Helau und Alaaf! Die fünfte Jahreszeit ist da – und es könnte mich nicht weniger interessieren.

Zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch benehmen sich Menschen wieder richtig scheiße. Aber halb so wild, solang du nicht ausländisch aussiehst oder jung bist. Denn wenn zum Beispiel die Kids in der Bahn laut Musik hören, sind sie nicht wohl erzogen, aber macht das die Gisela mit ihrer Mädelstruppe, ist das voll okay. Ich liebe diese Doppelmoral, die wir gerne an den Tag legen und einigen Menschen erlauben, sich auszuleben, und anderen wiederum nicht.

Und wenn wir schon beim Ausleben sind: Nein, es ist nicht funny, sich als andere Ethnie zu verkleiden. Es ist immer wieder schön zu beobachten, wie sensibel Menschen reagieren, wenn man sie darauf anspricht. Karneval kann schön, aber eben auch mega nervig sein. Verkleidet Euch, habt Spaß, trinkt nicht so viel Alkohol und – ganz wichtig! – nervt die anderen nicht mit dem Rotz.

Ich bin wirklich dankbar, dat Karneval hier eher ein „Können“ als ein „Muss“ ist. Das macht den Pott kurz vor der Fastenzeit zu einem besonderen Fleckchen Erde!

Von Zeit zu Zeit kommt mir immer wieder ein Gedanke in den Sinn. Ich habe nämlich eine Mitbewohnerin und damit meine ich nicht die Person, die gerade am Ende des Flurs in ihrem Zimmer hockt. Ihr kennt sie bestimmt. Besagte Mitbewohnerin, ihr wunderschöner Name lautet Zeit, kannab und zu eine ganz schöne Zicke sein kann. Sie tickt manchmal nicht richtig, läuft nur so schnell wie sie will und lässt sich von niemandem was sagen. Warten ist für sie ein Fremdwort. Sieht sie dann noch Verantwortung auf sich zukommen, nimmt sie die Minuten in die Hand und ist schneller weg als man gucken kann. Nix mit „Kommt Zeit, kommt Rat“ – eher weder Rat noch Tat. Bisschen wie ein pubertierender Teenager.

Gut, jede:r hat sein/ihr eigenes Tempo, aber das zählt nicht. Schließlich sind wir irgendwie alle von ihr abhängig – weiß ja nicht, ob das jetzt diese Koexistenz sein soll, die so gut funktioniert. 

Für ein besseres Verständnis: Wir schreiben z.B. an einer Hausarbeit oder lernen für eine Prüfung und obwohl wir so viel zu tun haben, scheinen sich die Zeiger auf der Uhr kaum vom Fleck zu bewegen. Dabei ist es gar nicht mehr so weit bis Tag X, wir sehen schon die Zielgeraden vor uns. Gleichzeitig fühlt es sich so an als wären wir in einer nie enden wollenden Zeitschleife gefangen. Ist Tag X endlich eingetroffen, geht es ganz schnell. Es ist eben so: Man wartet und wartet auf etwas und wenn es dann mal so weit ist, ist es in einem Augenblick wieder vorbei. Beginnt die Zukunft, ist sie längst Vergangenheit – ein bisschen gemein, nicht?

Aber so ist das eben und ohne sie kann die Menschheit ja irgendwie auch nicht.

