Bild: Der DeLorean: Cooler als eine Notrufzelle., Doctor Who the f… Illustation: ck

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

lassen Sie sich von uns entführen auf eine Reise durch die Zeit (durch den Raum bewegen wir uns nur innerhalb der Grenzen des Campusgeländes). Auf diesen Seiten erleben Sie die Historie der ältesten deutschen Studierendenzeitung in ihrer ganzen vielfältigen optischen Pracht. Auf den Seiten, die dieser Doppelseite vorangingen, und denen, die ihr folgen, setzen wir die Zeitreise mit Mitteln des Textes und weiteren Bildern fort. Wenn Sie nun aber einwenden: „Das ist aber keine richtige Zeitreise, da fehlt die blaue Polizeizelle!“, dann sage ich: „Halt’s Maul!“

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Bild: Schlagzeile aus den 1980ern., 1000 Ausgaben und ein bisschen Feedback (:bsz-Archiv)

Meist verlässt eine Reaktion zu einem Artikel nicht die Köpfe der Lesenden. Manchmal sprechen die Menschen miteinander über das Medium. Und ganz, ganz selten wenden sich LeserInnen an die Zeitung und sagen der Redaktion ihre Meinung zu Artikeln, Themen oder  AutorInnen. Das ist auch bei der :bsz nicht anders. Spannend dabei ist, wie sich die LeserInnenkommunikation in knapp 50 Jahren gewandelt hat – und was gleich geblieben ist.

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Täglich sterben rund 130 Tier- und Pflanzenarten auf dem Planeten aus, schätzen WissenschaftlerInnen. Nicht nur in den Regenwäldern, wo aggressiver Raubbau betrieben wird, sondern auch in Deutschland sind viele Arten bedroht. Die Zersplitterung von Lebensräumen durch Straßen, monokulturelle Landnutzung, aber auch die „ganz ge­wöhn­liche“ Um­welt­verschmutz­ung durch Müll und Abgase sind nach wie vor ein Problem. Es wird davon ausgegangen, dass wir seit 1970 weltweit gut ein Viertel aller Arten unwiederbringlich verloren haben.

Dabei wurde bereits 1972 das Übereinkommen über die biologische Vielfalt der Vereinten Nationen ratifiziert. Um an dieses Abkommen und die Wichtigkeit biologischer Vielfalt zu erinnern, gibt es seit 2000 den Internationalen Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt, der am 22. Mai stattfindet.  Schwerpunktthema 2014 ist die Insel-Biodiversivität. Gerade Inseln sind oft Heimat für nur dort vorkommende, einzigartige Arten.

Ein guter Anlass also, diese Woche mal in den Nationalpark Eifel zu fahren – vorzugsweise  mit der Bahn –, einen der vielen Wildnis- und Naturparks zu besuchen oder in einem der zahlreichen Natur- und Landschaftsschutzgebiete vor der Haustür spazieren zu gehen und einige der 43.000 Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, die wir in NRW (noch) haben, zu entdecken.

Vergangenen Sonntag wurde in Bochum erstmals der Dr. -Otto-Ruer-Preis des Freundeskreises Bochumer Synagoge e. V. verliehen. Der Wettbewerb richtet sich an Schulprojekte in Bochum, Herne und Hattingen, die sich mit dem Judentum befassen; Arbeitsthema der Projekte war „Jüdisches Leben heute“. Der erste Preis ging an eine Realschule aus Hattingen.

