Presserecht. Der Journalist Deniz Yücel saß ein Jahr in einem türkischen Hochsicherheitsgefängnis, weil er regimekritisch berichtete. Seine Dokumentation „Agentterrorist“ stellte er im Schauspielhaus vor.
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Workshop. Das Projekt ,,Blinc‘‘ bietet einen Kunstkurs an, der von sehbehinderten Menschen geleitet wird.
Rezension. Wehret den Anfängen… den fiktiven linksradikalen und gleichzeitig ideologielosen Schüler*innen mit Geltungsdrang und problematischen Liebesgeschichten! Eh, what?
Kampagne. „Zehn Prozent – Nice Preis“ eine Bewegung der Freien Kulturszene Bochum, die auf die Missstände der Kulturfinanzierung hinweist.
Rezension. Action Bronson und The Alchemist tun sich zusammen und bringen „Lamb Over Rice“ raus. Ein Album, das sich lohnt.
Kultur. Zehn Tage lang machte das Musical von den South Park-Schöpfern Halt im Musical Dome Köln. Als nächstes geht es nach Zürich.
Rezension. Am 12. November feierte der neue Streaming-Service Disney+ seinen Start in verschiedenen Ländern. Mit diesem Start brachte Disney nun auch Star Wars auf die kleinen Bildschirme mit der Serie „The Mandalorian“.
Kunst. Mit dem Zeitzeug(chen) stellt das Organisationsteam dieses Jahr ein eintägiges Festival auf die Beine und bietet einen vielversprechenden Abend.
Theater. Schlechte Nachrichten für alle, die gerne im Ruhrgebiet ins Musical gehen. Zwei Instanzen sagen erstmal Adé NRW.
Traurig, aber wahr. Bald ist Schluss mit Popcorn-Musicals im Ruhrgebiet. Wie Stage Entertainment verkünden ließ, ist März 2020 das Ablaufdatum für die beiden Musical-Spielhäuser Metronom Theater Oberhausen und Colosseum Theater Essen. Zumindest unter der Stage Entertainment-Führung werde es kein Folgeprogramm auf den Bühnen der beiden Spielhäuser geben, weil sich die Ruhrgebietsstandortefinanziell nicht lohnen. Trotz zu häufig leerer Publikumssitze stand man laufend hohen Produktionsgebühren gegenüber. Dafür gibt es in Hamburg allein mittlerweile vier Stage-Häuser, denn generell scheinen doch noch genug Leute in Musicals zu gehen, nur im Ruhrgebiet nicht. Stage zieht das Fazit: Abzug.
Im Metronom Theater kann man sich also noch gut ein halbes Jahr „Tanz der Vampire“ anschauen, bevor sich hier 88 Mitarbeiter*innen dann in der generell mit Jobs sehr rar gesäten Musical-Industrie neu umsehen müssen. Doch es hat sich angebahnt, denn bis auf an Wochenenden, Feiertagen und besonderen Spartagen haben die Musicals zuletzt nur wenig Besucher*innen in die Häuser gelockt. Es was zur Spielzeit von Tarzan schon äußerst schwierig war, die durch die, ganzen Schwing- und Spring-Installationen besonders hohen Produktionskosten zu decken, lockte man mit diesem allseits bekannten Disney-Programm zumindest noch viele Familien ins Theater, denn man machte schlicht Programm für Jung und Alt. Es war schwierig, aber belebt, bevor es dann mit dem Nachfolger „Bat out of Hell“ einfach zu leer blieb. Man freute sich in Oberhausen zwar über die erste Deutschlandpremiere Jim Steinmans, jedoch genoß das Stück fast keinerlei Bekanntheit und auch Meat Loaf, Wappentier und der Verfasser der meisten Lieder des Musicals, vermutlich einfach zu wenigen ein Begriff. Auch das Übersetzen der englischen Songtexte hatte für viele Besucher*innen nicht funktioniert. Für all diese Zutaten und Werbeplakate die, wie für das 66. Iron Maiden „Best Of“-Album gestaltet wurde, fand man einfach kein Publikum im Ruhrgebiet. Die Stühle blieben leer.
Aber liegt das am Ruhrgebiet? Alexander Klaws, erster DSDS-Star und damaliger Oberhausen Tarzan-Darsteller, sieht den Grund woanders. Zumindest machte er seine Meinung vergangene Woche via Social Media deutlich und sprach davon, dass man das Publikum einfach zu sehr hinters Lichts führen wolle. Er nennt vor allem Probleme wie das Ersetzen von Orchestern durch fünf Personen-Bands, überteuertes und falsches Marketing sowie die viel zu hohen Eintrittspreise. „Wir erleben gerade, was passiert, wenn man schlicht am falschen Ende spart, oder teilweise dem Publikum versucht wird ein Toyota als Ferrari zu verkaufen“, so der Schauspieler und Sänger. Doch das Stage Prinzip ist einfach: einheitliche Lobbys, Säle, Teppiche, Arbeitsgarderoben, Kunstgemälde, Snacks und vor allem einheitliches auberginen-rot, damit man direkt weiß, wo man ist. Ein bisschen zu sehr Franchise hatte das ganze dann aber vielleicht doch für das Ruhrgebiet. Man möchte doch ins Theater und nicht zu McDonalds. Denn Musical-Tourismus in Hamburg oder Berlin scheint zu funktionieren, weil die Leute nur kurz zu Besuch sind. Im Ruhrgebiet lag das Problem vermutlich eher daran, dass sich die Leute bei Stage vermutlich nie ganz Zuhause gefühlt haben. Denn, dass Musicals auch über Jahrzehnte konsequent im Ruhrgebiet die Ränge füllen können, beweist uns seit 30 Jahren Starlight-Express in Bochum.
:Christian Feras Kaddoura
Lokale Erinnerungskultur. „Im jüdischen Bochum – Spurensuche auf dem Stelenweg“ ist ein am Donnerstag im LutherLab vorgestelltes Buch, das eine jahrzehntelange Erinnerungsarbeit „vor Ort“ darstellt.