Bild: „Ich spreche obligatorisch metaphorisch“: In ihren Texten behandelt Bochumer Slammerin Felicitas Friedrich oft Gefühle und Sprache. , Poetry-Slam-Liebeskummeranthologie „Schreiben statt jammern“ Foto: Der Fotowikinger

Warum hat er mich verlassen? Warum kriege ich nie eine ab? Warum gerate ich immer an den Falschen? Soll ich sie nicht doch nochmal anrufen? – Fragen, die so oder anders sich wohl jeder und jede schon mal gestellt hat. Der Lektora-Verlag riet: „Schreiben statt jammern“ und hat ein Buch mit Einsendungen zum wohl abgedroschensten Thema der Kulturgeschichte herausgebracht. Und damit bewiesen, dass Poetry Slam besser ist als sein Ruf, denn das Buch versammelt einige frische, absurde und nachdenkliche Perspektiven zum Thema.

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Bild: Melody hat sich kurz vor Beginn der Show für die Offene Bühne gemeldet – schade, wenn sie’s nicht getan hätte. , Treibgut präsentierte „Read & Roll“ im KulturCafé Foto: mar

Für die Literaturinitiative Treibgut luden am 1. Juni Marock Bierlej (:bsz-Leserinnen als Marek Firlej bekannt) und Felicitas Friedrich ins KulturCafé zum „Read’n’Roll“, einer bunten Mischung aus Lesung und Poetry Slam, ein, die – großzügig betrachtet – einen roten Faden erkennen ließ.

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Bild: „Eine offene Kunstform“: Jan Bühlbecker moderiert den 00 Slam vor 50 Leuten. , Politiker und Punk Wölfi wettert gegen Poetry Slam Foto: mar

Was für Kultur soll es künftig in Bochum, vor allem in Wattenscheid, geben? Wenn es nach Wolfgang „Wölfi“ Wendland, Sänger der Punk-Band Die Kassierer und Lokalpolitiker, geht, wohl anscheinend keinen Poetry Slam. Auf Facebook äußerte er sich abfällig gegen diese Kunstform. Das kann Slammer Jan Bühlbecker aus Wattenscheid nicht auf sich sitzen lassen.

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Bild: Finalisten bei der Preisübergabe: Torben Schulte, Andreas Weber, Sven Hensel und Gewinner Micha-El Goehre., Poetry Slam im Riff: Nicht nur zum Lachen Foto: alx

Das Riff zog am 8. Februar acht SlammerInnen aus Nordrhein-Westfahlen auf seine Tanzfläche, die für das Publikum bestuhlt wurde. Micha-El Goehre, der vor kurzem den Dortmunder Bier-Slam für sich entscheiden konnte, schaffte es auch diesmal, das Publikum von seiner Darbietung zu überzeugen.

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Bild: Volle Hütte: Über 1.500 ZuschauerInnen wollten sich die Show des türkischstämmigen Comedians Özcan Cosar nicht entgehen lassen. Neben Ethno-Comedy gab es Breakdance-Ballett-Crossover-Einlagen. , Comedy mit Özcan Cosar und Poetry Slam: Ausverkaufte Events Foto: alx

Viel bewegte sich vergangene Woche. Zwei Kulturveranstaltungen zogen über 1.500 Kleinkunstbegeisterte an die RUB – und das abends nach Vorlesungsende.

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Bild: Mit Bier und Gesellschaftskritik zum Sieg: Rainer Holl entschied den Campus Slam im KulturCafé für sich. , Kleinkunststätten an der RUB bis auf den letzten Platz gefüllt Foto: alx

Die Vorverkaufskarten der Solo-Show „Du hast dich voll verändert“ von Özcan Cosar waren innerhalb eines Tages vergriffen, die Schlange an der Abendkasse war lang. So war das Audimax mit circa 1.500 ZuschauerInnen am vergangenen Mittwoch proppenvoll – und die Show kam auch gut an, sodass sich das Warten gelohnt haben dürfte. Am darauffolgenden Tag fand der zweite Campus Slam des Semesters statt, der das Publikum im ebenfalls ausverkauften KulturCafé genauso überzeugte wie sein großer Bruder im Audimax.

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Bild: Poetry trifft auf Science Slam: Micha-El Goehre (Mitte) setzt sich durch gegen den Bochumer Benedikt Dercks (rechts), Christian Krumm (links) und Robert Kayser. , 500 Jahre Reinheitsgebot: Slammen für den Gerstensaft Fotos: alx; Arrangement: mar

Das Reinheitsgebot von 1516 wird dieses Jahr am 23. April 500 Jahre alt. Einst von den bayrischen Herzögen Wilhelm IV. und Ludwig X. erdacht, um uns vor schlechtem Biere zu schützen, erfüllt es uns heute immer noch mit Stolz, wenn andere Nationen von unserem flüssigen Gold schwärmen.

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Bild: Genießt sein Bier in vollen Zügen: Robert Kayser über zweifelhaften Genuss im Regionalexpress. , Witz und Wissen über Wunderbares: 1. Dortmunder Bier-Slam Foto: alx

Wir schreiben das Jahr 2022. Es ist Weihnachtszeit – und gleichzeitig Fußball-WM in Katar. Weihnachtsmärkte sind gleichzeitig Fanmeilen. Der Bierkonsum erreicht nie geahnte Ausmaße, die weltweiten Biervorräte sind erschöpft, Hopfen wird zu höheren Kursen als Gold gehandelt – mit diesem apokalyptischen Szenario konnte der Essener Heavy-Metal-Poetry-Slammer Micha-El Goehre den 1. Dortmunder Bier-Slam am vergangenen Donnerstag für sich entscheiden. 

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Bild: Tobi Katze: „Morgen ist leider auch noch ein Tag: Irgendwie hatte ich von meiner Depression mehr erwartet“, Tobi Katze: Poetry-Slammer, Blogger, depressiv und dabei humorvoll RoRoRo-Verlag
Depressionen sind ein ernstes Thema. Sie können das Leben der Betroffenen bestimmen und sie im Bett festnageln. Dass man dieser anerkannten Krankheit allerdings nicht schutzlos ausgeliefert sein muss, zeigt Tobi Katze mit seinem Buch „Morgen ist leider auch noch ein Tag“.
 
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Bild: Ein glücklicher Gewinner: Sebastian23 (links) gratuliert Hinnerk Köhn (rechts); Mittig: der Zweitplatzierte Sven Hensel., Dopamin-Vorrat im KulturCafé: Herzrasen beim CampusSlam Foto: USch

Schon bei der Begrüßung geht der Battle los: „Ich bin heute schon um 4 Uhr 30 aufgestanden“, verrät mir Sebastian23 beim Handschlag. „Mit Mütze?“, frage ich nach. „Na klar – ich arbeite mit Mütze, schlafe mit Mütze, stehe mit Mütze auf!“, gibt der Mützenmann zurück. „Um 16 Uhr 30?“ „Ich bin doch kein Langzeitstudent“, ist sich der Poetoholic sicher. Am Vortag hatte er einen Auftritt in Göttingen und gleich am nächsten Morgen um acht einen Workshop in Unna. Am Abend dann moderiert der 35-jährige Slampoet und Comedian gewohnt wortwitzig und tiefenscharf den vom AStA-Kulturreferat organisierten CampusSlam im KulturCafé, das auch im siebten Semester der Veranstaltungsreihe wieder bis auf den letzten Platz gefüllt ist.

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