Bild: "Auch Ihr könnt großartige Projekte starten!": Die Bloggerin Karla Paul ruft zum Engagement für Geflüchtete auf, #BloggerFürFlüchtlinge: Internetprojekt bringt HelferInnen und Geflüchtete zusammen bk

Am Anfang waren sie zu viert, erzählt Literaturbloggerin Karla Paul. Vier BloggerInnen, denen die Nachrichten über rechte Demos und brennende Geflüchtetenheime so sehr auf den Magen schlugen, dass sie mit dem Projekt #BloggerFürFlüchtlinge ein Zeichen der Willkommenskultur und des Engagements setzen wollten. Das ist gerade einmal zwei Monate her – inzwischen haben sich über 2.000 HelferInnen dem Projekt angeschlossen. Auf der Frankfurter Buchmesse stellte sich die Gruppe vor.

„Das ist nicht mein Deutschland!“ Dieser Satz schoss Literaturbloggerin Karla Paul immer wieder durch den Kopf, wenn die Nachrichten von einer Welle der Feindseligkeit gegenüber Geflüchteten in Deutschland berichteten. „Ich wollte auf meinem Blog einfach ein Zeichen gegen Rechts setzen“ erinnert sich Paul auf der Frankfurter Buchmesse an die Anfänge des Projekts zurück. Schnell fand sie in ihrem Bekanntenkreis drei weitere BloggerInnen, die sich ihrem Aufruf anschlossen und je einen Blogeintrag verfassten, der zum Engagement für Asylsuchende aufrief und mit einem Spendenbutton verknüpft war. So wollten die vier BloggerInnen gemeinsam 4.000 Euro für verschiedene Hilfsprojekte sammeln – doch bereits drei Tage später waren 10.000 Euro zusammengekommen. „Außerdem standen da schon die ersten Zeitungen vor unserer Tür“ – erzählt Paul – das Projekt hatte sich in Windeseile im Internet herumgesprochen.

Zum Projekt gehört auch eine Facebookgruppe, in der mittlerweile über 2.000 AktivistInnen angemeldet sind. Gemeinsam haben sie bereits über 130.000 Euro an Hilfsgeldern für Geflüchtete gesammelt – viel wertvoller schätzt Paul aber die vielen anderen Aktionen ein, die sich aus dem Projekt heraus entwickelt haben. „Da gibt es zum Beispiel das Projekt #StartUpsFürFlüchtlinge. Das hat sich entwickelt, als einige Existenzgründer aus der IT-Branche zu uns gekommen sind und angeboten haben, Freifunk in Geflüchtetenheimen zu installieren.“ Einen ähnlichen Ansatz verfolgt eine Initiative von FriseurInnen, die ihre Dienste kostenlos den BewohnerInnen einer großen Geflüchtetenunterkunft in Hamburg anbot. Gerade solche Dienstleistungen hätten Paul zufolge einen unschätzbaren Wert: „Immerhin sind diese Flüchtlinge Menschen wie du und ich, von denen viele einen hohen Lebensstandard hatten, bevor sie fliehen mussten. Für die ist ein Zugang zum Internet genauso wichtig wie für uns.“

Andere Initiativen organisieren Spielstunden für Flüchtlingskinder oder sammeln altes Spielzeug. „Vor dem Hintergrund der Frankfurter Buchmesse möchte ich noch besonders die Initiative #AutorenFürFlüchtlinge hervorheben“, so Paul. Diese Gruppe von AutorInnen hat Geflüchtete nach ihren Erfahrungen befragt und ihre Geschichten in einem Buch versammelt – „um diesen Menschen einfach eine Stimme zu geben“, so Paul.

Es gibt also viele verschiedene Arten, auf die sich HelferInnen für Geflüchtete engagieren können – und zwar kostenlos. Paul betont, dass die vier BloggerInnen bislang keinen Cent in ihr Projekt investiert haben. „Und trotzdem haben wir so viele andere Leute motivieren können, etwas zu tun. Dabei haben wir vor allem das Internet genutzt – und waren glücklich darüber, dass das Wort ‚sozial‘ in den sozialen Netzwerken hier mal wörtlich zu nehmen war“ Wichtig sei vor allem, sich mit anderen HelferInnen zu vernetzen und die Talente der KooperationspartnerInnen zu nutzen, rät Paul den BesucherInnen auf der Buchmesse. „Ihr könnt großartige Projekte schaffen, wenn ihr die richtigen Leute findet – und euch dann auch mal traut, ihnen Aufgaben zu überlassen.“

"Irgendein Internetblogger hat uns auf die Liste der fünf Dinge gesetzt, die die Menschheit nicht braucht – diese Anekdote erzählt Kinderbuchautor Klaus Döring gerne, wenn er über seine Fußballmannschaft spricht – dabei hat sein Team die brasilianischen Kollegen mit 9:1 bezwungen und ist eines der Aushängeschilder des DFB. Hauptberuflich zeigen die Mitglieder der Autorennationalmannschaft, kurz Autonama, ihr Talent jedoch nicht am Ball, sondern mit Worten. Dass diese Kombination funktioniert, beweist eine Sammlung etwas anderer Spielberichte aus der vergangenen Saison von Borussia Dortmund, die von den kickenden Autoren verfasst und am Samstag auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde.

