Am 29. Mai 1993 hatten vier junge Neonazis in Solingen das Haus der türkischen Familie Genç angezündet. Zwei Frauen und drei Mädchen starben; die anderen 14 BewohnerInnen erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen.
Am 29. Mai 1993 hatten vier junge Neonazis in Solingen das Haus der türkischen Familie Genç angezündet. Zwei Frauen und drei Mädchen starben; die anderen 14 BewohnerInnen erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen.
Bei der BlauPause steht noch jede Menge Arbeit an: Dieser Meinung ist zumindest der „Unterstützungskreis Politikverbot“ bezüglich der zahlreichen politischen Gruppen, die am 6. Juni ihre Tische aufklappen werden. Wir sprachen mit Tim und Jens über die dort vertretenen Burschis, ein :bsz-Verbot und eine mögliche Allianz mit der Uni-Verwaltung.
Jede Hochschule hat ihr eigenes Süppchen zu kochen. Das gilt auch für ihre Studierendenschaften. Manchmal aber tut es Not, dass alle Studierenden in ganz NRW an einem Strang ziehen, etwa wenn es darum geht, unsere Interessen gegenüber der Politik zu vertreten. „Studentische Meinungen werden leider immer noch viel zu wenig beachtet“, sagt Michael Schema aus Köln, der am vergangenen Mittwoch an der RUB zum Koordinator des Landes-ASten-Treffens gewählt wurde.
Das Stadtradeln in Bochum ging am Sonntag mit dem großen Abschlussfest an der Jahrhunderthalle zuende. Die Stadtverwaltung und Die Grünen ziehen eine positive Bilanz des Wettbewerbs und wollen das Radfahren in Bochum noch populärer machen – weg vom Auto-Image.
An den Betonplatten-Charme der RUB mag man sich mit steigender Fachsemesterzahl ja irgendwann gewöhnt haben, aber hin und wieder packt den ein oder anderen eben doch das Bedürfnis, mal etwas anderes von der Welt zu sehen. Die Internationale Woche, die vom 8. bis zum 12. Juni an der RUB stattfindet, zeigt, dass man dafür gar nicht unbedingt immer in die Ferne schweifen muss.
Bei den Fans hinterließ Rock im Revier auf Schalke gemischte Gefühle: Die einen vermissten die typische Festival-Atmosphäre, die anderen genossen eine ungewohnte Nähe zu den KünstlerInnen.
Rassistische und sexistische Gefahr für die Campus-Kultur oder doch nur Freiraum zur Selbstentfaltung Zurückgebliebener? Nach Einschätzung der Bochumer Burschenschaften als harmlose und zu tolerierende Refugien für Bierliebhaber, fragte :bsz-Reporter Benjamin Trilling bei Heidelberger Studis nach, wie es um die dortigen Burschis bestellt ist.
Varanasi, Februar 2015. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr brennen in der angeblich ältesten Stadt der Welt Feuer am Ufer des Ganges. Davor sitzen Einheimische und Touristen. Sie starren gemeinsam in die Flammen.
Die Situation hat, wenn man sich auf sie einlässt, etwas Meditatives, Beruhigendes. Fast könnte man die Atmosphäre mit der an einem Lagerfeuer vergleichen, außer dass hier neben Holzscheiten auch Leichen brennen.
Am kommenden Wochenende wird die RUB ihren 50. Geburtstag feiern – ganz „ohne Politik“. Die OrganisatorInnen der BlauPause wollen keine politischen AkteurInnen auf ihrem Fest. Studentische Verbindungen bekommen jedoch trotzdem eine Plattform, um für ihre Inhalte zu werben. Das erweckt den Eindruck, als seien die sogenannten „Burschis“ nicht politisch. Diese Annahme hat sich am vergangenen Sonntag erneut als Trugschluss erwiesen: In den Räumlichkeiten des VDSt Breslau-Bochum traf sich der westfälische Regionalverband der Identitären Bewegung.
Die Identitäre Bewegung (IB) hat ihren Ursprung in Frankreich. Mit rechtspopulistischen Parolen hetzen die AnhängerInnen gegen Schwarze und Muslime. Die proklamierte „Identität“ beruht vor allem auf einem weißen Selbstverständnis: der eigens initiierte Slogan „100 Prozent Identität – O Prozent Rassismus“ soll die Identitären vom Vorwurf des Rassismus freisprechen. Der trügerische Charakter dieser Aussage wird deutlich, wenn man sich mit den Inhalten der Bewegung vertraut macht. In mehreren Ländern Europas macht die IB mittlerweile mit pseudo-intellektueller Rhetorik gegen Geflüchtete und Muslime mobil.
Einen Ableger der rechten Jugendbewegung gibt es auch in Deutschland. Ihre Aktivitäten beschränken sich jedoch auf interne Treffen und Aufmerksamkeit erregende Aktionen im öffentlichen Raum. Die „Identitäre Bewegung Westfalen“ mobilisierte für den vergangenen Sonntag auf ihrer Facebookseite zum „Identitären Stammtisch“ nach Bochum. In Räumen des VDSt Breslau-Bochum trafen sich etwa 20 Menschen, um von da aus ein Transparent gegen Zuwanderung am Bochumer Hauptbahnhof anzubringen, welches von BeobachterInnen jedoch zeitnah entfernt wurde. Horst Keller, Vorsitzender des Heimvereins der Burschenschaft, will auf Nachfrage der :Gastautorin nichts von dem Treffen gewusst haben – was in den privaten Räumen des VDSt abläuft, unterliege nicht seiner Kontrolle.
Die Tatsache, dass die IB ihren Stammtisch ausgerechnet in Bochumer Räumlichkeiten des VDSt Breslau abhält, weist auf eine enge Verbindung der Korporation mit den neurechten Identitären hin. Überraschend ist diese Allianz allemal nicht: Erst kürzlich hat der VDSt einen Redakteur der Jungen Freiheit, einer Zeitung der Neuen Rechten, zum Vortrag in seine Räume geladen.
Die OrganisatorInnen der Blaupause sollten sich noch einmal Gedanken machen, ob die Burschenschaften nicht gegen ihre eigene Haus- und Streckenordnung verstoßen – und ob die Ruhr-Universität neurechte Gäste auf ihrem Geburtstag haben will. Die so medienwirksam proklamierte Weltoffenheit der RUB würde an dieser Stelle stark in Mitleidenschaft gezogen werden
Als im Juli 2002 der junge Marinus Schöberl von drei Neonazis zu Tode geprügelt wurde, schwieg das Dorf Potzlow ganze vier Monate – und auch die Eltern der Angeklagten schützten „selbstverständlich“ die unfassbaren Missetaten ihrer Kinder. Im Studio 108 inszenierte Regisseur Johannes Thorbecke das Stück „Der Kick“ von Andreas Veiel neu und schlüpfte dabei in mehrere Rollen. Eine blieb jedoch unbesetzt – die des Opfers.