die Fachbibliotheken immer früher schließen als die Zentralbibliothek und am Wochenende gar nicht geöffnet haben. “

„Du kannst Dich schon als Ersti in den Fachschaftsräten (FSR) Deines Studienfachs einbringen. Einfach hingehen! Ansonsten kannst Du die FSRe auch auf Instagram finden.“

„Wenn man mit seinen Uni-Arbeiten nicht nachkommt, aber die Abgabefrist der Hausarbeit immer näher rückt, nicht gleich Panik schieben. Normalerweise kann man dem/der Dozent:in schreiben und nach einer Verlängerung fragen. Die sind da meistens sehr hilfsbereit. Das hat mich schon oft gerettet.“

„Das erste Semester ist wie ein Probeabo, da will man sehr viel machen und wählt deswegen sehr viele Kurse. Bei mir war das dann so, dass ich 10 Klausuren in einer Woche schreiben musste und das war too much. Natürlich kann man sich ausprobieren, nur manchmal ist weniger mehr.“ 

„Man kann sich von einem Seminar auch wieder abmelden, die Frist ist meistens ziemlich lang und genau dafür da. Ihr nehmt damit auch keinem den Platz weg, es rücken einfach welche von der Warteliste nach und freuen sich.“

„In der Fachbib kann man sich auf bestimmte Dauer Bücher und einen Sitzplatz ‚reservieren‘. Das ist echt praktisch, wenn man längere Zeit mit ausgewählter Literatur arbeiten muss und sie nicht jedes mal aufs neue suchen und wieder zurückstellen will. Sprich mit dem Bibliothekspersonal.“

„Good to know: ChatGPT kann Dein Freund sein, aber es gibt auch KIs, die weniger Wasser verbrauchen.“

„Nehmt Euch die Zeit, die Ihr braucht. Uni ist nicht wie die Schule. Man muss sich selbst irgendwie organisieren und am besten auch organisiert bleiben, damit man nicht den Überblick verliert und verzweifelt.“

„Man sollte sich selbst nicht zu viel Druck machen. Es ist normal, wenn man sich nicht sofort zurechtfindet und alles ein bisschen viel wird. Da kommt man wieder raus. Das Studi-Leben sollte man genießen so gut man kann.“

Wenn Du wissen willst, was am Campus sonst so los ist, solltest Du auf jeden Fall die ganzen Social Media-Accounts abchecken. Eine erste Orientierung können Dir @astarub und @bszbochum geben.

An der RUB gibt es außerdem verschiedene Anlaufstellen und Hilfsorganisationen, an die Du Dich wenden kannst. Dazu gehören die Autonomen Referate, die von Studierenden verwaltet werden, und Dir bei Deinen Anliegen weiterhelfen und einen Saferspace bieten können. Da wären das Autonome AusländerInnen Referat, das Autonome queer*feministische Referat, das Autonome Schwulenreferat und das Autonome Referat für Menschen mit Behinderungen und sämtlichen Beeinträchtigungen. Die Referate kannst Du auf Instagram finden. Dort wirst Du auch über anstehende Veranstaltungen auf dem Laufenden gehalten.  Außerdem gibt es hier jede Menge Vereine und andere Gruppierungen, die eine Möglichkeit sind, mit Gleichgesinnten zusammenzukommen..

:Alina Nougmanov

Wenn Du neu an der Ruhr-Uni bist und noch nicht so Recht weißt, wo Du dich meldest, wenn es mal brenzlig wird? Keine Sorge, die :bsz hilft aus! Ein Überblick zu den Anlaufstellen, die auch Du dir speichern kannst.