Nachberichte zu Fußballspielen gibt es viele – meist bringt die Rückschau auf den vergangenen Spieltag die Ereignisse kurz und knapp auf den Punkt, fokussiert auf nackte Daten, Ergebnisse und Zahlen. Die Spielberichte der Autonama entfernen sich bewusst so weit wie möglich von diesen Standards und verschweigen der LeserInnenschaft oft sogar das Endergebnis der kommentierten Spiele. Dass der BVB im Mittelpunkt der literarischen Betrachtungen steht, liegt an einer Idee des Hauptsponsors Evonik. Im Versuch, Literatur und Fußball einander näher zu bringen, sollten die Mitglieder der Autonama alle Heimspiele des BVB dokumentieren. Zunächst erschienen die Spielberichte unter dem Kolumnentitel „Wortsport“ im Netz, jetzt ist das Buch mit dem Titel „Man muss ein Spiel auch lesen können“ veröffentlicht worden. „Als wir das Angebot bekamen, den BVB eine Saison lang in dieser Form zu begleiten, war das für uns wie ein Heiratsantrag – dabei haben wir eigentlich alle andere Lieblingsvereine“, erzählt Moritz Rinke, der aktuell als Spielertrainer der Autonama fungiert.

Seine Mannschaft wurde im Jahr 2005 von Drehbuchautor Thomas Brussig gegründet und tritt seitdem immer wieder gegen Schrifsteller-Teams aus anderen Ländern an. Erst im September waren beispielsweise die Kollegen von der polnischen Autorennationalmannschaft in Dortmund zu Gast. Seit 2008 ist die Autonama das kulturelle Aushängeschild des DFB und wird von diesem mittlerweile jährlich in das „Kulturstadion“, den Stand der DFB-Kulturstiftung auf der Frankfurter Buchmesse, eingeladen. Philosophie auf der Tribüne Nachdem die Autonama dort im letzten Jahr ihre Eindrücke von einer Brasilienreise schilderte, ist nun die Rückschau auf die letzte Saison des BVB dran – eine dramatische Saison, in der sich der Verein über lange Zeit hinweg im Abstiegskampf wieder fand und deren Emotionalität durch den Rücktritt des langjährigen Trainers Jürgen Klopp noch verstärkt wurde. „Das war aber ein Glücksfall für uns. Ich glaube nämlich nicht, dass wir dieses Buch so gut hätten schreiben können, wenn wir über den FC Bayern geschrieben hätten. Was will man denn schon jede Woche über einen Verein schreiben, der immer gewinnt?“, fragt sich Lucas Vogelsang, der im Auftrag der Autonama die Partie Borussia Dortmund gegen den VfB Stuttgart kommentierten sollte. Sein Spielbericht geriet zu einer philosophischen Betrachtung des Massenphänomens Stadiontribüne, in der das eigentliche Spiel nur noch eine Randnotiz ist. „Da treffen sich zwanzigtausend Menschen, verschmelzen zu einer Wand und geben für neunzig Minuten ihre Identität auf. Das fand ich viel interessanter.“

Ein prominenter Fan der Autonama war an diesem Samstag ebenfalls im Kulturstadion zu Gast: BVB-Profi Nuri Sahin outete sich als Fan der kickenden Schriftsteller und lobte besonders eine Erzählung von Klaus Döring, in der das moderne BVB-Trainingsgelände in Brackel zum futuristischen Fußball-Raumschiff wird. „Als ich das gelesen hab, dachte ich mir nur so: Jap, genau so ist es.“ Genau wie Sahin plädierten auch viele der BesucherInnen für eine Fortsetzung der Wortsport-Kolumne. Ob es jemals eine geben wird, steht Moritz Rinke zufolge jedoch noch in den Sternen: „Wir wissen ja nicht, wann der BVB wieder so eine dramatische Saison spielen wird.“

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Für alle, die neben dem Studium ehrenamtliche Arbeit leisten, soll das ab dem kommenden Wintersemester 2015/2016 anlaufende neue Optionalbereichsmodell die Möglichkeit bieten, Euer Engagement mithilfe von Credit Points anerkennen zu lassen. Hierfür müssen im neuen Praxisprofil allerdings einige Anforderungen erfüllt werden – denn das Ehrenamt muss nicht nur anerkannt, sondern auch bewertet werden.

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Erstmals in ihrer 50-jährigen Geschichte steht eine Frau an der Spitze der Univerwaltung: Christina Reinhardt, die zuvor als Rektorin der Hochschule Bochum tätig war und selbst an der RUB studiert hat, wurde am 28. August zur neuen Rektorin der Ruhr-Uni gewählt.

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Während unsere Redakteure Johannes und Alex für ihre Festivalerfahrungen nicht weit in die Ferne schweifen mussten, hat sich Metalexperte Marek auf den Weg nach Slowenien aufgemacht, wo jährlich die MetalDays auf FreundInnen der harten Klänge warten.

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