Bild: Logo StuPa, Das nicht ganz letzte Wort zum StuPa-Stress StuPa Bochum

Mehrere Wochen ist es nun her, dass die Amtsperiode der mittlerweile ehemaligen Sprecher:innen des Studierendenparlaments Ugur Ince und Nurgül Yildiz durch ein beantragtes Misstrauensvotum und einen dem zuvorkommenden Rücktritt beider beider frühzeitig unterbrochen wurde. Die neuen Sprecher Patrick Walkowiak und Felix Christof Käppel sind im Amt, und ein gewisses Maß an Alltag scheint definitiv in die Arbeit des StuPa zurückgekehrt sein. Manche Fragen sind jedoch weiterhin offen und bis zur nächsten Wahl im Wintersemester wird sich wohl noch einiges bei den Listen tun. Weitere Statements von Listen und eine vorerst abschließende Besprechung der Ereignisse bekommt ihr auf dieser Seite.        

 
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Bild: Symbolbild, Die Ferien der Bourgeoisie stören. Bild: CC0

Von neun Euro profitieren 

Das 9 Euro-Ticket ist seit heute befahrbar und erleichtert vielen Menschen den Alltag.  

„Für neun Euro nach Sylt!“, der Sturm auf die Insel, war die viralste Reaktion auf die Ankündigung des günstigen Fahrspaßes. Dabei wird vergessen, dass der ‚Spaß‘ dabei für manche gar keiner ist. Viele Personengruppen sind auf die Öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, um im Alltag ihre Schulen, Universitäten, Arbeits- und Ausbildungsstelle, die Wohnorte ihrer Partner:innen, Freund:innen, ihre Familien, oder andere Städte zu erreichen. Dazu zählen Schüler:innen, Student:innen ohne fahrbaren Untersatz, Menschen mit Erkrankungen oder Behinderungen, die kein Auto, Motorrad oder auch Fahrrad fahren dürfen oder können, und auch Senior:innen, welche nicht mehr eigenständig fahren wollen oder können. Hinzu kommen außerdem Menschen, die sich weder einen Führerschein noch ein eigenes Transportmittel leisten können und natürlich auch jene, welche die öffentlichen Busse und Bahnen dem eigenen Fortbewegungsmittel vorziehen. Für viele von ihnen bedeutet das für drei Monate gültige Ticket eine enorme Entlastung. Allein das Senior:innen-Ticket für den Verkerhsverbund Rhein-Ruhr, das Bären-Ticket, kostet beispielsweise im Normalfall 92,90 Euro im Monat – bei einer durchschnittlichen Nettorente für Männer von 1.335 Euro und für Frauen von 900 Euro im Monat nicht gerade wenig. Aber auch für ärmere Bevölkerungsschichten realisiert das neun Euro Ticket vieles, für einige sicherlich auch den allerersten Urlaub. Mit Partner:in (und Kindern) für kleines Geld in schöne Ecken Deutschlands, das ist für sie kein Zeitvertreib oder eine ‚just for fun‘-Aktion, sondern ein Geschenk, welches die Brieftasche zur Zeit der Inflation enorm entlastet und neben einer günstigen Reise ermöglicht, das gesparte Geld wiederum in andere wichtige Einkäufe einfließen zu lassen.                                                      

  :Rebecca Voeste

 
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Bild: Symbolbild, Football‘s coming out, it’s coming out Bild: CC0

England vs. Deutschland     

Nach dem neuesten Outing in England, könnten wir uns auch fragen, warum es in Deutschland keine
weiteren Outings gibt. Eine kleine Recherche gibt Aufschluss.   

Wie sieht es also im Deutschen Fußball aus? Was wird gegen Homophobie, Transphobie, Biphobie und Weiteres getan? Gibt es im Deutschen Fußball Platz für Menschen, die nicht straight sind? Gibt es den im Englischen Fußball vielleicht strukturell einfach mehr und deshalb können wir auf eine deutsche Wende nur hoffen?  

