Bild: Auf Grund gelaufen: Die RUB-Piraten versenkten sich in der vergangenen Woche selbst., Koalitionskrise auf der Zielgeraden? Karikatur: ck

Am 11. November hat die Piraten-Hochschulgruppe beschlossen, die seit März bestehende Koalition der AStA-tragenden Listen (NAWI, Jusos, Internationale Liste, GEWI, ReWi) zu verlassen.

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Meuterei: Niedrige Heuer, drakonische Strafen, Maden im Brot – Gründe für eine Meuterei gibt es viele. Da die Offiziersklasse die Meuternden in diesem maritimen Streik aber nicht als Tarifpartei anerkennt, ist Meuterei gleich Hochverrat, geahndet mit Arrest und im nächsten Hafen Kriegsgericht. Alternativ droht sofortiges Kielholen oder Baumeln von der höchsten Rah. PiratInnen waren da – glaubt man den überlieferten Codes – fortschrittlicher. Zwar konnten Meuternde auch unter ihnen als Fischfutter enden, aber eigentlich war Meuterei eher ein konstruktives Misstrauensvotum. Inkompetente – weil wenig Beute ranschaffende – Käpt’ns wurden so einfach abgewählt und ersetzt; und dazu meistens ausgesetzt. Seltener wird Meuterei wie folgt interpretiert: Trotz Unmut über die Schiffsführung zetteln die PiratInnen keinen Streit an, sondern setzen sich mit dem Beiboot gleich selbst aus. Wenn sie mehr als nur ein X schreiben können, nageln sie noch eine Protestnote an den Hauptmast. So geht’s auch.

Bild: Fachschaftspartys runtergeregelt: Herrscht bald Stille auf dem Campus?, FSVK-SprecherInnen: Streit um KulturCafé-Partys geht weiter Foto: Corrado Seifert

In den beiden letzten Ausgaben berichteten wir über den erstmaligen Ausfall des Schwulen Sektempfangs im AusländerInnenzentrum (AZ) sowie die Absage der historischen „Hutparty“ im KulturCafé (KuCaf) aus Brandschutzgründen. Inzwischen hat sich auch die FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK) zu der brennenden Frage geäußert, ob die Partykultur an der Ruhr-Uni durch eine enge Auslegung von Brandschutzvorschriften in Schutt und Asche gelegt werden soll. „Im AZ allein dürfen keine Partys mehr stattfinden“, bestätigen die beiden FSVK-SprecherInnen Julia Janik und Pascal Krümmel, „nur noch eine Kombination zwischen AZ und KuCaf ist möglich.“ Bislang haben unter anderem die Fachschaftsräte Sowi, Medienwissenschaft sowie Geographie ihre Partys ausschließlich im AZ, dem hinteren Bereich des KuCaf, veranstaltet.

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Bild: David Semenowicz von der Liste ReWi: „Am meisten Spaß macht mir der Diskurs mit den anderen Listen. Wenn man sich dann einig wird, kann man richtig was bewirken.“, Das Akronymicon – :bsz knackt den Gremiencode VI: AStA-Listen – Die hochschulpolitischen Listen der RUB – Teil 1: AStA-tragende Listen Foto: mar

Aufmerksamen LeserInnen unserer Gremien-Reihe dürfte die Vorstellung des Studierendenparlaments (StuPa) in der vergangenen Ausgabe noch im Gedächtnis sein – und wo ein Parlament ist, dürfen Parteien nicht fehlen. Diese Ausgabe unserer Gremien-Reihe ist den sogenannten hochschulpolitischen Listen im AStA gewidmet.

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Bild: Andere Hörsäle sehen: Möglichkeiten eines Auslandssemesters „down under“., Infoabend: Auslandssemester in Australien und Neuseeland Foto: tims

Wer gerne einmal für ein oder mehrere Semester im Ausland studieren möchte, sollte sich beim International Office über mögliche PartnerInnenuniversitäten informieren – die RUB bietet viele Möglichkeiten, dem Betonbunker zu entfliehen und sich auf die Reise zu begeben, sogar ins sonnige Australien! Im HZO 70 gabe es vergangenen Mittwoch aktuelle Informationen über die Möglichkeiten, in Australien oder Neuseeland zu studieren.

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Bild: ACHTUNG, HINTERMANN! Begeisterung und Leidenschaft für den Fußball werden auch in der Bochumer Kreisliga gelebt. , GELD SCHIESST TORE, TRADITION WIRFT BENGALOS? – Teil 6 der :bsz-Reihe zur Lage des Fußballs – Das Mekka des Fußballs: Die Kreisliga Foto: tims

Der Fußball-Kreis Bochum zählt mit seinen 87 Vereinen und 12 Staffeln zu den größten in NRW. Zwischen Thekenmannschaften, Studierenden-Teams und zusammengekauften SöldnerInnen-Truppen ist auch in Bochum alles dabei. Doch was macht die Kreisliga so besonders? Bsz-Reporter Tim begibt sich auf Spurensuche.

