Stadtgeschehen. Verhandlungen zwischen der Stadt Bochum und Caritas haben eine Lösung zur Finanzierung des Frauenhaus ergeben.
Stadtgeschehen. Verhandlungen zwischen der Stadt Bochum und Caritas haben eine Lösung zur Finanzierung des Frauenhaus ergeben.
Ökostrom. Ende 2017 zählte Bochum im Stadtgebiet um die 1.750 Photovoltaikanlagen: Die Tendenz ist steigend.
Forschung. Isch hab Fakten? Polizeiliche Pressearbeit kann das Image von Straßen und den öffentlichen Diskurs prägen, wie der Absolvent der RUB-Kriminologie Karsten Lauber nahelegt.
„Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“, so lautet der Untertitel von Heinrich Bölls Erzählung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“. Der Literaturnobelpreisträger rechnet darin mit „gewissen journalistischen Praktiken“ einer Boulevardzeitung ohne Nebensätze ab. Denn bereits 1974 zeichnete sich ab: Polizeiliche Ermittlungen und mediale „Berichterstattung“ gehen oft Hand in Hand. Eine Tendenz, die sich mit den sozialen Medien verstärkt hat, wie RUB-Kriminologen aufzeigen. Beim G20-Gipfel in Hamburg haben die Beamt*innen via Twitter sogar zur Eskalation beigetragen. Eine Spirale, die bereits Böll vorhersah: Auch seine Katharina Blum setzt irgendwann auf Gegengewalt…
Brandschutz. Aufgrund mangelhafter Brandschutzvorkehrungen musste ein Bochumer Hochhaus innerhalb von zwei Wochen evakuiert werden. Nun ist noch nicht sicher, wie es mit dem Gebäude weitergeht.
Die Mieter*innen des Hochhauses am Lohring, Ecke Wittener Straße, erreichte vor kurzem eine Hiobsbotschaft: Innerhalb von zwei Wochen müssen sie die Wohnungen räumen, denn aufgrund von erheblicher Brandschutzmängel seien sie in akuter Gefahr. Dies wurde bei einer Brandschutzuntersuchung des Gebäudes, das unter ständiger Kontrollpflicht durch die Feuerwehr steht, entdeckt.
Laut Stadtbaurat Markus Bradtke habe man sich „mit dem Objekt schon länger befasst.“ In der Vergangenheit gab es demnach schon häufiger kleine Mängel. Bei der neuesten Untersuchung durch das Bauordnungsamt erkannte man jedoch erhebliche Mängel an der Feuerfestigkeit der Wände. Eigentlich müssten die Wände einen Brandschutzfaktor von F90 aufweisen, also unter Feuerangriff mindestens 90 Minuten standhalten. Die Wände des Lohringgebäudes haben laut Bradtke nicht einmal einen Brandschutzfaktor von F30. „Das sieht man den Wänden von außen nicht an“, so Bradtke. Auf Nachfrage der WAZ erklärte Stadtsprecher Thomas Sprenger, dass das Gebäude bereits beim Bau nicht den Brandschutznormen entsprach. Da damals jedoch noch keine städtische Baubegleitung stattfand, war es dem damaligen Eigentümer möglich, beim Bau zu schummeln.
Das Gebäude aus den 60er-Jahren, das einst als Vorzeigeprojekt moderner Architektur in Bochum galt und zwischendurch sowohl ein Hotel als auch eine Disco und eine Nebenstelle der Staatsanwaltschaft beherbergte, müsse nun kernsaniert werden.
Mittlerweile ist das Lohring-Haus leer und abgeriegelt. Alle weiteren Schritte liegen in der Hand der Eigentumsfirma Immonex Property. Die ungefähr 70 Mieter*innen wurden von der Immobilienfirma, die die Verantwortung für die Unterbringung der Mieter*innen und die Kostenübernahme des Umzugs trägt, in neuen Wohnungen untergebracht. Ein paar wenige mussten auf Übergangswohnungen ausweichen.
