Bild: Uni-Fundstücke Illustration: mar

„In der Rechtswissenschaft sehen Sie Profs, die brennen … also für ihr Fach, mein’ ich jetzt.“

— Prof. W., Juristische Fakultät

(eingeschickt von Helena Patané)
 

Lehrbuchtexte, die keiner versteht? Sprüche Eurer Dozenten, die im Hörsaal für Lacher gesorgt haben? Wir veröffentlichen ab sofort an dieser Stelle Eure Fundstücke aus Seminaren, Aufsätzen oder Lehrbüchern! Schickt Eure Sprüche an redaktion@bszonline.de!

Bild: Anständige Studierende: In der 60er Jahren ging man noch mit Anzug und Krawatte in die Universität., :bsz-Mitbegründer Ulrich Dröge erzählt von den Anfangstagen der Zeitung Quelle: Universitätsarchiv Bochum, Dep. Staatl. Bauamt Bochum 02, Nr. 67.0140 (© Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW)

Was mich immer wieder erstaunt: Dass so viele Generationen von journalistisch interessierten Studierenden motiviert waren – und noch immer motiviert sind –, die :bsz am Leben zu erhalten.

Ein Konzept mit Ewigkeitsgarantie hatten wir, die GründerInnen und redaktionell Verantwortlichen von 1967/68, nicht vorlegen wollen. Dem damals neugewählten „Vorstand“ der Studierendenschaft (der Begriff AStA kam erst später zu Ehren) war nur eines klar: Er brauchte ein publizistisches Organ, um für seine Existenz und seine Pläne zu werben; die Studierenden, ihr Parlament und die Fachschaften brauchten ebenfalls eine Plattform, um Meinungen und Vorschläge breiter öffentlich zu machen.

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Bild: Back to the Past: In der Geschichtswerkstadt kann man Geschichte erleben. , Engagierte HistorikerInnen gesucht: „Oral History“ in Querenburg Quelle: flickr.com, orarewedancer / Bearbeitung: ck

(Fabian May) Uni heißt im Idealfall nicht nur studieren. Man kann sich auch unter Leute mischen und Projekte starten. Immerhin wird in Bochum auf allen schicken Festivals (Detroit-Projekt, N.A.T.U.R. etc.) von sozialer Skulptur gesprochen. Uni und Stadtteil sind eins. Aber: Wenn man etwas machen will, braucht man einen Überblick. Unter anderem daher geht der Verein „University meets Querenburg“ (UmQ) bald mit seinem Quernetz online.

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(Fabian May) Was haben Bahnhöfe und Essensmüll-Vermeidung miteinander zu tun? Zunächst einmal gar nichts, außer dass beide interessante Anlässe zu sozialen Beobachtungen bieten. Für mich sind sie durch zwei Erlebnisse miteinander verknüpft.
Das erste dreht sich um Foodsharing. Konkret: um eine junge Dame am Hauptbahnhof und eine Handvoll Kartoffeln. Sie wollte meine Kartoffeln, aber, weil sie auch eilig irgendwohin wollte, nicht aussteigen. So warf ich das Netz, sozusagen während sie vorbeifuhr, in die geöffnete S-Bahn-Tür.

Vor dem Hintergrund der persönlichen Zeitökonomie ist es verständlich, dass man Kontakte, die vor allem der Warenübergabe dienen, aufs Wesentliche beschränkt. Und Bahnhöfe sind schon immer Hauptschauplätze solcher Begegnungen gewesen.
Doch habe ich tatsächlich manchmal zu viel Zeit und ein wenig Langeweile. Und aus einer solchen langen Weile heraus hatte ich mich auf Foodsharing angemeldet, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen, was das für Leute sind. Ich hatte meinen Eindruck, und mit Foodsharing war erst mal Schluss. Es gibt andere gute Seiten, und der Franzose sagt: Il faut passer à autre chose.

