Bild: Keine blaue Pause: Campusfest ist unverzichtbar!

Für viele war das Ruhrstilleben auf der A40 einer der Höhepunkte des Kulturhauptstadtjahres fünf Sommer zuvor. marPrinzipiell hätte ich nichts gegen eine Wiederholung dieser netten Aktion. Auch der Spaziergang auf der automobilfreien Universitätsstraße – man kann ja nicht alle fünf Jahre den Ruhrschnellweg sperren – wird sicherlich ein angenehmer Nachmittagszeitvertreib. Aber dafür das Sommerfest ausfallen lassen?

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Bild: Verzweiflung pur: Komparatistik-Studentin Felicitas probt den Ausnahme­­zustand., Karin Freymeyer präsentiert: „Warten aufs Ende“ Foto: kac

Wie reagierst Du, wenn Du in einem Raum gefangen bist und warten musst – zum Beispiel nach einer Naturkatastrophe? Diese Frage stellte die Leiterin der RUB-Studiobühne, Karin Freymeyer, ihrem Ensemble. Daraufhin schrieben Studierende aller Fachrichtungen Texte, die nun in dem Stück „Warten aufs Ende“ auf die Bühne gebracht werden.

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Am 9. Dezember war für 3.000 Betroffene das lang angekündigte Ende gekommen: Es war der letzte Arbeitstag bei Opel. 150 Angestellte bleiben noch zum Aufräumen. Die Demontage der Fertigungsanlagen sollte schließlich schon diese Woche beginnen und innerhalb von drei Monaten abgefrühstückt sein. Die verbliebenen MitarbeiterInnen gehen in eine ungewisse berufliche Zukunft. Letzte symbolische Gesten wurden am 8. Dezember bei einer Demo vor dem Rathaus sowie auf der letzten Betriebsversammlung mit rund 2.500 Anwesenden gemacht.

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Bild: Für einen glücklicheren Campus: Franziska Pennekamp und Patrick Vosen (Grüne Hochschulgruppe). , Das Akronymicon – :bsz knackt den Gremiencode VII: Die hochschulpolitischen Listen der RUB – Teil 2: Oppositionslisten Foto: USch

In der letzten Ausgabe stellten wir Euch die derzeit fünf AStA-tragenden Listen an der RUB vor. Diesmal präsentieren wir die – ebenfalls fünf – in diesem Jahr kontinuierlich im Studierendenparlament (StuPa) aktiven Oppositionslisten, die zusammen über 15 der 35 StuPa-Sitze verfügen.
 

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Bild: Das Ende vor Augen: Über zehn Jahre kämpfte der Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel für den Standort Bochum und dessen Belegschaft. Jetzt schließt das Werk endgültig., WDR5-Podiumsdiskussion: Opel geht – aber was kommt? Foto: tims

Am 5. Dezember 2014 läuft der letzte Opel im Werk vom Band. Nach 52 Jahren und gut 13 Millionen produzierten Autos wird der Standort Bochum geschlossen und rund 3.300 Arbeiterinnen müssen sich einen neuen Job suchen. WDR5 lud am vergangenen Donnerstag VertreterInnen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zu einer Podiumsdisskusion im Bahnhof Langendreer ein. Der Tenor des Abends: Endlich ist die Gewissheit da und der Kampf zu Ende!

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Bild: ACHTUNG, HINTERMANN! Begeisterung und Leidenschaft für den Fußball werden auch in der Bochumer Kreisliga gelebt. , GELD SCHIESST TORE, TRADITION WIRFT BENGALOS? – Teil 6 der :bsz-Reihe zur Lage des Fußballs – Das Mekka des Fußballs: Die Kreisliga Foto: tims

Der Fußball-Kreis Bochum zählt mit seinen 87 Vereinen und 12 Staffeln zu den größten in NRW. Zwischen Thekenmannschaften, Studierenden-Teams und zusammengekauften SöldnerInnen-Truppen ist auch in Bochum alles dabei. Doch was macht die Kreisliga so besonders? Bsz-Reporter Tim begibt sich auf Spurensuche.

