Wie der Antifa Klüngel Bochum auf seiner Homepage (antifabochum.noblogs.org) und in einer offenen E-Mail meldete, ist am vergangenen Mittwoch, dem 23. April, ein junger Antifaschist vom stellvertretenden Kreisverbandssprecher der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) mit einer Pistole bedroht worden.

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Bild: Schreibt mal garstig, mal heiter, aber immer schön: Schreiberin und Leserin Lea Streisand., Inklusive Lesung am Dienstag ist für alle da Foto: Sascha Bachmann

Inklusion fängt nicht erst bei Rollstuhlrampen an und hört nicht schon bei Inklusions-Schulklassen auf. Ganz dem Gedanken verpflichtet, dass zu einem richtigen Miteinander eben auch das Miteinander-Spaß-Haben gehört, startet die Interessengemeinschaft behinderter und nichtbehinderter Studierender (IbS) mit einer Kooperation mit dem Kulturbüro boSKop ins Sommersemester: Im Rahmen der Reihe [Lit:Lounge] kommen der Autor Jan-Uwe Fitz und die Autorin Lea Streisand am 29. April ins KulturCafé und zeigen, dass Literatur von allen genossen werden kann. Berührungsängste sind da nicht angebracht, Unterhaltung ist für alle da!

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Das Bochumer Studierendenwerk, das Akafö (Akademisches Förderungswerk), feiert 2015 sein 50-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass plant das Werk eine Ausstellung oder ein multimediales Projekt. Um dieses Vorhaben mit Leben zu füllen, werden Erinnerungsstücke aus 50 Jahren Uni- und insbesondere Akafö-Geschichte gesucht. Wer jemanden kennt, der vor vielen Jahren an der RUB studiert hat und noch alte Flugblätter für Boskop-Veranstaltungen, Fotos aus der Mensa oder sonstige zeitgeschichtliche Dokumente hat, der/die bitte diesen Jemand doch, sich an das Akafö zu wenden:

peter.vandyk@akafoe.de
 

Bild: Das Q-West: Die neue Futterhalle für die upper-class., Neue Mensa auf dem RUB-Campus eröffnet Foto: mar

Mit Chic, eigenem Wahrzeichen und neuem Konzept: Am Dienstag, dem 15. April, hat der neuste Gastronomiestandort des Akademischen Förderungswerks (Akafö) auf dem RUB-Campus offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Das Q-West im ehemaligen Querforum West (daher der Name), das zuletzt das Tutorienzentrum (TUZ) beherbergt hatte, ergänzt das Nahrungsangebot auf dem Campus. Montags bis freitags von 7:30 Uhr bis 22 Uhr kann man hier essen und trinken, ähnlich wie in der Hauptmensa gibt es von 11:30 bis 14:30 Uhr das Mittagsmenü. Einfach und günstig ist es im Q-West aber nicht: Hier gibt es raffinierte Mahlzeiten, dafür darf es dann auch ein, zwei Euro teurer sein.

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Bild: Ausbaufähig: An der neuen Luxuskantine scheiden sich die Geister., :bsz-Kommentar zum Q-West mar

Das Frankfurter Westend gilt als schicker Stadtteil. Bankentürme und Gründerzeitbauten, alles irgendwie wichtig, edel, teuer und exklusiv. „Das wollen wir auch in Bochum“, wird sich das Akafö bei der Konzeption des Q-West gedacht haben. Das „West“ im Namen scheint zu Adel zu verpflichten. Alles glänzt so schön neu im ehemaligen TuZ. Um mich herum wuseln Studierende, neugierig wie ich. Sie haben Salate in ausgefallen geschwungenen Schüsseln auf dem Tablett. An der Wok-Theke (oder vielmehr dem „Woq Foodcounter“ – doch das ist eine andere Geschichte) werden meine Nudeln mit Shrimps frisch zubereitet. Shrimps – ein edles Gericht an einem edlen Ort. Wer sich bloß Spaghetti Bolognese leisten kann, soll doch zum restlichen Pöbel in die Hauptmensa.

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Bild: Lesefutter: Annika Restin, Christoph Finke und der Literaturautomat vom Kultur­zentrum „zakk“ in der Mensa., Literaturautomat im Mensafoyer Akafö

Mitten in den Semesterferien wurde im Foyer der RUB-Mensa ein alter Zigarettenautomat aufgestellt. Doch statt Glimmstängeln kann man sich aus der umgebauten Maschine verschiedene Sorten Literatur ziehen. Einmal Prosa light oder lieber Lyrik Strike? Für zwei Euro kann man sich überraschen lassen.

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Bild: „Anti-Gender“ im polnischen Internet: „Gender – hier verlieren sogar Spiele und Trickfilme der Kindheit ihre Normalität.“, Klassiker „Kirche gegen Aufklärung“ wird im polnischen Parlament fortgeführt Quelle: stopgender.pl

Polnische ParlamentarierInnen haben der „Gender-Ideologie“ den Kampf angesagt. In der Gruppe „Stop ideologii Gender!“ haben sich 17 meist konservative PolitikerInnen zusammengeschlossen, um diese „Ideologie aus dem öffentlichen Leben zu eliminieren“. Damit tragen sie die Bestrebungen der katholischen Kirche in Polen in die Politik. Aber anscheinend haben weder die Bischöfe noch die VolksvertreterInnen eine Ahnung davon, was mit Gender überhaupt gemeint ist.

