Für Frauen gelten im Sommer immer noch nicht die gleichen Spielregeln. Catcalling und Belästigung gehören zur Tagesordnung wenn Haut gezeigt wird, einfach nur, weil es unerträglich warm ist und man bei jedem Schritt schwitzt. Ich wünschte, ich würde in einer Welt leben, in der Frauen einfach Menschen sein dürfen statt nur ihr Körper, der per se sexualisiert wird. Ich kann es auch vollkommen nachvollziehen, keinen BH tragen zu wollen, der zusätzlich vollgeschwitzt werden würde, der beengt und luftundurchlässig und unbequem ist. Aber die Brust einer Frau ist ja was Anzügliches und dann sieht man die – vielleicht sogar Nippel, das geht ja gar nicht, dass eine Frau mit dem, was eben an ihrem Körper ist, herumläuft und sich wohlfühlen will und dann wundert sie sich noch, wenn sie belästigt wird ! (Ironie off) Hey, ich denke mir im Sommer oft, wie entspannt es sein muss, als Mann obenrum einfach blankziehen zu können. Ich rasiere meine Beine nicht, einfach, weil ich nicht einsehe, dass Behaarung bei einer Frau eklig und falsch ist und bei Männern normal. Wenn das Existieren im normalen menschlichen Zustand schon feministisch und anstößig sein soll, dann bin ich das eben. Und wenn ich mal kein Bock auf die Normen und Blicke der Welt habe, mich zu unwohl für Beinfreiheit fühle und stattdessen eine lange Hose trage, ist das auch vollkommen okay. An dieser Stelle bombastisches Sideeye an eine Aussage, die ich letztens im Radio gehört habe: „Ich verstehe echt nicht, wie Leute bei diesen Temperaturen lange Hosen tragen können ey, ich würd die denen am liebsten runterreißen!“ Okay danke, dass Du jedem die Befreiung wünschst, aber beim Schreiben oder Vorbereiten der Sendung hättest Du nochmal drei Meter weiter denken können. In diesem Sinne: Ein Körper ist nur ein Körper! Der sich aber in einer Gesellschaft bewegt, die ihn bewertet. Leider.

:maja

Eigentlich mag ich den Sommer, aber die deutsche Hitze ist ein ganz anderes Biest. Abseits des menschengemachten Klimawandels leiden wir hier größtenteils unter beschissener Infrastruktur und Politik. Schatten und Abkühlung? Gibt’s nicht, Bäume wurden abgeholzt und alles zuasphaltiert. Klimaanlagen? Niemals, das wär’ ja teuer!! Hitzefrei? Aber Schulpflicht und Arbeit! Und dann noch die kleinen Sachen wie Züge, die zu spät kommen und Personen, die bei dem Wetter das Fenster zu lange offen halten. Klar, ich liebe es, lebendig gebraten zu werden, während ich auf den Zug oder ein:e Dozent:in warte. Alter, mach das Fenster zu!!! Und damit: Frohe 36 Grad im Ruhrgebiet.

:ayem

Na, habt Ihr auch richtig geschlafen? Also, ich meine nicht in der Nacht, sondern im Semester! Wie kann das sein, dass die Prüfungen schon wieder einen Augenschlag entfernt sind? Ich meine, wir hatten doch erst vor zwei Wochen die Prüfungen und Abgaben vom Wintersemester.

Ich weiß, das ist natürlich ein Ich-Problem. Aber ich weiß, ich bin nicht allein mit dem Problem. Das Unileben ist eben nicht nur Bib, Seminar, Bib. Zwischen Arbeiten und Uni gibt’s ja auch noch das Privatleben. Der Druck, seinen Freund:innen, Familie und der Mental Health nachzukommen, ist auch noch da. I know! Das klingt für einige nach Luxusproblemen. But me don’t care! My Semester, my Problems.

Aber Fakt ist auch: Ich bin nicht allein. Wir alle starten am Anfang gerne hoffnungsvoll, packen uns den Stundenplan voll – und dann kommt eben das Leben. Falls Ihr mich versteht, nehmt diesen Zank als Wake-Up-Call, um jetzt aber so wirklich zu starten. I mean, wir können es noch schaffen! Zwar wieder mit mehr Stress, aber lieber spät als nie.

