Kommentar. Der Endgegner eines jeden Millenial und Gen Zoomer die wöchentliche Übersicht der Bildschirmzeit. Wird es etwa schon wieder Zeit für einen Social Media Detox?
Kommentar. Der Endgegner eines jeden Millenial und Gen Zoomer die wöchentliche Übersicht der Bildschirmzeit. Wird es etwa schon wieder Zeit für einen Social Media Detox?
HAG. Letztes Jahr feierte die Homosexuelle Aktionsgruppe Bochum (HAG) ihr 50. Gründungsjubiläum. Nicht nur gab die Gruppe den damaligen Teilnehmer:innen einen sicheren Ort, auch beeinflusste die HAG die Geschehnisse der deutschen queeren Geschichte.
Jahrhunderthalle und Westpark
Die Jahrhunderthalle ist zusammen mit dem Westpark eines der Wahrzeichen Bochums. 1902 vom Bochumer Verein für die Düsseldorfer Industrie und Gewerbeausstellung erbaut, wurde sie im 20. Jahrhundert als Gaskraftzentrale des Bochumer Vereins benutzt. 2003 von Karl-Heinz Petzinka und Thomas Pink saniert wird die Jahrhunderthalle seitdem als Ort für Kultur genutzt. Seit 2006 wird hier nicht nur die 1Live Krone verliehen, auch Konzerte aller Art, Festivals, Messen, Galas und kulturelle Events finden hier einen Raum. Die Jahrhunderthalle ist zusätzlich das Zentrum des Westparks, welcher wiederum der Ankerpunkt der Route der Industriekultur ist.
Studiprojekt. Erinnerungskultur in Bochum – zusammengeführt vom Projekt „Lernen durch Erinnern“.
Workshops. Auch im SoSe 2021 bietet das fakultätsübergreifende Methodenzentrum wieder Workshops an, um Studierenden wie auch Promovierenden die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in Programmiersprachen, Analysen und Online-Interviews zu vertiefen und zu festigen
Call me by your name. Lil Nas X ist kein one-hit-wonder, wie er mit seinem neuen Song „Montero (Call Me By Your Name)“ bewiesen hat. Warum der Song so heiß diskutiert wird, erfahrt Ihr hier.
Gleichstellungsprojekt. Die Psychologische Studienberatung stellt ein neues Projekt vor, das Studentinnen helfen soll, sich nicht nur im Studium, sondern auch in ihrem alltäglichen Leben zurechtzufinden.
Kommentar. Wie notwendig sind Award Shows während einer Pandemie? Anscheinend so wichtig, dass auch die Grammys 2021 zum 63. Mal stattfinden.
Ich weiß, Ihr könnt es nicht mehr hören, ich doch auch nicht! Mir läuft der Schweiß kalt den Rücken runter, wenn ich nur dran denke: Klausurenphase und Hausarbeiten. Schlimmer als jeder Horrorfilm. Und es wird jedes Semester schlimmer! Gut, dass wir im Onlinesemester sind, macht die ganze Sache natürlich nicht leichter. Fachliteratur zu finden ist in diesen Zeiten schier unmöglich und ich habe mich noch nie so sehr danach gesehnt, in der Bib um einen Sitzplatz zu kämpfen. Der meditative Rhythmus der Wackelplatten ist besser als jede Lofi-Playlist. Und egal was man versucht, irgendwie bringt alles nichts. Da möchte man einfach nur aufgeben. Die Klausur ein weiteres Mal schieben, die Hausarbeit absagen und durch den Kurs fallen. Und selbst wenn aus der Überlegung Realität wird: Das ist okay. Wir sind keine Maschinen, man kann nicht alles schaffen. Überarbeitet Euch nicht und passt auf Euch auf.
:gust
Feminismus. Der feministische Kampftag hat seine Wurzeln in Arbeiter:innenkämpfen und sozialistischen Bewegungen des frühen 20. Jahrhunderts, eine Tradition, die manchmal in Vergessenheit zu geraten scheint.
Der Internationale Frauentag, der mittlerweile als feministischer Kampftag bekannt ist, hat eine lange Geschichte. FLINTA*-Personen (female, lesbian, intersex, non-binary, agender, *) sind systematisch benachteiligt und heutzutage sind „Nieder mit dem Patriachat!“ Parolen, die es nicht nur auf Demonstrationen des feministischen Kampftags zu hören gibt. Doch um zu verstehen, warum der feministische Kampftag früher als Internationaler Frauentag bekannt war und warum nun FLINTA*-Personen und nicht „nur“ cis-Frauen gefeiert werden, muss man einen Blick auf die lange Geschichte des feministischen Kampftages werfen.
Die Entstehung des feministischen Kampftags hat ihre Wurzeln in dem Kampf um das Frauenwahlrecht weltweit. Dieser Kampf begann schon vor der Industrialisierung, beispielsweise während der Französischen Revolution, als im September 1791 die erste „moderne“ Kämpferin für das Frauenwahlrecht, Olympe de Gouges, die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ veröffentlichte. De Gouges wurde 1893 aufgrund ihrer Feindschaft zu Robespierre hingerichtet. Bei dem Kampf um das Wahlrecht ist es essenziell, zwischen dem aktiven und dem passiven Wahlrecht zu unterscheiden. Denn das aktive Wahlrecht, also die Erlaubnis, Delegierte zu wählen, wurde für Frauen in einigen Ländern schon früher etabliert. Beispielsweise konnten Frauen in den Niederlanden dank des aktiven Wahlrechtes ab 1917 wählen. 1918 wurde ein Gesetzentwurf für das aktive Wahlrecht, das Recht gewählt zu werden, ins Parlament gebracht und am 18. September 1919 gebilligt. Dadurch, dass das passive Wahlrecht bereits ab 1917 galt, konnten auch Frauen bei diesem Gesetzentwurf mitentscheiden.
