Bild: Sie wollen ihre Leichen zurück: Die Studierenden fordern lautstark die Wiederaufnahme der Präp-Kurse. , Ministerin unterstützt Protest der MedizinerInnen Foto: lor

Die bereits in der :bsz 1089 angekündigte Protestaktion der RUB-Medis zur Wiedereinführung der Präparationskurse am 27. Juni zeigt, was studentisches Engagement bewegen kann. Kaum hat die NRW-Regierung durch den Protest und den offenen Brief samt Unterschriften von dem Missstand erfahren, hat die Wissenschaftsministerin Svenja Schulze Hilfe angekündigt. Ein Präparationstisch, der als kurzfristige Lösung die Wiederaufnahme der „Präp-Kurse“ ermöglichen könnte, wurde geliefert. 

:Ritstjórn

Bild: Übermächtig: Der Kandidat in rot mäht seinen dritten Gegner in Folge um., Studierende messen sich in aberwitzigen Disziplinen Foto: tom

16 Teams traten am Freitag, den 1. Juli, gegeneinander an, um sich die Herrschaft über Takeshi’s Campus zu sichern. Bei dem vom Akafö-Kulturbüro boskop veranstalteten Wettbewerb gab es eine WG-Party, eine Brauereiführung und Bier zu gewinnen – dementsprechend ehrgeizig wetteiferten die Teilnehmenden

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Bild: Ein echtes Wahrzeichen: Die Island-Ponys. , Was für ein Land steckt hinter den Sympathieträgern der EM? Foto: Michael Kopec

So ernsthaft hat niemand damit gerechnet, dass die Fuppes-Außenseiter von der atlantischen Vulkaninsel die Mannschaft des Gastgeberlandes Frankreich schlagen würde. Allerdings stand schon während der Vorrundenphase fest: Island ist Europameister der Herzen. Solche sportlichen Erfolge sind glücklicherweise immer wieder Anlass, sich mit eher unbekannten Ländern und Kulturen auseinanderzusetzen.Wir erklären knapp (und nicht immer ganz objektiv), welche Titel Island noch für sich beanspruchen kann. Dass auf der Insel nicht immer alles rosig ist, zeigt unser Gastautor Dirk 

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Bild: Was für ein Land steckt hinter den Sympathieträgern der EM

Ist man erst einmal in den Bann der schönen Insel geraten, kann man sich nur schwer von ihm lösen. Zu groß ist der Sog, der in den Prospekten abgebildeten großartigen, menschenleeren Landschaften, die den geneigten LeserInnen das Bild von Freiheit und Unabhängigkeit vermitteln. Dass dieser Eindruck, von der Branche häufig bemüht, trügen kann, mag sich Reiseerfahrenen noch erschließen, der durch die Menschenmassen in der subarktischen Flora und Fauna entstehende Schaden jedoch nicht auf den ersten Blick.

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Bild: Gender: Nicht biologisches, sondern soziokulturelles Geschlecht. , Nachgefragt – Dialog mit Studierenden der Gender Studies Bild: CC0 Public Domain (pixabay)

Am 13. Juli ab 18 Uhr setzt sich der Fachschaftsrat Gender Studies auf der Veranstaltung „Nachgefragt – Dialog mit Studierenden der Gender Studies“ mit Euren Anliegen auseinander.

Damit möchte der FSR auf „aktuelle politische und mediale Debatten“ reagieren, in denen das Thema Gender und die Menschen, die sich damit beschäftigen, eher skeptisch beäugt werden. „Wir wollen uns daher Deinen kritischen Fragen annehmen und gemeinsam in einen offenen, persönlichen Dialog treten“, heißt es auf der Veranstaltungsseite. 

Der Ablauf des Abends wird von den von Euch eingesendeten Fragen bestimmt und noch bekannt gegeben. Mehr Informationen findet Ihr auf Facebook: tinyurl.com/FBnachgefragt 

Der FSR freut sich auf einen regen Austausch und betont, dass dafür ein „respektvoller und wertschätzender Umgang“ wichtig ist. 

• „Nachgefragt – Dialog mit Studierenden der Gender Studies“, 13. Juli, 18 Uhr, GABF 04/511. Eintritt frei, für Getränke und Snacks ist gesorgt. 

 

:lux

Bild: Weiße Wand: Mit selbstgemachten Postern und schallender Musik protestierten die Medizin-Studis. , Medizinstudis demonstrierten für Lösung des Präp-Problems Foto: lor

Ein weißes Kittelmeer, gespickt mit Postern, die „Sezieren statt Studieren“ fordern und klare Worte, die allen auf dem Audimax-Forum klarmachen, worum es geht: Die Studierenden der Medizin protestierten am 27. Juni für die schnellstmögliche Wiedereinführung der Präparationskurse (siehe auch :bsz 1089) – und das mit Erfolg.

