Bis Freitag können die RUB-Studierenden über die Zukunft des Semestertickets entscheiden.
Bis Freitag können die RUB-Studierenden über die Zukunft des Semestertickets entscheiden.
Ticket: Das Ticket ist ein eingedeutschter Engländer und erst einmal nur ein Zettel. Ein Zettel jedoch, der uns gegen Geld etwas erlaubt wie die Teilnahme an einem Musikfestival oder den Genuss des öffentlichen Personennahverkehrs. Doch für unterschiedliche Tickets gibt es viel präzisere Namen. Da wäre zunächst der selbsterklärende Fahrschein, den allerdings nur KontrolleurInnen so nennen. Die Fahrscheine selbst heißen nämlich ganz cool Ticket, meist kombiniert mit Tieren (Bären), Süßkram (Schoko), Zahlen (3.000) oder Altersgruppen (Young). Dann wäre da die Eintrittskarte, mit der es zum Beispiel aufs Konzert, ins Kino oder ins Museum geht. Das altmodische Billett dagegen kaufen höchstens ältere oder feinere Herrschaften, um in die Oper zu gehen, oder ins Ballett, aber nur, weil’s so ähnlich geschrieben wird. Zuletzt gibt es noch ein Ticket, nämlich den Strafzettel. Den bekommen Studis vielleicht bald häufiger, wenn sie irgendwo in Querenburg falschparken oder ohne Semesterticket den ÖPNV nutzen.
Eine Beschleunigung der Asylverfahren: Das ist die Forderung von rund 60 Kriegsgeflüchteten aus Syrien, die vergangenen Dienstag ihr Protestcamp an die Katharinentreppen am Dortmunder Hauptbahnhof verlagert haben. Genauso wie der Umzug blieb auch der Protest, mit dem sich zahlreiche Menschen in Dortmund solidarisierten, friedlich. Überschattet wurde er von Versuchen der Partei Die Rechte, die Geflüchteten anzugreifen.
Vor der in dieser Woche stattfindenden Urabstimmung über das Semesterticket informierte am vergangenen Donnerstag der AStA nochmals über den neuen Vertrag mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, über den die Studierenden entscheiden sollen. Das Interesse war trotzdem – leider – überschaubar.
Am vergangenen Sonntag fand der 13. Uni-Run an der Ruhr Universität Bochum statt. Insgesamt nahmen knapp 1.000 Personen am Lauf teil. Die :bsz war vor Ort, um die diesjährigen Eindrücke der TeilnehmerInnen festzuhalten.
Der Bochumer Umwelttag 2015 stand ganz im Zeichen der Elektromobilität. Wie die Mobilität der Zukunft aussehen wird, zeigten verschiedene AusstellerInnen. Schon jetzt gibt es Alternativen zum üblichen Verbrennungsmotor. Dass im Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen rollen – so wie es die Bundesregierung als Ziel ausgegeben hatte – scheint trotzdem mehr als unrealistisch – auch wenn innovative Unternehmen wie „ruhrmobil-E“ und Forschungsteams der HS Bochum sich dafür stark machen.
Unruhen in der Ukraine, verschwundene und abgestürzte Flugzeuge, Krieg um Kobanê – das Jahr 2014 brachte in verschiedenen Teilen der Welt Tod und Leid über die Menschen. Mitten im Geschehen riskierten dabei nicht nur die JournalistInnen, sondern auch FotografInnen ihr Leben – die besten Presseaufnahmen zeigte das Dortmunder Depot nun im Juni.
Die „World Press Photo Foundation“ kürt jedes Jahr die herausragendsten Pressefotografien in verschiedenen Kategorien – von Naturaufnahmen über Langzeitprojekte bis hin zu den härtesten Aufnahmen aktueller Geschehnisse. Über 150 Bilder zeigte die dazugehörige Ausstellung, die in den vergangenen Wochen im ehemaligen Straßenbahndepot Dortmund gastierte. Die meisten Werke ließen sich jedoch nur schwer verdauen. Zurück blieb ein ordentlicher Klumpen im Magen.