Wir alle kennen ihn oder sie: Die Person(en) in Deinem Leben, die nichts schnallt und sich auch nicht entschuldigen kann. Mal kennst Du’s aus einer Beziehung – der Ex, der Dich mit seiner vorherigen Partnerin vergleicht und erzählt, wie geil sie war. Wenn Du wütend wirst, bist Du einfach zu sensibel. Oder: Die Freundin, die immer Witze auf Deine Kosten macht, bei Beschwerden wird sie wütend. Der Bekannte, der einen blöd anmacht, weil Du ihm nicht höflich genug warst. Oder doch eine Kollegin, für die Du jegliche Arbeit erledigen musst. Wenn Du nach Hilfe fragst oder drauf hinweist, kriegst Du das bare minimum – „druck mir die Papiere doch aus, dann unterschreib‘ ich sie“ und „mach das doch einfach!“ Und liegen die Nerven mal blank, nimmst Du alles zu ernst. Chillax doch ein bisschen! heißt dann das Motto dieser Leute. Vielleicht chillaxe ich ja, wenn ich nichts mehr mit ihnen zu tun habe. Sich mal scheiße verhalten ist menschlich, aber manche Leute sind Meister im Nerven.

:ayem

Stress, Stress, Stress. Ob neu an der Uni oder alteingesessen, es hört nicht auf. Hab ich bei der Einschreibung alles richtig eingereicht? Wo sind die Räume? Ich bin seit zwei Jahren an der Uni und erinnere mich an das Ganze als wäre es gestern gewesen. Viel Stress ist auch selbstverschuldet: Mal vergesse ich eine Hausarbeit, ein andermal schwänze ich (fangt nicht an zu schwänzen, Du kannst dann nicht mehr aufhören!) und wiederum ein andermal denk ich mir „die Aufgabe mach ich morgen“. Ja, klar. Am meisten nagt es aber an mir, wenn der Stress nicht selbstverschuldet ist. Es ist auf eine sehr gewisse Art und Weise bitter, wenn beispielsweise eine Dozentin die Deadline falsch angibt, ein Dozent sich nie zurückmeldet oder ein Tutor einen Termin komplett vergisst. Naja, aber irgendwie macht Studium doch Spaß.

:ayem

„Fortsetzung folgt…“

Wer kennt sie nicht, diese zwei liebreizenden Wörter im Abspann. In der Welt von Film und Fernsehen sind sie zuhause und gehen uns dabei ordentlich auf die Nerven. Sie beschließen nämlich immer an der spannendsten Stelle: Now it’s my time to shine!

Ne, ist es eben nicht. Das, was am shinen war, hast du gerade rücksichtslos unterbrochen. Ich wollte eigentlich wissen, wie es weiter geht. Und nicht die nächsten zehn Minuten damit verbringen, mich darüber aufzuregen, dass ich jetzt schon wieder eine halbe Ewigkeit (gut, ist meistens eine Woche aber heute sind wir mal melodramatisch) darauf warten muss, bis es endlich weiter geht. Wenn es dann so weit ist, bin ich schon wieder zur Hälfte draußen und weiß gar nicht mehr, was abgeht. Gut, zu 75 Prozent ist diese Unterbrechung meh und den restlichen 25 kann man noch versuchen, etwas Positives abzugewinnen. Erstens sitzt man so wenigstens nicht den ganzen Tag vor der Glotze. Zweitens hat man jetzt etwas, worauf man sich freuen kann jippie. Naja, it is what it is.


 :ano

Na, habt Ihr schon Frühlingsgefühle? Ich habe sie schon seit Februar – und sie zeigen sich in Form von brennenden Augen, schniefender Nase, ständigem Niesen und allem, was sonst zu einer guten Pollenallergie dazugehört. Es ist ein pain in the ass! Eine Sache, die von O bis O geht. Damit meine ich: von Ostern bis Oktober. Es dauert immer länger und geht früher los.

Dank Klimawandel und Monokulturen wird das Ganze auch schlimmer und ist nicht mehr so einfach planbar wie früher. Aber hey, halb so wild! Die Sensibilisierungkann man ja immer mal wieder neu versuchen und durchführen. Very funny, insbesondere bei Kreuzallergien.

