Der Denkmalschutz für die RUB ist in Kraft getreten. Was heißt das nun für unsere Betonschönheit? Da das nicht einmal die Zuständigen wissen, geht es jetzt vor Gericht.
Der Denkmalschutz für die RUB ist in Kraft getreten. Was heißt das nun für unsere Betonschönheit? Da das nicht einmal die Zuständigen wissen, geht es jetzt vor Gericht.
Erst haben sie ein Monster erschaffen und jetzt wollen sie es hegen und pflegen: Seit dem 16. Oktober steht der Baukomplex der Ruhr-Universität unter Denkmalschutz. Bestrebungen, der Universität diesen Status zuzuerkennen, gibt es mindestens schon seit 2006. Nun stehen, nach Auskunft von Hans Hanke vom Landesverband Westfalen-Lippe (LWL), die Gesamtanlage inklusive der Dr.-Gerhard-Petschelt-Brücke (oder meistens einfach Unibrücke genannt) sowie dem Botanischen Garten unter Denkmalschutz.
Jetzt mal Hand aufs Herz: Eindrucksvoll ist sie doch, unsere Uni. Nicht eindrucksvoll schön, aber so groß! Wo sieht man sonst einen Gebäudekomplex aus einem Guss von dieser Größe? Und das Wort Komplex passt hier ganz besonders: Die vielen Ebenen, die Brücken, Unterführungen, Parkhäuser, das ist nicht nur komplex, das ist kompliziert. Wer die RUB mal von Süden gesehen hat, wie sie sich über das Tal erhebt wie eine Trutzburg des Wissens, erstarrt für einen kurzen Moment in Ehrfurcht – bis ihm einfällt, wie sie aus der Nähe aussieht. Ist das nun eines Denkmals würdig? Auf jeden Fall!
„Die RUB ist gar nicht so hässlich, die hässlichen Stellen haben sie doch alle mit Beton verdeckt.“ Was hat sich die Ruhr-Universität nicht schon alles an Spott über ihre Architektur anhören müssen!
Denkmal: Ein Erinnerungsgegenstand, der in unterschiedlicher Form vorkommt. Das kann eine Statue sein, die an eine berühmte und meist verstorbene Person erinnert.
Die Nachricht verbreitete sich zunächst verhalten – von offizieller Seite folgte erst auf Nachfrage die Bestätigung: Unsere wunderschöne Uni hat nun den Denkmalstatus erlangt! Ob und wie sehr das der geplanten Campusmodernisierung im Weg steht, kann aber offenbar noch niemand abschätzen.
Noch schmunzeln wir hinter vorgehaltener Hand, wenn wir die Worte RUB und Denkmal in ein und demselben Satz lesen. Dabei soll dies erst der Anfang sein beim Aufstieg des Betonbau-Ensembles in die Kulturstätten-Elite. Die Geheimpläne liegen der :bsz exklusiv vor.