Relativ weich mutete zunächst der Einstieg an. Das Bild des Jahres 2014 begrüßte direkt am Eingang die BesucherInnen: Eine sinnliche Szene, die ein homosexuelles Paar in einem abgedunkelten St. Petersburger Zimmer zeigt. Ein Foto, das mit seiner Intensität ein Statement gegen die Homophobie in Russland setzt.
Ein Blick nach rechts ließ geschlachtete Kaimane und deren abgezogene Haut erkennen, während links das ungesunde Grau von Chinas verschmutzter Umwelt die Wände dominierte. Bereits in den ersten Minuten machte die Ausstellung klar, worum es hier geht: Um qualitativ hochwertige Fotografie, die – statt schön sein zu wollen – die Realität abbildet und hinterfragt. Dass deren Motive vor menschlicher Grausamkeit strotzen, ist ein trauriges Zeugnis unserer Gegenwart.
Die Fotos bildeten größtenteils das Geschehen des vergangenen Jahres ab. So verwunderte es nicht, dass es unmöglich schien, die Ausstellung als eine Sammlung künstlerisch hochwertiger Bilder um ihrer Ästhetik wegen zu betrachten.
Ausgemergelte Flüchtlinge in überfüllten Booten, verstreutes Gepäck auf der Wiese neben einem toten, noch angeschnallten Flugzeuginsassen der Maschine der Malaysia Airlines, von Scharfschützen getroffene junge RebellInnen auf dem Maidan – das frische Blut auf vielen Bildern traf die BetrachterInnen mit der gleichen Wucht ins Gesicht wie die schmerzverzerrte Mimik der Abgelichteten. Die unverhohlene Realität der Szenen ließ den Atem stocken und die Übelkeit hochkriechen – das heutige Weltgeschehen ist offenbar nichts für schwache Nerven.
Diese intensive Wirkung auf die RezipientInnen spricht allerdings für die FotografInnen, die zweifellos bewundernswerte Arbeit inmitten von Tod und Verzweiflung geleistet haben. Doch dieser Verdienst verblasst durch die schockierenden Motive, genauso wie andere prämierte Werke aus Kategorien wie Natur und Alltagsleben. Zu stark lastet die düstere Stimmung von Krieg, Katastrophen und düstere Gesellschaftskritik auf dem Depot.
Nichtsdestotrotz – oder gerade deshalb – sind die „World Press Photos“ ein sehenswertes Muss. Nicht nur hochkarätiger Fotojournalismus, sondern eben ein Schlag, der aufrüttelt. Und definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Im Anschluss an die Ausstellung zeigte das Kino Sweet Sixteen – ebenfalls im Depot beheimatet – den von Wim Wenders gedrehten Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“ über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Ähnlich eindrucksvoll wie die gekürten Presseaufnahmen muteten auch diese bewegten Bilder an.
Salgado bereiste in den letzten Jahrzehnten als sozialer Fotograf verschiedenste Winkel der Welt und fing menschliches Leid in seinen einzigartig gestalteten Schwarz-Weiß-Aufnahmen ein. In einer intimen Interviewsituation teilt er mit den ZuschauerInnen, wie er die Geschehnisse erlebt und inwieweit er sie verarbeitet hat. Eine umfassende Auswahl seiner Werke wird chronologisch eingeblendet, zu jedem einzelnen Bild weiß er auf sympathische Art und Weise eine Geschichte zu erzählen.
Doch der Abenteurer wird im Verlauf des Erzählens merklich belasteter – er lässt sich anmerken, wie ihn die hautnah erlebte Misere so vieler Menschen gezeichnet und mitgenommen hat. Vor ungefähr zehn Jahren zog er daraus eine Konsequenz: Sein nächstes Projekt sollte von den noch verbliebenen schönen Dingen auf der Erde handeln. So entstand sein aktueller Bildband „Genesis“, der die unentdeckten Schätze der Natur auf atemberaubende Weise in ein monochromes Gewand hüllt. Sichtlich gerührt schwärmt Salgado von den Kostbarkeiten unseres Planeten – und fügt mit einer bitteren Traurigkeit hinzu, dass wir Menschen nun diese im Begriff seien zu zerstören.