Das zweite Erlebnis fand wieder im Spannungsfeld von Bahnhof und Essensmüll-Vermeidung statt. Nur war ich diesmal der dankbare Empfänger des Essensmülls. Ich stand an der Vitrine eines Snackladens an, um mir meine morgendliche Dosis „Franzosentum“ zu beschaffen.

Mein bisschen „Franzosentum“ ist hier aus zweierlei Gründen maßgeblich: Erstens sollte mein Regionalexpress in drei Minuten kommen, aber das sollte mich nicht abhalten, mir mit aller „unpreußischen“ Gelassenheit einen Kaffee zu kaufen. Zweitens sollte sich gleich eine Gelegenheit ergeben, sich (wie ein Cliché-Franzose) von einem unvorhergesehenen Ereignis nicht dazu verleiten lassen, den Kopf zu verlieren.

Vor mir wurde eine Frau bedient. Sie fiel mir nicht weiter auf, bis sie versuchte, den Deckel auf ihren Teebecher zu klemmen. Es misslang, der Inhalt verteilte sich über Hand, Vitrine und die darin befindlichen Brötchen.

Dreierlei Betroffene: die Hand, die Vitrine und die Brötchen. Drei Akteure hinter der Theke. Was passierte nun: Einer befasste sich damit, das Wasser aufzuwischen und den Schaden zu begrenzen. Eine andere klagte, die Sauerei sei über die ganze Theke verteilt. Die Dritte nahm drei Käsebrötchen auf einmal und warf sie in den Müll. Als nächstes nahm sie ein Schinkenbaguette, um es seinem Schicksal zuzuführen.

Hier trat ich auf den Plan: „Wie bitte, dat können Sie doch verschenken“, sagte ich. Ich machte mich auf eine Belehrung über Firmenpolitik und kapitalistische Logik bereit. Doch die Angestellte argumentierte auf der Sach­ebene: „Die sind doch völlig durchgeweicht. Ich glaube nicht, dass die noch jemand nehmen will.“ Da sagte ich: „Für geschenkt würd ich’s nehmen.“ Da gab sie mir einfach das Brötchen, „hier, bitte“, und eine Serviette noch dazu.

Ich mag keinen billigen Kochschinken. Aber darum geht es hier nicht. Denn so ergab es sich, dass ich an diesem Tag ein Schinkenbrötchen für 2,20 Euro rettete. Überrascht bedankte ich mich. Die Frau neben mir hielt den fast leeren Becher über die Theke und bat um neuen Tee. Ich glaube, die verbrühte Hand schmerzte ihr. Doch man kann nicht immer allen helfen. Mit dem geretteten Brötchen ging ich von dannen und kriegte meinen Zug.

Wie gesagt: Eigentlich mag ich keinen billigen Schinken, und von unhaltbaren Zuständen in der Massentierhaltung will ich gar nicht anfangen. Doch während ich das Brötchen hinunterwolfte und mein Zug-Gegenüber mir pikiert dabei zusah, musste ich mir und dem Brötchen eingestehen: Diesmal schmeckt es.

Bild: Zwei Urabstimmungen laden Euch zum Mitbestimmen ein Quelle: AStA RUB

In den vergangenen zwei Semestern hat der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) für Euch zwei große Projekte an die RUB geholt: Die Theater-Flatrate und das Fahrradleihsystem metropolradruhr. Obwohl alle AStA-tragenden Listen (NAWI, Jusos, Internationale Liste und GEWI) von diesen Projekten überzeugt sind, haben wir uns von Anfang an dazu entschlossen, alle Studierenden über das Fortbestehen dieser Angebote abstimmen zu lassen. In der nächsten Woche ist es nun so weit: Vom 13. bis 17. Januar könnt Ihr parallel zur Wahl des Studierendenparlaments (StuPa) in zwei Urabstimmungen über die beiden Angebote abstimmen.

