Bild: Illustrieren die verschiedenen Phasen des Gesprächs sehr gut: Cristian, Lilli und Zeynep (v.l.n.r.) , Kritik und Einigkeit Bild: lor

HoPo. Die drei VertreterInnen Zeynep, Cristian und Lilli der Internationalen Liste (IL), der Linken Liste (LiLi) und der Juso-Hochschulgruppe (Jusos) diskutierten beim dritten Tresentreff unserer Reihe kontrovers – und waren sich mehr als einmal einig.

 Der derzeitige AStA, nicht mehr als ein Kindergarten? Aus der Sicht von Cristian, Mitglied der Oppositionsliste der LiLi, ein klarer Fall. Zu inkompetent seien dafür einige ReferentInnen, unter anderem der AStA-Vorsitzende, welche „einfach hochgehievt werden in Positionen“. Dass, obwohl sie ungeeignet seien für die Posten.

Auf der anderen Seite agiere die Opposition im Studierendenparlament (StuPA) viel zu zahm: „Ihr habt kaum schriftliche Anträge gestellt!“, bemängelt Lilli von den Jusos, welche zusammen mit Zeyneps IL den derzeitigen AStA mitträgt. Zeynep präzisiert: „Wir haben dieses Jahr nicht so ein schönes Gefühl von Hochschulpolitik, dass man konstruktiv miteinander debattieren kann.“

Nicht nur die gegenseitige Wahrnehmung der Oppositions- wie auch AStA-Arbeit wurde von beiden Seiten bei Pils und Whisky klar kritisiert. Beim dritten Aufeinandertreffen von Oppo und AStA im KulturCafé standen aber noch mehr Themen auf dem Diskussionszettel.

Die FSVK …

Eine der Kernforderungen sowohl der IL als auch der LiLi sei die Einführung einer dritten, bezahlten Stelle der SprecherInnen der FachschaftsvertretreInnenkonferenz (FSVK): Derzeit teilen sich die drei SprecherInnen zwei bezahlte Stellen. Für Cristian wäre dies auch Zeichen an die Studierendenschaft: „Wir wollen die Studierenden auch von unten stärken und dementsprechend auch die FachschaftsvertreterInnenkonferenz stärken.“ Auch ein prekäres Thema: die Autonomie-Frage der FSVK, die im Zusammenhang mit der Besetzung einer RedakteurInnen-Stelle für die :bsz entbrannt ist (:bsz 1126). Der Streit wurde beigelegt, doch für die Linke Liste, die parteiunabhängig sich vor allem Themen wie politische Themen engagiere, handelte es sich „um eine ziemlich lächerliche Farce“. Vor allem für den Eindruck, man habe von oben herab doch noch zugestimmt, entschuldigte sich Zeynep, derzeitiges Vorstands-Mitglied, ausdrücklich für den AStA-Vorstand.

Traute Einigkeit

Abgesehen von der FSVK-Episode, zeigten sich an vielen Stellen gemeinsame Schnittpunkte der Anwesenden. So müsse vor allem bei den Finanzen was getan werden. Das gespart werden müsse, liegt für alle Drei auf der Hand. Unklar sei allerdings, welche Ausgaben konkret beschnitten werden müssten. Initiativen und Sachmittel sehen alle als Möglichkeit an. Zusätzlich wirft Zeynep, deren IL für eine kulturelle, vielfältige und demokratische Politik stehe, die Aufwandsentschädigungen des AStA ein. „Zurzeit gibt es 15 AEs und für jede einzelne bekommt man den alten BAföG-Höchstsatz (670 Euro, Anm. der Redaktion). Wir tun es alle aber ehrenamtlich. Es ist ein schöner Beigeschmack, dass man eine Aufwandsentschädigung bekommt. Aber da muss man in den Haushalt schauen und sich fragen: Wo kann man sparen?“ Für Lilli, deren Jusos eine „feministische, internationalistische und sozialistische Hochschulpolitik von Studierenden für Studierende“ mache, müsste der AStA auch in Sachen Veranstaltungen Prioritäten setzen: Sollte die Wahl zwischen einer Veranstaltung zur politischen Bildung und einem Spieleabend stehen, sei erstere vorzuziehen.

Klare Haltung

Auch Einigkeit herrscht, was dringende Probleme der kommenden Legislaturperiode angehe: Neben den Finanzen (:bsz 1133) müssen Transparenz und auch die Kommunikation inner- und außerhalb des AStAs verbessert werden.

