Seit mehreren Monaten beschäftigt ganz Europa die Problematik der Flüchtlingspolitik. Schlagzeilen wie Missstände und unmenschliche Bedingungen – die als Zuflucht gedachten Räume wie z.B. auf der Insel Lampedusa oder Tod durch Verdursten in der nigerianischen Wüste – findet man nur, wenn man gezielt danach sucht.  Diese Kontroverse wird nun in den nächsten Wochen in Form einer Vortragsreihe und Diskussionsrunde an der Bochumer Evangelischen Fachhochschule fächer­übergreifend thematisiert. Anstoß dafür gaben die zahlreichen Demonstrationen und Übergriffe gegen Flüchtlinge in der EU. Zu Wort kommen ReferentInnen aus verschiedenen Bereichen aus Deutschland.

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Bild: Das Übergangswohnheim an der Wohlfahrtstraße: Um die Hauptgebäude in der Mitte herum ziehen sich weiße Wohn-Container., Engagement aus der Nachbarschaft und von der Ruhr-Universität Foto: ln

Auf ein Gesuch der Brenscheder Schule nach  freiwilligen HelferInnen, die sich als Unterrichtspaten für Flüchtlinge engagieren, meldeten sich 15 Studierende der Ruhr-Uni. Ein Runder Tisch, entstanden aus Eigeninitiative von Wiemelhausener BürgerInnen, plant weitere Aktionen um Flüchtlinge, die in Bochum an der Wohlfahrtstraße untergebracht sind, zu unterstützen.

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Bild: Parteibüro der Bochumer Linken an der Universitätsstraße: Am 2. März werden die KandidatInnen für die Kommunalwahl gewählt., Bochumer Linke nach dem Rückzieher der Ratsfraktion Foto: bent

Über die programmatische Ausrichtung wird innerhalb der Linken schon länger diskutiert und gestritten. Der Richtungsstreit ging auch nicht an der Bochumer Linke vorüber. Im Gegenteil: Die bisherige Ratsfraktion kündigte am 5. Februar an, nicht mehr wie geplant bei der Kommunalwahl am 25. Mai anzutreten. Begründet wurde dieser Schritt von der Ratsfraktion vor allem mit dem Inhalt des Wahlprogramms, welches eine Kandidatur für die Linke unmöglich mache. Vor allem wurde kritisiert, dass viele Punkte einfach nicht realisierbar seien. Am 2. März wird Die Linke Bochum die KandidatInnen für die Kommunalwahlen aufstellen. Die Auseinandersetzungen um die politische Ausrichtung sowie der Rückschritt der bisherigen Ratsfraktion werfen mit Blick auf die anstehen Kommunal- und Europa-Wahlen die Frage auf, wie sich die Linke positionieren wird und ob dies vor allem einheitlich geschieht.

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Bild: Allein auf weiter Flur: Neonazis demonstrieren gegen AsylbewerberInnen., „Kameradschaft Volkssturm Deutschland“ steht einsam im Regen Foto: kac

In Bochum-Mitte fand vergangenen Samstag, den 1. Februar eine Versammlung der Gruppierung „Kameradschaft Volkssturm Deutschland“ in der Nähe des Flüchtlingswohnheims statt. Jedoch lief diese nicht wie geplant. Es versammelten sich ungefähr 25 bis 30 Rechtsextremisten, ohne Lautsprecherverstärker, nur mit einem Megafon gerüstet. Hinzu kam das regnerische Wetter und so endete diese Demo schon nach einer Dreiviertelstunde. Die Bemühungen, sich bemerkbar zu machen, war durch die Kontra-Demo mit dem Motto „Flüchtlinge willkommen! Nazis haut ab!“ kaum möglich.

