Seit dem 1. April befördert ein neuer privater Unternehmer Bahnreisende durch NRW: Die CB Bahn, ein Tochterunternehmen der CB Mobility Logistics-Gruppe, bedient die neuen Linien RR1 und RR2. Mit dem RR1 kommt man von Dortmund über Bochum, Essen und Mülheim sowie Düsseldorf Flughafen und Hbf weiter nach Köln und zum dortigen Flughafen. Die Strecke RR2 führt von Aachen über die nördliche Ruhrgebietstrasse (Duisburg, Oberhausen, Gelsenkirchen, Dortmund) nach Münster. Beide Linien bedienen den VRR und sind somit mit dem RUB-Semesterticket nutzbar. Das Unternehmen verspricht Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit – Tugenden, die man der Deutschen Bahn nicht unbedingt nachsagt.
Bleibt zu hoffen, dass CB Bahn sich besser auf Personenbeförderung versteht als auf Onlinepräsentation (siehe die Homepage www.uewex.de).
 

Bild: Nordforum: AStA vs. UV., Die studentische Stimme ist nicht zu unterschätzen – Wie können wir sie nutzen? Foto: Jacq

„Zwei mal drei macht vier / Widdewiddewitt und drei macht Neune / Ich mach mir die Welt / Widdewidde wie sie mir gefällt!“ So heißt es im berühmten Lied von Pippi Langstrumpf, der ewig jungen Rebellin. Studiert man an der RUB, kann man unumstößliche mathematische Wahrheiten zwar nicht so einfach nach Belieben umstoßen, wohl aber hat man eine ganze Menge Möglichkeiten, die Uni-Welt so zu gestalten, wie sie einem gefällt.
 

weiterlesen
Bild: Die Discokugel in der Rotunde: Bringt Partyatmosphäre in Lesungen, Kunstfestivals und – Partys., Tag und Nacht Spaß haben in Bochum Foto: mar

Der Suchbegriff „Studenten Party“ erzielt auf Google 3,36 Mio. Treffer, die Wörter „Studenten Seminar“ hingegen nur 2,16 Mio. Die Prioritäten sind also klar. Und obwohl Bochum trotz Uni nicht den Charakter einer Studentenstadt hat, sondern eher eine Industriestadt ist, in die man ein paar Betonklötze namens RUB hingestellt hat, weiß man auch hier wie man seine Abende einzigartig zünftig gestalten kann.

weiterlesen

Die diesjährige Preisträgerin des Gedichtwettbewerbs der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte ist eine Bochumerin: Christiane Lege aus Wiemelhausen überzeugte mit ihrem Sechzehnzeiler „ET“ die Jury. Preise sind unter anderem eine Vertonung und die Veröffentlichung in der Anthologie „Ausgewählte Werke XV“.
Der nächste, XVI. Gedichtwettbewerb des Lyrikforums läuft bereits. Hobbypoeten können ihre Werke bis zum 30. April einsenden und auf Preisgelder und Publikationen hoffen. Die Teilnahmebedingungen sind auf www.gedichte-bibliothek.de nachzulesen.

Bild: Mit Humor durch den Wahlmarathon: Carsten Mielke (l.) gratuliert Tim Köhler zur Wahl., Wahlmarathon im Studierendenparlament Foto: USch

Die Ruhr-Uni Bochum hat einen neuen AStA-Vorstand: Zunächst wurde Tim Köhler (Jusos) am Abend des 14. März mit 20 Stimmen zum Vorsitzenden gewählt, während Gegenkandidat Carsten Mielke von der Satireliste B.I.E.R., der die Kandidatenbefragung zur Talkshow machte, 12 Voten erhielt. Tags darauf wurde zunächst Christian Volmering von der Liste der „Naturwissenschaftler und Ingenieure“ (NAWI) in seiner bereits im Vorjahr ausgeübten Tätigkeit als Finanzreferent bestätigt, bevor das achtköpfige Gremium komplettiert wurde. Während sich die bei den letzten Wahlen zum Studierendenparlament (StuPa) bestätigte „Koalition der Mitte“ (Dirk Loose, NAWI) zuversichtlich zeigte, die Interessen der Studierendenschaft weiterhin effektiv und kompetent vertreten zu können, sparte die Opposition nicht mit Kritik. Umstritten ist vor allem die geplante Erhöhung der Aufwandsentschädigungen für AStA-Ämter bei gleichzeitiger Senkung der ReferentInnenzahl von 38 auf 28.

