Spontan Selfies an der Uni posten, Städtetripfotos vom London Eye auf Facebook teilen – wenn es nach dem Willen der Liberalen im EU-Parlament geht, wird das bald kaum noch möglich sein.
Spontan Selfies an der Uni posten, Städtetripfotos vom London Eye auf Facebook teilen – wenn es nach dem Willen der Liberalen im EU-Parlament geht, wird das bald kaum noch möglich sein.
Panorama: „Alles“ – „Ganz“ – „Sehen“. Ein freier Rundblick oder Ausblick von einem erhöhten Punkt über die Landschaft. Für die Menschen im Ruhrgebiet kann der Blick auf den Schrebergarten von der alten Kohlehalde ein wunderbares Panorama darstellen. Oder der Blick von der Unibrücke zur Betonbunkerlandschaft RUB – was zum Beispiel für Münchener, welche die Alpen vor der Tür haben, eher unvorstellbar ist. Im Panorama-Park im Sauerland sieht man die komplette Landschaft und kann das mit einer Achterbahnfahrt ins Tal kombinieren. In der ältesten Politiksendung der ARD betrachtet man kritisch das politische Panorama der Republik und versucht, einen Weitblick über die Missstände im Land zu entwickeln. Der Künstler Robert Barker ließ sich 1787 seinen „entire view of any country or situation, as it appears to an observer turning quite round“ sogar patentieren – mit Weitblick: Die Panoramafreiheit soll jetzt von der EU eingeschränkt werden. „Nicht“ – „Ganz“ – „Sehen“, Brüssel?
:tims
Müssen wir bald für jedes Urlaubs-Selfie, das wir irgendwo posten, einen Anwalt konsultieren? Am 9. Juli stimmt das EU-Parlament in Straßburg über die Einschränkung der so genannten Panoramafreiheit ab. Spricht sich eine Mehrheit für diese Gesetzesänderung aus, sind auch Gebäude auf Fotos urheberrechtlich geschützt. Wer sich vor dem Eiffelturm fotografiert und das Foto auf Facebook hochlädt, macht sich dann strafbar.