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Die Vorbereitungen für die nächste Wahl zum Parlament der Studierenden (auch StuPa oder SP genannt) gehen in die heiße Phase! Alle Termine sind gesetzt: Listen (die „Parteien“ in der Hochschulpolitik) oder listenlose KandidatInnen, die im StuPa mitbestimmen wollen, müssen ihre KandidatInnenlisten mit den Unterschriften von 43 UnterstützerInnen bis zum 20. November abgegeben haben. Bis zum 4. Dezember kann man sich noch als WahlhelferIn bewerben. Die Wahl selbst findet in der Woche vom 8. bis zum 12. Dezember statt.

Etwas für die Demokratie tun und dabei Geld verdienen? Die neun Urnen in den unterschiedlichen Fakultätsgebäuden bis hin zur Sportler-Lounge auf dem Gesundheitscampus wollen besetzt werden. Schließlich muss man sicherstellen, dass jedeR nur ein Kreuz macht. Und nach der Wahlwoche gehören die Stimmzettel ausgezählt. Wer daran Interesse hat, bewirbt sich bis zum 4. Dezember im AStA-Sekretariat (Studierendenhaus Raum 008). Der Urnendienst wird mit 8,62 Euro die Stunde und die Auszählung pauschal mit 60 Euro vergütet. Die Teilnahme an einer Schulung am 4. Dezember ist verpflichtend.

Mitmischen hart erwünscht!

Das Ganze macht natürlich nur Sinn, wenn es jemanden gibt, der gewählt werden kann. Wer sich in die Hochschulpolitik einmischen und die Belange der Studierendenschaft mitgestalten will, reicht am 20. November, 12 Uhr, in den :bsz-Redaktionsräumen (SH 0/081, hinterm KulturCafé) oder vorher im AStA-Sekretariat die Wahlvorschläge ein.  Die KandidatInnenliste (die auch aus einer Einzelperson bestehen kann), muss von 43 Wahlberechtigten, also eingeschriebenen Studierenden, unterzeichnet worden sein. Zusätzlich muss eine schriftliche Einverständniserklärung jedes Kandidaten und jeder Kandidatin vorliegen.

Die offizielle Wahlbekanntmachung und alle wichtigen Infos findet Ihr auf: www.stupa-bochum.de/wahlausschuss

:Die Redaktion
 

Bild: Fachschaftsparty Geschichte: Kein Hut im KulturCafé., RUB-Campus uncooler Unort? Fachschaftsrat Geschichte ohne Party-Location Foto: mb

Der Sektempfang des Autonomen Schwulenreferats der Ruhr-Uni ist nicht das einzige Traditionsevent, das in diesem Semester den verschärften Party-Regelungen im KulturCafé zum Opfer fällt: Auch der Fachschaftsrat (FSR) Geschichte hat seine traditionelle „Hutparty“ fürs Wintersemester abgeblasen und unter anderem auf Facebook eine „Nicht-Hutparty“ ausgerufen. Geht die Party-Kultur auf dem RUB-Campus bald komplett den Bach runter?

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Bild: Schaut dem AStA über die Schulter: StuPa-Sprecher Felix Pascal Joswig., Das Akronymicon – :bsz knackt den Gremiencode V: Der AStA verteilt Euer Geld – das StuPa entscheidet darüber Foto: Björn Jadzinski

Alle Jahre wieder wird der Campus mit Wahlplakaten zugepflastert und die hochschulpolitischen Listen werben um Eure Stimme, um ins Studierendenparlament, kurz StuPa, einziehen zu können. Doch was geht bei den Sitzungen vor sich, wenn die ParlamentarierInnen erst einmal im Amt sind? Im Zuge unserer Gremien-Reihe haben wir das StuPa mal genauer unter die Lupe genommen.

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Bild: Wir Unsichtbaren, Von der unsichtbaren großen Minderheit: Eine kleine Geschichte der PolInnen im Ruhrgebiet Buchcover

Vom Ruhrgebiet heißt es immer wieder, hier gäbe es mehr PolInnen als anderswo in Deutschland. Das hätte sich sogar in unserer hiesigen Mundart, dem Ruhrdeutschen niedergeschlagen. Auf jeden Fall aber gäbe es hier so viele Kowalskis, Schimanskis und andere -skis wie sonst nirgends. Was ist dran an den „Ruhrpolen“?

