Fernsehen. Die deutsche Serie „Babylon Berlin“ wird erstmals im Free-TV ausgestrahlt. Doch ist diese Serie das erhoffte Wunder?
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Literatur. Die Regierung ruft die Bevölkerung dazu auf, vorbereitet zu sein und sich im Keller zu verschanzen. Im neuen Roman der Wittener Autorin Jaana Redflower wird dieses Szenario für ihre Figuren zu einem albtraumhaften Überlebenskampf.
Ruhrtriennale. Beim Internationalen Festivalcampus brachte das Kunstfestival Studierende aus Europa nach Bochum, um zusammen über Kunst zu reden – und diese selbst zu gestalten.
Lesung. Welches Geschlecht haben Revolutionen? Wie lassen sich die Geschehnisse von 1917 und 1968 in Relation setzen und sich daraus Lektionen für die Zukunft lernen? Damit beschäftigt sich die Berliner Autorin Bini Adamczak bei der Ruhrtriennale-Veranstaltung.
Kunst. Gurkenstullen und Opernvisionen prägen das Leben eines Hobbytüftlers in „ingolf wohnt“. Für die Produktion beim Festival Favoriten hat das Künstler-Duo Kötter/Seidl die Wohnung des ehemaligen DDR-Rundfunkmitarbeiters detailgetreu nachgebildet.
Kunstfestival. Auch fernab der abendlichen Veranstaltungen ist das Festival erlebbar, zum Beispiel vor der Jahrhunderthalle in Bochum. Die kostenlosen Installationen und Ausstellungen widmen sich den Themen des Festivals: Neubeginn, Protest und Zwischenzeit.
Ruhrtriennale. Der Eklat um die Ein-, Aus- und wieder Einladung der BDS-unterstützenden Band Young Fathers geht weiter.
Unterhaltung. Matt Groening ist zurück. Doch statt Neuem aus Springfield oder Weltraumabenteuern geht es ins Mittelalter. Klappt das?
Theaterfestival. Mit den Produktionen „The Head and the Load“ und „The Factory“ steigt die Ruhrtriennale in die erste Spielzeit unter der neuen Intendantin Stefanie Carp ein. Obwohl beide Inszenierungen mit ähnlichen Themen spielen, könnte deren Darstellung unterschiedlicher nicht sein.
Literatur. Studierende der RUB bringen die Anthologie „Wahltag – 19 demokratische Geschichten“ mit Geschichten rund um den Wahltag 2017 heraus. Die Texte sind humoristisch, ernst und bewegend. Zustande kam das Projekt durch ein Seminar mit dem Autor Oliver Uschmann.
Am Wahlsonntag ist einiges los: Elfen, Jugendliche, eine Taube und zahlreiche andere außergewöhnliche und gewöhnliche Gestalten tummeln sich in den Wahllokalen. Jedenfalls in den Geschichten der Teilnehmenden des Seminars „Den Fuß in die Tür − Schreiben und Publizieren im Literaturbetrieb“.
Das Blockseminar des Schreibzentrums der RUB findet in jedem Sommersemester statt und wird geleitet von Oliver Uschmann. Hier haben Studierende die Gelegenheit, an ihren Buchprojekten zu arbeiten, sich Tipps zum Thema Vermarktung und Veröffentlichung sowie ein Feedback vom Fachmann zu holen.
Der letzte Seminartag fiel auf den Wahlsonntag 2017. Die Studierenden bekamen den Tag frei: „Wir sollten uns vorstellen, wie unsere Figur in das Wahllokal geht“, erklärt die Seminarteilnehmerin Natascha Herkt. Die eigenen Beobachtungen flossen in die Texte ein und so trafen Literatur und Realität aufeinander.
„Es stand danach die Idee im Raum, dass man aus den Geschichten ein Buch machen könnte“, meint die Studentin. Sie arbeitet als Peer-Tutorin im Schreibzentrum und hat dort nachgefragt, ob eine Buchveröffentlichung möglich wäre. Mit der finanziellen Unterstützung des Schreibzentrums konnte die Idee realisiert werden. Teilnehmer Lars Hannig und sie erklärten sich bereit, als Herausgeber*innen zu fungieren. Das bedeutet, sie kommunizierte mit den Autor*innen, erstellte das Layout, gab ein Feedback zu den Texten und lektorierte sie. Auch der Entwickler des Projektes, Oliver Uschmann, half mit: „Er schrieb das Vorwort und am Ende jeder Kurzgeschichte einen kleinen Text zu der Buchidee.“ Außerdem verfasste er eine exklusive Geschichte seiner „Hartmut und ich“-Reihe für das Buch und war Erstlektor. Ursprünglich sollte das Buch vor der Regierungsbildung veröffentlicht werden, doch die Bearbeitung hat länger gedauert, sodass es zu Bochum Total herauskam. Oliver Uschmann hielt bei dem Festival eine Lesung, auf der er auch die Anthologie „Wahltag – 19 demokratische Geschichten“ anpries. Eine gemeinsame Lesung mit den Autor*innen ist im Oktober geplant.
Den Seminarteilnehmer*innen stand frei, ob sie ihren Text veröffentlichen wollen und ob sie die Änderungsvorschläge umsetzen. „Ich versuche, den Stil des Autors beizubehalten und nur aus der Sicht des Lesers Änderungen vorzuschlagen, zum Beispiel wo ich etwas nicht verstanden habe“, meint die Tutorin, die besonders die verschiedenen Stile, Blickwinkel und die Vielfalt der Texte mag, „das letzte Wort hat aber immer der Autor.“
Es gehe nicht darum, mit dem Buch einen Gewinn zu erzielen, sondern um die Chance, in einem Buch seine Geschichte zu veröffentlichen und zu verbreiten. „Es ist eine kleine Starthilfe für kreative Menschen, die ermutigt werden, ihre Projekte weiter zu verfolgen und ein kleines Sprungbrett haben, um das Manuskript bei Verlagen besser bewerben zu können“, so Natascha Herkt. Daher freut sie sich, wenn viele Menschen bei den Buchhändler*innen ihres Vertrauens das Buch bestellen.
:Maike Grabow
Info:Box
Hrsg. Natascha Herkt und Lars Hannig: „Wahltag – 19 demokratische Geschichten“, Books on Demand, 92 Seiten, 5,95 Euro.