Bild: Scheint selbst gelangweilt von seinem eigenen Geschwafel: VRR-Vorstand José Luis Castrillo (r); links Nur Demir vom AStA und StuPa-Sprecher Felix P. Joswig. , VRR-Vorstand: „Sozialpolitik ist nicht unser Thema“ Foto: USch

Nach der Farce von Dortmund, wo José Luis Castrillo zwei Wochen zuvor ein Gastspiel gab (die :bsz berichtete), hat das VRR-Vorstandsmitglied auch bei seinem Auftritt im Studierendenparlament (StuPa) der Ruhr-Uni am vergangenen Mittwoch viel geredet und wenig Konkretes gesagt. Neue Verhandlungen über die geplanten bis zu fünfzigprozentigen Preissteigerungen beim Semesterticket jedenfalls soll es weiterhin nicht geben.

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Bild: Die Pop-und Gender-Tagung war ebenfalls Teil von InSTUDIES., Von Open-Air-Kursen und Karrieremessen für KennerInnen chinesischer Dynastien Die Pop-und Gender-Tagung war ebenfalls Teil von InSTUDIES.

Der vorgegebene Studienverlauf ist alternativlos? Wer im Studium bislang vergeblich nach Praxisbezug gesucht hat oder sich nach Abwechslung von immer gleichen Lehrkonzepten sehnt, ist eingeladen, Ideen für neue Studieninhalte einzubringen: bei inSTUDIES, der Förderung für studentische Projekte zur Verbesserung der Lehre.

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Bild: Nur Trend oder auch Widerstand? Veranstaltung über die Kampfzone Popkultur., „Kampfzone Popkultur“ im KuCaf Illustration: Indra Handik

Wir wollen Bullenwagen klauen und Adorno rezitieren: Denn der Kulturindustrie-These des marxistischen Philosophen zufolge gibt es eigentlich kein Entrinnen vor dem Kapitalismus. Der Frage nach Widerstand in der kulturindustriellen Totalität widmeten sich daher die beiden Geisteswissenschaftler Kyrosch Alidusti und Philipp Adamik bei der Veranstaltung „Kampfzone Popkultur“ (Auszug aus dem Vortrag siehe unten) und hinterfragten „popkulturelle (politische) Identität“ im KulturCafé.

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Bild: Die Wa(h)lwoche ist da! Zeit für die totale Mitbestimmolypse!, StuPa-Wahl: Die zehn Listen und ihre Positionen Illustration: mar

In der letzten Ausgabe haben wir Euch die Positionen der zehn aktuell fürs Studierendenparlament (StuPa) kandidierenden Listen vorgestellt. Zu einem wichtigen Thema herrscht weitgehend Einigkeit: Fast alle Listen lehnen auch nach dem jüngsten Vorstoß der Hochschulrektorenkonferenz, eine Debatte über nach dem Studium zu entrichtende Gebühren loszutreten, jede Form von Studiengebühren weiterhin konsequent ab. Unterschiedlicher sind die Positionen zur kosten- und prestigeträchtigen Campus-Sanierung (C). Noch mehr Anlass zur Kontroverse gibt die Frage, ob und wie Deutschkurse (D) für (angehende) ausländische Studierende wieder voll vom AStA finanziert werden sollten.

(Bisherige Themen in :bsz 1023: Positionen der Listen zu Semesterticket, Anwesenheitspflicht, (Party-)Kultur auf dem Campus. Außerdem: So einfach ist Wählen und die Listen im 140-Zeichen-:bachstelzenfunk.)
 

:Die Redaktion

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Bild: Wir lieben den Duft von Wahlzetteln am Morgen! Diese Woche wird um Eure Gunst gebuhlt, nächste Woche seid Ihr gefragt! , Nächste Woche StuPa-Wahl! Illustration: mar

Noch mehr Plakate bedecken jeden Quadratzentimeter Wand der RUB, noch mehr Flugblätter stapeln sich auf den Tischen der Cafeten, es gibt Gummibärchen und Glühwein umsonst: Es ist Wahlkampfzeit! Denn nächste Woche, vom 8. bis zum 12. Dezember, findet die Wahl zum Studierendenparlament (kurz StuPa oder SP) statt.

In dieser Ausgabe haben wir zwei Sonderseiten für Euch vorbereitet, auf denen Ihr die Positionen der einzelnen Listen zu den wichtigsten Themen – Semesterticket, Partys auf dem Campus und Anwesenheitspflicht – auf einen Blick präsentiert bekommt, dazu gibt es online noch die ungekürzten Originalantworten der Listen auf unsere Fragen. Außerdem erklären wir Euch kurz und bündig, wie einfach das Wählen funktioniert und lassen die Listen sich ausnahmsweise kurz fassen – auf 140 Zeichen!

Damit Ihr nächste Woche Euer Kreuzchen an der richtigen Stelle machen könnt. Denn Eure Studienzeit ist Euch doch nicht egal, oder?

Nachtrag 9.12.2014: In der :bsz 1024 gibt es nun auch die Stellungnahmen der Listen zur kosten- und prestigeträchtigen Campussanierung sowie zu den Deutschkursen für ausländische Studierende (natürlich auch in ungekürzt).