Die Nummer gegen (Studi-)Kummer
 Die Nightline Bochum. Wenn Du mal Gesprächsbedarf am Abend hast, steht die Nightline Bochum von 20-24 Uhr per Telefon und Chat allen Studierenden zur Verfügung. Das Projekt wird von Studierenden organisiert. Du erreichst die Nightline unter: 0177 6761859
 
 Du fühlst dich allein nicht sicher?
 Der Begleitschutz an der Ruhr-Uni begleitet Dich zum Parkhaus, zum Fahrrad oder zur nächsten Haltestelle. Du erreichst den Begleitschutz kostenlos und rund um Uhr unter: 0234 3227001


 Wenn es mal richtig ernst wird
 Du steckst fest oder Etwas ist ein Fall für die Feuerwehr oder Polizei? Informiere die RUB-Leitwarte unter der Nummer +49 2343 223333. Auch bei Übergriffen, verbal oder körperlich, ist die Leitwarte Dein Ansprechpartner.


 Gleiche Chancen für alle
 Du fühlst dich aufgrund deines Geschlechts oder sexuellen Identität oder Orientierung benachteiligt? Im Gleichstellungsbüro der RUB kannst Du Dich beraten lassen. Du erreichst das Gleichstellungsbüro unter https://www.chancengleich.ruhr-uni-bochum.de/.
 Zwei weitere Anlaufstellen sind die Antidiskriminierungsstelle der Ruhr-Uni (https://einrichtungen.ruhr-uni-bochum.de/de/antidiskriminierungsstelle-der-rub) und die Kontakstelle für Trans*-und Inter*Personen (Anonym erreichbar unter trans-inter@rub.de)

Du bist Neurodivers oder Dir nicht sicher? Bei Campus Neurodivers findest Du Antworten und Hilfe für das Studieren mit Neurodiversität. Du findest Campus Neurodivers auf Instagram unter https://www.instagram.com/campusneurodiversrub/


 Wenn Du mal nicht weiterkommst
 Ein Studium läuft selten reibungslos, doch Hilfe steht parat. Bei der Zentralen Studienberatung findest Du Ansprechpartner in allen Aspekten des Studiums. Egal ob Finanzen, Studienzweifel oder der psychologischen Beratung. Mehr Infos findest Du unter: https://studium.ruhr-uni-bochum.de/de/zentrale-studienberatung

Zusammen neue Sprachen lernen
 Du lernst eine neue Sprache und möchtest Dich im täglichen Sprachgebrauch üben? Beim Sprachcafé Bochum kannst Du selbst dazu beitragen und anderen dabei helfen, eine neue Sprache zu lernen. Eine Teilnahme ist ohne Anmeldung möglich. Das Sprachcafé findet in der Vorlesungszeit jeden Dienstag im A_KAFFEE in der RUB Mensa statt.

:Artur Airich

Auf den ersten Blick bietet die Ruhr-Uni Bochum bereits unglaublich viele Bachelorstudiengänge an. Wenn Du aber schon an den Master denkst, zeig ich dir untypischere Studiengänge.

Interdisziplinär? Kann ich!

Du magst das Mittelalter? Du stehst auf verschiedene wissenschaftliche Ansätze? Oder Du kannst dich einfach nicht entscheiden, welchem Fach Du dich widmen möchtest? Kein Problem! Der Master-Studiengang Mittelalter- und Renaissancestudien (MARS) ist deine Rettung. Zu dem Studiengang qualifiziert man sich, wenn man Geschichte, Germanistik, Anglistik, Romanistik oder Kunstgeschichte studiert. Oder, natürlich, irgendein anderes Fach mit Fokus auf dem Mittelalter. Neben den fünf Kernfächern erstrecken sich die Module des Studiengangs auf 14 weitere Fächer. Naja, und ein Latinum, fließendes Englisch und eine weitere Fremdsprache braucht man auch. Viel Glück damit!

Für Overachiever

Wer bereits einen Abschluss hat und von noch mehr träumt, ohne promovieren zu wollen, kann sich das Institut für Neuroinformatik (INI) angucken. Hier werden mehrere stark herausfordernde Disziplinen vereint: Eine Mischung aus hochgradig mathematischer Informatik und Neurologie forscht zu komplexen Innovationen. Das sagt Dir vielleicht erst einmal nichts. Sie forschen aber auch zu einem Thema, das alle von uns kennen sollten – Large Language Models (LLMs), also die Art von Artificial Intelligence, von der Leute meistens sprechen.  Wem das zu viel auf einmal ist, kann im regulären Kursangebot und der Summer School des INI reinschnuppern.