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Bild: AStA der Ruhr-Uni Bochum. , Stellungnahme des Herausgebers Logo: AStA RUB

Seit dem Outing des Neonazi-Funktionärs Michael Brück (u. a. im NRW-Vorstand der Partei „Die Rechte“) durch eine Antifa-Gruppe auf unserem Campus wird sowohl über den Umgang mit Rechtsradikalen als auch über die Outing-Aktion der Antifa kontrovers diskutiert. Dabei sind viele gute Argumente und viele Emotionen im Spiel. In einem „Pro“ und „Contra“ hat sich die :bsz in der letzten Ausgabe mit der „Outing-Aktion“ beschäftigt. Das „Contra“ hat dabei stark polarisiert, wie wir an den Reaktionen auf die Online-Ausgabe erkennen konnten.

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(AStA-Finanzreferat) Seit vorletzter Woche geht es in den Gremien der Studierendenschaft wieder um Finanzfragen. Der Haushaltsplan, welcher vom Studierendenparlament (StuPa) beschlossen wird, regelt, wofür der AStA Geld ausgeben darf.
Der Haushalt wird dabei in der Regel einmal zur Mitte des Jahres angepasst, um höhere Einnahmen durch steigende Studierendenzahlen und andere neue Faktoren einzuplanen. Dieses Jahr geht es im Nachtragshaushalt vor allem darum, Nachzahlungen für vergangene Jahre (ab 2008) abzurechnen.

Wie man diese zusätzlichen Lasten verteilt, muss politisch entschieden werden. Damit alle Gremien der Studierendenschaft ausreichend beteiligt werden können, hat der AStA den Entwurf zum Nachtragshaushalt den entsprechenden Gremien bereits dreieinhalb Wochen vor den Beratungen im StuPa zur Verfügung gestellt. Dazu zählen der Haushaltsausschuss und die FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK).

Das StuPa berät und beschließt den Haushaltsplan dann auf zwei Sitzungen im November. Wenn Ihr interessiert seid, Euch die ganze Sache näher anzusehen, seid Ihr natürlich ebenfalls herzlich willkommen. Die nächste StuPa-Sitzung findet am 13. November ab 16 Uhr statt. Der Raum wird noch auf der Homepage (stupa-bochum.de) bekanntgegeben.  
 

Bild: Bei Fragen zum Arbeitsvertrag: Nicht nur auf dem Weg zu den I-Gebäuden sollten Hilfskräfte einen Zwischenstopp bei der Tarif-Ini einlegen., Mit neuen Aktionen für die Rechte der Hilfskräfte streiten Foto: USch

Die Rechte von studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften zu stärken und Benachteiligungen abzuschaffen ist das Ziel der Tarifinitiative NRW – oder kurz Tarifini – seit ihrer Gründung im Jahr 2011. Damit diese Forderungen Gehör finden, hat die Tarifini NRW mit Unterstützung des AStAs das Semester mit einer Reihe von Aktivitäten an der Ruhr-Universität begonnen und ihren Internetauftritt erneuert. Eine der ersten Aktionen war ein Info-Stand, bei dem die Studierenden miteinbezogen wurden, um die Situation der studentischen Hilfskräfte (SHK) zu verbessern.

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Bild: Nicht nur Wanne-Eickel hat einen schönen Mond: Requisiten und Theater mit Herz aus Bochum und Krakau., Marc-Uwe Kling und deutsch-polnisches Theaterprojekt begeistern den Campus Foto: USch

(USch, Łukasz Łaski) Gegensätze ziehen sich an: Während der Berliner Kabarettist, Liedermacher und Autor Marc-Uwe Kling am Freitag vor ausverkauftem Haus mit seinen Satiren über die Leiden des Mitbewohners eines politisierten Kängurus das Zwerchfell des Publikums zum Beben brachte, brillierte am Samstag ein Bochum-Krakauer Theaterprojekt im Musischen Zentrum. Die :bsz war an beiden Abenden für Euch dabei!

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