Thematisch sehen die drei Listen vor allem aktuelle Streitpunkte wie die Anwesenheitspflicht ), die Studiengebühren (:bsz 1139), aber auch Rechtsruck im Fokus. Gegen letzteres brauche es vor allem kritische und fundierte Vorträge, die aber auf Polemik verzichten, so Cristian. Gleichzeitig stellt Lilli klar: Sollte es ein Ableger des AfD-Ablegers, „Junge Alternative“, jemals an die Uni und in den StuPa schaffen, müsse man „hart abgrenzen und zeigen, dass wir nicht mit ihnen kooperieren“.

Trotz der zu Beginn harschen Kritik an Oppo und AStA, gibt es auch versöhnliche Worte für die jeweils anderen. So schließt Cristian damit, dass sowohl IL als auch die Jusos aktiver Teil des AStAs seien, während Lilli im Hinblick auf die Opposition feststellt, dass „die Kooperation mit der LiLi und der GRAS sehr gut“ im Hinblick auf gemeinsame Veranstaltungen laufe. Während die Getränke dann doch bereits gelehrt sind, äußern sich alle drei noch zur K(oalitions)-Frage: Während sowohl die IL als auch die Jusos eine Kooperation mit den JuLis und dem RCDS ausschließen, lehnt die LiLi eine Zusammenarbeit mit der NAWI und der GEWI ab.

:Andrea Lorenz

Bild: Die Expertenrunde: Mithat Akay, Kahraman Evsen, Michael Gehlert, Jan Jessen und, per Skype zugeschaltet, Tobias Huch., Friedliche, informative Stimmen zur Situation Kurdistans Bild: Jan Turek

Politik. Am 9. November fand im HZO 50 eine vom AStA organisierte Podiumsdiskussion statt, bei der Experten ihre Einschätzungen zur Situation der KurdInnen – insbesondere auf irakischem Staatsgebiet – kundtaten.

weiterlesen
Bild: Wege zum Ziel: Die Bildungsgewerkschaft GEW hilft mit Seminaren und der Projektgruppe „DoktorandInnen der GEW“ beim Anlauf und im Prozess der Promotion. , Studieren … und dann promovieren? Bild: box

Bildungsweg. Welche Fragen sich rund um das Thema Promotion drehen, zeigt die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) bei ihrer Seminartagung: Studieren … und dann promovieren?

Wer bei Promotion nicht direkt an Verkaufsförderung und Marketing denkt, kennt zumindest den akademischen Kontext. Oft verfestigt sich im Verlauf des Studiums die Freude am Fach in der Vorstellung, ein Forschungsvorhaben in Großformat zu verarbeiten: der Dissertation. Wer sich ebendieser Idee nähert oder zumindest mit dem Gedanken spielt, steht direkt vor einem Berg von Fragen: Welches Thema möchte ich bearbeiten? Wer soll mich betreuen? Wie finanziere ich das Projekt? Was kommt danach und brauche ich das überhaupt? Um zu der Beantwortung dieser Fragen zu verhelfen, bietet die Bildungsgewerkschaft GEW regelmäßig Seminare an. Erstmals konnte auch im Ruhrgebiet eines realisiert werden. 

(Wie) Will ich das (bezahlen)?

„Grundsätzlich lassen sich drei Wege zur Finanzierung einer Promotion unterscheiden: eine Stelle, ein Stipendium oder extern“, erklärt Trainerin Mechthild von Vacano. Die Bildungsgewerkschafterin promoviert zurzeit selber, beziehungsweise: lässt sich promovieren – wie es korrekt hieße. Bei einer Beschäftigung sei gut überlegt, unter welchen Konditionen diese laufe. Eine Anstellung als wissenschaftlicheR MitarbeiterIn sei zwar eine gute Vorbereitung für eine wissenschaftliche Laufbahn, biete gute Vernetzungsmöglichkeiten und eine Sozialversicherung, aber BetreuerIn und ChefIn seien so zumeist dieselbe Person, was zu einer besonders hohen Abhängigkeit führe. Von einer LfbA-Stelle (Lehrkraft für besondere Aufgaben) wird dringlich abgeraten, denn Lehraufwand und Arbeitsbelastung seien so groß, dass die Promotion nebenbei laufen müsse: „LfbA-Stellen qualifizieren nur für LfbA-Stellen“, kritisiert Trainerin Dr. Eva-Maria Lerche. 

Geläutert aus dem Wochenende

In zwei Tagen konnten mit bearbeitetem Reader, kollegialen Beratungen und Referaten alle SeminarteilnehmerInnen eine frische, überdachte Stellung zu ihrer persönlichen Beantwortung der Frage finden: Studieren … und dann promovieren? Wer selbst über eine Promotion nachdenkt und von denselben Fragen geplagt wird, findet bei der GEW und ihren Seminaren zumindest einen sehr guten Anstoß zur Beantwortung dieser. 