Ein bisschen teuer

Mit dem Masterstudiengang für International Humanitarian Action haben wir ein Angebot, das einen auf die Arbeit in unter anderem Nichtregierungsorganisationen vorbereitet. Zudem ist das eine Kooperation zwischen anderen Universitäten in mehreren EU-Ländern. Das Projekt will aber auch finanziert werden: Laut der RUB belaufen sich die Kosten für das Studium pro Semester auf 4.000 Euro. Die werden abverlangt, da Du hiermit in mehreren Universitäten gleichzeitig immatrikuliert bist und ihre Finanzierung des Studiengangs mitträgst. Zeit muss man auch aufopfern – es sollen ein vier bis fünfmonatiges Ausslandssemester und ein zweimonatiges Vollzeitpraktikum absolviert werden.

Klein aber fein?

Der Studiengang Empirische Mehrsprachigkeitsforschung hat momentan nur dreizehn Studierende. Das soll aber nicht täuschen – dieses Fach eint komplexe Forschungsmethoden mit der Sprach- und Geisteswissenschaft. Hier wird auf einer großen Skala erforscht, wie Mehrsprachigkeit zustande kommt, wie sie die Identität einer Person betrifft und vieles mehr. Kein Wunder also, dass einen grundlegend alle Bachelorstudiengänge mit einem sprachwissenschaftlichen Anteil dafür qualifizieren. Falls Dir das nichts sagt: Das sind praktisch alle Philologien und Linguistiken. Soziologie und Psychologie passen aber auch ins Bild.

Für die meisten morbide

Interessierst Du dich für die Hintergründe von Genoziden und dem Leben von Diaspora? Dann hast Du Glück, dass die RUB auch das Zertifikat Collective Violence, Holocaust and Genocide Studies (CVG) anbietet. Das Institut für Diaspora- und Genozidforschung (IDG) bietet Module an, mit deren Abschluss man sich für dieses Zertifikat qualifiziert. Der Holocaust führte zur Anerkennung von Genoziden als Tatbestand, weshalb er ausführlich behandelt wird. Andere Genozide werden ebenso detailliert behandelt: Auch ältere Genozide, Propaganda und das System hinter solchen Taten wird modern beleuchtet. Ein hochaktuelles Zertifikat also, welches einem nicht mehr als 20 oder 30 Creditpoints, je nach Variante, abverlangt.

:Halima Okanović

Na, haben Deine Eltern, Freunde oder Verwandte und Bekannte auch gefragt, was man damit am Ende machen kann? Ganz schön viel irgendwie. Insbesondere Geisteswissenschaftler:innen bekommen den Stempel Taxi oder Lehramt. Aber das muss ja nicht sein. Christian Feras Kaddoura hat Theater- und Medienwissenschaften an der RUB studiert und arbeitet jetzt in der Regieassistenz am Schauspielhaus Bochum. Zudem bringt er seine eigenen Stücke auf die Bühne.

bsz: Wie bist Du überhaupt auf die Idee gekommen, an der RUB zu studieren?

Feras: Eine lustige Geschichte. Es ist eher ein Wieder-Zurückkommen an die RUB gewesen. Ich war nämlich schon einmal vorher an der RUB, direkt nach dem Abitur. Ich wusste noch nicht genau, was ich machen wollte, habe mich dann querbeworben und war für zwei, nein, sogar für drei Semester eingeschriebener Sales, Engineering and Product Management Student. Aber dann habe ich für mich festgestellt, dass das nicht so meins ist. Gleichzeitig ging es mit meiner Band gerade los und ich bin durch die Gegend getourt. Irgendwann habe ich dann aber festgestellt, dass ich doch einen Abschluss haben möchte. Das war dann Theater- und Medienwissenschaft. Dadurch haben sich für mich ganz neue Interessen aufgetan. Ich war ein totaler Fan von meinem Grundkurs und hatte das Gefühl, eine sehr schöne Heranführung an das Theater zu bekommen.

