Bild: Die Ursprünge des internationalen Weltfrauentages Bild: CC0

Vor 111 Jahren wurde in Deutschland, Dänemark, Österreich, in der Schweiz und in den USA der internationale Weltfrauentag eingeführt. Seine Geschichte beginnt noch ein Jahr früher.  

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Bild: Die unterschiedlichen Namen des 8. März Bild: CC0

Der 8. März ist unter verschiedenen Namen bekannt, alle haben ihre eigenen Hintergründe und setzen einen unterschiedlichen Fokus. Eine kurze Erklärung.  

Internationaler Frauentag 

Unter diesem Namen wurde der Tag zuerst ins Leben gerufen. Eines der primären Ziele war das Frauenwahlrecht, für das agitiert werden sollte. Die Festlegung auf den 8. März fand auch statt, um dem Beitrag von Frauen an der russischen Revolution zu gedenken und diesen zu ehren.  Die Bezeichnung „international“ wuchs aus dem internationalen Charakter des Sozialismus. 

 

Internationaler Frauenkampftag 

Ein genauer Ursprung für diesen Namen ist nicht bekannt, doch der Aspekt des Kämpfens, nicht nur des Gedenkens, war bereits von Anfang an ein wichtiger Aspekt des Tages. Diese Kämpfe, historisch wie auch aktuell, werden mit dem Namen mehr in den Vordergrund gerückt, auch als Widerstand zur Vereinnahmung des Tages. 

 

(Internationaler) Frauen*(Kampf)Tag 

Die Bezeichnung „Frauen*“ wurde und wird teilweise benutzt, um alle Menschen mit einzuschließen, die sich als Frauen identifizieren. Kritisiert wird, dass der Begriff „Frauen“ bereits trans Frauen miteinschließt, und „Frauen*“ somit redundant oder kontraproduktiv ist. 

 

Feministischer Kampftag 

Besonders in den letzten Jahren hat der Begriff „feministischer Kampftag“ an Beliebtheit gewonnen. Er soll auch Menschen, die sich nicht als Frauen identifizieren, aber unter dem Patriarchat leiden, miteinbeziehen. Die Breitenwirksamkeit des 8. März soll den Themen dieser Menschen zusätzliche Aufmerksamkeit bringen. 

 

Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden  

Dieser Name wurde dem Tag von den Vereinten Nationen in einer Resolution im Jahr 1977 gegeben. Seitdem finden jedes Jahr am 8. März Veranstaltungen der UN zu diesem Thema statt. 

     

:kjan

 
Bild: Dass Frauen studieren war nicht immer selbstverständlich Bild: CC0

Der Zugang zum Studium war für Frauen in Deutschland nicht immer selbstverständlich, sondern geht aus einem langen Prozess hervor. Eine Zeitlinie zu über 800 Jahren Ungerechtigkeit und Diskriminierung an deutschen Universitäten und dem mühevollen Weg zur Gleichberechtigung. 

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Bild: Black History Month in UK und Deutschland Bild: CC0

Nicht nur in den USA wurde Schwarze Geschichte lang ignoriert und nur von Weißen geschrieben und erzählt, und auch anderswo gibt es schon seit Jahrzehnten Bestrebungen, dies zu ändern. 

 
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Bild: Ohne Stono keine Aufklärung Bild: CC0

The Stono Rebellion alias die Stono Revolution, war der erste große Widerstandskampf von Schwarzen versklavten Menschen im 18. Jahrhundert. Dieser Kampf, wie auch viele andere Kämpfe von BiPoC Vorfahr:innen, wurde versucht, in der gängigen weißen Geschichtserzählung zu zensieren. 

 

 

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:bsz: Wer seid ihr und was macht ihr?

Malte: Wir haben zusammen die PhiloLotsen gegründet, eine Gruppe von Hilfskräften, wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen, die von der Fakultät für Philologie zu Beginn des ersten Coronasemesters zusammengestellt worden ist, um zuerst vor allem Lehrende – später sowohl Lehrende als auch Studierende – in dieser anstrengenden und belastungsreichen Zeit zu unterstützen. Zu Beginn ging es natürlich vor allem um Zoom, aber es haben sich ja mittlerweile einige neue Aufgabenfelder ergeben. 

 

Ihr habt schon einiges an Angeboten gemacht. Was war bisher so die Rückmeldung?

