Demo. Neonazis sind trotz europaweiter Aufrufe am letzten Samstag dank mehrerer friedlicher, bunter und lauter GegendemonstrantInnen einmal mehr in der Unterzahl.
Dortmund, eine Stadt inmitten des Ruhrgebiets, in der am Samstag, den 14. April, der Ausnahmezustand herrschte und die sich klar gegen Rechts positioniert. Mit 30 Minuten Verspätung, um 13:30 Uhr starteten die Demonstrationsteilnehmenden der Rechten in Richtung Sonnenplatz. Unter dem Motto „Europa erwache“ zogen sie von der Nordseite des Hauptbahnhofes über die Grüne Straße zum Sonnenplatz im Kreuzviertel. Iris Bernert-Leushacke, Pressesprecherin von BlockaDO meint, dass die Auswahl der Route, die von der Nordstadt durch die westliche Innenstadt ging, mehr als eine Provokation sei.
Doch den Gegenprotest störte dies sichtlich wenig. Schon früh am Morgen war in großen Lettern am Dortmunder U zu lesen „Ich der Turm fand schon damals Nazis voll uncool.“ Ebenso zeigte auch das Deutsche Fußball-Museum, was sie von den Protesten hielten, indem sie mit der deutschlandweit bekannten Aktion „DiskrimiNIErung“ über dem Eingang aufmerksam machten. Aber auch die BewohnerInnen der Stadt sowie die GegendemonstrantInnen hatten ihre Art von Antwort parat als die Rechten, gegen frühen Nachmittag, durch die Straßen zogen. Mit Pfiffen, Musik und Trommeln übertönten mehrere tausend Menschen an dem Seitenrand und in den umliegenden Häusern die Parolen, die etwa 600 fahnenschwingenden Rechten. „Die Bewohner haben wirklich eine Kakophonie veranstaltet, man hörte von den Nazis nichts“, sagte Berner-Leushacke.
Gleichermaßen wurde an der Katharinenstraße mit etwa 1.500 GegendemonstrantInnen nach dem Motto „Unser Europa – bunt statt braun!“ mit Musik und VertreterInnen verschiedener Parteien und Organisationen (Bündnis 90/Die Grünen, SPD, CDU, Europa Direkt, Jugendverein der Europa Union, DGBProjekt Faire Mobilität und der Grünen Jugend Europa) zelebriert.
Ein Hoch auf Europa!
Aus verschiedenen Regionen und Ländern wie Polen und den Niederlanden kamen Menschen, um die Gegendemonstration zu unterstützen.
„Ich liebe Europa und ohne Europa würde ich heute nicht hier sein. Ich finde es wirklich toll, dass so viele Menschen auf die Straße gehen und feiern und was gegen die Nazis sagen!“, meint Lilija, eine Erasmus-Studentin der Universität Paderborn.
Wie auch schon in Bochum vor einer Woche (:bsz 1162) stufte die Polizei die Ereignisse weitestgehend störungsfrei und friedlich ein. Allerdings sei es im Zusammenhang mit der Demonstrationen der Rechten nach Angaben der Polizei zu Verstößen gegen die Auflagen, wie das Zeigen verfassungswidriger Kennzeichen, das Propagieren volksverhetzender Texte sowie das Mitführen von Waffen und Vermummungsgegenständen gekommen. Weitere Verstöße gab es laut der Polizei auch im Rahmen der BlockaDO-Versammlung wie das Verwenden von Pyrotechnik, Widerstandshandlungen sowie das Werfen von Gegenstände in Richtung der Einsatzkräfte wie auch Beleidigung. Eine Person habe sich nach Angaben von BlockaDO durch den Tritt eines Polizeipferdes im Westpark verletzt.