Wegen einer Überschreitung der von der EU erlaubten Formaldehydwerte und dem daraus resultierenden Abbruch der Präparationskurse der MedizinerInnen im November 2015 entschieden sich die betroffenen Zweitis mit der Unterstützung der Fachschaft, dem AStA, der FVSK sowie der Universität, mit einem offenen Brief samt Unterschriften an die Öffentlichkeit zu gehen. Die gesamte Medizinische Fakultät war sich einig, dass Studierende auf keinen Fall ohne praktische Erfahrungen in den späteren Klinikteil gehen können, so die Mitorganisierenden Emre und Jenny.

Gemeinsam bewegen

Umso schöner sei es, dass sich an dem Protest nicht nur betroffene Semester beteiligt haben, sondern auch die höheren und sogar  NichtmedizinerInnen. Besonders die Unterstützung durch alle politischen Hochschullisten und Fachschaftsräten demonstriere die große Solidarität unter der Studierendenschaft. 

Die gesammelten 1453 Einzelunterschriften wurden am 29. Juni der Landesregierung NRW durch Rektor Axel Schölmerich übergeben. Eine Kopie gelangte zusätzlich an die Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD), die am selben Tag an der RUB im Rahmen einer Veranstaltung vor Ort war. Diese sagte auch sofortige Hilfe zu.

Tisch aus Düsseldorf

Kurzfristig ist bereits ein Präparationstisch aus Düsseldorf geliefert worden, bei dem das Formaldehyd über den Boden abgesaugt werden soll. Nach einer Probepräparation mit Messung soll entschieden werden, ob solche Tische eine Interimslösung darstellen könnten. Langfristig gesehen kommt die Universität nicht an einem Umbau des MA-Gebäudes rum, der nach aktuellen Hochrechnungen mehrere Jahre in Anspruch nehmen würde. 

:Andrea Danudóttir

Bild: Houda Ben Said, Dr. Christina Reinhardt, Svenja Schulz, Sven Heintze (v. l. n. r.). , NRW-Wissenschaftsministerin zu Gast an der RUB Foto: sat

Zum Vortrag „Hochschulfinanzierung – Geht die Uni bald pleite?!“ lud der AStA am 29. Juni die Kanzlerin der RUB Dr. Christina Reinhardt und NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze ein. Wie wird die Uni finanziert, wie ist die aktuelle wirtschaftliche Lage und inwieweit greifen Drittmittel in die Hochschulfinanzierung ein? Diesen und weiteren Fragen stellten sich die beiden Wissenschaftlerinnen.

Beruhigend versicherte die Kanzlerin mit einem klaren Nein, dass die RUB nicht pleite sei. „Im Moment geht es der RUB nicht schlecht“, sagte sie weiter. 

Im Vergleich zu anderen Bundesländern haben die Hochschulen in NRW keine finanziellen Probleme und die verfügbaren Mittel sind generell gestiegen, berichtetet die Wissenschaftsministerin. Im Jahr 2015 lag der Jahresetat bei etwa 539 Millionen Euro. Mittlerweile ist sogar die RUB in der Lage, 35 Außenanlagen zu Unterrichtszwecken anzumieten.

Geld ist nicht gleich Geld 

Die Geldtöpfe der RUB seien zwar gut gefüllt, man könne die Mittel jedoch nicht dort ausgeben, wo sie gebraucht werden. So gibt es Gelder, welche nur für die Qualitätsverbesserung der Universitäten genutzt werden dürfen.

Mittel aus dem Hochschulpakt dürfen nur für den Ausbau von neuen Studienplätzen genutzt werden. Diese Gelder setzen sich je zur Hälfte aus Geldern des Bundes und dem jeweiligen Bundesland zusammen. 

Drittmittelgelder kommen sowohl aus der Privatwirtschaft als auch aus betreffenden Forschungsförderungen und sind dann nur für die gewünschte Forschung zu verwenden.

Zurück zum aktuellen „Bring Back the Präp“-Diskurs: Die MedizinerInnen fallen aus dem Hochschulpakt raus, haben aber ihr eigenes Budget von 34 Millionen Euro. Auch kann die Lüftungsanlage des MA-Traktes nicht ohne weiteres erneuert werden, da die RUB nur Mieter der Gebäude ist. Erst durch den offenen Brief wurde die Ministerin auf die Missstände aufmerksam. Sie signalisierte, dass sich Studierende bei Problemen immer an sie wenden können. 

