Film. Fatih Akins „Aus dem Nichts“ soll als deutscher Kandidat ins Oscar-Rennen gehen – und das nicht ohne Grund. Ein Film über das Leid einer Witwe in drei Akten.
Film. Fatih Akins „Aus dem Nichts“ soll als deutscher Kandidat ins Oscar-Rennen gehen – und das nicht ohne Grund. Ein Film über das Leid einer Witwe in drei Akten.
Bürokratie ist den meisten Menschen unsympathisch, denn Paragraphen und Regeln, an die man sich halten muss, nerven uns oft zur Genüge. Vor allem, wenn diese keinen Sinn ergeben. Daher komme ich heute zu dem unnützen Wissen des Monats: Stellt Euch vor, Ihr wollt ein Weihnachtsessen für Euren Fachschaftsrat oder eine Studienreise organisieren und beantragt dafür Gelder, zum Beispiel beim AStA. Ihr bekommt diese, doch dann kommt das große „ABER“. Denn solche Veranstaltungen müssen hochschulöffentlich sein. Ihr habt aber keinen Bock auf externe Interessierte und wollt lieber unter Euch bleiben? Dann reicht es, wenn Ihr einen Aushang im Schaukasten im AStA-Flur aufhängt, et voilà – Euer Event ist hochschulöffentlich, aber kein Arsch achtet darauf. Übrigens: Diese Vitrine dient auch zum Aushängen des Haushaltsplans des amtierenden AStAs.
Somit sind die bürokratischen Regeln eingehalten und keineR kommt und stört – weil keineR es bemerkt.
:kac
Eine Lesung kann auf einer großen Bühne stattfinden oder eben zwischen Wohndekoration, Mode, Schmuck, Taschen und Tüchern. Die KünstlerInnen Felicitas Friedrich, Jasmin Sell und Marek Firlej lesen ihre Texte im Einzelhandelsgeschäft „Eigen Art“: Redakteurin Kasia lässt sich die Lesung & Schnick Schnack über Bauchschmerzen im Leben am 20. November nicht entgehen.
Contra-Kommentar. Punktetafeln statt Feedback, Stilwechsel für den Fame, publikumsorientierte Selbstinszenierung: Poetry Slam!
Zeitgeschehen. Seit 29 Jahren treten SchauspielerInnen auf Rollschuhen in Bochum für „Starlight Express“ auf. Doch ist die Geschichte noch zeitgemäß?
Das Musical erzählt den Traum eines kleinen Jungen von der Zug-Weltmeisterschaft. Kernpunkt der Erzählung ist die nette, kleine, aber veraltete Dampflok Rusty, die gegen die stärkeren GegnerInnen E-Lok Electra und Diesellok Greaseball antritt. Neben dem Kampf spielt insbesondere Rustys Liebe zum Erste-Klasse-Waggon Pearl eine besondere Rolle. Diese wird vor die Entscheidung gestellt, mit wem sie die Rennen führen soll, ob mit Rusty oder Electra. Anfänglich weiß sie nicht, für wen sie sich entscheiden soll.
Der Papa in der Story ist eine alte Dampflok. Als Rusty ohne seine Angebetete das zweite Rennen nicht bestreiten möchte, tut er es seinem Vater zuliebe dennoch. Er ermutigt Rusty, weiter an den Weltmeisterschaften teilzunehmen, indem er ihm von der mysteriösen Identität des Starlight Express erzählt.
Nächstes Jahr, sobald der 30. Geburtstag des Starlight Express ansteht, wird die Rolle des Papas zur Mama umgedichtet und auch weitere Rollen und Kostüme werden aufgepeppt. Theaterwissenschaftsabsolventin und großer Fan Kathrin ist begeistert von dieser Idee: „Nach 30 Jahren wird es auch Zeit, dass die Figuren an unsere moderne Zeit angepasst werden.“ Andrew Lloyd Webber ist höchstpersönlich bei den Proben dabei und wirkt natürlich auch an der Verschriftlichung der neuen Inszenierung mit. „Starlight Express weist wenige Frauenrollen auf, und diese sind auch noch sehr stereotypisch und altmodisch“, erklärt Kathrin.
:Katharian Cygan
Exkurs. Schon im antiken Rom, in Griechenland und Ägypten wurden Graffiti hinterlassen. Früher dienten sie zur Übermittlung von Botschaften. Und heute? Wie wurde der Diskurs über die Kunstform über die Jahrtausende hinweg geführt?
:Katharina Cygan
Der Fachschaftsrat Slavistik/Russische Kultur lädt wieder zu Wodka und Salzgurken ein. Das schaut sich Kasia am Freitag doch gerne an. Bei der Slavistikparty könnt Ihr Euch auf jeden Fall auf Musik unserer osteuropäischen NachbarInnen einstellen. Ein breites Spektrum an russischer und polnischer Poptöne ist neben Balkan-Beats das am meisten vertretene Genre. Doch habt keine Sorge: deutsche und internationale Charts werden nicht fehlen. Das KulturCafé versorgt Euch währenddessen mit polnischen Bier. Also: na zdrowie – auf die Gesundheit.
Jubiläum. Die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum (MFH) hat ihren 20. Geburtstag gefeiert. Vergangenen Freitag bot der Bahnhof Langendreer Platz für eine emotionale Feierlichkeit.
Rezension. Der Droste Verlag hat im Rahmen des Bandes „Mach dieses Buch fertig“ sein erstes Buch für die regionale Heimaterkundung des Ruhrgebiets veröffentlicht. Wir haben „Ruhrgebiet. Made by me“ mal ausprobiert.
Medizin. Das Gesundheitsministerium prüft die Zulassung von HIV-Schnelltests für den privaten Hausgebrauch.