Festival. Im Rahmen des Stadtteilwettberwerbs findet Anfang Mai im Bochumer Bärendorf ein Poesiefestival mit vielen Aktionen rund um die Sprache und die Besonderheit des Ortes statt.
Festival. Im Rahmen des Stadtteilwettberwerbs findet Anfang Mai im Bochumer Bärendorf ein Poesiefestival mit vielen Aktionen rund um die Sprache und die Besonderheit des Ortes statt.
:bsz: Hey Lahya, schön Dich kennenzulernen! Sag mal wer bist Du denn so und was tust du alles?
Stefanie-Lahya Aukongo: Ich bin Lahya, eine Schwarze, intersektionelle Künstlerin, Poetin, Musikerin und Aktivisitin. Im Bereich „menschliches Besserwerden“ kümmere ich mich darum, dass wir uns dekolonisieren, dafür sorgen, dass Menschen inklusiver Leben können, dass wir unsere Privilegien betrachten. Es geht um Trauma, es geht um Liebe, es geht um Identitäten, es geht darum, dass wir näher zusammen rücken und das, wenn möglich, mit Kunst, Kreativität und Liebe vereinen. Sodass wir gerechtere und klarere Welten kreieren können. Das ist irgendwie was ich mache und wer ich bin!
Führt Dich Dein Weg das erste mal von Berlin nach Bochum?
Ich war letztes Jahr bei Bochum International in der Turbinenhalle. Ich wurde eingeladen und hatte da dann eine krass große Halle am Start, in der ich Poetry gemacht habe. Das war damals auch quasi der Kontakt zum Team
Bahnhof Langendreer.
Wow. Also auch schon vertraut mit und in Bochum. Wie war es denn beim Ruhr International?
Es war wirklich abgefahren. Viele Auftritte und eine echt schöne Stimmung. Mega bewegend, politisch und gleichzeitig auch ultra lustig!
Du bist also auch gerne mal im Publikum unterwegs? Was berührt dich bei Poetry- oder Spoken Word Texten von Mitkünstler*innen?
Ich höre viele Texte und es gibt sicherlich Sachen, die ich mal mehr mal weniger mag, aber der Kern für mich am Ende des Textes ist, konnte ich berührt werden. Konnte ich was lernen? Konnte ich mich damit verbinden oder konnte ich vielleicht auch merken: Wow, ich bin am anderen Ende der Linie bzw. des Spektrums. Das machen für mich Texte aus, die mich berühren und begeistern oder auch mit vielleicht weniger schönen Gefühlen wie Scham, oder „Ah, Okay, kannte ich so noch gar nicht“, bzw. „spürte ich noch gar nicht“ zurück lassen.
Und was macht das Format Workshop für Dich besonders?
Jeder kann schreiben, jeder kann seine Geschichte erzählen und sollte sie eben auch erzählen. Das ist schon großes Kino! Ich mag es wenn Leute, durch welche Kunstform auch immer, aber in diesem Fall eben besonders durch Schreiben und kreatives Schreiben, ihre Seele nach außen Tragen. Ich denke und glaube auch, dass die Welt uns abtrainiert hat zusammen zu spüren und unsere Kerne (es muss ja nicht immer nur einer sein) zu finden, zu hegen und so einzusetzen, dass es besser für mehr und für alle wird. Doch die unreflektierten Geschichten, die wir von der vermeintlichen Mehrheitsgesellschaft immer und immer wieder hören, sollten hinterfragt werden. Sorry Malte. (grinst)
Und kommendes Wochenende kann man poetische Geschichten, Texte und Erfahrungen mit Dir teilen?
Genau. Also ich leite den Workshop und am Sonntag moderiere ich den Abend mit den Leuten von „act now!“
Das Interview führte
:Christian Feras Kaddoura
Info:Box
Die Schreibwerkstatt mit Lahya findet Freitag von 17-20 Uhr, Samstag von 10-16 Uhr und Sonntag von 10-13 Uhr, vom 3. bis zum 5. Mai, im Bahnhof Langendreer statt. Der Spoken Word-Abend am Sonntag (04.05) von 16-19 Uhr. Die Karten kosten im Vorverkauf 5 € und an der Abendkasse 9 €. Das Projekt „act now!“ möchte Gehör und Kunst schaffen. Für Juni ist bereits ein Workshop zum Thema Storytelling und im November ein Crossover Spokenword/Videokunst-Workshop geplant.
Vortrag. Zu einer berührenden Lesung über Fluchterfahrung, das Einleben in der neuen Heimat und über Hoffnung luden Teammitglieder der Zeitung „Neu in Deutschland“ (NiD) am 16. April ein.
Kommentar. Im vergangenen Jahr gab es in Bochum 233 Zwangsräumungen. Wieder einmal versagt die Stadt in der Wohnungspolitik.
Engagement. UNICEF initiiert eine neuartige Veranstaltung: das ,,Theater der 10.000‘‘. 100 Menschen an 100 verschiedenen Orten in Deutschland werden zeitgleich an einer spontanen Schauspielperformance teilnehmen.
Party. Pünktlich zum Semesterstart wurde am vergangenen Samstag die Mensa wieder zur Diskothek – rund 2.000 Studierende feierten in ausgelassener Stimmung und mit viel Musik dort, wo sonst Essen über die Theke geht.
Wettbewerb. 54 Teams aus der Ruhrregion spielten vier Wochen lang um eine Fördersumme für ihr Projekt bei der Klima-Challenge Ruhr. Mit der NaturBar (:bsz 1199) waren auch RUB-Studis unter ihnen.
Kultur. Während der Feier des 100-jährigen Jubiläums des Schauspielhaus, stellte Norbert Lammert Johan Simons einige Fragen.
Ernährung. Es gibt viele Diäten, die laut Expert*innen einen Traumkörper versprechen. Was aber nicht gesagt wird, ist was mit dem Körper passiert. In seinem Buch behandelt RUB-Studi Vincent Braukämper das Thema genauer.
Aktion. Vergangene Woche wunderte man sich in der Bochumer Innenstadt über prägnant gesprayte Slogans an den Schaufenstern von Max Frituur und Badalona. „Danke Bochum für die Abschiebung“ sprühte Besitzer Jens Schumann unter anderem an die Front seiner Läden.