:Sara Maríonsdóttir  

Bild: Schwere Schinken, lockere Lesungen: Es gibt eine Menge spannender Bücher, die der FSR Komparatist mit Euch gemeinsam lesen möchte. , FSR Komparatistik lädt zum Lesezirkel Foto: bent

Virginia Woolf, James Joyce, Leo Tolstoi und Co. gehören zu den „Must-Read-Klassikern“ der Weltliteratur. Mit einem offenen Lesezirkel bietet der Fachschaftsrat Komparatistik nun allen Studierenden an, sich gemeinsam durch neue und alte Bücher zu wälzen.

Nicht nur Studierende der Literaturwissenschaften kennen diesen pädagogischen Imperativ: „Das sollten Sie mal gelesen haben!“ Eine Aufforderung, die nicht selten in Seminarräumen zu hören ist. Doch selbst Komparatistik-Studierenden fehlt manchmal die Zeit, die Muße oder die Motivation, alte Schinken wie etwa Tolstois „Krieg und Frieden“ oder James Joyces „Ulysses“ durchzuwälzen.

„Da haben viele Schiss, sich daran zu wagen“, erzählt Christian Bengert vom FSR Komparatistik, der den Lesekreis mitorganisiert. Mit diesem soll es daher nun einen Anlaufpunkt für alle Interessierten geben, sich in lockerer Atmosphäre mit anderen Literatur-Fans auszutauschen und zu diskutieren. „Jeder kann kommen – ob er/sie das Buch gelesen hat oder nicht“, so Christian. Die Treffen sollen einmal im Monat stattfinden und die Bücher kann man sich auch in der Frauenbibliothek (GA 02/60) ausleihen.

Engagierter Fachschaftsrat

Doch nicht nur in dieser Hinsicht ist der FSR Komparatistik zurzeit aktiv. „Wenn man an Literaturwissenschaftler denkt, dann weniger an Partys oder so“, meint Christian. Auch um dieses Bild zu ändern, organisierte man in der letzten Wochen den Kompa-Slam, mit dem man rundum zufrieden war: „Wir waren erstaunt, wie viele individuelle und eigenwillige Textarten an dem Abend miteingebracht worden sind – das war genau das, was wir mit dem Konzept Kompaslam #NischenSlam erreichen wollten“, freut sich der 27-Jährige: „Für uns als Fachschaftsrat steht schon fest, dass es eine Fortsetzung geben wird.“

ZEIT:PUNKTE

Lesezirkel 
„The Waves“ (14.7.) und „Aus dem Leben des Iwan Denissowitsch“ (11.8.). Treffpunkt jeweils um 18 Uhr in der Frauenbibliothek (GA 02/60).

:Benjamín Valtersson

Bild: Musikmagazine nennen sie die nächsten Bilderbuch oder die neuen Kraftklub: I Am Jerry, das sind die Ruhrgebietskinder Feras, Timm, Leo und Julian. , Bochum Total: Nischen trotz Mainstream, Talentsuche neben Kommerz Foto: Robert Winter

Bochum Total: Das steht für Festival­atmosphäre mitten in der Stadt und vier Tage Partystimmung. Man mag davon halten, was man möchte – viel und auch gute Musik für jeden Geschmack gibt es aber in jedem Fall. 60 Bands und dazu das gewöhnliche Off-Stage-Programm warten vom 14. bis 17. Juli zwischen Südring und Konrad-Adenauer-Platz auf die BesucherInnen.

Sie mögen unterhaltsam sein, aber Jupiter Jones kann man eigentlich überall sehen. Deshalb ist die :bsz auf die Suche gegangen nach Musik, die aus Bochum kommt. Und stellen fest: Neben den gehypten Top-Acts gibt es eine Reihe lokaler Größen, die auf dem Weg nach oben die Bochumer Bühnen streifen und dabei direkt aus dem Hörsaal kommen. 

Bochum, Ich komm‘ aus dir

Wer schon bei Rock am Ring gespielt hat und gerade von der Hurricane-Bühne kommt, den beeindruckt nichts mehr, könnte man denken. Dass das so nicht stimmt, bestätigt Julian Kleinert, Sänger der Band I am Jerry. Wenn man wisse, dass viele Bekannte und Freunde im Publikum stehen, sei es doch etwas anderes. „Man spielt ja quasi zu Hause, da wo man jeden Tag herfährt.“ Die Bochumer kennen das Festival noch aus ihren Teenager-Zeiten, als sie „mit einem Sixer im Rucksack von der Polizei gepackt wurden“. Schon damals stellten sie sich vor, wie es wäre, mal auf dieser Bühne zu spielen.  Und als es dann passierte? „Man ist geflashed“, erinnert sich der Gitarrist. Und erklärt Bochum Total zu einem der ersten Festivals, das er  selbst besuchte.  