:ano

Achjaaa, Geburtstage sind doch was Schönes. Du wirst beschenkt, es gibt gutes Essen und deine Freunde nehmen sich Zeit für Dich, um etwas Cooles zu unternehmen – so zumindest die Vorstellung. AUSSER Du bist natürlich ein Glückspilz und hast im Winter Geburtstag. Ha, Ha. Da sieht die Realität nämlich ein bisschen anders aus.
Du kriegst Geld zum Geburtstag? Ist doch toll! Statt es zur Seite zu legen, kannst Du es direkt in Weihnachtsgeschenke investieren. So hat jeder was davon, außer Du. Teilen bringt schließlich Freude und Freunde. Sagte mir zumindest mal jemand, der bei sommerlichen Temperaturen zur Welt kam (echt jetzt).
Außerdem ist es so eisig, wie in meinem Gefrierfach und das Wetter ist sogar noch schlechter als in England. Und nach dem Mittagessen wird es dunkel, ganz toll. Die Möglichkeiten seine Feier zu gestalten, sind praktisch nicht vorhanden. Hier ist nichts mit draußen feiern oder mal eben den Standort wechseln, es sei denn du hast Bock auf ‘ne Böe eiskalter Regentropfen, Schnee oder Schneeregen im Gesicht – Deutschland halt.
Was soll ich sagen. Genau so schafft man die besten Bedingungen für eine Pyjama- ehm, ich meine selbstverständlich für eine Geburtstagsparty. Wer kann schon behaupten, dass an seinem Geburtstag die Unmotivation von der Decke tropft!? Ist die Motivation da, sind es die Gäste meistens nicht, weil sie wegen der Feiertage bei der Familie in der Heimat hocken oder im Winter lieber ihr Bett vorziehen. Klar, alles hat seine Vor- und Nachteile. Nach den Vorteilen muss man halt einfach nur länger suchen und sie sind so klein, dass ich sie ohne Brille gar nicht sehe.
Der größte Trostpreis geht aber an alle, deren Geburtstag mit Heiligabend zusammenfällt – mein besinnliches Beileid. Auch wenn andere Euch vergessen, wir tun es nicht!

:ano

Der Wind wird eisiger, der Campus wurde schon vom ersten Schnee überrascht. Es liegt auf der Hand so wie das erste Crêpe vom Weihnachtsmarkt der 1. Dezember rückt näher— höchste Zeit, das innere Kind raus zu lassen und sich wieder einen Adventskalender zu gönnen. Es gibt sie in allen Variationen: Von der klassischen Version mit Schokolade über Gutscheine und Schmuck werden alle Geschmäcker bedient. Weihnachten ist einfach ein Fest des Konsums und Marken schlachten alle Möglichkeiten aus, noch mehr Ware an den (Weihnachts)mann ;), oder an die Frau zu bringen. Und ja, natürlich spart man oft irgendwie Geld und die Produkte sind im Adventskalender günstiger, als einzeln erhältlich. Aber insgesamt zahlt man dennoch bis zu 300€ für Schmuck oder andere Spielereien, obwohl man diese sonst nie gekauft hätte. Gerade in der Beauty Branche schießen die Preise so sehr in die Höhe, dass sie so manchem Rentierschlitten Konkurrenz machen… Manchmal sind die Produkte dann auch nur exklusiv im Kalender erhältlich. Naja, ich kann ja irgendwie verstehen, dass man sich darüber freut, ganze 24 Produkte der Lieblings High-End Make Up Marke nun sein Eigen nennen zu können. Aber der Gedanke, dass man im Endeffekt einfach nur schamlos ausgenommen wird, schwebt vor allem in der Weihnachtszeit immer mit. Naja. Notfalls kaufe ich einfach meinem Hund einen Leckerli-Kalender (ja, es gibt sowas auch für Haustiere — sogar für Hamster). Dann kann sich wenigstens einer uneingeschränkt freuen…

:levi

Die Grippe geht wieder um und auch mich hat es erwischt… schnief! Jetzt wo es draußen wieder kalt wird, werden auch immer mehr Leute krank. Umso mehr fällt auf, dass wir wohl die ganzen Lehren in Sachen Hygiene aus der Corona-Zeit scheinbar wieder vergessen haben. Kaum noch Desinfektionsspender in den Supermärkten und in den Öffis wird auch rumgehustet und geschnupft —Masken sind dabei Fehlanzeige. Hin und wieder sieht man sie aber doch an meist älteren Menschen. Wahrscheinlich aus eigenem Interesse nicht krank zu werden, vermute ich mal. Wir alle könnten wieder ein wenig mehr Rücksicht nehmen, mal eine Maske tragen, wenn wirselbst krank sind. Tut ja nicht notandere anzustecken! Anyways das sind erstmal meine zwei Cent dazu, ich hau mich wieder hin.Bis nächste Woche und bleibt gesund!

