Bild: Weißer Rauch: Die Studierendenschaft der Ruhr-Universität hat eine neue Vorsitzende. Die Wahl wird von Seiten der Opposition scharf kritisiert. , Freude und Kritik über die Wahl der neuen AStA-Vorsitzenden Bildbearbeitung: sat

Böse Zungen würden behaupten, dass es Parallelen zwischen der AStA-Wahl und den Machinationen der mächtigen Borgia-Familie gebe, der keine Mühen zu groß waren, um die Macht der eigenen Sprösslinge im Vatikan zu sichern. Bei den Vorwürfen der Opposition zur AStA-Bildung wird man unweigerlich an die Papstwahlen unter Beteiligung ebenjener Familie erinnert. Alles halb so schlimm, behauptet jedoch der neue AStA und verweist auf das Konzept der Offenheit, in der jedeR Interessierte partizipieren könne. Wir bringen Licht ins Dunkle der vatikanischen Hallen … ähh ins Studierendenhaus und erklären die neuen Machtverhältnisse der hiesigen Hochschulpolitik.         

         :Die Redaktion

Zwei Artikel und einen Kommentar zu dem brisanten Thema findet ihr hier: StuPa-Sitzung, Hintergrund, Kommentar (im Kommentar gibt es sogar die Möglichkeit eine super DVD zu gewinnen).

Bild: Neuer AStA gewählt: Zeynep-Fatma Dikman (iL) und Lukas Meier (ReWi) stellen den neuen Vorsitz und Finanzreferenten., Neuer AStA gewählt Bild: lor

HoPo. Bei der letzten Sitzung des Studierendenparlaments (StuPa) wurde ein neuer AStA gewählt. Die bisherige Koalition nimmt Mitglieder der JuLis auf. Ein Koalitonsvertrag liegt nicht vor, da der Vorstand von einem „offenen AStA“ spricht. Teile der Opposition verließen aus Prostest das StuPa.

weiterlesen
Bild: Hoffnungsträger der Jusos: Kühnert will den Neuanfang in der Opposition., Debatte um die Zukunft der SPD Bild: Jan Turek

Politik. In Duisburg fand eine Diskussionsveranstaltung der Jusos zum anstehenden SPD-Mitgliedervotum statt, an der auch der Juso-Bundesvorsitzende und lautstärkste GroKo-Gegner, Kevin Kühnert, teilnahm.

weiterlesen
Bild: Illustrieren die verschiedenen Phasen des Gesprächs sehr gut: Cristian, Lilli und Zeynep (v.l.n.r.) , Kritik und Einigkeit Bild: lor

HoPo. Die drei VertreterInnen Zeynep, Cristian und Lilli der Internationalen Liste (IL), der Linken Liste (LiLi) und der Juso-Hochschulgruppe (Jusos) diskutierten beim dritten Tresentreff unserer Reihe kontrovers – und waren sich mehr als einmal einig.

 Der derzeitige AStA, nicht mehr als ein Kindergarten? Aus der Sicht von Cristian, Mitglied der Oppositionsliste der LiLi, ein klarer Fall. Zu inkompetent seien dafür einige ReferentInnen, unter anderem der AStA-Vorsitzende, welche „einfach hochgehievt werden in Positionen“. Dass, obwohl sie ungeeignet seien für die Posten.

Auf der anderen Seite agiere die Opposition im Studierendenparlament (StuPA) viel zu zahm: „Ihr habt kaum schriftliche Anträge gestellt!“, bemängelt Lilli von den Jusos, welche zusammen mit Zeyneps IL den derzeitigen AStA mitträgt. Zeynep präzisiert: „Wir haben dieses Jahr nicht so ein schönes Gefühl von Hochschulpolitik, dass man konstruktiv miteinander debattieren kann.“

Nicht nur die gegenseitige Wahrnehmung der Oppositions- wie auch AStA-Arbeit wurde von beiden Seiten bei Pils und Whisky klar kritisiert. Beim dritten Aufeinandertreffen von Oppo und AStA im KulturCafé standen aber noch mehr Themen auf dem Diskussionszettel.

Die FSVK …

Eine der Kernforderungen sowohl der IL als auch der LiLi sei die Einführung einer dritten, bezahlten Stelle der SprecherInnen der FachschaftsvertretreInnenkonferenz (FSVK): Derzeit teilen sich die drei SprecherInnen zwei bezahlte Stellen. Für Cristian wäre dies auch Zeichen an die Studierendenschaft: „Wir wollen die Studierenden auch von unten stärken und dementsprechend auch die FachschaftsvertreterInnenkonferenz stärken.“ Auch ein prekäres Thema: die Autonomie-Frage der FSVK, die im Zusammenhang mit der Besetzung einer RedakteurInnen-Stelle für die :bsz entbrannt ist (:bsz 1126). Der Streit wurde beigelegt, doch für die Linke Liste, die parteiunabhängig sich vor allem Themen wie politische Themen engagiere, handelte es sich „um eine ziemlich lächerliche Farce“. Vor allem für den Eindruck, man habe von oben herab doch noch zugestimmt, entschuldigte sich Zeynep, derzeitiges Vorstands-Mitglied, ausdrücklich für den AStA-Vorstand.

Traute Einigkeit

Abgesehen von der FSVK-Episode, zeigten sich an vielen Stellen gemeinsame Schnittpunkte der Anwesenden. So müsse vor allem bei den Finanzen was getan werden. Das gespart werden müsse, liegt für alle Drei auf der Hand. Unklar sei allerdings, welche Ausgaben konkret beschnitten werden müssten. Initiativen und Sachmittel sehen alle als Möglichkeit an. Zusätzlich wirft Zeynep, deren IL für eine kulturelle, vielfältige und demokratische Politik stehe, die Aufwandsentschädigungen des AStA ein. „Zurzeit gibt es 15 AEs und für jede einzelne bekommt man den alten BAföG-Höchstsatz (670 Euro, Anm. der Redaktion). Wir tun es alle aber ehrenamtlich. Es ist ein schöner Beigeschmack, dass man eine Aufwandsentschädigung bekommt. Aber da muss man in den Haushalt schauen und sich fragen: Wo kann man sparen?“ Für Lilli, deren Jusos eine „feministische, internationalistische und sozialistische Hochschulpolitik von Studierenden für Studierende“ mache, müsste der AStA auch in Sachen Veranstaltungen Prioritäten setzen: Sollte die Wahl zwischen einer Veranstaltung zur politischen Bildung und einem Spieleabend stehen, sei erstere vorzuziehen.

Klare Haltung

Auch Einigkeit herrscht, was dringende Probleme der kommenden Legislaturperiode angehe: Neben den Finanzen (:bsz 1133) müssen Transparenz und auch die Kommunikation inner- und außerhalb des AStAs verbessert werden.

Thematisch sehen die drei Listen vor allem aktuelle Streitpunkte wie die Anwesenheitspflicht ), die Studiengebühren (:bsz 1139), aber auch Rechtsruck im Fokus. Gegen letzteres brauche es vor allem kritische und fundierte Vorträge, die aber auf Polemik verzichten, so Cristian. Gleichzeitig stellt Lilli klar: Sollte es ein Ableger des AfD-Ablegers, „Junge Alternative“, jemals an die Uni und in den StuPa schaffen, müsse man „hart abgrenzen und zeigen, dass wir nicht mit ihnen kooperieren“.

Trotz der zu Beginn harschen Kritik an Oppo und AStA, gibt es auch versöhnliche Worte für die jeweils anderen. So schließt Cristian damit, dass sowohl IL als auch die Jusos aktiver Teil des AStAs seien, während Lilli im Hinblick auf die Opposition feststellt, dass „die Kooperation mit der LiLi und der GRAS sehr gut“ im Hinblick auf gemeinsame Veranstaltungen laufe. Während die Getränke dann doch bereits gelehrt sind, äußern sich alle drei noch zur K(oalitions)-Frage: Während sowohl die IL als auch die Jusos eine Kooperation mit den JuLis und dem RCDS ausschließen, lehnt die LiLi eine Zusammenarbeit mit der NAWI und der GEWI ab.

