Bild: Zivilcourage: Elin Ersson steht für ein Menschenleben ein. , Studentin verhinderte Abschiebung Bild: Youtube youtube.com/watch?v=DHz4ZGgO53U, Bearbeitung: kac

Ziviler Ungehorsam. Abschiebungen verhindern durch Protest im Flugzeug: Die Aktion einer schwedischen Studentin ging durch alle Medien. Doch wie hoch sind die Chancen, den Betroffenen dadurch zu helfen? Die :bsz sprach mit Birgit Naujoks vom Flüchtlingsrat NRW. 

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Bild: Prototyp des Stellplatzes: Die Garagen für E-Bikes mit Ladefunktion wurden an der Technischen Berufschule am Ostring aufgebaut. , Garagen für E-Bikes bald in Bochums Stadtbild Bild: sat

Mobilität. Nutzer*innen von E-Bikes und Pedelecs können sich freuen. Das Start-Up-Unternehmen GEMBO fertigt für Bochum Stellplätze mit Ladefunktion an. 

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Bild: Abseits von Vorlesungen und rechter Hetzte lässt sich Urlaub machen: Mit Lektüre-Stoff und neuen wie alten Sommer-Hits. , Ein Song und eine vergessene Tradition Bild: kac

Kunst. DJs legen in Diskotheken einen antifaschistischen Song als dröhnenden Techno-Sommerhit neu auf und die Punkband Radio Havanna setzt bei Bochum Total ein Zeichen gegen rassistische Politik.

Ralf Wohlleben vom „Nationalsozialistischen Untergrund“ wird vom Gericht in den Festival-Sommer entlassen und Horst Seehofer dominiert noch immer die Schlagzeilen mit seiner Hysterie. Doch der Sommer gehört nicht den Braunen. Radio Havanna gab bei Bochum Total der lokalen Antifa eine Bühne. Komplizierter ist es bei einem aktuellen Chart-Hit: Wir stöbern in der traditionsreichen Geschichte des antifaschistischen Partisan*innenlieds „Bella Ciao“ – aktuell auf den Tanzflächen neu aufgelegt. Für das Sommerloch geben wir Euch zudem ein paar besondere Lektüre-Tipps, um sich in den Ferien geistig gegen Rassismus und Rechtsruck zu wappnen.  

 :Die Redaktion

Breitgefächerte Artikelauswahl: Verhaftung auf Bochum Total gibts hier, ein kleiner antifaschistischer Bücherüberblick und Empfehlung aus der Redaktion gibt's hier, und zu guter Letzt ein Kommentar über die Verwurstung eines ehrwürdigen Partisanen-Liedes – hier

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Bild: 700.000 pilgerten zum größten deutschen kostenlosen Festival: Vier Tage Musik, Poesie, Tanz und mehr., Das war BochumTotal Bild: Alexander Schnreider

Musik. Angesagte Bands wie Meute oder MIA. bei bestem Wetter: Rund 700.000 Gäste strömten zum viertägigen Festival Bochum Total. Nur ein Polizeieinsatz nach dem Auftritt von Radio Havanna überschattete am Samstag das Fest.

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Bild: Statt Streifen- heute Twitter-Dienst? RUB-Wissenschaftler analysiert die Polizei-Präsenz in den sozialen Medien. Bild: kac, Wie polizeiliche Pressearbeit wirkt Bild: kac

Forschung. Isch hab Fakten? Polizeiliche Pressearbeit kann das Image von Straßen und den öffentlichen Diskurs prägen, wie der Absolvent der RUB-Kriminologie Karsten Lauber nahelegt.

„Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“, so lautet der Untertitel von Heinrich Bölls Erzählung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“. Der Literaturnobelpreisträger rechnet darin mit „gewissen journalistischen Praktiken“ einer Boulevardzeitung ohne Nebensätze ab. Denn bereits 1974 zeichnete sich ab: Polizeiliche Ermittlungen und mediale „Berichterstattung“ gehen oft Hand in Hand. Eine Tendenz, die sich mit den sozialen Medien verstärkt hat, wie RUB-Kriminologen aufzeigen. Beim G20-Gipfel in Hamburg haben die Beamt*innen via Twitter sogar zur Eskalation beigetragen. Eine Spirale, die bereits Böll vorhersah: Auch seine Katharina Blum setzt irgendwann auf Gegengewalt…

 :Die Redaktion
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Bild: Leer und ohne Glanz: Das evakuierte Lohring-Hochhaus. , Gebäude am Lohring geräumt Bild: stem

Brandschutz. Aufgrund mangelhafter Brandschutzvorkehrungen musste ein Bochumer Hochhaus innerhalb von zwei Wochen evakuiert werden. Nun ist noch nicht sicher, wie es mit dem Gebäude weitergeht.

Die Mieter*innen des Hochhauses am Lohring, Ecke Wittener Straße, erreichte vor kurzem eine Hiobsbotschaft: Innerhalb von zwei Wochen müssen sie die Wohnungen räumen, denn aufgrund von erheblicher Brandschutzmängel seien sie in akuter Gefahr. Dies wurde bei einer Brandschutzuntersuchung des Gebäudes, das unter ständiger Kontrollpflicht durch die Feuerwehr steht, entdeckt.