:Marcus Boxler

 

 

Bild: Zwischen 2016 (links) und 2001 (rechts) hat sich einiges bei CT verändert: Vor allem die Technik ist geschrumpft., 20-jähriges Jubiläum bei „CT das radio“ Fotos: CT das radio Archiv, Bearbeitung: gin

Geburtstag. Am Freitag, den 10. November, feiert das 1997 gegründete Campusmedium „CT das radio“ sein 20-jähriges Bestehen. Die :bsz wünscht alles Gute!

weiterlesen
Bild: Vermeintlich Fremdes einander näher bringen: Dies versucht Simon Große-Wilde ab dem Sommersemester 2018 mittels Stoffgeschichten. , RUB-Promovend startet neues Lehrkonzept Bild: tom

Lehre. Ab dem Sommersemester 2018 werden an der RUB Stoffgeschichten erzählt. Simon Große-Wilde bringt ein neues, mit 10 CP vergütetes Lehrkonzept in den Optionalbereich ein, mit dem naturwissenschaftliche Sachverhalte einer breiten Masse verständlich gemacht werden.

weiterlesen
Bild: Klein und oho sind sie beide: Die verhältnismäßig kleinen Listen ReWi und JuLi lassen es bei Weizen und Krefelder ordentlich aufblitzen. , AStA-Arbeit und Opposition in der Kritik Bild: sat

HoPo. Wer meckert, soll auch wählen gehen. Um fundiert zu meckern, reden wir bis zur Wahl des 51. Studierendenparlaments mit den Listen über Campusthemen. Diese Woche mit uns am Tresen: David (REWI) und Charline (JuLis).

weiterlesen
Bild: Militärforschung an Universitäten: Mit Abschaffung der Zivilklausel keine Zukunftsmusik mehr. , Im Namen des Bürokratieabbaus Panzer-Icon: ssolbergj, CC BY-SA 3.0, Bearbeitung: sat

Politik. Das im Juni 2017 neu errichtete Wissenschaftsministerium NRW will die Zivilklausel aus dem Hochschulgesetz streichen. Grund für diese Entscheidung sei der Bürokratieabbau, wie es aus Düsseldorf heißt.

weiterlesen
Bild: Finanzen überblicken: Steuergeschenke vermeiden., Geld sparen und verwalten mit Arne Michels Bild: Arne Michels

Steuer-Tipp. Heute möchte ich mich schwerpunktmäßig mit der nichtselbstständigen Tätigkeit beschäftigen, aber insbesondere damit, was noch zu beachten ist.

weiterlesen
Bild: Der erste heiße Fight des Jahres: Kämpferisch zeigten sich Ska (GRAS) und Sven (GEWI) in der ersten Runde von „Auf ein Bier mit …“, Hochschulpolitik wird am Tresen gemacht. Bild: sat

Hochschulpolitik. Wie? StuPa-Wahl? Mit unserer neuen Reihe zeigen wir, dass Hochschulpolitik mehr als Waffelstand und Glühwein sein kann. Bei güldenem Gerstensaft quetschen wir für Euch die Listen aus.

„Ein kühles Bier, das gönn‘ ich mir!“ Treu der über Jahrhunderte hinweg mündlich tradierten Wahrheit und unserer journalistischen Aufklärungspflicht diskutieren wir einmal die Woche mit zwei Listen: Die eine Opposition – die andere AStA-tragend. Denn bald geht es wieder an die Wahlurnen. Anfang Dezember kämpfen die Listen um die heißbegehrten Sitze im Studierendenparlament (StuPa). Wer hat sich dieses Jahr hervorgetan? Wo müssen die Listen noch ran? Welche Probleme sollen zuerst angegangen werden? Wer mag welches Bier? Antworten auf diese und noch viel mehr Fragen bekommt Ihr bei unserer neuen Rubrik: Auf ein Bier mit …          

Den ganzen Artikel findet ihr hier.

weiterlesen
Bild: Auf SpenderInnen angewiesen: Die DKMS kämpft seit 1991 gegen Blutkrebs. , HerlferInnen und SpenderInnen dringend gesucht – DKMS-Aktion an der RUB Bild: DKMS

DKMS. Mit einem kleinen Stäbchen können sich alle im Alter von 17 bis 55 Jahren in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aufnehmen lassen. Die Typisierung erfolgt am 7. November im Mensa-Foyer.

weiterlesen