Jetzt bist Du Regieassistenz am Schauspielhaus in Bochum. Wie ist das passiert?

Also, während der Corona-Zeit, als Zoom-Seminare das Studium bestimmt haben, habe ich gemerkt, dass mir das digitale Lernen gar nicht liegt. Als das Ganze wieder lockerer wurde, habe ich mich auf eine Hospitanz am Schauspiel Dortmund beworben. Nach der Hospitanz in Dortmund wurde ich gefragt, ob ich bleiben möchte, und wurde immer mehr ins Theater eingebunden. Zunächst war ich nur als Gast dort, konnte aber weiter studieren. Da hatte ich noch genügend Zeit für die Uni (lacht). Nach einem abgeschlossenen Projekt in Dortmund habe ich eine Krankheitsvertretung in Bochum übernommen und wurde schließlich fest am Schauspielhaus angestellt. Obwohl ich ursprünglich nur ein Projekt machen wollte.

Und wie ist es dazu gekommen, dass Du selbst ein Theaterstück machen durftest?

Das ist eine spannende Frage. Ich glaube, dass ich es schon irgendwie eingefordert habe. Deswegen habe ich aktiv nach kreativer Entfaltung neben der Regieassistenz gefragt. Das ist aber von Theater zu Theater unterschiedlich. Primär wollte ich mich wieder kreativ ausleben und habe dann die Möglichkeit erhalten, zu inszenieren. Beim ersten Mal wurde mir geraten, nicht gleichzeitig zu schreiben und zu inszenieren, also haben wir gemeinsam mit den Schauspielern nach einem Text zum Inszenieren gesucht. Wir haben „Der stumme Diener“ von Harold Pinter ausgewählt. Das passte und erinnerte mich an einen Lieblingsfilm. Dieses „Well-Made Play“ bot eine solide Grundlage für meine Regiearbeit.

Aktuell spiele ich selbst. Es ist ein autobiografisches Stück. Eigentlich wollte ich mit Schauspieler:innen zusammenarbeiten, aber das hat terminlich nicht funktioniert. Da es ohnehin ein autobiografisches Stück ist, stehe ich nun selbst mit der Unterstützung meines Kollegen Merlin auf der Bühne.

Warum sollten junge Studis mal einen Abend ins Theater gehen? Und muss es nur das Bochumer Theater sein, oder hat das Ruhrgebiet auch noch andere schöne Theater?

Das habe ich damals wahrscheinlich in einer meiner ersten Sitzungen im Grundkurs gelernt. Das Ruhrgebiet ist, glaube ich, das dichtbesiedeltste Gebiet in Deutschland, wenn es um kleine Theater geht. Hier gibt es eine richtig schöne Theaterkultur, gerade in der Bochumer Innenstadt. Und mit der Theater-Flat hat das Schauspielhaus für mich irgendwann fast das Kino ersetzt. Man setzt sich einfach mal rein, ohne immer genau zu wissen, was einen erwartet. Ich fand das total spannend. Im besten Fall hat man zwei Stunden einen richtig schönen Abend. Aber manchmal hat man halt auch einen Abend, über den man schnell hinwegsehen kann. In den meisten Fällen habe ich es aber als sehr bereichernd empfunden. Und ganz ehrlich – die Hemmschwelle ist geringer mit dem 0-Euro-Eintritt. 

Was kannst Du als ehemaliger Ersti den Erstis mitgeben?

Die Kennlernwochen an der Uni, natürlich! Die bestimmen zwar nicht das ganze Leben, aber sie sind auch nicht zu unterschätzen. Ich habe viele Leute ganz früh im Studium kennengelernt. Aber grundsätzlich: Nicht nur in den Laptop schauen! Einfach wirklich mal rausgehen, wissen, wo man studiert, und die Stadt kennenlernen.

das Ding mit dem Pendeln

Ich hab die Zeit immer im Auge. Ich wohne nicht in Bochum und fahre kein Auto, bleiben also nur noch… Öffis. Und die spielen gern mit mir und Dir. Du musst Dich nach ihrem Rhythmus richten. Kannst nach Feiern nicht zu lange bleiben und beim Aufräumen helfen. Nachts rausgehen kann man streichen und bei Seminaren musst Du auch einplanen, dass Du dann erst um 20 Uhr Zuhause bist. Und dann fallen sie aus oder kommen zu spät. Stress und späte Heimfahrten nehme ich gern in Kauf für meine Freunde, aber unterschätz nicht die Zeit, Die du für’s Pendeln aufbringen wirst. 

