Am 29. Mai 1993 hatten vier junge Neonazis in Solingen das Haus der türkischen Familie Genç angezündet. Zwei Frauen und drei Mädchen starben; die anderen 14 BewohnerInnen erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen.
Am 29. Mai 1993 hatten vier junge Neonazis in Solingen das Haus der türkischen Familie Genç angezündet. Zwei Frauen und drei Mädchen starben; die anderen 14 BewohnerInnen erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen.
Varanasi, Februar 2015. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr brennen in der angeblich ältesten Stadt der Welt Feuer am Ufer des Ganges. Davor sitzen Einheimische und Touristen. Sie starren gemeinsam in die Flammen.
Die Situation hat, wenn man sich auf sie einlässt, etwas Meditatives, Beruhigendes. Fast könnte man die Atmosphäre mit der an einem Lagerfeuer vergleichen, außer dass hier neben Holzscheiten auch Leichen brennen.
Am kommenden Wochenende wird die RUB ihren 50. Geburtstag feiern – ganz „ohne Politik“. Die OrganisatorInnen der BlauPause wollen keine politischen AkteurInnen auf ihrem Fest. Studentische Verbindungen bekommen jedoch trotzdem eine Plattform, um für ihre Inhalte zu werben. Das erweckt den Eindruck, als seien die sogenannten „Burschis“ nicht politisch. Diese Annahme hat sich am vergangenen Sonntag erneut als Trugschluss erwiesen: In den Räumlichkeiten des VDSt Breslau-Bochum traf sich der westfälische Regionalverband der Identitären Bewegung.
Die Identitäre Bewegung (IB) hat ihren Ursprung in Frankreich. Mit rechtspopulistischen Parolen hetzen die AnhängerInnen gegen Schwarze und Muslime. Die proklamierte „Identität“ beruht vor allem auf einem weißen Selbstverständnis: der eigens initiierte Slogan „100 Prozent Identität – O Prozent Rassismus“ soll die Identitären vom Vorwurf des Rassismus freisprechen. Der trügerische Charakter dieser Aussage wird deutlich, wenn man sich mit den Inhalten der Bewegung vertraut macht. In mehreren Ländern Europas macht die IB mittlerweile mit pseudo-intellektueller Rhetorik gegen Geflüchtete und Muslime mobil.
Einen Ableger der rechten Jugendbewegung gibt es auch in Deutschland. Ihre Aktivitäten beschränken sich jedoch auf interne Treffen und Aufmerksamkeit erregende Aktionen im öffentlichen Raum. Die „Identitäre Bewegung Westfalen“ mobilisierte für den vergangenen Sonntag auf ihrer Facebookseite zum „Identitären Stammtisch“ nach Bochum. In Räumen des VDSt Breslau-Bochum trafen sich etwa 20 Menschen, um von da aus ein Transparent gegen Zuwanderung am Bochumer Hauptbahnhof anzubringen, welches von BeobachterInnen jedoch zeitnah entfernt wurde. Horst Keller, Vorsitzender des Heimvereins der Burschenschaft, will auf Nachfrage der :Gastautorin nichts von dem Treffen gewusst haben – was in den privaten Räumen des VDSt abläuft, unterliege nicht seiner Kontrolle.
Die Tatsache, dass die IB ihren Stammtisch ausgerechnet in Bochumer Räumlichkeiten des VDSt Breslau abhält, weist auf eine enge Verbindung der Korporation mit den neurechten Identitären hin. Überraschend ist diese Allianz allemal nicht: Erst kürzlich hat der VDSt einen Redakteur der Jungen Freiheit, einer Zeitung der Neuen Rechten, zum Vortrag in seine Räume geladen.
Die OrganisatorInnen der Blaupause sollten sich noch einmal Gedanken machen, ob die Burschenschaften nicht gegen ihre eigene Haus- und Streckenordnung verstoßen – und ob die Ruhr-Universität neurechte Gäste auf ihrem Geburtstag haben will. Die so medienwirksam proklamierte Weltoffenheit der RUB würde an dieser Stelle stark in Mitleidenschaft gezogen werden
Bereits bevor die Vorschläge der Staats- und Regierungschefs in konkrete Politik umgesetzt werden sollen (siehe Infoblock), wird der G7-Gipfel sowohl von GegnerInnen als auch von BefürworterInnen, wie der Bundestagsabgeordneten Claudia Roth, stark kritisiert. Im Schwerpunkt der Kritik stehen dabei die hohen Kosten des Gipfels (bislang 210 Millionen Euro), die Schäden im nahe gelegenen Naturschutzgebiet und die Einschränkung der Grundrechte der DemonstrantInnen.
An den Zufahrten zur Ruhr-Uni riecht es nach Lack, denn die großen Wände der Unterführung sind legale Flächen, die besprüht werden dürfen. Das Akafö-Kulturbüro boskop hat einen Graffitiworkshop organisiert und die Sprühmöglichkeiten vor der eigenen Tür genutzt: Vier Mädels und drei Jungs griffen zur Sprühdose und gestalteten gemeinsam ein großes Wandbild.
Wird Präsident Erdoğan in Zukunft noch autoritärer regieren? Wird der türkisch-kurdische Konflikt wieder gewaltsam eskalieren? Oder wird die türkische Politik demokratischer und liberaler werden? Der Ausgang der Parlamentswahl am 7. Juni kann das Land zu beiden Extremen führen. Entscheidend wird, ob die linke HDP die Zehn-Prozent-Hürde schafft. Dadurch könnte auch die absolute Mehrheit von Erdoğans islamisch-konservativer AKP enden.
Am 20. April bekam Bochum ranghohen Besuch aus der politischen Führungsriege: Der ehemalige deutsche Staatspräsident Christian Wulff und das im letzten Jahr abgewählte Staatsoberhaupt von Afghanistan, Hamid Karzai, sprachen vor einem dicht gefüllten Saal in der Alten Lohnhalle in Wattenscheid. Zur Diskussion hatte die Initiative Herausforderung Zukunft geladen, die mehrmals im Jahr prominente Redner nach Bochum einlädt, um mit ihnen über gesellschaftlich relevante Themen zu diskutieren.
Im März nahmen einige RUB-Studis an einer mehrwöchigen inStudies-Exkursion nach Indien teil. Kai Bernhardt war dabei und teilte bereits in der :bsz 1038 seine Eindrücke. In dieser Ausgabe erzählt er, wie Handycameras Kulturen verbinden.
Dharamsala. Selfies mit niedlichen Tieren, mit den besten FreundInnen, mit D-Promis. Das alles ist für uns nichts Neues mehr. Das Internet ist voll von kuriosen Selbstportraits. Aber wie wäre es mit einem AusländerInnen-Selfie? Was viele hierzulande als rassistisch und politisch unkorrekt bezeichnen würden, ist in Indien der Renner, wie ich auf meiner einmonatigen Reise gelernt habe.
Frauen und Männer sind heute vor dem Gesetz gleich. Hat der Feminismus seinen historischen Zweck damit erfüllt? Hat er sich gar längst überlebt, wie häufig zu hören ist? Keineswegs! Denn Frauen sind in unserer Gesellschaft noch immer strukturell benachteiligt. Das neue Buch von Anke Domscheit-Berg macht deutlich, wie weit wir von Geschlechtergerechtigkeit in Wahrheit entfernt sind.