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Bild: Schicht im Schacht: Die Zeche Big Pit in Blaenavon ist heute ein Museum. , Strukturwandel anderswo: In Südwales ist es wie bei uns, nur ganz anders Foto: Jennifer Zimni

Kommt Euch das nicht bekannt vor? Die Geschichte und Wirtschaft der gesamten Region ist geprägt von Kohle und Stahl. Nach dem Niedergang dieser Wirtschaftszweige tun sich die Städte schwer damit, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und orientieren sich verstärkt in Richtung Kultur und versuchen, neue Wirtschaftszweige anzusiedeln. Die Rede ist natürlich von… Südwales!

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Bild: GegendemonstrantInnen zeigten Präsenz: Auf dem Steintorplatz wollte man ein Zeichen gegen Rechts setzen., Hannoveranischer Ausnahmezustand ohne Kölner Chaos Foto: alx

Dieses Wochenende war es mal wieder so weit: Die HoGeSa gingen in die zweite Runde, doch diesmal kamen die Krawalle nach Hannover. Es sollte ruhiger werden als vorher angenommen. :bsz-Redakteur Alexander war für Euch vor Ort.

Es war einiges los in Hannover. Als ich am Hauptbahnhof ankam, wurde schon deutlich, dass sich diese Stadt im Ausnahmezustand befand. Die Hooligans waren da und hatten die Polizei mitgebracht. Teilweise entstand der Eindruck, Hannover hätte mehr PolizistInnen als EinwohnerInnen. In der Einsatzkleidung, die einer Rüstung gleicht, standen die Polizeihundertschaften überall in der Stadt verteilt, um einen reibungslosen Ablauf der Demos zu gewährleisten. Aber nicht nur die PolizistInnen waren vor Ort. Gerade an strategisch wichtigen Punkten tummelten sich neben den OrdnungshüterInnen die Medienleute, um auch ja nichts zu verpassen. So wurden hastig die Kameras gestartet, um selbst den hilflosen Versuch eines Pizzaboten zu filmen, an einer Straßensperre vorbeizukommen. Die Pizza kam wohl kalt an ihr Ziel.

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Bild: Viel Glamour im Heinz-Hilpert-Theater: Auf der Bühne wurde der Hauptpreis Lüdia vergeben., 25 Jahre Kinofest Lünen: Die Doku „Der Bauer bleibst Du“ als großer Gewinner Foto: mb

Das erlebt das sonst so beschauliche Lünen nur einmal im Jahr: Rund 9.000 BesucherInnen kamen in den vier Tagen vom 13. bis 16. November ins Cineworld Lünen, 54 deutsche Filme standen im Programm. Bei der großen Preisverleihung am Sonntag im Heinz-Hilpert-Theater ging der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis Lüdia an den Dokumentarfilm „Der Bauer bleibst Du“ von Regisseur Benedikt Kuby.

Das weiß Benedikt Kuby sichtlich zu schätzen. Denn wo die 10.000 Euro hingehen könnten, erwähnt  der Regisseur schon unmittelbar nach der Auszeichnung, schließlich seien keine Sender bei der Produktion seines Doku-Films „Der Bauer bleibst Du“ beteiligt gewesen, wodurch es natürlich schwierig war, ein Budget aufzutreiben: „Das heißt, ich habe dann alles alleine gemacht. Deswegen bin ich auch froh, diesen Scheck zu bekommen.“ Doch die Lüdia war nicht der einzige Preis für Kubys Debütfilm über den 82-jährigen Bauer, der versucht, für sein Anwesen, auf dem er 40 Jahre allein lebte, einen Nachfolger zu suchen. Neben dem Filmpreis der 60 plus-Jury gab es auch eine Auszeichnung für die Filmmusik von Enjott Schneider.

Preis für besten Filmtitel

Eine Besonderheit ist neben den Preisverleihungen durch die Jugendjury ebenso der Berndt-Media-Preis für den besten Filmtitel. Der ging an diesem Abend an Timm Krögers „Zerrumpelt Herz“. Für die Jury kündige schon der Titel an, was auch der Film erfahrbar mache: „Genie und Wahnsinn im deutschen Wald. Ähnlich wie der schöne altmodische Titel wirkt auch der Film lange nach.“ Daneben gab es noch andere Jury-Entscheidungen, wie die Perle für Frauen in der Filmbranche, die in diesem Jahr an Sylke Enders „Schönefeld Boulevard“ ging. Auf die Bedeutung des Preises wies die Jury schon im Vorfeld hin; so sei den meisten „gar nicht bewusst, dass Regisseurinnen eine seltene Spezies sind.“ Bloß elf Prozent der Regiearbeit wird von Frauen geführt.

: Benjamin Trilling

:bsz-Info

Lest in der nächsten Ausgabe: Bericht über Blicke – Das Filmfestival des Ruhrgebiets. Egal ob spannende Dokus, experimentelle Kurzfilme oder Streifen junger NachwuchsregisseurInnen – vom 19. bis 23. November ist das Endstation Kino im Kulturzentrum Langendreer Austragungsort des Blicke-Filmfestivals, bei dem rund 29 Filme aus der Region im Wettbewerb stehen. Zudem werden 15 Filme  aus den Hochschulen FH Dortmund und der Folkwang Universität der Künste gezeigt. Daneben gibt es auch Kurzfilme, Clips oder Videoinstallationen.