Bild: Beliebtes Mittel zum Abreagieren und Zeichen Setzen: Vielerorts in Europa brennen Autos bei Unruhen., Soziale Unruhen von Stockholm bis Istanbul Foto: Wikimedia Commons / Richard Hopkins (CC BY-2.0)

Vergangene Woche noch geisterten täglich Aufnahmen brennender Autos, einer Polizeiwache und Bildungseinrichtungen aus schwedischen Vorstädten durch die Medien – diese Woche sind die Nachrichten voller Bilder des staatlich unterdrückten Protests gegen ein mutmaßlich undemokratisches Regime in der Türkei. So verschieden die Anlässe des Aufruhrs auch sein mögen – gemeinsam ist den aktuellen sozialen Unruhen eine tiefe Unzufriedenheit mit staatlicher Repression und struktureller Chancenungleichheit im Turbokapitalismus der Gegenwart. Während die Entwicklung der inzwischen auf 48 von 81 Provinzen ausgeweiteten Proteste in der Türkei bei Redaktionsschluss nach dem Tod zweier Menschen und etwa 1.000 Verhaftungen bei über 90 Demonstrationen unklar ist und am Wochenende auch in Deutschland vielerorts Solidaritätsdemos stattfanden, hat sich die Situation in Schweden einstweilen beruhigt. Die :bsz betrieb Ursachenforschung und sprach mit der Stockholmer Projektleiterin und politischen Beraterin für ethnische Vielfalt bei der JuristInnengewerkschaft Jusek, Josefin Claesson. 

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Bild: Furchtbar abgefahren: Das Leben schmeckt wie ein frittiertes Schwein! , Das megaFon-Theaterfestival heißt jetzt Zeitzeug_, lässt aber immer noch aufhorchen Foto: flickr.com / Eugene Wei (CC BY-NC-SA 2.0)

Vor mehr als zehn Jahren begann die Geschichte des studentischen Theaterfestivals megaFon. Damals fand es noch ausschließlich an der Ruhr-Uni statt. Dieses Jahr, vom 12. bis zum 16. Juni erobert es – nach vielen kleinen Schritten in den letzten Jahren – den urbanen Raum der Bochumer Innenstadt. Außerdem ist es internationaler geworden, und auch Theater steht nicht mehr im Vordergrund, sondern junge Kunst in all ihren Formen und Farben. Da passt das diesjährige Motto „Megamorphosen“ ziemlich gut, zumal das Motto des letzten Jahres, Zeitzeug_, die Stelle des Festivalnamens übernommen hat.

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Bild: Ein Ort des Austausches: Die Teestube von und für Frauen in Mülheim., Frauenräume in Mülheim: 5 Çayı – eine Teestube von und für Frauen Foto: as

Den „Fünf-Uhr-Tee“, bei dem die Arbeit mal kurz ruhen darf und Zeit für Neuigkeiten und Erfahrungsaustausch geschaffen wird, kennen nicht nur die EngländerInnen, sondern er kann auch auf eine lange Tradition in der türkischen Gesellschaft zurückblicken. Die Mühlheimer Teestube 5 Çayı von und für Frauen ist ein gemeinsames Projekt mit dezentrale/Ringlokschuppen in der Mülheimer Leineweberstraße, in Kooperation mit dem autonomen FrauenLesbenReferat und dem autonomen AusländerInnen Referat des AStAs der Ruhr-Universität Bochum und wird vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die :bsz hat mit der Initiatorin Kezban Iscan-Kirbas gesprochen.

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Bild: Bis zum Ende der Nation: Die Toten Hosen in Bochum., Die Toten Hosen – Tod den Nationen? Foto: Jacq

„Der Sascha, der ist arbeitslos – was macht er ohne Arbeit bloß? Er schneidet sich die Haare ab und pinkelt auf ein Judengrab. Zigeunerschnitzel, das schmeckt gut, auf Sintis hat er eine Wut, er isst so gern Cevapcici, Kroaten mochte er noch nie. Der Sascha, der ist Deutscher, und deutsch sein, das ist schwer. Und so deutsch wie der Sascha, wird Abdul nimmer mehr“, brüllte Campino letzten Freitag und Samstag dem ausverkauften Rewirpowerstadion an der Castroper Straße entgegen.

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Bild: Widerstand gegen Körpernormen., Bloggerinnen beharren auf ihr Recht auf Schönheit – trotz oder gerade wegen ihres Körperumfanges Quelle: tumblr.com

Sie sprechen von Fatshion und  nennen sich selbst Fationistas. Empowerment durch Mode könnte man vereinfacht nennen, was BloggerInnen wie Tasha Fierce mit ihrem Blog Fatandthesinglegirl da praktizieren oder schlicht vom Recht auf Selbstliebe sprechen.

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Bild: Sex and Crime: Stimmungsmache im Spiegel., Der Spiegel macht Stimmung gegen Prostitution Foto: Patrick Henkelmann

Die seit Ende letzten Jahres wiedergekehrte Debatte um eine Verschärfung des Prostitutionsgesetzes wird diesmal massiver denn je von den Medien befeuert. Auch das Nachrichtenmagazin Der Spiegel sprang nun auf diesen Zug auf; so titelte die am 27. Mai 2013 erschienene Ausgabe reißerisch: „Bordell Deutschland. Wie der Staat Frauenhandel und Prostitution fördert“. Wie bei solch einem Titel schon zu erwarten, nimmt der entsprechende Artikel klar die Position von ProstitutionsgegnerInnen ein – samt altbekannter, unbewiesener oder falscher Behauptungen und Pauschalisierungen. Die streitbare Prostituiertenorganisation Doña Carmen e.V. bezeichnet den Spiegelartikel in einer (auf donacarmen.de zu findenden) Stellungnahme als „Lumpenjournalismus“ und wirft dem Magazin vor, bei diesem Thema „rassistische Vorurteile“ gegen Osteuropäerinnen zu bedienen. Die :bsz setzt sich im Folgenden exemplarisch mit einigen Aussagen beider Texte auseinander.

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