Ramona: Bei den Webinaren und beim Hybrid-Support kam vor allem die Resonanz, dass es unglaublich hilfreich ist, dass es eine Ansprechstelle gibt. Also Leute, die sich mit den Feinheiten von Zoom auseinandergesetzt haben und gesagt haben: ‚Nicht jeder muss alle Richtlinien gelesen und jede Einstellung verstanden haben, sondern wir machen das mal grundlegend für Alle!‘ Das Gleiche jetzt auch bei der Hybridlehre. Das war für einige echt hilfreich, sowohl auf der Studierenden- als auch auf der Lehrendenseite. Auch beim Verteilen von Flyern kam immer die Resonanz, dass es gut zu wissen ist, dass es eine Gruppe gibt – auch aus Studierenden – die eine Anlaufstelle bieten und sich auch mal um „banale“ Sachen kümmern, zum Beispiel indem wir schauen, wie die WLAN-Situation an unserer Fakultät ist. Was können wir machen, um zu helfen, wie können wir Euch zuhören und es an die richtigen Stellen weitergeben.
Helena: Wir haben eben nicht eine gewisse Zahl an Angeboten geschaffen und gesagt, dass man sich eins aussuchen kann. Stattdessen sind wir da ziemlich offen, und jede und jeder mit technischen Hürden oder anderen Herausforderungen kann sich melden und wir reagieren darauf. Das hat dazu geführt, dass jetzt schon ziemlich viel gemacht wurde und viele Projekte unterstützt wurden, in ganz individueller Form. Und das ist auch etwas, was uns auszeichnet.

 

Was würdet Ihr euch von Seiten der Uni wünschen, um Studierenden und Lehrenden den Alltag zu vereinfachen?

Helena: Es wurde von Anfang an so kommuniziert, dass Online-Lehre nur der Notfallplan ist. Ich fände schön, wenn man das nicht nur als Notlösung versteht. Natürlich kann es keine Präsenzlehre ersetzen, und die muss es selbstverständlich wieder geben. Aber man kann trotzdem schauen, welche Chancen man durch die Online-Lehre hat. Was können wir für Angebote schaffen, die das Studium leichter machen und allen eine Teilhabe ermöglichen, unabhängig von ihrer eigenen Situation?
Malte: Es ist deutlich geworden, dass solche Herausforderungen nicht planbar sind. Wir stehen vor einem Umbruch, einer Transformation, die gestaltet werden will. Unsere flexible Herangehensweise ist wichtig, genau wie, dass wir auf beide Statusgruppen hören und damit als eine Art Medium für zum Teil fehlende Kommunikation, die in diesem Transformationsprozess so wichtig ist. Wenn nur auf eine Seite gehört wird, werden Angebote geschaffen, die dann wegen Kleinigkeiten nicht funktionieren. Das kann man nur vermeiden, indem man alle beteiligt. Um die Kommunikation anzuregen, zu steuern und zu organisieren braucht es mehr Gruppen wie uns, nicht nur in unsere Fakultät, sondern auch an anderen Universitäten. Auch beim Thema der Neugestaltung des Campus’ wäre es schön, wenn man die Erkenntnisse der letzten Jahre mit in die Post-Pandemie Zeit nimmt.

 

Der Anspruch soll also ganz klar sein, auch dauerhafte Ansätze herauszuarbeiten?

Jean-Louis: Genau. Man sagt ja auch gern, dass die Pandemie ein Brennglas für Probleme ist, die ohnehin schon bestanden. Ein großes Problem war zum Beispiel, dass das WLAN nicht funktioniert. Wir als Team haben natürlich was getan, aber es sind Probleme, die für die Zukunft weiter beackert werden müssen.
Malte: Wir sind jetzt auch im Prozess der Verstetigung, in dem wir klären wollen, welche Aufgabenbereiche wir zukünftig auch in einem nicht-eingeschränkten Regelbetrieb erfüllen können.
Ramona: Es hat sich im Grunde ein Haufen an Know-How gebildet, in einer Gruppe, die sich auch schon darum gekümmert hat, dieses weiterzutragen, unter anderem an Hilfskräfte. Da schaffen sich Multiplikatoren, die für gute Kommunikationsstruktur und das Vorankommen von technischen Möglichkeiten stehen. Das funktioniert nicht, wenn wir jetzt einfach wieder verschwinden. Das ist eine Struktur, die davon lebt, dass wir aus einer Notsituation entstanden sind, aber vorher existierende Probleme in Angriff genommen haben und Lösungsansätze gesucht haben, mit einer Zukunftsperspektive untermauert.

 

Wie kamen die Umfragen zustande? Welche Mittel waren nötig?

