Bild: Pamphlet: Irrsinn: Bundestag speichert deine Daten

Ich höre Dich sagen: Ich habe ja nichts zu verbergen, wer keinen Dreck am Stecken hat, braucht sich nicht zu beklagen! Am 16. Oktober hat der Bundestag beschlossen: Privatunternehmen wie Google und Facebook sowie amerikanische Geheimdienste wissen darüber Bescheid,  was unsere Bürger und Bürgerinnen den ganzen Tag so treiben – wir wollen das auch! Das ist nicht so schlimm, sagst Du wieder, denn Du hättest ja nichts … Ach ja? Warum hast Du dann Vorhänge an deinem Fenster? Warum ist es Dir peinlich, bestimmte Dinge in der U-Bahn zu erzählen?

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Bild: Achtung, Gegenverkehr! Womöglich wird auch Bochum nach der angekündigten Einrichtung des kostenlosen WLAN-Netzwerks eine Smartphone-Spur in der Fußgängerzone brauchen., Betreten auf eigene Gefahr: Bald auch in Bochum exklusiver Handybereich auf den Gehwegen? Illustration: mb; Foto: rob pegoraro / flickr.com

Die USA und China haben es bereits vorgemacht: In beiden Ländern erschienen als Teil eines sozialen Experiments plötzlich extra Spuren auf dem Bürgersteig – eigens ausgewiesen für Smartphone-NutzerInnen, die den Blick partout nicht von ihrem Display abwenden können.

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Bild: Dringend gesucht: Selbst in der Generation der digital natives ist die studentische Vertretung im IT-Beirat unbesetzt., Das Akronymicon – :bsz knackt den Gremiencode XIV: IT-Beirat – Wie können wir zukünftig in Computerdingen mitreden? Illustration: mar

„Die deutsche Digitalpolitik ist eine Katastrophe. Und Sie sind schuld daran. Sie lassen sich alles bieten…  Als Bürger haben Sie versagt.“ Das schrieb Sascha Lobo vergangene Woche in seiner SpOn-Kolumne „Die Mensch-Maschine“. Ähnliches lässt sich über die Situation der Digitalpolitik an der RUB sagen. Die studentische Beteiligung im Beirat für Informationstechnik (oder kurz IT-Beirat) liegt momentan brach.

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Bild: Schritt für Schritt: Zunächst werden PassantInnen nur im markierten Bereich surfen können (wann genau, ist noch unklar), später soll die WLAN-Zone auch auf das Bermuda3Eck und die Wattenscheider Innenstadt ausgeweitet werden., Bald kostenloses WLAN in der Bochumer Innenstadt – ein geheimnisumwobenes Projekt Foto/Darstellung: mb/Google

Was in Skandinavien längst Alltag ist, scheint in unseren Gefilden noch ein Wunschtraum zu sein: kostenfreies WLAN, und zwar flächendeckend. Die Stadt Bochum will das nun ändern und die Fußgängerzone mit freiem Internet ausstatten. Über die Rahmenbedingungen wird allerdings noch gepflegt geschwiegen – deswegen fragten wir direkt bei den Verantwortlichen vom Stadtmarketing nach.

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Bild: Kommentar: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß

Wir brauchen es zunehmend, wie die Luft zum Atmen – freies WLAN überall und zu jeder Zeit. Die Stadt Bochum plant nun, das tiefe digitale Luftholen allen PassantInnen in der Innenstadt zu ermöglichen (siehe Seite 3 oben). Digitale Junkies dürften also erleichtert aufatmen. Auf in die Kortumstraße, Smartphones raus, einwählen – lossurfen! Was dabei genau passiert, interessiert uns nicht. Hauptsache, es läuft. Verantwortlich sind schließlich andere.

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Bild: Anonym im Internet: So funktioniert die Verschlüsselung über das Tor-Netzwerk., Tor-NutzerInnen durch US-Geheimdienst als Extremisten gebrandmarkt Quelle: wikimedia commons, Tfr.didi - Darstellung: ck

Neben der Bundeskanzlerin zählt nun auch ein deutscher Student aus Erlangen zu dem namentlich bekannten Personenkreis, der in das Fadenkreuz des aktuell umstrittensten US-Geheimdienstes geraten ist. Seit Anfang Juli ist bekannt, dass die NSA gezielt Leute ausspäht, die sich mit Sicherheitssoftware und Überwachungsschutz im Internet beschäftigen.

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Bild: Für mehr Sicherheit: Der IT-Branche kommt der NSA-Skandal ganz gelegen Karikatur: ck

Seit einigen Wochen dominiert der Abhörskandal um die National Security Agency (NSA) die Schlagzeilen und sorgt weltweit für Entrüstung und erhitzte Gemüter. Neben prominenten Abhöropfern wie der Bundeskanzlerin, führenden PolitikerInnen und Militärs sowie unzähligen Menschen weltweit hat der Skandal eine längst überfällige Diskussion angestoßen. Es geht um die Zukunft der Datensicherheit und um den Schutz von Persönlichkeitsrechten im digitalen Raum. Für die IT-Branche und Unternehmen, die IT-gestützte Sicherheitslösungen anbieten, ist die öffentliche Diskussion des NSA-Debakels Segen und Fluch zugleich. Zum einen steigert sie den allgemeinen Bedarf nach mehr Sicherheit – zum anderen wirft sie ein finsteres Bild auf die IT-Branche und die Unternehmen, die mit der Datensicherheit und dem Ausspionieren von Staaten und BürgerInnen ihr Geld verdienen.

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