weiterlesen
Bild: Lernerfolg durch 60-Minuten-Unterricht: Immer mehr Schulen verabschieden sich von der alten 45-Minuten-Schulstunde. , RUB-PädagogInnen plädieren für 60-Minuten-Schulstunden Illustration: mar

Immer mehr Schulen deutschlandweit und in NRW stellen auf U60M um, auf „Unterricht in 60-Minuten-Einheiten“. Schulstunden, die einer vollen Zeitstunde entsprechen statt wie bisher 45 Minuten, sollen einen strukturierteren Aufbau der Einheiten ermöglichen und die Möglichkeiten moderner pädagogischer Methoden besser ausnutzen. Dr. Rainer Wackermann vom Lehrstuhl für Didaktik der Physik an der RUB bestätigt dies in einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Untersuchung.

weiterlesen
Bild: Ein wenig abstrakt und minimalistisch: Das Plakat zur Aktion gibt sich wie die Vorstellung selbst., Performance „Politisches Solo“ im Freien Kunst Territorium in Bochum Grafik: müller*****

An vier Abenden fand bzw. findet im Freien Kunst Territorium (FKT) in Bochum ein „Selbstversuch in Empathie“ statt. So lautet der Untertitel der multimodalen Performance „Politisches Solo“ der an der RUB studierten Künstlerin Elisa Müller. Es geht um die Position des/der Einzelnen in der Demokratie, um unterschiedliche politische Strategien und nicht zuletzt um das Wesen der Politik und des Politischen. Es ist die Suche nach dem Grundlegenden. Auf diese Suche macht sich die Künstlerin alleine in einem Monolog, das Publikum sucht gemeinsam in Vorträgen und Filmsichtungen und hilft sich dabei gegenseitig in Diskussionen. Das Thema ist jeden Abend ein anderes, am 21. Februar geht es um Konsumentenverantwortung, am 22. um Kriegsfotografie. Als Exempel: Der Samstagabend mit einem Blick auf „Politisches Theater als politische Strategie“.