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Bild: Marshmallows und die Kunst. Wärmenedes Feuer während der Ausstellung., Wir sind nicht Detroit, wir bleiben Bochum: Ausstellungseröffnung vorm Theater Foto: mar

Am vergangenen Freitag wurde auf dem Hans-Schalla-Platz vor dem Bochumer Schauspielhaus die Ausstellung „Abbruch Aufbruch“ eröffnet. Ein Container beherbergt 20 Bilder von Fotograf Martin Steffen, der zusammen mit den brennenden Ölfässern rundherum die desolate Lage der Stadt Detroit romantisiert und damit sagt: „Bochum ist nicht Detroit“.

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Bild: Am Schulgebäude führt zwar ein Weg vorbei, an einer vernünftigen Schulleitung aber nicht: Die Wilbergschule in Bochum-Riemke., Jede achte Schule in NRW hat keineN RektorIn Foto: mar

LehrerInnen gibt es in Nordrhein-Westfalen derzeit genug, aber leiten will die Schulen anscheinend niemand: Nach Auskunft des NRW-Schulministeriums waren im Dezember 715 Schulen ohne Leitung; das macht jede achte Schule im Land kopflos. Die Zahl der unbesetzten StellvertreterInnen-Stellen indes ist noch höher. In Bochum ist das Problem genauso greifbar wie in allen anderen Flächenländern. Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sagt, die Regierung nehme sich des Problems an. Allerdings zu wenig, kritisieren LehrerInnenverbände.

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Bild: Voll in ihrem Element: Die jüdische Lehrerin zeigte, wenn es um ihre Schü­lerinnen und Schüler ging, stets besonderen Einsatz – vor allem in Zeiten höchster Not., Else Hirsch rettete im Dritten Reich zig Leben – noch heute ist ihr Name kaum bekannt Foto: Stadtarchiv Bochum

Sie hat über 70 Kindern das Leben gerettet, selbst im Ghetto noch die Kinder unterrichtet und für die Alten Kräuter gesammelt und ihnen Tee gekocht. Trotzdem kennt sie heute kaum noch jemand: Else Hirsch war von 1927 bis 1942 Lehrerin und Hoffnungsspenderin für die jüdische Gemeinde in Bochum. ZeitzeugInnen lobten ihre Arbeit und ihren Einsatz außerhalb der Schule. Heute erinnern bloß noch ein „Stolperstein“  sowie ein Straßenname an sie. Fast wäre auch ein Preis des Freundeskreises der Bochumer Synagoge nach ihr benannt worden. Unverständlicherweise nur fast.

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Bild: Krieg oder Frieden: Hat die Bundeswehr irgendwas auf dem RUB-Campus zu suchen?, Frage 10 Grafik: ln

Welche Position vertretet Ihr bezüglich des Vor­schlags, in die Hoch­schul­ver­fassung der Ruhr-Uni eine Zivil­klausel aufzunehmen, die künftig Rüstungs­forschung an der RUB sowie Werbeveran­staltungen der Bundeswehr auf dem Campus unter­binden würde?

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Bild: Palette + Baum = Minibeet: Beim urbanen Gärtnern ist Kreativität gefragt., Urban Gardening: Bochumer Verein sucht Freiraum für Gemeinschaftsbeete Foto: dh

Urbanen Gartenbau gibt‘s schon so lange wie unsere Städte. Früher waren Menschen hier und in anderen Ländern darauf angewiesen – manche sind es noch heute; in Deutschland ist der Zurückgewinn von Naturbezug im städtischen Raum zudem ein unaufhaltsamer Freizeittrend. Kräuter und Gemüse aus Eigenanbau, zwischen Betonburgen gezogen, sind ein in puncto Ökologie und/oder Stadt­entwicklung politisches Statement. Die Gartenarbeit bringt verschiedene Nationalitäten und Generationen zusammen, lässt voneinander lernen und schont den Geldbeutel. Während viele Städte das Potential urbaner Gärten erkannt haben, kämpfen NaturfreundInnen aus Bochum noch um Raum für ihre Ideen.

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