Kommentar. Die Kehrseite von Reisefreiheit und relativem Wohlstand sind Diktaturen, Lager, Sklaverei und Massensterben.
Kommentar. Die Kehrseite von Reisefreiheit und relativem Wohlstand sind Diktaturen, Lager, Sklaverei und Massensterben.
Ausgrenzung. Rassismus ist an deutschen Unis nicht nur noch immer weit verbreitet, er gibt sich auch einen modernen Anstrich und inszeniert sich als Opfer.
Berührungsängste: Sich nicht rantrauen, sich abgrenzen, gar den Kontakt fürchten. Aber solche Ängste kann man bekämpfen, per Schocktherapie. Die Juso-Hochschulgruppe lädt zum Beispiel ein zur Veranstaltungsreihe „SozialdemokratInnen in Touch“. Das wär’s doch: Ein Date an der Uni mit der alten Dame SPD. Die ist immerhin schon über 150 Jahre alt und hatte ihrerzeit weder bei des Kaisers Kriegskrediten noch bei Freikorps Berührungsängste. Wird man sich näherkommen? Ob es knistern wird? Aber wie soll bei dem miesen Security-Personal auf dem Campus überhaupt eine sichere Grundlage für Berührungen geschaffen werden? Für die meisten ist doch in dieser Hinsicht der November ohnehin Fröstelzeit. Dem Semesterticket droht das Ende, die neoliberale Uni blüht munter auf – politisch also Stillstand, soweit man blickt: Auch an den EU-Außengrenzen, wo Frontex als bewaffneter Arm unserer Berührungsängste wacht. Und wer die Grenzen mit kreativem Protest durchbrechen will, denen kommen die Sicherheitskräfte näher als ihnen lieb sein kann. Da wären Berührungsängste mal wirklich angebracht.
:Benjamin Trilling
Brutaler Friedensnobelpreisträger: In Zusammenarbeit mit dem starken asylpolitischen Arm der EU, Frontex, gehen insgesamt 18.000 PolizistInnen im Rahmen der Operation Mos Maiorum (lat. „Sitten der Vorfahren“: im Römischen Reich insbesondere zur Verteidigung des Imperiums) noch bis zum 26. Oktober auf Jagd nach Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung.