Bild: Archiv

Sporadische Uploads, sinkende Aufrufszahlen und Insta-Posts einmal im Jahr. Was ist bei uns eigentlich los? Eine altbekannte deutsche Geschichte des Stress, Fachkräftemangels und fehlender Finanzierung.

Wer hätte gedacht, dass wir :bsz-ler:innen was mit Kranken- und Pflegepersonal gemein haben? Nachdem der Fachkräftemangel und mediocre Jobmarkt Deutschlands sich schon durch andere Berufe getastet haben, sind wir studentischen Journos dran. Insert meme, in dem der Sensenmann durch eine weitere Tür schreitet, im Hintergrund läuft Blut am Boden entlang. Aber ernsthaft: Wir sind nicht genug Leute. Die :bsz ist komplett ausgelastet.

Seit Jahren werden Zugeständnisse gemacht und Kürzungen angeordnet, und das von allen Seiten. Lang ist’s her, dass zuletzt eine unserer Ausgaben in einer Mensa auslag. Die Ersti- und Sonderausgaben, die wir ausnahmsweise drucken dürfen, nehmen oftmals die Rolle von Papiermüll ein. Es ist ein Teufelskreis: Die Ausgaben schwinden, das Publikum schwindet, die Ausgaben schwinden weiter. Wir haben aber immerhin eine Webseite, die wir selber populieren dürfen! Leider ist die kaum von offiziellen Stellen beworben. Und wer bisschen durchscrollt und Detektiv spielt, sieht, dass sie sehr sporadisch geupdatet wird. Der Grund: Wir sind zu wenige.

Ebenso seit Jahren wird versucht, zu vermitteln, dass die :bsz Nachwuchs braucht. Dass aus organisatorischen Gründen nicht 24/7 Anzeigen geschaltet oder alle unserer Stellen besetzt werden können, ist ja noch verständlich. Leider wird für uns fast gar nichts ausgeschrieben. Die letzte Ausschreibung war im März für eine Stelle ab Mai – besetzbar wären bei uns aber noch rund fünf Stellen. Wären wir jetzigen Redakteur:innen nie gestresst, nie krank und nie ein normaler Mensch mit normalen Bedürfnissen, könnten wir unsere Arbeit leisten. So läuft das Leben aber nicht. Es ist wie bei der Bahn: Fällt ein Zug aus, kommst Du mehrere Stunden zu spät, weil du Anschlusszüge verpasst. Jeder unserer Artikel wird lektoriert, überarbeitet, für die Online-Redaktion schick gemacht und hochgeladen. Fällt ein Schritt aus, verzögern sich alle.

Demnächst soll die :bsz als Angebot für den Optionalbereich realisiert werden. Ein Lichtblick? Vielleicht, vielleicht nicht. In dem Zuge sollen alle aktuellen Verträge auslaufen, wodurch eine praktisch komplette Neubesetzung der Redaktion im Oktober stattfinden wird. Eine Lernredaktion baut darauf auf, dass man voneinander lernt, Erfahrungen sammelt und vielleicht sogar Workshops organisiert oder besucht. Mit einem regelmäßigen Austausch der Redaktion sehe ich diese Zeitung persönlich aber nicht als überlebensfähig. Langjährige kollegiale Beziehungen und das Sammeln von Erfahrungen werden auf einzelne Semester reduziert.

Vielleicht bin ich auch ein Miesepeter, dem Veränderung Angst macht. Ich hoffe nicht. Letztendlich wollen eh alle nur das Beste für die :bsz – Deutschlands älteste regulär erscheinende Studi-Zeitung. Wer weiß, vielleicht ändert sich ja auch in einigen Monaten alles und die :bsz ersteigt auf wie ein Phönix? Ich bin gespannt. Bis dahin tun wir weiter unser Bestes.

:ayem

Bild: Noch einmal Kind sein: Von Wasserschlacht bis Sackhüpfen war alles dabei. , Eine Redaktion probt das Sackhüpfen Bild: bena

Reportage. Einmal wieder Kind sein und die Sorgen auf einem großen Spielplatz vergessen: Vergangenen Mittwoch vergnügte sich die :bsz-Redaktion bei Takeshi’s Campus vor dem Q-West. Und hatte in den meisten Disziplinen das Nachsehen. 