:afa

Happy Halloween! Jaja, ich weiß, der Spaß ist schon vorbei. Aber! Mir ist da etwas aufgefallen, das sich einige für Karneval aufschreiben können: Verkleiden geht auch ohne Rassismus. Im Internet zeigen Menschen ihre kreativen Kostüme und eins ist besser als das andere. Besonders im Trend? Promis und die Meme-Kultur! Als wäre das Internet nicht schon lustig genug, nehmen sich Leute popkulturelle Momente als Vorlage, um sich zu verkleiden. Und ich bin ehrlich: I love it! Auf X und TikTok trendet die Phrase „I hate gay Halloween what do you mean you are xx“ und zeigt die kreativsten Kostüme. Einige gehen als das Announcement von Charli XCX bei Saturday Night Live, „Liza Minnelli Tries to Turn Off a Lamp“ oder als das Debütalbum von Hoizer. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Und das Beste? Die Menschen entscheiden sich nicht dafür, eine Ethnie oder Race zu adaptieren. Das Meme oder mein Idol hat eine andere Hautfarbe? Who cares! Hier wird am 11.11. wieder diskutiert, warum die Afroperücke oder das Nachahmen der indigenen Bevölkerung kein Kostüm ist. Schade Schokolade. Es ist eben einfach so, und Almänner:innen (Yes, I gendered that one) fühlen sich halt danach, andere Menschen und Kulturen als Kostümierung zu feiern. Natürlich sind nicht alle so! Shoutout an die ganzen Schokobons, Piraten, SWAT-Kostümierungen (LOL) und die ganzen anderen Clowns, ob freiwillig oder nicht.

:neba

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Zu dieser Jahreszeit kämpfen Läden darum, möglichst viel billige Weihnachts- und Halloween-Deko zu verkaufen. Eine andere Industrie macht da auch mit: die Videospielindustrie. Wer mag es nicht, sich in sein Lieblingsspiel einzuloggen und dreißig Pop-ups zu überteuertem Schmuck für seinen Charakter zu kriegen? Durch Halloween- und Weihnachtsspecials wird eine Angst davor erzeugt, dass man nicht Teil des Geschehens ist – die sogenannte Fear of Missing Out (FOMO). Nichts wirkt so gut wie sie, um Leute zum Kauf von nutzlosen Skins zu bewegen. Habe ich schon erwähnt, dass das Ganze nicht gerade günstig ist? Nur ein einziger Skin kostet im Spiel Overwatch 2 allein etwa 20 Euro. Natürlich nur umgerechnet, man muss sich erst einmal Münzen kaufen, mit denen man den Skin dann erwerben kann. Insbesondere Kinder, die eh keinen Bezug zu Geld haben, kann man so fangen. Den Erfolg dieses Geschäftsmodells sieht man beispielsweise an Roblox. Auch frech: es gibt einen patentierten Algorithmus, der neue Spieler:innen von Overwatch in die selben Spielrunden packt, wie Spieler:innen mit Skins. Die Hoffnung ist da natürlich, dass sich die Neuen auch was kaufen.
Ähnlich dreist sind Spiele mit exorbitant vielen Zusatzkäufen. So wie etwa Sims 4. Während man bei einem versäumten Kauf in Overwatch 2 nur kein cool Kid ist, fehlen einem bei Sims 4 fast alle Spielelemente. Wenn man diese und auch noch Dekos haben will, muss man mittlerweile circa 1.000 Euro bezahlen. Ein Schnäppchen insbesondere für uns Studis, die eh arm sind. Frohe Weihnachten, Blizzard und EA.