Die amtliche Statistik für das Rheinland verzeichnet für das Jahr 1861 lediglich 16 polnische EinwohnerInnen. Nur ein halbes Jahrhundert später gab es im Ruhrgebiet (das ja teils im Rheinland, teils in Westfalen liegt) fast eine halbe Million polnischsprachige Menschen. Grund für diese rasante Entwicklung war natürlich die enorm schnell wachsende Kohle- und Stahlindustrie im Pott, die Menschen aus dem ganzen Reich in die Region lockte, nicht nur PolInnen. Doch da stellt sich auch schon ein wesentliches Problem: Wer ist überhaupt ein Pole oder eine Polin?

Von der genannten halben Million fühlten sich rund 160.000 gar nicht polnisch, obwohl sie die polnische Sprache sprachen. Im 19. Jahrhundert gab es keinen polnischen Staat; Preußen, Russland und Österreich hatten das Gebiet unter sich aufgeteilt. Masuren (im heutigen Nordosten Polens) war schon länger preußisch. Die MasurInnen also sahen sich als PreußInnen – nicht zuletzt, weil sie, anders als etwa die SchlesierInnen und PosenerInnen, evangelisch waren. Im Ruhrgebiet wurden sie – für sie wohl ziemlich schockierend – oft als „Polacken“ beschimpft.

Deutsche, die kein Deutsch können?

Die Ur-RuhrgebietlerInnen (wobei der Begriff „Ruhrgebiet“ selbst erst nach dem Ersten Weltkrieg bekannt wurde) und auch die anderen deutschen Zugezogenen warfen „die aus dem Osten“ in einen Topf und diskriminierten sie oft harsch. Und das, obwohl sie in vielen Zechen, etwa bei Prosper in Bottrop, mehr als die Hälfte der Belegschaft unter Tage ausmachten. Doch Aufstiegschancen waren schlecht ohne Deutschkenntnisse. Deshalb blieben den ZuwandererInnen nur zwei Optionen: Unter sich bleiben oder assimilieren. Aus diesem Grund hat die ruhrdeutsche Mundart gar nicht so viele polnische Einflüsse: Wie die Menschen, so blieben die Sprachen voneinander getrennt oder die eine ging in der anderen auf; zu Durchmischung kam es selten.

Polnisches Vereinsleben – mitten im Ruhrpott

Vor dem Ersten Weltkrieg entstanden unzählige polnische Vereine: Chöre, Sportvereine, Kirchengemeinden, Heimatvereine und viele mehr. Auch polnische Zeitungen gab es. Neben Bottrop und Gelsenkirchen waren Herne und Bochum wichtige Zentren polnischer Aktivitäten. Die Gegend um die heutige Straße Am Kortländer in Bochum wurde früher Klein Warschau genannt. Hier hatten die regionalen FunktionärInnen ihren Sitz. Noch heute sieht man an einer Hauswand den Schriftzug der früher dort ansässigen Bank Robotników, der Arbeiterbank. Auch die Polengewerkschaft war dort angesiedelt. Obwohl sie kaum Prestige hatten und sich entweder abkapselten – bzw. abkapseln mussten – oder angepasst haben, prägten PolInnen das Ruhrgebiet entscheidend mit. Unbemerkt, unsichtbar – bis auf das -ski im Nachnamen. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrten viele PolInnen aus Deutschland in den neugegründeten polnischen Staat zurück. Erst Flüchtende und SpätaussiedlerInnen bildeten nach dem Zweiten Weltkrieg neue Zuwanderungswellen aus unserem östlichen Nachbarland.

:Marek Firlej

Mehr zu den Verstrickungen zwischen polnischer und deutscher Sprache und Nationalität – die nämlich nur selten eindeutig zu klären war – kann man in Peter Oliver Loews Buch „Wir Unsichtbaren“ nachlesen: Von mittelalterlichen Prinzessinnen bis zu den heutigen SaisonarbeiterInnen auf dem Erdbeerfeld deckt der Autor auf, warum PolInnen zwar immer in Deutschland existent, aber selten sichtbar waren.
Loew, Peter Oliver: Wir Unsichtbaren – Geschichte der Polen in Deutschland
2014, 336 Seiten, C.H.Beck Paperback, 18,95 Euro