:ayem

Goodbye Zeitgefühl

Das Uni-Leben kann sich manchmal wie eine Parallelwelt mit eigener Timeline anfühlen. Du stehst zu komischen Uhrzeiten auf, hast mitten in der Woche einen freien Tag oder hockst bis 18 Uhr in einem Hörsaal, der seine besten Jahre schon seit Ewigkeiten hinter sich hat. Nicht zu vergessen!  Die Semesterferien, die Dir mehrere Monate lang die Möglichkeit geben, Dich zu fragen: „Welcher Tag ist eigentlich heute?“
 Bei diesem stetigen Wechsel verabschiedet sich das Zeitgefühl von ganz alleine und man vergisst, wie lange man schon hier ist oder die wievielte Semesteranfangsparty man gerade besucht hat. In einem Augenblick wird das Bild für den Studierendenausweis geschossen und mit dem nächsten Wimpernaufschlag bleiben Dir nur noch wenige Wochen, bis das Ablaufdatum erreicht ist. Die Zeit fließt beim Studieren in ihrem eigenen Tempo, da kommt die innere Uhr nicht immer mit.

:ano

Zeit in der Uni

Was ich Dir zum Thema Zeit in der Uni oder allgemein zum Studium mitgeben kann ist, dass Du Dich nicht selbst hetzen darfst. Es ist gut, ein klares Ziel vor Augen zu haben, wann man mit dem Studium fertig werden will, aber man sollte sich dabei niemals selbst oder von anderen drängen lassen. Na klar gibt es auch gute Gründe, wie die finanzielle Lage etc., warum man mit dem Studium in Regelzeit fertig werden will, aber Eltern die einen Drängen oder das eigene Selbstwertgefühl davon abhängig machen, ist nicht die richtige Einstellung. Genieße die Zeit, Stress wird es auch später genug geben. Das Studium ist für viele die beste Zeit im Leben, also kein Stress diese so schnell wie möglich zu beenden. Andersrum musst du dich auch nicht zwingen diese Zeit mit so vielen Partys und sozialen Aktivitäten wie möglich zu füllen. Du kannst auch einfach mal faul sein. Alternativ kannst du die Zeit auch nutzen den optional Bereich richtig auszukosten und Einblicke in interessante Themen von anderen Fachrichtungen zu bekommen. Wie auch immer du deine Zeit an der Uni verbringst, mach für dich das Beste raus.

:Steven Schöpper

Zeitreise

Die liebe Regelstudienzeit – das Damoklesschwert, das über uns schwebt. Du wirst im Studium merken, dass es zu Deinem „Voldemort“ wird. Denn darüber will niemand wirklich sprechen. Klar kann man alles schneller oder in der angegebenen Zeit schaffen. Aber dafür muss halt alles passen und die Bedingungen super sein. Wenn aber ein kleines Rädchen in der Maschine nicht so will, wie es soll, kann es zu Stress führen. Die Regelstudienzeit beachtet keine Krankheiten, zusätzliche Arbeitsstunden, die man macht, um das Studium zu finanzieren, oder andere Gegebenheiten, die das Leben mit sich bringt und den Fokus vom Studium verschieben. Deswegen sollten wir diese Regelstudienzeit auch wirklich als Orientierung wahrnehmen und nicht als festes Konstrukt, das uns vorschreibt, wann wir fertig sein müssen. Denn auch im Studium zeigt es sich oft, dass das Leben nicht planbar ist. So fallen immer mal wieder Studis aus ihrem zeitlichen Raster raus und müssen wegen eines Seminars, das nur alle zwei Jahre angeboten wird, länger studieren. Also versuch zu chillen und versteh, dass das System ein Normprodukt ist. Biggest Funfact: Das Leben ist eben nicht normierbar. In diesem Sinne möchte ich Dir mitgeben: Ja, eine hohe Semesterzahl kann belastend sein! Aber wenn Du krank gewesen bist, grundsätzlich Probleme hattest, die dich Dein Studium vernachlässigen haben lassen oder Du vielleicht die Chance genutzt hast, ein Praktikum zu machen, dann ist es vollkommen legitim, dass Du etwas mehr Semester auf dem Buckel hast. Ja, ich weiß, in einigen Studienfächern ist das einfacher zu sagen als in anderen, aber lasst es Euch von der Oma gesagt sein: Die sind alle … Achtung, Buzzword … toxisch.