:ayem

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Ach, ja, normalerweise bin ich eine Zankbiene und motze gerne rum. Das ehemalige One Direction-Mitglied Liam Payne ist verstorben, und einige Medien haben nichts Besseres zu tun, als die Bilder von dem Unfall und seinem toten Körper zu posten. Wir sind die Generation Klickbait. Warum müssen wir alles gesehen haben? Sogar nach dem Tod werden berühmte Menschen gejagt. Nach dem Motto: Es liegt im Interesse der Gesellschaft. Von welcher Gesellschaft sprechen wir hier? Aber nun gut, dieses Schicksal ist nicht neu. Wir kennen es ja auch von Geflüchteten oder migrantischen Personen, deren Tod live im TV gezeigt wird. Aber warum? Müssen wir echte Leichen sehen? I doubt it. Das stumpft ab. Wir stumpfen ab! Aber alles für die Klicks.
In diesem Fall veröffentlichte TMZ die Bilder, die schnell im Internet die Runde machten. Fans und auch Medienmachende haben TMZ outgecallt, aber das juckt das Promi-Portal nicht. Die Nachricht allein scheint für manche Medien-Outlets nicht „schockierend“ genug zu sein. Schade eigentlich. Dass es Liam Payne nicht gut ging, war kein Geheimnis. Seine Auftritte waren zuletzt wirr, und aufgrund seiner Vorgeschichte konnte man davon ausgehen, dass er den Substanzen nicht abgeneigt war. Aber all das ist kein Grund, Bilder von einem toten Körper zu veröffentlichen. Ein Sohn, ein Vater, ein Mensch. Aber die Gier nach Klicks interessiert das eben nicht. Wir haben aus der Vergangenheit mal wieder nichts gelernt.

:bena

Hello Ihr treuen Seelen. Mir ist da in letzter Zeit mal wieder was aufgefallen, als ich auf TikTok rumgegeistert bin. Macht ein Thema einmal die Runde, ist es sofort in aller Munde (lol) und bei so viel Mitteilungsbedarf passiert es mal schnell, dass der Wahrheitsgehalt auf dem Weg irgendwie abhandenkommt. So bisschen Stille Post mäßig, nur fieser und berechnender. Behauptungen werden aufgestellt, Lügen verbreitet und Bildmaterial gefälscht, um Fakenews zu verbreiten. Getreu dem Motto: Den Eindruck zu erwecken, es würde sich dabei um „echte“ Tatsachen handeln. Nett ausgedrückt: Es wird also ein bisschen an der dargestellten Realität rumgedreht und -gebogen, wie’s grad passt halt. Ist ja nichts bei, stimmt’s? Klicks und Geld durch Betrug, selbstverständlich auf dem Nacken von Ahnungslosen und persönlich Betroffenen – das ist immerhin DIE Geschäftsidee. Fake it till you make it! Ihr seid solche Business-Mäuschen, ich bin beeindruckt, ehrlich. Aber wie kann man sein kreatives Potential bloß so verschwenden? Stattdessen könntet Ihr Euch auch einfach gegenseitig hinters Licht führen, das wäre dann wenigstens witzig.
Die ständige Nutzung von Social Media lässt zudem viele unvorsichtig werden. Der Umgang mit solchen Plattformen ist mittlerweile so zur Gewohnheit geworden und die Informationsmenge einfach überwältigend, dass man schnell mal vergisst, die Sachen zu hinterfragen. Oder man ist eben zu faul. Oft sind die Fakes aber auch zu gut, als dass man sie auf den ersten Blick durchschauen könnte. Das Gleiche kann auch im Studium während der Recherche passieren und am Ende ganz schön blöd ausgehen. Also liebe Leser:innen, immer schön die Augen aufbehalten bei der Quellensuche (und auf Instagram & co. sowieso).
:ano

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