Die Essener Innenstadt wird Schauplatz des rockigen Nord Open Airs. Ein Sinnbild dafür, dass auch die kleinen alternativen Festivals wieder Fuß fassen.
Die Essener Innenstadt wird Schauplatz des rockigen Nord Open Airs. Ein Sinnbild dafür, dass auch die kleinen alternativen Festivals wieder Fuß fassen.
Musik. Die Erfolgsband des ESC meldet sich mit einer neuen Single und ausverkaufter Europa-Tournee zurück.
Nachgehört. Dass der Pott musikalisch ist, solltet Ihr mittlerweile wissen. Moment, ist Marl noch so richtig Pott? Na, machen wir ma(r)l ‘ne Ausnahme!
Interview. Seit Montag vergangener Woche kann man mit Einschränkungen wieder bummeln, stöbern und Schätze finden. Beispielsweise bei Bahlo Records, einem Schallplattenladen in Bochum. Wir haben mit Besitzer Jens Bahlo gesprochen und gefragt, wie sich die Corona-Krise auf ihn, seinen Laden und seine Kundschaft auswirkt.
Newcomer. Die Band von Frank startete mit einem Konzert im Hardys in das Jahr 2020.
Wikipedia sagt: Pvris? Das ist doch diese Rockband. Nun, mit ihrem zweiten Album All We Know of Heaven, All We Need of Hell liefern Pvris eine erwachsenere Variante ihres Erstlings „White Noise“ (2014): Zurückgenommere Gitarren, dafür Einsatz von Synthie – viel, viel, viel Synthie – und sphärischem Hall in der Stimme, welcher der Musik ihre Alltagstauglichkeit nimmt. Wo vorher Rock war, haben sich nun vermehrt Popbeats eingeschlichen.
Pvris sind nicht einfach nur zum nebenher Runterhören. Zu den stärksten Liedern gehört unter anderem der Opener-Track „Heaven“: Die Textzeile „You took my heaven away“ kann wunderbar mitgegrölt werden. Wie auch das Vorgängeralbum ist „All We Know of Heaven, All We Need of Hell“ ein Konzeptalbum. Immer wieder singt Gunnulfsen in ihren Songs von Selbstfindung und -erkenntnissen. Wo stehe ich? Wo sehe ich mich?
Die Band selbst beantwortet diese Fragen zumindest mit: auf der Bühne. Tourneen stehen in den Startlöchern. Wie tanzbar die Synthie-Sphärenklänge sind, wird sich dann noch zeigen.
:lor
Karten für „Klein Zaches, genannt Zinnober“ sind so gefragt, dass das Musiktheater im Revier (MiR) einige Zusatztermine eingerichtet hat. Die von Sebastian Schwab und der Rockband Coppelius in bühnen- und musiktaugliche Form gebrachte Erzählung von E. T. A. Hoffmann weiß zu begeistern.
Poetisch und politisch: Die grönländische Rockband Sumé sang freche Hymnen der Unabhängigkeitsbewegung gegen das Königreich Dänemark. Inuk Silis Høegh setzt der Band mit einem Dokumentarfilm ein spannendes Denkmal.
Bei der Sängerin von Jex Thoth fragt man sich, ob sie einen verhext, mit verbotenen Substanzen in ihren Räucherstäbchen berauscht – oder schlichtweg mit einer unglaublich atmosphärischen Performance betört. Glücklicherweise kommt man aber erst nach der Show dazu, sich diese Frage zu stellen. Denn die 90 Minuten am Freitagabend in der Matrix waren ein ekstatisches Ereignis.
Während Jessica Toth wie eine Gottesanbeterin in fließenden Bewegungen ein Messer langsam an ihrem Arm entlang gleiten ließ, bewegten sich die BesucherInnen mit geschlossenen Augen rhythmisch zu ihrer Stimme. Unterstützt wurde die Stimmung durch unzählige Kerzen, auf den Verstärkern aufgetürmt, und einen dezenten Räucherstäbchenduft, der wahrscheinlich das Marihuana-Wölkchen überdeckte, das die Sängerin zu Beginn der Show mit auf die Bühne brachte.
Mit dem Messer, mit dem sie zuvor eine Art Totentanz aufführte, spießte sie schließlich eines ihrer qualmenden Stäbchen auf und führte es zelebrierend über die Bühne. Spätestens da waren die meisten dem betörendem Duft und der kräftigen, rauchigen Stimme verfallen. Doch damit nicht genug: Jessica ließ alsbald das Publikum vollends an ihrer Praktik teilhaben, indem sie mit brennender Kerze, weiterhin berauschend singend, durch die Menge schritt.
„Tiefer als Musik“, „magisch“ und „ein Gesamtkunstwerk“ sind einige Attribute, die nach der Show aufzuschnappen waren. Während das Mark der Band, der Gesang, an die Leidenschaftlichkeit von Beth Gibbons von der britischen Band Portishead erinnert, begibt sich der Schlagzeuger talentiert auf die Ebene von Neurosis, eines Klassikers des Doom-Genres.
Auf jeden Fall beweisen Jex Thoth, dass „Hippierock“ von der amerikanischen Westküste nicht immer gleich „Hippierock“ ist, sondern auch ohne (zumindest synthetischen) Drogeneinfluss aphrodisierend wirken kann.
:Anna-Eva Nebowsky
Das Festival auf Schalke bringt mit seinen Headlinern die Massen in Bewegung und überzeugt mit seinen Künstlern. :bsz-Reporter Alexander Schneider ist für Euch auf dem Rock im Revier und bietet einen Rückblick vom ersten Tag: Es ist ein Festival im eigentlichen Sinne.