Ein Name, der im Kontext der Frauenbewegung im 20. Jahrhundert eine zentrale Rolle spielt, ist Clara Zetkin. Zetkin war nicht nur Politikerin in der damaligen SPD und Mitbegründerin der sich von ihr abspaltenden KPD, sondern auch Publizistin und Theoretikerin. 1889 ist Zetkin eine von sechs weiblichen der insgesamt 400 Delegierten auf dem Gründungskongress der II. Internationale in Paris. Dort hält sie ihre Rede „Die Arbeiterinnen – und Frauenfrage der Gegenwart“, die den Aspekt der Klasse in die Frauenfrage mit einbringt. Die Frage der Klasse, die Arbeiter:innenbewegung sowie die Russische Revolution von 1917 spielen eine tragende Rolle in der feministischen Geschichte, so bezieht sich das Datum des 8. März auf einen Frauenstreik, der in diesem Jahr stattfand, und den Ende des Weltkrieges forderte. Diese Ereignisse sind die Trittsteine, die zu Erfolgen wie die Zweite Internationale Sozialistische Frauenkonferenz 1910 in Kopenhagen führen. Auf dieser Konferenz wird der Internationale Frauentag initiiert, der 1911 unter dem Motto „Heraus mit dem Frauenwahlrecht!“ veranstaltet wird.
In „westlichen“ kapitalistischen Nationen, konnte der Tag nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum letzten Viertel des 20. Jahrhunderts kaum Fuß fassen. Der Antikommunismus der USA, wie auch das Misstrauen gegenüber ostdeutschen Traditionen in der BRD ließen ihn immer mehr in Vergessenheit geraten. Erst die neue Frauenbewegung der 60er Jahre schaffte wieder Bewusstsein und das Verlangen nach einem Tag, der die aktuellen so wie historischen Errungenschaften und Probleme von Frauen würdigt, primär in Europa. Der Name „Frauenkampftag“ tauchte in diesem Kontext zuerst auf, und nahm erneut radikalere Züge an.
Die Abkehr von einer Vergangenheit als sozialistischer Feiertag mit enger Verbindung zu den Kämpfen arbeitender Frauen schritt auf der anderen Seite voran, und als die Vereinten Nationen für 1975 das Jahr der Frau ausriefen und zwei Jahre später eine Resolution verabschiedete, die alle Staaten dazu aufrief, einen Tag als „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ zu designieren, verbreiteten die Feierlichkeiten sich weiter unter den Staaten der Welt. Die UN selbst stellten sich zumindest mit dem Datum in die Tradition der sozialistischen Bewegung und legten den 8. März fest. Seit 1996 steht der Tag auch unter einem Motto, welches die UN Jahr für Jahr offiziell festlegt, beispielsweise 2004 „Frauen und HIV/AIDS“ und 2008 „Investing in Women and Girls“. 2017 gab es am 8. März den „Day Without a Woman“ Streik, an dem Frauen dazu aufgefordert wurden weltweit ihre Arbeit niederzulegen, was unter anderem dazu führte, dass in den USA Schulen geschlossen werden mussten. Der Internationale Frauentag, und speziell die „offiziellen“ Feierlichkeiten, steht in vielen Kreisen mittlerweile in der Kritik. Fokussiert wird sich dabei primär auf die Kommerzialisierung und die Beteiligung großer Konzerne, deren Engagement über Lippenbekenntnisse zu Frauenrechten selten hinausgeht. Wie auch in den kommunistischen und sozialistischen Ländern habe sich der Tag zu sehr zu einer alljährlichen Feierlichkeit, statt zu einem Tag des Kampfes entwickelt, eine Veränderung, die der Christopher Street Day auch durchmachte. Auch deshalb verlangen viele eine Rückbesinnung zu den Werten, auf denen die Entstehung dieses Tages fußt.
Der Name
Während der mittlerweile über 110-jährigen Geschichte des Internationalen Frauentages änderte sich vieles, unter anderem auch der Name. Während anfangs noch der Name „National Woman‘s Day“ geläufig war, wurde der Tag von Sozialist:innen als „Internationaler Frauentag“ im frühen 20. Jahrhundert etabliert und ist auch heute noch der geläufigste Name. Der Aspekt des Kampfes trat mit dem Namen „Frauenkampftag“ ab den 1960ern noch deutlicher in Erscheinung. Vor allem in Anbetracht der fortschreitenden Kommerzialisierung soll damit an die ursprüngliche Intention des Tages erinnert werden. Da auch die Unterdrückung von beispielsweise nicht-binären, intersexuellen Menschen und Transmännern mittlerweile von vielen feministischen Gruppen und Feminist:innen in den Fokus gerückt werden, ist mittlerweile in radikalen und queerfeminstischen Kreisen der Name „Feministischer Kampftag“ geläufig, um die Intersektionalität des Tages zu unterstreichen.
:Augustina Berger & Jan-Krischan Spohr