Nachruf. Die Auschwitz-Überlebende und Antifaschistin Esther Bejarano ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
Nachruf. Die Auschwitz-Überlebende und Antifaschistin Esther Bejarano ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
Neonazis. Dortmund hat ein Nazi-Problem, das leugnet niemand mehr. Politik und Behörden haben aber genau das lange getan. Nun brüstet sich die Polizei mit ihrer Arbeit.
Literatur. In der Vorlesungszeit schafft man es nicht immer, ein Buch zu lesen, auf das man schon lange Lust hat. Die Redaktion stellt Euch nun vier Werke vor, die sie gelesen hat oder jetzt am Strand (oder auf dem Balkon) schmökern möchte.
Neonazis. Die „IB“ macht in unregelmäßigen Abständen auf sich aufmerksam. AntifaschistInnen dokumentieren die Aktionen nun online.
Bereits im Januar dieses Jahres wurde der AStA der Ruhr-Universität durch das Studierendenparlament damit beauftragt, die Studierendenschaft über die Umtriebe der „Identitären Bewegung“ zu informieren. Diese Informationen sollten in Form einer Broschüre den Ersti-Tüten beigelegt und sonstig vervielfältigt werden (:bsz 1154). Diesem einstimmig angenommenen Beschluss kam man nicht nach.
Unterdessen schalteten sich andere AkteurInnen ein und übernahmen – so könnte man denken – die Arbeit des AStA. Seit dem 6. April informiert die Website identitaere-in-bochum.net über die „Identitäre Bewegung“ in Bochum und deutschlandweit. Zu den bereitgestellten Informationen zählt auch die Überschneidungen zwischen der Studentenverbindung VdSt Breslau-Bochum (:bsz 1045) und der „IB“, welche ebenfalls Teil der vom StuPa geforderten Broschüre darstellen sollten.
Der Anlass für die Arbeit der AntifaschistInnen war jedoch kein Stillstand in der Hochschulpolitik, sondern die Tatsache, dass die „Identitären“ ein relativ neuer Akteur in der rechten Szene sei, so die VerfasserInnen der Portals. „2017 intensivierten die Identitären ihre Aktivitäten in Bochum, über die medial berichtet und diskutiert wurde. Für 2018 kündigte der Bochumer IB-Ortsgruppenführer Marco M. an, rechte Aktivitäten zu intensivieren“, heißt es aus den Kreises der InitiatorInnen. Man wolle sich in der eigenen Arbeit jedoch nicht auf Bochum konzentrieren, sondern über bundesweite Strukturen der rechten Szene und die ideologischen Hintergründe der rassistischen Gruppe informieren.
Zur weiteren Aufklärungsarbeit strebten die InitiatorInnen der Website Vorträge mit renommierten ReferentInnen und WissenschaftlerInnen in Bochum an.
Bereits jetzt verfügt das Portal über zahlreiche Einträge zur Ideologie, Gewaltakten und Personen der „IB“. Falls in der Stadt und auf dem Campus Aktionen, Flugblätter oder Aufkleber der „Identitären Bewegung“ gesichtet oder weitere Informationen zur Verfügung gestellt werden können, bitten die InitiatorInnen um Meldung. Hierfür wurde eine eigene Möglichkeit auf der Website geschaffen.
:Justinian L. Mantoan
Beim NPD-Aufmarsch am 1. Mai in Bochum nahm die Polizei über Stunden hunderte Nazi-GegnerInnen am Bermuda3Eck in Massengewahrsam. Gegen diese wird aktuell wegen des Vorwurfs von Straftaten ermittelt.
Solidarität und Unterstützung mit den GegenaktivistInnen des größten deutschlandweiten Naziaufmarsches am 4. Juni in Dortmund: Das entschied das Studierendenparlament (StuPa) mehrheitlich in der letzten Sitzung.
Es war die Pointe des Tages, die nachmittags über die Social-Media-Kanäle geht und bei den GegendemonstrantInnen in Köln-Deutz für Belustigung sorgt. Die rechtsextremen Hooligans gegen Salafisten finden zwischenzeitlich nicht genügend nüchterne nicht vorbestrafte Ordner, um ihre Kundgebung zu beginnen. Am Ende versammeln sich laut Polizei aber doch 1.000 bis 1.500 Nazi-Hooligans. Sie wie auch die mehr als zehnfache Zahl an GegendemonstrantInnen sehen sich am 25. Oktober einem massiven Polizeiaufgebot gegenüber. Trotz einiger Auseinandersetzungen verläuft die Demo aber weitgehend friedlich.
In Bochum-Mitte fand vergangenen Samstag, den 1. Februar eine Versammlung der Gruppierung „Kameradschaft Volkssturm Deutschland“ in der Nähe des Flüchtlingswohnheims statt. Jedoch lief diese nicht wie geplant. Es versammelten sich ungefähr 25 bis 30 Rechtsextremisten, ohne Lautsprecherverstärker, nur mit einem Megafon gerüstet. Hinzu kam das regnerische Wetter und so endete diese Demo schon nach einer Dreiviertelstunde. Die Bemühungen, sich bemerkbar zu machen, war durch die Kontra-Demo mit dem Motto „Flüchtlinge willkommen! Nazis haut ab!“ kaum möglich.
„Oh du Fröhliche“ sollte es zur Adventszeit heißen. An der RUB sieht das jedoch ganz anders aus: Nach der Neonazi-Outing-Plakataktion und den verkleideten Nikoläusen im Hörsaal informierten die Antifa-Mitglieder die Studierenden weiterhin über den Neonazi Michael B. In den darauffolgenden Tagen kam es zur Manipulation von Beamern in Hörsälen und zu einem Datenmissbrauch der E-Mail-Adressen. Um wieder eine friedliche Studierendenschaft zu erlangen, planen das Rektorat und der AStA die Kampagne „Uni ohne Vorurteile“.
Eine Aufklärungsaktion der Antifa an der RUB eskalierte letzte Woche Montag und endete in einem Tumult. Die Aktion führte zu einer medialen Debatte darüber, ob die linken AktivistInnen Schuld an der Gewalt hätten. Der eigentliche Zweck, die Aufklärung über Neonazis an der Ruhr-Universität, ging dabei unter. Dabei war das Vorhaben schon von vornherein in seiner Form nicht unumstritten.