Desillusioniert und doch inspiriert verließ man als ZuschauerIn das gemütliche kleine Kino Sweet Sixteen. Genauso kritisch wie Salgados Weltsicht dürfte auch die von jenen FotografInnen sein, deren aufrüttelnde Werke den „World Press Photo-Award“ verdient haben.
Das Autonome FrauenLesbenReferat der RUB hatte am 15. Juni zusammen mit der studentischen Frauenbibliothek „Liselle“ zum Vortrag mit anschließender Diskussion geladen. Zu Gast war Anna Schiff, die über die Geschichte von Wahnsinn und Psychiatrie und insbesondere über Frauen als Patientinnen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts referierte.
Vor gut einem Jahr holte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Männer den vierten Stern und wurde in Brasilien Weltmeister. Warum nur Deutschland es verdient hatte, und dass Erfolg bis zu einem gewissen Grad planbar ist, erläuterte Prof. Dr. Alexander Ferrauti, Dekan der Fakultät für Sportwissenschaft und Experte für Trainingswissenschaft den gut 30 GästInnen im Blue Square.
Die 113. Minute im Maracana. Schürrle über links, flankt in den Strafraum zu Götze, der den Ball mit der Brust annimmt – schießt ihn aus kurzer Distanz elegant ins rechte Eck über den Torwart. Deutschland ist Weltmeister 2014. Gänsehaut pur. Prof. Dr. Alexander Ferrauti wählte für seinen Vortrag diesen emotionalen Einstieg und dem Publikum stockte der Atem. „Wir können uns alle daran erinnern, oder?“, fragte er in die Runde und wurde danach aber wieder sachlich. „Der Sieg war kein Zufall und absolut verdient!“ Dass Deutschland 2014 Weltmeister wurde, musste mehr Ursachen haben.
Nach der enttäuschenden Europameisterschaft 2000 baute der DFB zwei Jahre später bundesweit circa 400 Talent-Stützpunkte, auf denen talentierte FußballerInnen ab der Altersgruppe der unter 12- Jährigen einmal pro Woche gezielt Technik- und Taktiktraining absolvieren. Im Fußball- und Leichathletikverband Westfalen gibt es sieben solcher Stützpunkte – die Fakultät für Sportwissenschaft der RUB gehört dazu. Deutschland sollte also weg vom typischen, defensiven Rumpelfußball zum attraktiven, ballorientierten Offensivfußball – und das mit Hilfe des DFB und den Vereinen.
Dass auch die Vereine diese Entwicklung mitgetragen haben, unterstrich der Sportwissenschaftler: „Mit der Schaffung von Nachwuchsleistungszentren (NLZ) legten die Profivereine einen Schwerpunkt auf die Nachwuchsförderung, ein Feld, das vorher mehr oder weniger außer Acht gelassen wurde.“ Den Nachwuchs zu fördern, kam auch den aktuellen Weltmeistern zugute. Spieler wie Götze, Özil, Kroos und Neuer profitierten von der gezielten Nachwuchsförderung des DFB und der Vereine.
Auch die Professionalisierung durch Leistungsdiagnostik, Spielanalyse und den gezielten Einsatz von Technik-, Sprint- und AusdauertrainerInnen brachte das Niveau auf ein neues Level. So bietet Ferrauti auch selbst Leistungsdiagnostik und Trainingsintervention für Profi- und LeistungssportlerInnen im „Zentrum für Diagnostik und Intervention im Sport“ an. „Die Kooperation von Praxis und Wissenschaft ist in den letzten Jahren viel besser geworden.“ Dass Deutschland Weltmeister geworden ist, lag auch an der „guten Kommunikation“ und „Unterordnung jedes einzelnen Mitglieds“ des BetreuerInnenstabs. Am Ende gehört sicherlich auch eine kleine Portion Glück dazu, das man wiederum aber auch beeinflussen kann.
Zwei Semester lang haben Studierende verschiedener Fächer an dem inSTUDIES-Projekt „Die Sozialwissenschaften im Theater: Forschung in szenierten Welten“ gearbeitet. Die Ergebnisse werden am Samstag in Form einer Abschlussperformance im Forum Freies Theater Düsseldorf gezeigt.