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Bild: TV, Radio und Print: So multimedial wie die RUB ist kaum ein seriöses Medium aufgestellt. , Fernsehen, Radio oder Zeitung – Die RUB bietet alles Collage: asch

Campusmedien. Was für Eure Stadt das Lokalradio oder die Lokalzeitung ist, sind für die RUB die :bsz, CT das radio und tv.RUB. Wir informieren Euch über alles rund um den Campus und mehr.

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Bild: Silvester im Juni? Wie jedes Jahr endete das Sommerfest mit einem krachenden Feuerwerk. Zu Tausenden strömten die Menschen zum Audimax, um der traditionellen Illumination beizuwohnen. , Sommerlicher Semesterhöhepunkt auf dem Campus Foto: Jan Turek

Sommerfest. Mit etwa 20.000 GästInnen und bei strahlendem Sonnenschein feierte die Ruhr-Uni am vergangenen Mittwoch ihr alljährliches Sommerfest.

Hast Du die Musik gehört? Die Sonne auf der Haut gespürt? Das Essen gerochen? Die Cocktails geschmeckt? Und das Feuerwerk gesehen? Dann warst Du wohl beim RUB-Sommerfest, wo sich – an über 40 verschiedenen Ständen – Fachschaftsräte, Hochschulgruppen sowie weitere Institutionen präsentierten und für das Wohl der Angereisten sorgten; wo auf zahlreichen Bühnen allerlei Musik aber auch Literatur dargeboten wurde und wo  es, zum krönenden Abschluss, ein riesiges Feuerwerk gab. Die :bsz war nicht  nur mit einem eigenen Stand vor Ort, sondern sprach auch mit KünstlerInnen und GästInnen. Falls Ihr das Fest verpasst habt oder in Erinnerungen schwelgen wollt, lest unseren Nachbericht.                      

  :Die Redaktion

Schaut Euch den ausführlichen Bericht samt Bildergalerie für weitere Impressionen an!

 

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Bild: Konflikt gelöst: Auch Marco plädiert für eine zukünftig harmonische Zusammenarbeit. , Debatte über neuen :bsz-Redakteur sorgt für Probleme zwischen FSVK und AStA Foto: asch

Während der 817. FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK) am 24. April trat der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) an die FSVK heran, um seinen Vorbehalt gegenüber dem von der FSVK neugewählten :bsz-Redakteur Justin zu diskutieren.  Dort präsentierte der AStA Tweets, die, so der AStA, zu Gewalt gegen den damaligen AStA (2015) und die Polizei aufriefen. Justin verneinte diese Absicht in einer Stellungnahme gegenüber der :bsz. Einzelne VertreterInnen der FSVK sehen in den Tweets keinen direkten Gewaltaufruf. Er sei nur „zwischen den Zeilen lesbar“, ist dem Protokoll der 817. FSVK entnehmbar. Das Thema wurde in dieser Sitzung per Geschäftsordnungsantrag geschlossen, da war der beschuldigte Redakteur nicht anwesend beziehungsweise von den FSVK-SprecherInnen nicht eingeladen wurde. Während der 818. FSVK wurde die Thematik noch einmal aufgegriffen. VertreterInnen der FSVK kritisierten hier vor allem die Archivierung der Tweets und die Herangehensweise des AStAs. Einzelne VertreterInnen beanstandeten, dass der AStA, ohne das Gespräch mit Justin zu suchen, direkt an die FSVK herangetreten sei. Der Vorsitzende des AStAs erklärt diese Herangehensweise mit dem Umstand, dass er die Autonomie der FSVK wahren und primär einen Beschluss der FSVK mit ebendieser diskutieren wolle. Der Redakteur selbst kritisiert, dass auch Tweets aus anderen politischen Zusammenhängen archiviert seien. In einer Stellungnahme gegenüber der FSVK möchte der Redakteur seine politischen Tweets nicht weiter kommentieren, da er sein „politisches, linksradikales Engagement“ in seiner Vorstellung zur Wahl offengelegt hat, obwohl er diese Frage nicht hätte beantworten müssen. Im Laufe des Gesprächs versicherte der AStA-Vorsitzende Simon Lambertz, dass der Vertrag unterschrieben werden würde, sollte die FSVK an ihrem Beschluss festhalten.

AStA rudert doch zurück 

Während der 819. FSVK wurde aufgrund eines weiteren Geschäftsordnungsantrags die Diskussion beendet und folglich an dem Beschluss zur Einstellung des neuen Redakteurs festgehalten. Simon Lambertz, Vorsitzender des 

AStAs, kündigte an, in diesem Fall das :bsz-Statut zwecks Überprüfung an das Justitiariat schicken zu wollen, da es immer noch rechtliche Bedenken gegenüber der Einstellung seitens des AStAs gebe. Für viele VertreterInnen verletzt der AStA dadurch die Autonomie der FSVK. 