Schaut man sich die Seite des FA an, was die englische Football Association ist, dann findet man schnell und einfach folgende Seite: thefa.com/football-rules-governance/inclusion-and-anti-discrimination/tackling-homophobia. Dort geht es darum, dass Englands Fußball als Sport und Industrie die LGBTQ+-Community willkommen heißen und feiern will. Es wird zugegeben, dass noch viel getan werden muss gegen die Diskriminierung. Aber es gibt zum Glück Gruppen wie ‚Stonewall‘ und ‚Football v Homophobia‘, die sich dieses Ziel gesteckt haben und daran arbeiten, zusammen mit dem Englischen Fußball Verband. Bei den Homepages der großen Clubs sieht es dahingegen schon wieder etwas schwieriger aus. Man findet weniger über Anti-Diskriminierungsprogramme, aber doch etwas. Der FC Chelsea London hat eine Kampagne namens ‚NO TO HATE‘, die sich gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form der Diskriminierung richtet.  Der Blick nach Deutschland. Auch hier haben große Vereine wie der FC Bayern München oder Borussia Dortmund nicht viel übrig für die LGBTQIA+-Community. Man findet wenige bis keine Infos dazu. Was in Deutschland eher auf der Fußball-Fahne im Schrebergarten steht, ist der Kampf gegen Rassismus und auch die Anti-Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund. Aber Vereine müssen sich ja nicht unbedingt mit allem auseinandersetzen, oder? Das kann ja der DFB (Deutsche Fußballbund) übernehmen. Genau. Der macht das. Was? Der macht das auch nicht explizit? Tja, schade.  Auch auf der Website des DFB findet man fast keine Informationen, die direkt Menschen aus der LGBTQIA+-Community ansprechen. Hat man sich erstmal zur ‚FUSSBALL FÜR ALLE_-PDF durchgeklickt, dann findet man einen Satz, der auch auf sexuelle Orientierung eingeht, aber von Hilfsprogrammen, die explizit helfen, fehlt jede Spur.     

:Lukas Simon Quentin                              

 
Ein Appell an den deutschen Fußball 

„Vielfalt bereichert den Fußball“ heißt es auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bund, der in einem kurzen Werbevideo die Religions-. Herkunfts- und Gendervielfalt zelebriert. Denn Fußball sollte allen Menschen zugänglich sein, unabhängig von Altersgruppen, sexuellen Orientierungen oder auch körperlichen beziehungsweise geistigen Handicaps. Dass mit dem salonfähig gewordenen Rechtspopulismus auch eine gewisse gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit Einzug hält und somit auch die Diskriminierung immer mehr zum Alltag wird, macht eine klare Kante der Anti-Diskriminierung umso wichtiger. Dabei kommt es oft auf die kleinen Dinge an, über die man oft gar nicht mehr nachdenkt. Begriffe wie „dunkelhäutig“ oder „farbig“ sind durch die Kolonialzeit negativ konnotiert und sind ebenso wie Aussagen „Für eine Frauenmannschaft haben die ganz gut gespielt“ aus der Zeit gefallen. Anstatt unsere menschlichen Unterschiede im Sprachgebrauch in den Fokus zu rücken, sollten wir unsere Gemeinsamkeiten, wie die Liebe zum Sport, den Ton angeben lassen.  Dass es auch weiterhin, vor allem im Männerfußball, immer noch als tabu gilt, homosexuell zu sein oder einer anderen Genderidentität angehörig zu sein, ist bedauernswert und ein Relikt vergangener Tage. Die Vielfalt in der sexuellen Orientierung und der Genderidentitäten findet immer mehr Einzug in der Mitte unserer Gesellschaft, höchste Zeit, dass der deutsche Fußball diesen Sinneswandel der Toleranz bejaht und bekräftigt. Viele sehen sich weiterhin gezwungen ihre wahre Identität zu verschweigen, aus Sorge vor Diskriminierung und dem Ende ihrer Karriere. Das Leben mit der Lüge kostet Energie und wirkt sich negativ auf sportliche Leistungen aus. Diese Ängste übertragen sich ebenfalls auf Nachwuchsspieler:innen, die schon vor Beginn einer vielversprechenden Karriere den Kopf zerbrechen müssen, weil sie „anders“ sind. Der Appell sollte sein, dass „anders“ sein uns erst zu bemerkenswerten Menschen macht, und die Vielfalt, in jeglicher Hinsicht, im deutschen Fußball längst überfällig ist. 