:Andrea Lorenz

Die Sitzung des Studierendenparlaments (StuPa) vom 28. November, die auch die Abstimmung über das All-in-One-Ticket vorgesehen hat, musste aufgrund der fehlenden Beschlussfähigkeit vor dem entsprechenden Tagesordnungspunkt beendet werden. Die Abstimmung verschiebt sich damit in die nächste Legislaturperiode.

 
weiterlesen

Die druckfrische :bsz-Ausgabe 1103 wurde in der vergangenen Woche nicht am Campus verteilt. Das entschied der Vorstand des AStA. Grund dafür: ein schlecht recherchierter Artikel über den beschlossenen Nachtragshaushalt. Die Opposition spart nicht mit Kritik, der AStA als Herausgeber gab via Facebook eine Stellungnahme ab. Und die :bsz steht im Kreuzfeuer der Kritik. 

weiterlesen
Bild: Für einen glücklicheren Campus: Franziska Pennekamp und Patrick Vosen (Grüne Hochschulgruppe). , Das Akronymicon – :bsz knackt den Gremiencode VII: Die hochschulpolitischen Listen der RUB – Teil 2: Oppositionslisten Foto: USch

In der letzten Ausgabe stellten wir Euch die derzeit fünf AStA-tragenden Listen an der RUB vor. Diesmal präsentieren wir die – ebenfalls fünf – in diesem Jahr kontinuierlich im Studierendenparlament (StuPa) aktiven Oppositionslisten, die zusammen über 15 der 35 StuPa-Sitze verfügen.
 

weiterlesen
Bild: Informiert uns endlich!, Von Uni-VV bis Urabstimmung: Kippen des Semestertickets verhindern – aber wie? :mb

Im Schatten der Endlosdebatten im Studierendenparlament (StuPa) um Carsharing & Co. droht gerade eine zentrale Errungenschaft der Studis in NRW wegzubrechen: Für das Semesterticket tickt die Uhr. Daher hat die :bsz die im StuPa aktiven Listen zu ihrer Position befragt, ob wegen des drohenden Wegfalls des Semestertickets umgehend eine uniweite Vollversammlung (VV) einberufen werden sollte. Wäre nicht Basisdemokratie in Form einer Urabstimmung nach vorheriger Uni-VV das gebotene Mittel, um den Anliegen der Studierenden gerecht zu werden?

weiterlesen
Bild: Felix-Pascal Joswig (Jusos) und Esra Arslan-Balci (IL) leiten die Sitzungen des Studierendenparlaments., AStA und Opposition zermürben sich in endlosen StuPa-Sitzungen Foto: USch

Manchmal tagen sie bis Mitternacht, die 35 von Euch gewählten ListenvertreterInnen im Studierendenparlament (StuPa/SP). Doch die Mitglieder des 47. StuPa der RUB sind mit viel Herzblut dabei, wenn es darum geht, die Arbeit des Anfang des Jahres vom StuPa gewählten AStA zu kontrollieren.

weiterlesen
Bild: Kommentar: StuPa-Arbeit: Opposition und Piraten ziehen positive Bilanz

Die Bilanz der Listen im Studierendenparlament (StuPa) fällt fast einhellig aus: Parlamentarismus auf Hochschulebene sei ein wichtiges Instrument zur Kontrolle der AStA-Arbeit und – wie auch die am AStA beteiligten Jusos es formulieren – „ein hohes Gut“; selbst wenn eine sinnvolle Umsetzung derzeit nur teilweise möglich sei, wie es die Liste B.I.E.R. auf den Punkt bringt: „Denn kontrollieren kann man nur, worüber man informiert wird“, sagt Denise Welz. „Liquid democracy erschöpft sich nicht in dem Bereitstellen von Kühlgetränken auf Sitzungen, lieber AStA, auch wenn das ja mal ein Anfang wäre, sondern heißt auch transparentes Handeln und Kommunizieren“, appelliert sie satirisch an die Verantwortlichen.

weiterlesen