:Die Redaktion
 

Bild: Virale Empörung: "Liebe Ruhr, Uni, du schlägst du seit einigen Wochen der Barrierefreiheit den Boden aus!", empört sich eine RUB-Studentin. , Alle Wege führen nach Rom, doch keiner führt nach GB Foto: Tanja Kollodzieyski

Ausnahmsweise machte etwas Nützliches die Facebook-Runde: Studentin Tanja Kollodzieyski teilt der RUB und der Welt mit, welche Tücken der Campus für RollstuhlfahrerInnen bereit hält. Insbesondere in diesen Tagen, an denen Tanja dank defekter Fahrstühle und Baustellen auf keiner von vier(!) Routen ihr Ziel, das Gebäude GB, erreichen konnte.

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Es waren keine einfachen Zeiten, als der Pflanzenphysiologe Prof. Dr. Elmar Weiler Anfang Dezember 2006 seine erste Amtszeit als Rektor der Ruhr-Uni Bochum begann – war doch die Entscheidung über eine Einführung allgemeiner Studiengebühren an der RUB erst zehn Wochen her. Weiler fuhr einen harten Kurs: Am 31. Januar 2007 ließ er zehn verbliebene BesetzerInnen von 149 BereitschaftspolizistInnen aus dem Querforum West räumen, das im Zuge der Gebührenproteste besetzt und von der eigens ausgerufenen Freien Uni Bochum als Veranstaltungszentrum genutzt worden war.

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Bild: Die :bsz sucht Dich!, In eigener Sache: Offene RedakteurInnenstelle :bsz

Wir, die Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung (:bsz), suchen Verstärkung. Egal ob Ihr bereits journalistische Erfahrungen gesammelt habt oder gerade damit anfangen wollt – zum 1. Januar wird eine Stelle bei uns in der Redaktion frei. Also bewerbt Euch!

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Bild: Leere Hörsäle ohne Anwesenheitspflicht? Nur wenn die Lehre nicht stimmt!, Hochschulzukunftsgesetz: Rechtliche Lage nur scheinbar eindeutig Foto: Amidasu

Ist die Anwesenheit in Seminaren nun verpflichtend oder nicht? Das neue Gesetz für die Hochschulen in NRW (das Hochschulzukunftsgesetz oder kurz: HZG) sollte Klarheit schaffen, sorgt aber vor allem für Verwirrung und Unsicherheit. Während der AStA sich mit seinem Anwesenheitspflichtmelder für die rigorose Durchsetzung des Rechts auf Abwesenheit einsetzte, rudern mittlerweile viele Fachschaftsräte zurück und raten: Abwarten und dulden.

Schon bevor das HZG im September beschlossen wurde, war die Anwesenheitspflicht und die Vergabe von CP für das bloße Absitzen einer Veranstaltung rechtlich nicht zulässig. Das Gesetz war aber schwammig formuliert und die RUB legte es entsprechend aus. Das HZG sollte nun diesem Treiben ein juristisch eindeutiges Ende setzen, denn „eine derartige Praxis ist weder hochschulpolitisch sinnvoll noch verfassungs- und hochschulrechtlich weiter hinnehmbar“, so das Wissenschaftsministerium in seiner Begründung zum HZG.
Das Gesetz sieht demnach vor, dass der Besuch einer Veranstaltung nur dann verpflichtend ist, wenn sich das dort vermittelte Wissen nicht anders aneignen lässt. Explizit sind das also Praktika (etwa im Labor), Übungen (die im Idealfall praktische Kenntnisse vermitteln), Sicherheitsunterweisungen und Exkursionen.

In Seminaren ist die Anwesenheitspflicht dann zulässig, wenn der Hauptzweck des Seminars ist, den „wissenschaftlichen Diskurs einzuüben“ – was einleuchtend ist, denn Texte lassen sich zwar auch nachts alleine im Bett lesen, ein Diskurs führt sich da allerdings schlecht.

Als ob es um den wissenschaftlichen Diskurs ginge!

Nun ist es aber so, dass der Zweck der allermeisten Seminare die Vermittlung fachlicher Inhalte ist und nicht der Diskurs. „Die erste Reaktion des Rektorates war, dass eine Anpassung der Modulhandbücher stattfinden muss, um Anwesenheitspflicht weiterhin gewährleisten zu können“, schreibt die Grüne Hochschulgruppe (GHG) auf ihrer Homepage und bringt es auf den Punkt: „Statt sich an das Gesetz zu halten, will man hier einfach die Beschreibung der Kurse anpassen.“

Auch das ist allerdings rechtlich nicht zulässig. Wer also eine entsprechende Änderung in den Modulbeschreibungen findet, sollte sich damit an seinen Fachschaftsrat wenden.

Die Lehrenden haben immer noch das letzte Wort

Die Fachschaftsräte nämlich stehen im Austausch mit Euren DozentInnen. Allerdings sehen sich viele Fachschaftsräte momentan in einer schlechten Verhandlungsposition, denn viele Dozierende wollen nicht damit aufhören, ihre Seminare durch Pflicht zu füllen (statt mit guter Lehre) und legen das Gesetz zu ihren Gunsten aus. Solange keine hohe politische oder juristische Instanz absolute Klarheit schafft, haben die Dozierenden Recht. Daher raten einige FSRs ihren Studierenden, nicht auf ihr Recht auf Abwesenheit zu pochen. Der FSR Germanistik sagt: „Nur die Lehrenden haben für Euer jeweiliges Seminar das letzte Wort!“

Schaden kann es natürlich nicht, die Lehrenden persönlich oder mittels Anwesenheitspflichtmelder auf der AStA-Homepage darauf hinzuweisen, dass das Land NRW die Anwesenheitspflicht überhaupt nicht will, auch wenn es diese Absicht nicht in die richtigen Worte zu kleiden weiß.

:Marek Firlej