Für dieses Jahr wünschen sich I am Jerry vor allem „gutes Wetter und viele Besucher“, wenn sie am frühen Sonntagabend auf der 1Live-Bühne Songs aus ihrem Debütalbum präsentieren. Und wieso man sich übernächstes Wochenende überhaupt nach Bochum bewegen sollte, weiß Julian auch: „Weil es einfach krass wird!“

Sprungbrett für NewcomerInnen 

Wer neue Talente sucht, der sei auf Campus-Ruhrcomer verwiesen. Das „Newcomer-Festival für studentische Bands“ wird vom Kulturbüro boskop veranstaltet und folgt einem einfachen Prinzip: Bands mit mindestens zwei Studierenden von Ruhrgebiets-Unis und einem Durchschnittsalter von höchstens 28 Jahren dürfen sich bewerben. Die GewinnerInnen der Vorrunden erwartet das große Finale auf der Bochum-Total-Bühne. Und der große Erfolg? 

Dazu können die Musiker von The Life Tonight etwas erzählen. „Wir hätten nie gedacht, dass wir da gewinnen!“, erzählt Henning Moser. Für die damals noch junge Posthardcore-Band eine große Chance: „Es steigert das Selbstbewusstsein, zudem bekamen wir die Möglichkeit, professionelle Aufnahmen zu machen. Sonst würden wir wahrscheinlich noch immer mit unserem Demotape von 2013 rumeiern“, lacht der Sänger. Deshalb hält er das Ruhrcomer-Festival für eine super Sache. „Es hat viel Spaß gemacht und wir haben sehr viel gelernt.“ 

Egal ob Punk-Rock oder Pop, ob Bochumer Studi-Band oder renommierter Topact, es wird wieder laut, voll und unterhaltsam. Ihr habt die Entscheidung zwischen fünf Bühnen und könnt zusätzlich jungen Bands zum ersten großen Erfolg verhelfen. Also vergesst das Abstimmen nicht!

Das ausführliche Programm für On- und Offstage findet ihr auf der Homepage: www.bochumtotal.de

:Katrín Ríkharðsdóttir

In seinem Kommentar zum 70. Geburtstag der UNO hat unser Redakteur Tim Schwermer seine Positionen dargestellt und den Vortrag von Andreas Zumach zum Anlass genommen, in der :bsz über mögliche Reformen der Institutionen Stellung zu beziehen. Leider erweckte der Artikel den Eindruck, die Argumente des Vortragenden wiederzugeben. Tatsächlich formulierte Tim seine eigene Kritik an den Mitgliedstaaten, nicht aber an der Institution selbst. Um Missverständnisse auszuräumen, drucken wir den folgenden Brief, den Andreas Zumach uns geschrieben hat, ab. 

 

:Die Redaktion

Liebe :bsz,

der Kommentar von T. Schwermer anlässlich meines Vortrages über die UNO am 15. Juni in Essen ist leider an vielen Stellen sehr ungenau und irreführend. Da bei LeserInnen der Eindruck entstanden ist, Schwermer gebe in seinem Kommentar Positionen von mir wieder, nachfolgend einige Anmerkungen:

Den zentralen, an diesem Abend von mir mehrfach und ausführlich erklärten Punkte meiner Kritik, dass nämlich die Mitgliedsstaaten der UNO versagen, und deshalb die Institution UNO scheitert, hat er offensichtlich nicht verstanden. Wie könnte er sonst diesen Satz schreiben.

„Wo war die Friedensorganisation UNO, als syrische Geflüchtete auf die Essensrationen der UNO warteten und den Vereinten Nationen das Geld ausging?“

Und bei der dringend notwendigen, von mir ebenfalls ausführlich erläuterten Finanzreform der UNO geht es natürlich nicht um „mehr Transparenz eines Doppelhaushaltes“, sondern darum, dass endlich mehr Geld von den Mitgliedsstaaten verlässlich und nach einem fairen Verteilschlüssel in die Kassen der UNO kommt, damit sie die vielfältigen Herausforderungen bewältigen kann.

Völlig ärgerlich finde ich das Plädoyer für „mehr Kooperation“ der UNO „mit der NATO“. Das ist mit Sicherheit nicht meine Position, sondern wird von mir scharf kritisiert, denn eine solche Kooperation ist genau das Gegenteil einer Reform der UNO, die zu mehr eigenständiger Handlungsfähigkeit führt.

 

Mit freundlichen Grüßen

:Andreas Zumach