Es ist niemals zu spät
 
 „Du bist doch schon 27, bist du nicht schon zu alt für ein Studium?“  – Nein, sage ich, es ist nie zu spät, um was für die eigene Bildung zu tun. Klar, man ist als Ersti dann vielleicht nicht mehr ganz so frisch im Gesicht wie diejenigen, die geradeaus dem Abitur an den Campus kommen, doch das tut dem Studi-Sein keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, unter Erstsemestern fühlt man sich doch irgendwo gleich, egal ob jetzt fünf oder mehr Jahre dazwischen liegen. Manchmal können dadurch auch echt nette Gespräche entstehen. Und doch gibt es ein paar Steine, die im Weg liegen werden. Höhere Krankenkassenbeiträge ab 30 und der erschwerte Zugang zu Bafög können einem schonmal sauer aufstoßen. Und doch lohnt es sich, seinen akademischen Interessen nachzugehen und das Uni-Leben zu genießen. Nimm es also nicht zu ernst mit der Zeit und dem älter Sein, davor gefeit ist sowieso niemand.

:afa

Zeit für das Ungewisse

Was soll ich sagen, nun bin ich schon 2 1/2 Jahre hier und ein waschechter Studi.  Ein Semester auf dem Campus geht erfahrungsgemäß schnell rum, es ist die vorlesungsfreie Zeit, die mein Leben in eine Art Zeitlupe versetzt. Kaum hat man sich an dem Stundenplan gewöhnt, geht es in die „Ferien“, die nicht immer welche sind.  Prüfungen, Abgaben und und und….Man lernt irgendwie damit umzugehen, aber mögen werden ich diese Teile des Unilebens wahrscheinlich nie. Muss man ja auch nicht. Das, was man mögen sollte, ist das Abschlusszeugnis in den eigenen Händen. Manchmal kann es jedoch schwer fallen, das Abschlusszeugnis als Motivation zu nehmen — denn meine berufliche Zukunft ist sehr offen. So geht es vielen Studis, die ein Fach der Geisteswissenschaften studieren.

Aber in der Zeit bis dahin schließt man erst man neue Freundschaften, findet heraus, was man beruflich wirklich will und lernt im Idealfall, sich nicht über seine Leistung und Fehlschläge zu definieren. Die Uni ist manchmal eine Art Münzpräger. Niemand weiß, was für einen Wert die Ausbildung, die am Ende rauskommt, wirklich für Dich haben wird. Aber du kannst ihn aktiv bedienen und auf deine Wunsch-Zukunft ausrichten. Im Endeffekt ist die Uni wahrscheinlich eine Reise zu dir selbst. 

:levi

Bild: Die Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung ist die älteste kontinuierlich erscheinende Studierendenzeitung Deutschlands., In eigener Sache: Erscheinungsrhythmus, Erstiausgabe, RedakteurInnenstellen Foto: ck

Die Vorlesungszeit naht sich dem Ende. Für manche Studierenden war es das erste Semester, andere verabschieden sich von der Uni. Für die meisten Studierenden  aber wird die kommende vorlesungsfreie Zeit die Zeit zwischen zwei Semestern sein.

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