:Artur Airich

Welten entfernt

Männer- und Frauenfußball: Gleiche Sportart, unterschiedliche Rollenbilder, Werte und Normen. Wie gehen die Sportler:innen mit Homosexualität um? 

Die LGBTQ+-Szene wird seit Jahren gesellschaftlich zu  nehmender akzeptiert. Für viele Menschen ist es selbstverständlich, dass es verschiedene sexuelle Orientierungen gibt und der Umgang mit selbigem Alltag, eben “kein großes Ding” mehr, ist. Trotzdem gibt es koexistierende Mikrokosmen, in denen Thematiken wie Homosexualität konservativer beäugt werden. Einer davon ist der Fußball. Insbesondere der Männerfußball. Im Vergleich zu ihren weiblichen Kolleginnen liegen die Fußballspieler bezüglich der Akzeptanz von Homosexualität weit zurück. Im Frauenfußball ist die gleichgeschlechtliche Liebe normalisierter. Natürlich haben auch lesbische Frauen angst- oder schambesetzte Gefühle bezüglich eines öffentlichen Outings; sie teilen schließlich immer noch eine gewisse Intimität mit der Öffentlichkeit, wenn sie sich als lesbisch outen, und sie machen sich angreifbar für Homophobie. Doch intern, unter den Frauenfußballerinnen, erfährt das Lesbischsein keine besondere Aufmerksamkeit und viel mehr große Akzeptanz und Unterstützung. Bei den Männern hingegen ist die Angst vor einem öffentlichen Outing und einer negativen Reaktion deutlich größer. Dies liegt zum einen daran, dass im Männerfußball stärker als im Frauenfußball für die Frauen bestimmte Vorstellungen von Männlichkeiten mitschwingen, die ein schwuler Mann angeblich nicht erfüllen könnte. Diese Männlichkeitsideale setzen schwule Fußballer so stark unter Druck, dass sie sich nicht outen. “Schwul” ist dort ein Schimpfwort. Umso wichtiger ist es, dass es immer wieder vorangehende Fußballer gibt, die sich als Vorbild outen und für junge schwule nachkommende Fußballer den Weg ebenen, genauso wie es die lesbischen Fußballerinnen bereits für die Frauen tun.   

                                                                                       :Rebecca Voeste 

 

 

 
 
Bild: Landtagswahl in NRW – Wer wird kommende Woche gewählt?, Wie divers ist der Landtag? Bild: bena

Wahlplakate werden migrantischer, jünger, weiblicher. Aber ist das wirklich so? Unser Landtag hat ein Durchschnittsalter von 51 Jahren. Die Frauenquote liegt bei 30,7 Prozent, was sich aber innerparteilich noch anders verteilt. Sind wir bereit für einen frischen Wind? Oder setzen wir wieder auf das „weiter so? Wie seiht es mit den jungen Menschen aus? Sind sie wirklich so woke oder doch konservativer als gedacht und welche Rolle spielen die postmigrantische Community bei der Wahl? Mit der Politigin Yasmin Al-Douri haben wir über die Wahl, das Alter und die migrantische Perspektive gesprochen.“ 

 
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Bild: Machen auf einen kaum wahrgenommen Umstand aufmerksam: Nicht ohne uns 14 %, Wer darf aktiv mitbestimmen Bild :bena

In Nordrhein-Westfalen sind bei der diesjährigen Landtagswahl rund 13 Millionen Menschen wahlberechtigt. Knapp 800.00 sind davon Erstwähler:innen. Doch was in diesen Statistiken untergeht, sind diejenigen, die nicht wählen dürfen. Die Initiative „Nicht ohne uns 14 Prozent“ macht darauf aufmerksam, wer wählen und mitbestimmen darf und wer eben nicht.  