Wie es mit dem Gebäude selbst weitergeht, ist momentan jedoch noch nicht sicher. „Derzeit läuft es auf eine Kernsanierung hinaus“, sagt Markus Bradtke. Je nachdem wie hoch die Kostenschätzung der Sanierung ausfällt, könne es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass das Hochhaus komplett abgerissen werden muss. In beiden Fällen könnte das ein Problem werden, denn den Mieter*innen steht ein Rückkehrrecht unter ähnlichen Mietkonditionen zu. Bei einer Kernsanierung müsse gegebenenfalls der Grundriss des Gebäudes geändert werden, weshalb möglicherweise nicht alle Mieter*innen in der Lage sein werden, in ihre alten Wohnungen zurückzukehren, trotz Rückkehrrecht. Dies merkte unter anderem der Mieterverein Bochum kritisch an. Außerdem bemängelte der Mieterverein die von der Stadt zu kurz gesetzte Frist von zwei Wochen. Einige der Mieter*innen seien zum Beispiel erst kurz vor Ablauf der Frist in der Lage gewesen, eine neue Wohnung zu finden.
Derzeit prüft die Stadt 110 weitere Gebäude auf ihren Brandschutz. Bis jetzt seien nur kleine Mängel aufgefallen. Doch bei vielen der Gebäude, die nicht einer ständigen Kontrollpflicht unterstehen, sind die Vermieter*innen dafür verantwortlich, regelmäßige Kontrollen durchzuführen.
:Stefan Moll
Freiluftfestival. Alle Jahre ist es wieder soweit. Es ist Juli und die Bochumer Innenstadt verwandelt sich in ein riesiges Festivalgelände.
Bereits am Donnerstag, den 19. Juli werden die drei finalen Bands des Campus RuhrComer Festivals auf der Coolibri-Stage im Riff ihr Bestes geben. Um den ersten Preis spielen dabei Indianageflüster, Lenna und Lucas Newman. Zu Gast wird auch die Campus RuhrComer 2017 Gewinner-Band Belle Époque sein. Die RUB-Studis Marek aka Marock Birlej, Tim Szlafmyca und Felicitas Friedrich eröffnen am selbigen Tag mit ihrer Poetry/Lesebühne „Wir müssen r3den“ auf der trailer-wortschatz-Bühne.
Wem der Lärm bei Bochum Total bis 22 Uhr zu wenig ist, aber trotzdem keine Lust auf Clubs hat, kann zur Game-Bühne gehen und am Freitag bei der Kopfhörerparty das Tanzbein schwingen lassen.
Die Rotunde setzt hingegen am Wochenende auf alternative Musikrichtungen, abseits vom gängigen Chartmix. Am Freitag könnt Ihr mit dem Duo Miami Hotel zu elektronischen Sounds abfeiern. Am Samstag könnt Ihr die Band Ratatouille hören, die mit ihrem Offbeat des Ska die jamaikanische Tanzmusik der 60er aufgreift. Gute-Laune-Musik, die den grauen Alltag, nach eigener Aussage, erhellt. Eine Mischung aus punkigen Power-Chords, kreischenden Noise-Gitarren und eingängigen Melodien bietet die Band Inadream, die sich 2017 gegründet hat und zum zweiten Mal bei Bochum Total auf der Offstage-Flashbacks Bühne am Sonntag auftritt. Direkt nebenan und auch am Sonntag bietet das Freibeuter betreutes Trinken ab 20.30 Uhr an. Wer also lieber beim Trinken beaufsichtigt wird, sollte sich dies nicht entgehen lassen.
Das Kulturbüro boskop lässt die polnische Band Natty Dead aus Kraków (Krakau) einfliegen. Am Sonntag könnt Ihr auf der Heinz-Bühne die Nachfolgeband der 1993 gegründeten Natty Dread hören. Ihnen wird nachgesagt, dass sie bis auf die Grenzen ehrlich seien, trotzig und authentisch. Ihre lebenfrohe Musik, die sich aus Ska, Punk und Reggae zusammensetzt passt zum Sommer. Auch wenn ihre Lieder auf Polnisch sind, sollte es Euch nicht abschrecken, die Musik reißt einen dennoch mit.
Justiz. Nach 438 Verhandlungstagen wird am Mittwoch, den 11. Juli, das Urteil im Prozess um Beate Zschäpe und die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) verkündet. Doch welche Bedeutung und Folgen hat der NSU Prozess?
Protest. Linksradikale, Fußballfans, Parteien und zahlreiche andere AktivistInnen demonstrierten gegen den Gesetzesentwurf.
Polizei. Vergangene Woche wurde der „Lange August“ in Dortmund durchsucht. Das Ziel waren Daten französischer AtomkraftgegnerInnen.
Arbeitskampf. Die Gewerkschaft ver.di hat ihre Mitglieder am Universitätsklinikum Essen zum Streik aufgerufen. Trotz Notfallvereinbarung wettert der Klinikdirektor gegen die Gewerkschaft.