Macht die Transitorik des digitalen Zeitalters und die Ambiguität der Postmoderne es eigentlich noch möglich, einen konkreten Kunstbegriff zu definieren? Auf solche Fragen möchte man doch am liebsten antworten: Halt die Fresse, du Schnösel. Genau das macht The Square unter der Regie von Ruben Östlund. Nur sehr viel stilvoller und subtiler. 

Das dänische Meisterwerk zeigt schmerzhaft realistisch die Doppelbödigkeit menschlicher Moral und des Verhältnisses von Kunst zum Rest der Welt. Da ist beispielsweise Kurator Christian Nielsen (Claes Bang), der im X-Royal-Museum eine Knüller-Ausstellung nach der anderen raushaut. Regelmäßig stehen die StammgästInnen des Museums brav applaudierend, wenn Kunst-Kasper Christian seine Theorien ausführt und gleichzeitig mit unreflektierter Unbedarftheit durch‘s reale Leben wandelt. Alles dreht sich letzten Endes um das neue Kunstwerk: The Square. Ein in den Boden eingelassenes, leuchtendes Viereck, das Geborgenheit und Hilfe bieten soll. Eine illusorische Utopie, fern jeglicher gesellschaftlicher Verantwortung. Zynisch und sehr treffend. 

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