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Bild: „Die Game-Boy-Kamera ist das einzige offizielle Musikprogramm für den Game Boy, taugt aber nichts“: Retro-Computer-Musiker Tronimal erklärt, wie man auf dem Game Boy Musik machen kann – und wie besser nicht., Von zurückgekaufter Kindheit, Musik auf dem Game Boy und Genderdebatten Foto: mar

HeldInnen aus 256 Bildpunkten statt aus 100.000 Polygonen, Musik auf vier Tonspuren statt vom London Philharmonic Orchestra: Retro-Computer- und Videospiele erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Ob aus Nostalgie oder bewusster Abkehr von der leeren Effekthascherei vieler neuer Konsolen- und PC-Spieletitel – noch nie hat die Retro-Börse für klassische Videospiele im Ruhrgebiet so viele BesucherInnen angelockt wie in ihrer 13. Auflage, welche am vergangenen Samstag in Oberhausen stattfand. Trotz der Enge zeigten sich alle Beteiligten – VeranstalterInnen, BesucherInnen, HändlerInnen, GästInnen – zufrieden, wenn nicht begeistert.

Die Retro-Börse ist, anders als es der Name vermuten lässt, keine kommerzielle, reine Verkaufsveranstaltung. Auf jeder Börse gibt es ein Rahmenprogramm zur Video-spielkultur beziehungsweise Videospiele in der Kultur (diesmal mit Ausstellungen, Vorträgen und Konzerten zu den Themenkomplexen „Ton und Spiele“ sowie „Gender in Games“) und/oder Ausstellungen, die für FreundInnen der Technikgeschichte und SammlerInnen interessant sind (diesmal gab es eine „Sonder-Sonderausstellung“ zur in Vergessenheit geratenen Handheld-Konsole Supervision). Dazu fanden am Samstag die „6th German Classic Tetris Championship“ und ein Turnier im Atari-Klassiker „Pelé’s Soccer“ statt. Und auch in der Markthalle merkt man auf jeder Retro-Börse: Hier geht es trotz 40 teilnehmenden HändlerInnen nicht nur um die Schnäppchen- und Raritätenjagd; man kann alte Bekannte treffen und sich mit Gleichgesinnten austauschen. Einer der drei Hauptorganisatoren, Jens Klöpfel, nennt die Börse einen „nichtkommerziellen Szenetreff“, der bewusst anders funktioniere als die großen DVD- oder Musikbörsen, wo es meist nur um die Ware gehe.

Schlange stehen, Spiele sehen

Damit die Retro-Börse auch so gemütlich, familiär und atmosphärisch bleibt, hatten die Organisatoren vor anderthalb Jahren, auf der 10. Börse im Ruhrgebiet, der :bsz gesagt, sie wollten nicht expandieren. Am vergangenen Samstag aber kamen so viele Menschen ins Oberhausener Zentrum Altenberg, dass die Schlange schon vor Öffnung der Halle um 11 Uhr bis auf die Straße reichte, also durch den ganzen Hof der ehemaligen Zinkfabrik. Die Nachfrage nach alten Spielen und Konsolen, Computern und Zubehör steigt. Deshalb überlegen Jens Klöpfel und seine Kollegen Michael Braun und Jens Brinkmann, in Zukunft vielleicht doch größere Räume anzumieten. Nur bezahlbar müssen sie sein und ein gewisses Ambiente müssen sie haben. Gefördert wird die Retro-Börse nämlich von keiner offiziellen Stelle – verdient hätte sie es allerdings allein schon wegen des wertvollen kulturellen Teils.

16 Bit ist der Hit

Es ist die Zielgruppe, die wächst und sich entwickelt. Diejenigen NostalgikerInnen, die mit den ersten Heimcomputern wie dem ZX Spectrum (1982) oder dem Intellivision von Matell (1980) großgeworden sind, leben und sammeln immer noch, während derzeit schon langsam die Generation X-Box versucht, ihre Kindheit wieder aufleben zu lassen. Dabei zeichnet sich eine deutliche Veränderung innerhalb der Szene ab, analysiert Jens Klöpfel: „Die Interessen ändern sich. Heute sind 16-Bit-Konsolen, der Super Nintendo oder der Mega Drive stark nachgefragt. Man bemerkt auch ein gestiegenes Interesse am Sega Dreamcast.“ Auf der ersten Veranstaltung 2005 hätten noch Konsolen der zweiten Generation wie das ColecoVision im Zentrum des Interesses gestanden.