:Abena Appiah
Wer dem Uni- und Arbeitsalltag entkommen möchte, kann dies sehr gut auf der 80 Hektar großen Waldfläche im Bochumer Süden tun: dem Weitmarer Holz. Hier leben in einem Wildgehege Damhirsche, Ziegen und auch Wildschweine zusammen. Neben den zahlreichen Wanderpfaden gibt es diverse Reitwege. Ideale Bedingungen zum Joggen und Fahrradfahren oder um einfach Mal mit dem Hund eine große Runde zu drehen. In unmittelbarer Nähe kann auch die Sternwarte besucht werden. Diese entstand 1946 dank der Privatinitiative des Bochumer Weltraumforscher und Chemieingenieurs Heinz Kaminski. 1957 konnte Kaminski Signale vom russischen Erdsatelliten Sputnik 1 (Спутник) empfangen.
Unweit der Haltestelle „Riemke Markt“ erwartet einen auf dem Tippelsberg ein unglaublicher Ausblick auf Bochum und das Ruhrgebiet. Es ist erstaunlich, wie man sich mitten im dicht besiedelten Ruhrpott befinden und doch so viel Grün sehen kann. Eine große Portion Ruhrpottromantik! Acht Stahlstelen bieten einen Blick auf die Kulturstätten in Bochum und Umgebung. Nachdem man es sich auf einer Bank oder mitgebrachten Decke bequem gemacht hat, kann man picknicken oder einen Drachen steigen lassen. Der Ort eignet sich auch gut für Sonnenauf- oder -untergangfotos. Das umliegende Zillertal lädt zu einem Spaziergang ein. Perfekt, um sich eine kurze Auszeit zu gönnen.
Früher floss auf dem Gelände des heutigen Westparks unweit der Bochumer Innenstadt Stahl, heute fließt – zumindest an warmen Tagen – höchstens noch kühles Fiege in Strömen. Der Westpark gehört zu Bochums Hotspots und das kommt nicht von ungefähr.
In unmittelbarer Nähe der Haltestelle „Feldsieperstraße“ ist ein kleiner grüner Fleck. Dieser kleine grüne Fleck ist das Wiesental. Eine Wiese – wie überraschend! Tatsächlich gibt es aber neben grüner Wiese noch ein bisschen mehr, einen Kinderspielplatz beispielsweise. Eigentlich ganz nett – nicht nur für die Kleinen. Er lädt außerdem zum Spazierengehen ein. Nicht zu weitläufig scheint er gerade für JogginganfängerInnen eine kleine Runde in netter Umgebung zu bieten. Doch Redakteurin Kendra hat ihr inneres Kind entdeckt und sich auf Schaukel und Seilbahn ausgetobt. Manchmal muss man eben auch als StudentIn spielen.
Wem das Schmechtingwiesental zu klein ist, kann auch ein paar Schritte weiter zu einem der ältesten kommunalen Landschaftsgärten im Ruhrgebiet gehen: der Stadtpark. Die Anlage ist der ideale Ort für ein tiefschürfendes Gespräch mit einer/einem FreundIn, denn viele Sitzgelegenheiten und die gute Luft verleiten zum längeren Verbleiben. Ebenso hat der Park eine angenehme Größe für Rendezvous: nicht zu groß, aber groß genug um elementare Details des Gegenübers herauszufinden. Ein kostengünstiger Tretbootverleih sorgt noch für eine kleine Abwechslung. Häschen, Entenpaare und JoggerInnen laufen frei im Park herum – die ersteren Beiden sind nicht kamerascheu.
Die Enten quaken und das Wasser plätschert: Am Ümminger See in Langendreer kann man herrlich entspannen. Sei es nun im Winter, wenn sich die weiten Wiesen und der kalte See zu einer wunderschönen Schneelandschaft transformieren. Im Frühling, wenn man das erste Mal im Jahr den Grill auspacken kann. Sei es die Erfrischung, wenn man im Hochsommer die Füße im Wasser baumeln lässt. Oder im Herbst, wenn sich die vielen Blätter wie ein Teppich aus Sonnenfarben über den See legt. Auch einen Spielplatz für die Kleinen gibt es. Also: Ganz egal, wann und für wen, der Ümminger See ist ein schönes Fleckchen Grün in Bochum zum joggen, spazieren und entspannen.
Nur die alten Buchen, deren mächtige Kronen im Sommer kühlenden Schatten versprechen, erinnern noch an den Wald, der sich einst vor den südlichen Toren Bochums befunden hat.