 
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Bild: In NRW wird gewählt

Die Landtagswahlen in NRW stehen bevor und damit auch ein potenzieller Umschwung in der politischen Landschaft. Wir schauen zurück in das Jahr 2017 als die Regierung für die 17. Legislaturperiode gebildet wurde und nehmenden Wechsel in der Regierungsspitze unter die Lupe und schauen auf einige Pläne des Koalitionsvertrags und ob diese aufgegangen sind.

 
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Happy Birthday, Herbert!

Uns‘ Herbert is‘ 66! Der Jung‘ ausm Kohlenpott feierte am 12. April seinen Geburtstag. Aus diesem Anlass schenken wir dem Bochumer Jung‘ unseren Schwerpunkt! Denn mit 66 Jhren, da fängt dat Leben an und wat wär‘ Bochum ohne Herbi und Herbi ohne Bochum? Eben nich dat, wat es jezz is!   

 

 
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Bild: Symbolbild, Versprechen der Taliban nicht eingehalten Bild: CC0

Nachdem Schulen nach der Schließung wegen der Corona-Pandemie wieder öffneten, wurde einer bestimmten Personengruppe der Zugang verwehrt, der Grund hierfür scheint bedenklich. 

Als die Taliban im August letzten Jahres nach Abzug der NATO-Truppen die Macht in Afghanistan übernahmen, war unklar, wie sich Lage der Menschenrechte entwickeln würde. Schon in der Vergangenheit litten viele afghanische Frauen und Mädchen unter dem strikten Scharia-Gesetz, die Legitimierung von Polygamie und den Zugang zu Bildungsstätten reguliert. Wegen Letzterem geriet die in Afghanistan vorherrschende Taliban nun in Kritik. Nachdem weiterführende Schulen wegen der Corona-Pandemie landesweit geschlossen waren, öffneten diese zunächst für nur für Jungen. Für Mädchen ist der Schulbesuch nur bis zur sechsten Klasse gestattet. Dazu äußerten sich 16 Außenministerinnen über das Auswärtige Amt in Berlin kritisch. Besonders beunruhigend sei, dass zuvor Versprechen in einem internationalen Abkommen gemacht worden sind, die die Öffnung von Schulen für Mädchen vorsahen. Man fordert die Taliban nun auf, sich an das vereinbarte Abkommen zu halten. Die politische Führung in Kabul gab zwar zunächst bekannt, Schulen für Mädchen wieder zu öffnen, zog diese Entscheidung aber wieder zurück. Die Regierung in Kabul begründet diese Entscheidung damit, dass man zunächst Schuluniformen, die den Werten der Scharia und afghanischen Kultur entsprechen, entwerfen möchten. Ob man dieser Aussage Vertrauen schenken kann, und sich weiterführende Schulen demnächst auch wieder für Mädchen öffnen, wird sich zeigen. Es ist bedauernswert, wenn die Errungenschaften der letzten Jahre in Sachen Gleichberechtigung in Afghanistan zu Nichte gemacht werden, und Frauen und Mädchen erneut systematisch benachteiligt werden. Damit hindert man die Aussichten auf wirtschaftliches Wachstum und die Beziehungen zu internationalen Gemeinschaften, Dinge, die die Taliban und Afghanistan dringend benötigen.                   

:Artur Airich

 
Bild: Symbolbild, Mutmaßlicher Täter bei rassistischem Mord nach fast 30 Jahren gefasst Bild: CC0

In den vergangenen Wochen gab es einige Schläge gegen rechtsradikale Strukturen. Auch der mutmaßliche Mörder von Samuel Yeboah soll nun, fast 30 Jahre nach der Tat, festgenommen worden sein. 

 

 
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