Kritik und Kunst der Konsolen

Auch der Umgang mit dem Medium Computerspiel verändert sich. Inhalte wie die Konstruktion von Geschlechterrollen in Spielen oder deren Werbung werden hinterfragt, wie der gut angenommene Vortrag von Nina Kiel zeigt. Die junge Kommunikationsdesignerin stellte ihr kürzlich erschienenes Buch „Gender in Games“ vor und hat auch die von BesucherInnen anspielbaren Spiele und Werbeanzeigen für die Ausstellung ausgesucht.

Mit einem ganz anderen Aspekt beschäftigte sich der zweite Vortrag des Tages: Tronimal alias Low Bit Revolte alias Jörg Rittershaus erklärte, wie man Musik mit dem Game Boy machen kann. Er stellte unterschiedliche Programme vor, die den unscheinbaren Taschencomputer in eine mehr oder weniger tüchtige Musikmaschine verwandeln können. Von optisch-akustischen Experimenten bis zur Grenze des Komponierens zum Programmieren gibt es eine ganze Fülle an Software.

Den Abschluss des Tages bildeten die SiegerInnenehrungen der beiden Spielturniere sowie Konzerte von Tronimal, dem Amiga-Musiker Tom Woxom und diZKOtrOOpa.

Wer jetzt Lust bekommen hat, seinen alten Super Nintendo vom Dachboden zu holen, kann diesen mit neuen Spielen von der nächsten Retro-Börse bestücken:

14. Retro-Börse im Ruhrgebiet
11. Oktober 2014
Falkenheim
Akademiestr. 69, Bochum

Bild: Willkommen in der Festung des Wahnsinns: Auf der RPC in Köln per Du mit dem Erzengel Tyrael., Role Play Convention 2014: Kommerz und Leidenschaft, analog und digital Foto : mar

Chewbacca ist ein zwei Meter großer Wookie. Trotzdem lebt er auf dem Planeten Erde mit lauter kleinen Menschen. Ergibt keinen Sinn? Wenn in Köln Wookies auf Ents treffen, mittelalterliche Hellebardiere an der Endzeit teilhaben und Erzengel mit Piraten eine Zigarette rauchen, dann kann es dafür nur eine Erklärung geben: Europas größte Rollenspielmesse, die Role Play Convention, kurz RPC, hat wieder ihre Pforten geöffnet. Am 10. und am 11. Mai strömten über 40.000 Menschen in die Koelnmesse, um zu erleben, was es Neues in gleich Dutzenden von Welten gibt.

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Das Periodensystem ist nun offiziell um ein Element reicher: Das radioaktive Element 117 wurde bereits 2010 erstmals in Russland hergestellt, doch für die Aufnahme ins Periodensystem braucht es eine Bestätigung durch eine andere ForscherInnengruppe.

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Bild: Einkaufswagen als Arbeitsgerät: Auch unter PfandsammlerInnen gibt es unterschiedliche Grade der Professionalisierung., Erste wissenschaftliche Arbeit über PfandsammlerInnen erhellt eine Sozialfigur Illustration: mar

Seit einigen Jahren gehören sie zu einem Fußballspiel wie die Fangesänge, zu einem Festival wie das Bier, zum Gelände vor dem Eingang der Disko wie die Türsteher; man trifft sie in jeder deutschen Großstadt auf ihren Routen, in Bochum auch an der Uni und im Bermudadreieck: Die Rede ist von PfandsammlerInnen, denjenigen Menschen, die für acht Cent öffentliche Mülleimer durchwühlen. Der Soziologe Sebastian J. Moser hat sich dieser „urbanen Sozialfigur“ erstmals ausführlich wissenschaftlich angenommen. Das erstaunliche Ergebnis seines im März erschienen Buches „Pfandsammler“, das auf seiner Dissertation basiert: Geld ist nicht das einzige Motiv der SammlerInnen, nicht einmal das wichtigste.

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