Laut Stadtbaurat Markus Bradtke habe man sich „mit dem Objekt schon länger befasst.“ In der Vergangenheit gab es demnach schon häufiger kleine Mängel. Bei der neuesten Untersuchung durch das Bauordnungsamt erkannte man jedoch erhebliche Mängel an der Feuerfestigkeit der Wände. Eigentlich müssten die Wände einen Brandschutzfaktor von F90 aufweisen, also unter Feuerangriff mindestens 90 Minuten standhalten. Die Wände des Lohringgebäudes haben laut Bradtke nicht einmal einen Brandschutzfaktor von F30. „Das sieht man den Wänden von außen nicht an“, so Bradtke. Auf Nachfrage der WAZ erklärte Stadtsprecher Thomas Sprenger, dass das Gebäude bereits beim Bau nicht den Brandschutznormen entsprach. Da damals jedoch noch keine städtische Baubegleitung stattfand, war es dem damaligen Eigentümer möglich, beim Bau zu schummeln.

Das Gebäude aus den 60er-Jahren, das einst als Vorzeigeprojekt moderner Architektur in Bochum galt und zwischendurch sowohl ein Hotel als auch eine Disco und eine Nebenstelle der Staatsanwaltschaft beherbergte, müsse nun kernsaniert werden.

Ungewisse Zukunft

Mittlerweile ist das Lohring-Haus leer und abgeriegelt. Alle weiteren Schritte liegen in der Hand der Eigentumsfirma Immonex Property. Die ungefähr 70 Mieter*innen wurden von der Immobilienfirma, die die Verantwortung für die Unterbringung der Mieter*innen und die Kostenübernahme des Umzugs trägt, in neuen Wohnungen untergebracht. Ein paar wenige mussten auf Übergangswohnungen ausweichen.

Wie es mit dem Gebäude selbst weitergeht, ist momentan jedoch noch nicht sicher. „Derzeit läuft es auf eine Kernsanierung hinaus“, sagt Markus Bradtke. Je nachdem wie hoch die Kostenschätzung der Sanierung ausfällt, könne es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass das Hochhaus komplett abgerissen werden muss. In beiden Fällen könnte das ein Problem werden, denn den Mieter*innen steht ein Rückkehrrecht unter ähnlichen Mietkonditionen zu. Bei einer Kernsanierung müsse gegebenenfalls der Grundriss des Gebäudes geändert werden, weshalb möglicherweise nicht alle Mieter*innen in der Lage sein werden, in ihre alten Wohnungen zurückzukehren, trotz Rückkehrrecht. Dies merkte unter anderem der Mieterverein Bochum kritisch an. Außerdem bemängelte der Mieterverein die von der Stadt zu kurz gesetzte Frist von zwei Wochen. Einige der Mieter*innen seien zum Beispiel erst kurz vor Ablauf der Frist in der Lage gewesen, eine neue Wohnung zu finden.

Derzeit prüft die Stadt 110 weitere Gebäude auf ihren Brandschutz. Bis jetzt seien nur kleine Mängel aufgefallen. Doch bei vielen der Gebäude, die nicht einer ständigen Kontrollpflicht unterstehen, sind die Vermieter*innen dafür verantwortlich, regelmäßige Kontrollen durchzuführen.

:Stefan Moll

Bild: Unverpackt Laden: Bedien dich selbst, Mit #zerowaste in die Zukunft Foto:sat
Laden. BioKu – Eine Kombination von abpackbaren Lebensmitteln, Lifestyle Produkten und einem Workshopbereich eröffnete Donnerstag.
 
Bochums erster Unverpackt Laden setzt auf Nachhaltigkeit und Produkte aus der Region in Bio- und mit Demeter-Hof-Qualität. Dabei ist der etwa 300 Quadratmeter große Shop in drei Bereiche geteilt. Der erste Bereich zielt auf Lebensmittel ab. Zum einen gibt es Honig aus Bochum, Obst und Gemüse aus ökologischer Marktwirtschaft aus der Region um Düsseldorf und frische Bio-Backwaren aus Duisburg. Trockene Lebensmittel wie Reis, rote Linsen oder vegane Gummibärchen können Kund*innen aus Gravity Bins in mitgebrachte Einmachgläser selbst abfüllen. Doch auch spontane Einkäufe sind möglich. BioKu stellt den Kund*innen herkömmliche Einmachgläser, zum Beispiel alte Gurkengläser, kostenlos zur Verfügung. Das Preisniveau liegt dabei im bezahlbaren Rahmen: Das Bio-Ei für 45 Cent oder die veganen Gummibärchen für 2,12 Euro pro 100 Gramm sind durchaus erschwinglich. Sogar Waschmittel und Toilettenpapier aus Bambus sind abfüllbar beziehungsweise pro Stück erhältlich. 
 
Bio- und Kulturshop
Der Kulturmarkt des Bioladens bietet faire Kleidung, Taschen und Lifestyleprodukte an und verbindet so das „Shop im Shop“-Prinzip. Im hinteren Teil wird derzeit ein Platz für Workshops und Kurse renoviert – ebenso kommt bald noch ein Veranstaltungsplan. Es sollen „Workshops in Bezug auf das, was wir hier vorne machen“ geben, erklärt Matthias Ludwig, Mitbegründer von BioKu und Shopmanager des Bioabteils. Workshops mit dem Schwerpunkt „gesunde Ernährung, Verwertung, Recycling, Upcycling, Nachhaltiger-sein bis hin zu Klang-Therapie oder Yogakurse“ gibt es dann zukünftig bei BioKu.
Zusätzlich ist noch ein weiteres Projekt in Planung: die soziale Tüte. Damit sollen einkommensschwache Familien mit frischen Lebensmitteln aus dem Shop unterstützt werden. Daneben möchte der Shop auch die Idee des Foodsharings aufgreifen. Viele Projekte sowie eine Sortimenterweiterung sind noch in Mache. Daher am besten selbst vorbeischauen: Unmittelbar an der U-Bahn Haltestelle Deutsches Bergbau-Museum befindet sich der Unverpackt Laden – Einmachgläser nicht vergessen! Weitere Infos auch bei Facebook unter BIOKUBochum.