FSVK gefährdet?

„Es geht vor allem um die Entscheidung, das :bsz-Statut aufgrund rechtlicher Bedenken an das Justitiariat der Ruhr-Universität Bochum zu schicken. Seine rechtlichen Bedenken richten sich gegen den Paragraphen, in dem die autonome Wahl der FSVK ihrer RedakteurInnen geregelt ist. Damit stellt er, unabhängig vom Redakteur, die Rechte und Kompetenzen der FSVK in Frage. Dadurch sehen wir uns in unserer Autonomie angegriffen“, erklären die FSVK-SprecherInnen in einer Stellungnahme gegenüber der :bsz. 

Der AStA-Vorsitzende erklärt in einer später foglende Stellungnahme gegenüber der :bsz, dass er die Missverständnisse der letzten Wochen bedauere: „Der AStA respektiert die Autonomie der FSVK als Vertretungsorgan der Fachschaftsräte sowie ihre Beschlussfassung, Themenwahl, Organisation und Selbstbestimmung.“

Lambertz erklärt weiter: „Aus dem Umstand, dass es bisher keine Präzedenzfälle solcher Konfliktsituationen im Verhältnis zwischen der FSVK und dem AStA gibt, ergab sich die Idee, den Sachverhalt zwecks verbindlicher und grundsätzlicher Klärung dem Justitiariat vorlegen zu können.“ Es sei ihm leider nicht gelungen, „dies in einer für die Anwesenden verständlichen Weise zu kommunizieren, sodass ein falscher Eindruck hinsichtlich der Beweggründe entstanden ist“. Das Justitiariat sei in der vorliegenden Sache nicht kontaktiert worden und werde auch im Weiteren nicht mehr miteinbezogen. 

Hoffnung auf weiterhin gute Zusammenarbeit

Basierend auf einer nachfolgenden Stellungnahme des AStA-Vorsitzenden ist eine reguläre Einstellung des Bewerbers nach einer erfolgreichen Probezeit möglich. Er plädiert außerdem, ähnlich wie die FSVK-SprecherInnen in ihrer Stellungnahme, für die Fortführung der bisher erfolgreichen Zusammenarbeit. Simon Lambertz will dabei vor allem die „stets konstruktive, wertvolle und eng empfundene Zusammenarbeit mit den FSVK-Sprecher*innen“ hervorheben. 

Auch die FSVK-SprecherInnen halten die bisherige Zusammenarbeit für wichtig und erfolgreich: „Im politischen Alltag pflegten und pflegen wir als SprecherInnen in den letzten Jahren und hoffentlich in Zukunft weiterhin einen guten Umgang mit den Leuten im AStA“, erklären die FSVK-SprecherInnen in ihrer allgemeinen Stellungnahme zum Thema. Der AStA hätte sich grundsätzlich an die autonomen Entscheidungen der FSVK gehalten. „Wir sind überzeugt, dass wir dem AStA durch unsere gute Arbeit den Wert einer autonomen FSVK verdeutlichen konnten.“

 

:Andreas Schneider

 
Bild: Mit voller Stärke gegen UmweltschützerInnen: Die Polizei knüppelt bei der Brokdorf-Demo, die :bsz lässt ZeugInnen zu Wort kommen. , :bsz- Geschichte Teil 3: Die 80er und 90er Fotoquelle: Hans Weingartz

:bsz-Geschichte (Teil 3). In den 80ern und 90ern plagten die :bsz nicht nur Nazis und ein neues Konkurrenzmedium. Auch eine Mäuseplage sorgte für Ärger in der Redaktion, die kurze Zeit zur Propagandazentrale wurde. Denn ein Streik legte die gesamte Uni lahm.

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Bild: Damals wie heute: Kein Mensa-Menü ohne :bsz-Beilage. , Geschichte: Über die Anfänge der :bsz Foto: wirgründerstudenten

:bsz-Geschichte –Teil 1. Es war 1967 die Ablöse für die Flugblätter als bisherige Kommunikationsform der RUB. Doch für die Ewigkeit war das Projekt :bsz nicht gedacht, wie sich die einstigen RedakteurInnen erinnern. Ihr damaliges Vorbild: Die Bild-Zeitung.

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