Malte: Wichtig waren erst einmal personelle Kapazitäten, weil es eben auch stunden-intensiv ist: Die Entwicklung und Auswertung, und auch der Prozess, dass wir die Ergebnisse mit Webinaren kombiniert haben, um daraus Maßnahmen abzuleiten – damit das auch praktische Konsequenzen hat. Es brauchte erst mal eine Struktur wie unsere, damit überhaupt der Freiraum da ist, so etwa zu machen. Unterstützung und Expertise haben wir von den Stellen eingeholt, die schon Umfragen an den Universitäten anbieten, die aber unsere spezielle Situation nicht kennen. Rein praktisch haben wir nach Umfragetools geschaut und die entsprechenden Lizenzen entworfen. Ansonsten war es, wie so vieles in der Pandemiezeit, ein Trial-and-Error Prozess, bei dem man geschaut hat: ‚Sind das die richtigen Fragen?‘. Wenn nicht, hat man im nächsten Semester andere gestellt. Oder es ist vielleicht ein neues Thema aufgekommen bei der Nachbesprechung, hier müssen wir mal nachfragen, hier drückt der Schuh. Die Umfragen sind ein gutes Beispiel für das Zuhören und das sich-öffnen für etwas, was man vorher nicht erwartet hat. Das ist etwas, was ganz wichtig ist, wenn man Zukunft gestalten will: dass man nicht mit vorgefertigten Schemata an die Probleme herangeht, vor denen wir jetzt stehen.  Auf die Ergebnisse der Umfragen wird sich auch jenseits unserer Fakultät bezogen. 
Ramona:Wir sind ja nicht nur ein Team, das seit drei Semestern das gleiche ist. Wir sind durchaus in Bewegung, es kommen neue Leute dazu, oder jemand schnuppert mal kurz rein. Es ist auf jeden Fall ein Ort, wo man – in Zukunft hoffentlich auch noch – diese Kompetenzen lernen können kann, den die die Leute, die mal dabei waren, auch schwer loslassen können, weil es ein wirklich dynamisches Team geworden ist, dass von diesem Input verschiedener Köpfe, und der Bewegung im Team lebt.

 

Wie steht ihr zum vergangenen „Hybridsemester“? Wie gut lief das?

Malte: Dass man es als „Hybridsemester“ bezeichnet, halte ich für problematisch, weil ich den „Hybrid“-Begriff gerne enger sehen würde: Nämlich die Szenarien in denen Präsenz- und Online-Lehre in einer synchronen Lernphase zusammengefasst werden. Diese Wechsel zwischen Präsenz, Online und asynchroner Lehre wird etwas sein, was nicht verschwinden wird. Wenn ich eine Note geben müsste, würde ich vielleicht eine 4 geben, möglicherweise eine 3. Das hat auch damit zu tun, dass es viele unterschiedliche Vorstellungen gab, was uns erwartet, auch die neue Herausforderung, wirklicheHybridlehre anzubieten. Das ist etwas, was viele überfordert hat. Sowohl von Lehrenden als auch Studierenden habe ich gehört, dass dieses Semester, von allen Pandemiesemestern das anstrengendste war. Das erste Semester war die größte Umstellung, aber hatte noch den Charme des „Neuen“. Nun hat man gemerkt, dass die Geduld nicht mehr da war, und mit Hybridlehre eine neue Herausforderung hinzukam, für die sowohl bei Lehrenden als auch bei Studierenden die Kraft und Geduld fehlte, sodass es schneller zu Frust und Überforderung kam. Das lag – ohne alle einzelnen völlig zu entlasten – auch einfach an der Situation. Man hätte es ohne Frage besser kommunizieren und organisieren können.

 

Hat noch jemand einen abschließenden Gedanken? 

Malte: Was ich für ganz wichtig erachte ist, dass wir nach der Pandemie nicht in eine einfache Unterscheidung von Online- und Präsenzlehre zurückfallen. Es gab immer schon eine Mischung aus präsenten und digitalen Teilen, es gab auch schon immer asynchrone Lernphasen. Schon seit Jahren. Jetzt sollten wir die Chance nutzen von dieser einfachen Gegenüberstellung wegzukommen und uns genauer anzuschauen: ‚Wo wird wie am besten gelernt?‘ Dafür sollten wir die Lehrenden und Studierenden gewinnen, dieses Wunder, dass man nach einem Jahr ganz viele neue Sachen gelernt hat. Das Lernen findet nicht nur an einem Ort und in einer Situation statt. 
Helena: Ich kann das nur bekräftigen. Es ist wichtig, dass man etwas Positives daraus mitnimmt. Das Problem ist, dass man Online-Lehre irgendwie nur auf Corona projiziert und immer sagt ‚Sch*** Corona!‘ und gut, wenn DAS vorbei ist. Es soll nicht Präsenzlehre ersetzen, aber es kann positiv dazu beitragen, diese zu verbessern. 
Jean-Louis und Ramona: Dem schließen wir uns an. 

 

Das Interviewführte :Jan-Krischan Spohr