Anyways, wenn Ihr Euch jetzt denkt: Jammer doch leise!, dann lasst Euch gesagt sein: Ich habe den Scheiß erst seit fünf Jahren! Genau – das ist wie ein Pickel, es kann immerkommen, und das, wenn man es am wenigsten braucht. Während ich mit meinen rot unterlaufenen, brennenden Augen und unzähligen Niesanfällen diesen Text schreibe, freue ich mich schon auf den nächsten Regen. Ja, Ihr habt richtig gehört. Das macht das Allergikerleben ’nen Müh einfacher. Naja, auf jeden Fall meins.

In diesem Sinne ein großes Hatschi! und Peace out, meine kleinen und großen Schniefnasen. Ihr seid nicht allein! Ich sehe Euch!

Helau und Alaaf! Die fünfte Jahreszeit ist da – und es könnte mich nicht weniger interessieren.

Zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch benehmen sich Menschen wieder richtig scheiße. Aber halb so wild, solang du nicht ausländisch aussiehst oder jung bist. Denn wenn zum Beispiel die Kids in der Bahn laut Musik hören, sind sie nicht wohl erzogen, aber macht das die Gisela mit ihrer Mädelstruppe, ist das voll okay. Ich liebe diese Doppelmoral, die wir gerne an den Tag legen und einigen Menschen erlauben, sich auszuleben, und anderen wiederum nicht.

Und wenn wir schon beim Ausleben sind: Nein, es ist nicht funny, sich als andere Ethnie zu verkleiden. Es ist immer wieder schön zu beobachten, wie sensibel Menschen reagieren, wenn man sie darauf anspricht. Karneval kann schön, aber eben auch mega nervig sein. Verkleidet Euch, habt Spaß, trinkt nicht so viel Alkohol und – ganz wichtig! – nervt die anderen nicht mit dem Rotz.

Ich bin wirklich dankbar, dat Karneval hier eher ein „Können“ als ein „Muss“ ist. Das macht den Pott kurz vor der Fastenzeit zu einem besonderen Fleckchen Erde!

Von Zeit zu Zeit kommt mir immer wieder ein Gedanke in den Sinn. Ich habe nämlich eine Mitbewohnerin und damit meine ich nicht die Person, die gerade am Ende des Flurs in ihrem Zimmer hockt. Ihr kennt sie bestimmt. Besagte Mitbewohnerin, ihr wunderschöner Name lautet Zeit, kannab und zu eine ganz schöne Zicke sein kann. Sie tickt manchmal nicht richtig, läuft nur so schnell wie sie will und lässt sich von niemandem was sagen. Warten ist für sie ein Fremdwort. Sieht sie dann noch Verantwortung auf sich zukommen, nimmt sie die Minuten in die Hand und ist schneller weg als man gucken kann. Nix mit „Kommt Zeit, kommt Rat“ – eher weder Rat noch Tat. Bisschen wie ein pubertierender Teenager.

Gut, jede:r hat sein/ihr eigenes Tempo, aber das zählt nicht. Schließlich sind wir irgendwie alle von ihr abhängig – weiß ja nicht, ob das jetzt diese Koexistenz sein soll, die so gut funktioniert. 

Für ein besseres Verständnis: Wir schreiben z.B. an einer Hausarbeit oder lernen für eine Prüfung und obwohl wir so viel zu tun haben, scheinen sich die Zeiger auf der Uhr kaum vom Fleck zu bewegen. Dabei ist es gar nicht mehr so weit bis Tag X, wir sehen schon die Zielgeraden vor uns. Gleichzeitig fühlt es sich so an als wären wir in einer nie enden wollenden Zeitschleife gefangen. Ist Tag X endlich eingetroffen, geht es ganz schnell. Es ist eben so: Man wartet und wartet auf etwas und wenn es dann mal so weit ist, ist es in einem Augenblick wieder vorbei. Beginnt die Zukunft, ist sie längst Vergangenheit – ein bisschen gemein, nicht?

Aber so ist das eben und ohne sie kann die Menschheit ja irgendwie auch nicht.

:ano