weiterlesen

Heiliger Stuhl ist auch nur Scheiße. Diesen Satz liest man bisweilen, allein in diesem modernen Medium, das man Internet nennt, 92.500 Mal. In der Tat wäre es interessant, in Erfahrung zu bringen, ob es tatsächlich einen solch heiligen Stuhl gibt, schließlich wird in der katholischen Kirche so einiges verehrt: Knochen, Zähne, Schädel, Blutampullen; Holzsplitter, verschwitzte Tücher, Stroh aus der Krippe. Und tatsächlich tauchten im Mittelalter auf einmal nicht nur Fläschchen mit der Muttermilch Mariens auf, sondern auch die Windeln Jesu. Wenn sich da nicht Spuren des allerheiligsten Stuhls finden lassen!
Nicht im Mittelalter, sondern spätestens ab dem 15. März 2013 steht ein ganz anderer Heiliger Stuhl  im Rampenlicht des öffentlichen Interesses. Wir springen also von Bedeutung 4b im Duden („Kot (1) vom Menschen“) zu Lemma 3: „katholische Kirche“, aber „nur in bestimmten Fügungen“. Diesen zu besetzen ist nämlich ausgeschrieben. Bewerber müssen für diesen Posten zwei Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen Katholiken sein – und männlich. Eine Frauenquote gibt es nicht. Aber die hätte man in Europas letzter absolutistischen Monarchie auch nicht erwartet. Andererseits hat auch niemand damit gerechnet, dass dieser Posten freiwillig abgegeben wird. Schließlich hat seit 1294 bislang jeder Papst sein Amt mit Würde und Altersdemenz bis in den Tod getragen. Andererseits ist man trotz Niederlassungen auf der ganzen Welt beim global player Katholische Kirche auch erst nach fünf Jahrhunderten das Wagnis eingegangen, einen Deutschen auf den Heiligen Stuhl zu setzen. Und dieser hat – nach der Sitte deutscher Politiker – irgendwann seinen Rücktritt bekannt gegeben. Allerdings nicht als direkte Folge eines politischen oder privaten Skandals. Es ist halt alles so kompliziert in diesem winzigen Land mit den großen Geheimarchiven. Oder hat Josef „Benni“ Ratzinger etwa bei seinem Glaubensbekenntnis plagiiert und tritt deshalb, von Gewissensbissen geplagt, zurück?
Mit dieser Entscheidung hätte Josef „Ratzefummel“ Ratzinger, so der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki, das Amt, ja „entzaubert“. Da muss man doch sagen: Respekt! Was die mehrmalige Aufforderung zu Krieg, Mord und Totschlag, die Jahrhunderte von Kämpfen um politische Einflussnahme, die Personalunion mit dem Amt eines weltlichen Staatsoberhauptes, die Borgias, die Ersetzung von Gebeten durch Geldzahlungen und ein eher wenig teilnahms- und verantwortungsvolles Umgehen bei der Aufklärung von Kindesmissbrauchsfällen nicht hingekriegt haben, das schafft Josef „Ratzfatz“ Ratzinger mit links.
Wenn eine solch kritische Sicht auf die eigene Institution von nördlich der Alpen stammt, ist es vielleicht wirklich wünschenswert, wenn der nächste Nachfolger des Apostelfürsten von südlich der Sahara kommt. Immerhin steht eine der größten Kirchen, Notre-Dame-de-la-Paix, in Yamoussoukro, der Hauptstadt der Elfenbeinküste. Warum nicht gleich die gesamte Kurie dorthin verlegen? Architektonisch orientiert sich die ivorische Notre Dame ohnehin am Petersdom, warum dann nicht auch strukturell?
Warum ist dieser Text ein Referat enzyklopädischen Wissens? Weil das Pontifikat ein Kuriosum in einem kuriosen Staat ist. Was es aber nicht ist, das ist entzaubert, sondern unglaubwürdig und überflüssig. Und das nicht erst seit Josef „Sweet Sixteen“ Ratzinger.

Eine Essener Künstlerin kehrt zurück in den Pott. Elisa Müller, seit Jahren in der KünstlerInnenszene des Ruhrgebiets und Berlins heimisch, bringt ihre multimediale und interaktive Performance „Politisches Solo. Ein Selbstversuch in Empathie“ nach einigen erfolgreichen Darbietungen in Berlin nach Bochum. Unter dem Theater-/Performance-Label müller***** ist Elisa Müller schon seit 2008 unterwegs. Mit dem „Politischen Solo“ will sie „den Diskursraum Theater neu eröffnen“. Deswegen gibt es im Anschluss an die Aufführung eine Diskussionsrunde, unter anderem mit dem RUB-Philosophen Daniel Saar und eine Filmvorführung.
Mitdiskutiert, geguckt und gehört werden darf im Freien Kunst Territorium (FKT) in der Bessemer Straße in Bochum am 15., 16., 21.und 22. Februar 2013.
 

Bild: Wo wird im Pott food geshared? Ein Blick auf die Karte zeigt, dass das Projekt in Witten und Umgebung bereits Freunde gefunden hat. , Foodsharing.de bringt Menschen zueinander und schärft das Lebensmittelbewusstsein Screenshot: foodsharing.de

In den westlichen Industriestaaten landen Unmengen an kostbaren Lebensmitteln im Müll. Der Schwund lauert überall: Bei der Produktion, beim Transport, Verkauf und nicht zuletzt auch in den Haushalten wird weggeschmissen, was gegessen gehört. Die Kampagne „Zu gut für die Tonne“ des Ernährungsministeriums rät, Übriggebliebenes aufzuwärmen, einzufrieren oder kreativ wiederzuverwenden. Der Journalist und Filmemacher Valentin Thurn („Taste the Waste“) will das Bewusstsein für Lebensmittel in der Gesellschaft verändern und die Verwendungsmöglichkeiten von „Resten“ um eine soziale Komponente erweitern: Auf foodsharing.de kann man sehen, wer in der Nähe Lebensmittel zu verschenken hat.

weiterlesen