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Ein weiteres EU-Land hat in politischen Wahlen eine klare Tendenz nach rechts gezeigt: In der Nacht zum Montag feierte der rechtskonservative Ministerpräsident Viktor Orbán den Sieg seiner Partei im ungarischen Parlament. Seine Fidesz – Ungarischer Bürgerbund (Fidesz – Magyar Polgári Szövetség) erhielt 44,6 Prozent der Stimmen. Zwar haben die Nationalen damit die absolute Mehrheit verloren, dafür hat der rechtsextreme Koalitionspartner, die Jobbik-Partei, mehr als vier Prozentpunkte dazugewonnen. Nun bangt das Bündnis um seine Mehrheit für Verfassungsänderungen, mit der es in den vergangenen vier Jahren unter anderem massiv die Pressefreiheit beschneiden und die Medien somit auf Linie bringen konnte. Vor der Wahl hatte die Regierung die Wahlordnung zugunsten der Rechten geändert. Wahlbeobachter der OSZE äußerten schon im Vorfeld Bedenken. Der Spitzenkandidat des Linksbündnisses, Attila Mesterhazy erklärte: „Ungarn ist nicht frei, ist keine Demokratie.“

 

Russland zeigt der Welt, was es von der staatlichen Autonomie der Ukraine hält: Nach der Annexion der Krim machte der Vizevorsitzende der Ersten Kammer des russischen Parlaments (der Staatsduma), Wladimir Schirinowski, den Ländern Polen, Rumänien und Bulgarien den Vorschlag, ebenfalls Teile der Ukraine zu annektieren. 

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Es heißt Breslau, nicht Wrocław! Die Stadt liegt auch in Niederschlesien und nicht in Dolny Śląsk. Das hat natürlich nichts mit germanisch-imperialen Restaurationsbestrebungen zu tun – das schreibe ich nur, weil die polnischen Namen ja niemand aussprechen kann. Ich habe ja nichts gegen Polen, aber was sind die paar Jährchen polnischen Besitzes gegen die 600 Jahre deutscher Stadtgeschichte (ja, die böhmische und die österreichische Herrschaft zählen da auch)? Da wird man doch noch Breslau sagen dürfen.
Mit dem Hansa-Bier in der Hand (extra aus der deutschen Heimat mitgebracht) stromer ich durch die Altstadt und über die Werder der Oder. Fast alles, was hier schön ist, wurde in deutscher Zeit erbaut. Ist klar, das meiste wurde in den letzten zwanzig Jahren gründlich restauriert, ganz prächtig. Bestimmt nur mit deutscher Hilfe.

Zwei Männer in Uniform kommen auf mich zu und wollen irgendwas von mir. „Ich kann kein Polnisch“, sage ich mit einem süffisanten Lächeln. „Alkohol ist in der Öffentlichkeit in Polen nicht erlaubt“, erklärt daraufhin einer der Polizisten in flüssigem Deutsch.
Das verwundert mich jetzt aber. Also, dass man im Land der Wodkasäufer auf der Straße nicht trinken darf, und dass hier einer Deutsch kann. Ich darf noch fix die letzten zwei Schlucke austrinken, dann wünschen mir die Männer noch einen schönen Aufenthalt in Breslau. Das waren ja nette Polizisten. Aber sind sicher nicht alle so. Man hört ja viel über die osteuropäische Staatsgewalt. In Russland, da verkloppen die dich direkt, ohne Grund und so.

Also in eine Kneipe gesetzt. Nicht schlecht, was für eine Bierauswahl! Ich dachte, die trinken hier nur selbstgebrannten Schnaps. Sogar Altbier haben die hier. „Meisterhaft Geschmack“ steht auf dem Etikett. Was für Trottel. Aber hey, das ist ja richtig gut! Da muss man die anderen Biere auch probieren. Einige Biere später bin ich um einen angenehm geringen Geldbetrag ärmer, dafür aber um ein paar Freunde reicher. Ham mich einfach zu sich an‘n Tisch geholt und dann hamwer gans lang geplaudert und au gelacht. Auf Englisch. Nette Jungs und Mädels, die studiern auch so interessantes Zeuch, Europastudien, internationales Recht und Kommunikationsdesign und so. Keine Ahnung, was das is, so gut is mein Englisch nich. Trotzdem Spaß gehabt.

Fragen mich irgndwann, warum ich immer Breslau sach und nich Wrocław und ich sach: „Weil dat so heißt! Is ja Deutsch!“ Da sagn die: „Dann sagn wir auch Drezno statt Dresden und sogar eure Hauptstadt Berlin“ – dabei sagen sie eher Bärrlin – „ist slawisch!“ Ich glaubs nich, da zeign se auf ihren Smartfons das Internet. Da stehts: Berlin heißt „Ort im Sumpf“. Oha. Draufhin trinkn se mich untern Tisch und bringn mich in mein Hostel.

Am nächsten Tag sind mein Verstand und meine Sprache wieder klarer. Ich stromer wieder durch die Stadt. Irgendwie ist dieses Durcheinander der Kulturen ja ganz stark. Die Buchhandlungen haben Bücher auf Deutsch, Polnisch und Englisch. In österreichischen Gebäuden gibt’s leckere schlesische Wurst zu kaufen und in den kommunistischen Klötzen wird englische Kunst ausgestellt.

Die haben ja durchaus was aus dieser Stadt gemacht. Sollen sie sie behalten, lassen wir die Geschichte Geschichte sein und alle sind zufrieden mit dem, was sie haben, und haben Spaß mit ihren Nachbarn. Aber umbenennen sollten sie die Stadt in Wroc-wow! Such city! Very visit! Much interesting! Einen Shiba Inu hab ich tatsächlich hier schon gesehen.