Bild: Back to the Past: In der Geschichtswerkstadt kann man Geschichte erleben. , Engagierte HistorikerInnen gesucht: „Oral History“ in Querenburg Quelle: flickr.com, orarewedancer / Bearbeitung: ck

(Fabian May) Uni heißt im Idealfall nicht nur studieren. Man kann sich auch unter Leute mischen und Projekte starten. Immerhin wird in Bochum auf allen schicken Festivals (Detroit-Projekt, N.A.T.U.R. etc.) von sozialer Skulptur gesprochen. Uni und Stadtteil sind eins. Aber: Wenn man etwas machen will, braucht man einen Überblick. Unter anderem daher geht der Verein „University meets Querenburg“ (UmQ) bald mit seinem Quernetz online.

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(Fabian May) Was haben Bahnhöfe und Essensmüll-Vermeidung miteinander zu tun? Zunächst einmal gar nichts, außer dass beide interessante Anlässe zu sozialen Beobachtungen bieten. Für mich sind sie durch zwei Erlebnisse miteinander verknüpft.
Das erste dreht sich um Foodsharing. Konkret: um eine junge Dame am Hauptbahnhof und eine Handvoll Kartoffeln. Sie wollte meine Kartoffeln, aber, weil sie auch eilig irgendwohin wollte, nicht aussteigen. So warf ich das Netz, sozusagen während sie vorbeifuhr, in die geöffnete S-Bahn-Tür.

Vor dem Hintergrund der persönlichen Zeitökonomie ist es verständlich, dass man Kontakte, die vor allem der Warenübergabe dienen, aufs Wesentliche beschränkt. Und Bahnhöfe sind schon immer Hauptschauplätze solcher Begegnungen gewesen.
Doch habe ich tatsächlich manchmal zu viel Zeit und ein wenig Langeweile. Und aus einer solchen langen Weile heraus hatte ich mich auf Foodsharing angemeldet, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen, was das für Leute sind. Ich hatte meinen Eindruck, und mit Foodsharing war erst mal Schluss. Es gibt andere gute Seiten, und der Franzose sagt: Il faut passer à autre chose.

Das zweite Erlebnis fand wieder im Spannungsfeld von Bahnhof und Essensmüll-Vermeidung statt. Nur war ich diesmal der dankbare Empfänger des Essensmülls. Ich stand an der Vitrine eines Snackladens an, um mir meine morgendliche Dosis „Franzosentum“ zu beschaffen.

Mein bisschen „Franzosentum“ ist hier aus zweierlei Gründen maßgeblich: Erstens sollte mein Regionalexpress in drei Minuten kommen, aber das sollte mich nicht abhalten, mir mit aller „unpreußischen“ Gelassenheit einen Kaffee zu kaufen. Zweitens sollte sich gleich eine Gelegenheit ergeben, sich (wie ein Cliché-Franzose) von einem unvorhergesehenen Ereignis nicht dazu verleiten lassen, den Kopf zu verlieren.

Vor mir wurde eine Frau bedient. Sie fiel mir nicht weiter auf, bis sie versuchte, den Deckel auf ihren Teebecher zu klemmen. Es misslang, der Inhalt verteilte sich über Hand, Vitrine und die darin befindlichen Brötchen.

Dreierlei Betroffene: die Hand, die Vitrine und die Brötchen. Drei Akteure hinter der Theke. Was passierte nun: Einer befasste sich damit, das Wasser aufzuwischen und den Schaden zu begrenzen. Eine andere klagte, die Sauerei sei über die ganze Theke verteilt. Die Dritte nahm drei Käsebrötchen auf einmal und warf sie in den Müll. Als nächstes nahm sie ein Schinkenbaguette, um es seinem Schicksal zuzuführen.

Hier trat ich auf den Plan: „Wie bitte, dat können Sie doch verschenken“, sagte ich. Ich machte mich auf eine Belehrung über Firmenpolitik und kapitalistische Logik bereit. Doch die Angestellte argumentierte auf der Sach­ebene: „Die sind doch völlig durchgeweicht. Ich glaube nicht, dass die noch jemand nehmen will.“ Da sagte ich: „Für geschenkt würd ich’s nehmen.“ Da gab sie mir einfach das Brötchen, „hier, bitte“, und eine Serviette noch dazu.

Ich mag keinen billigen Kochschinken. Aber darum geht es hier nicht. Denn so ergab es sich, dass ich an diesem Tag ein Schinkenbrötchen für 2,20 Euro rettete. Überrascht bedankte ich mich. Die Frau neben mir hielt den fast leeren Becher über die Theke und bat um neuen Tee. Ich glaube, die verbrühte Hand schmerzte ihr. Doch man kann nicht immer allen helfen. Mit dem geretteten Brötchen ging ich von dannen und kriegte meinen Zug.

Wie gesagt: Eigentlich mag ich keinen billigen Schinken, und von unhaltbaren Zuständen in der Massentierhaltung will ich gar nicht anfangen. Doch während ich das Brötchen hinunterwolfte und mein Zug-Gegenüber mir pikiert dabei zusah, musste ich mir und dem Brötchen eingestehen: Diesmal schmeckt es.

Bild: Zwei Urabstimmungen laden Euch zum Mitbestimmen ein Quelle: AStA RUB

In den vergangenen zwei Semestern hat der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) für Euch zwei große Projekte an die RUB geholt: Die Theater-Flatrate und das Fahrradleihsystem metropolradruhr. Obwohl alle AStA-tragenden Listen (NAWI, Jusos, Internationale Liste und GEWI) von diesen Projekten überzeugt sind, haben wir uns von Anfang an dazu entschlossen, alle Studierenden über das Fortbestehen dieser Angebote abstimmen zu lassen. In der nächsten Woche ist es nun so weit: Vom 13. bis 17. Januar könnt Ihr parallel zur Wahl des Studierendenparlaments (StuPa) in zwei Urabstimmungen über die beiden Angebote abstimmen.

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Bild: AStA der Ruhr-Uni Bochum. , Stellungnahme des Herausgebers Logo: AStA RUB

Seit dem Outing des Neonazi-Funktionärs Michael Brück (u. a. im NRW-Vorstand der Partei „Die Rechte“) durch eine Antifa-Gruppe auf unserem Campus wird sowohl über den Umgang mit Rechtsradikalen als auch über die Outing-Aktion der Antifa kontrovers diskutiert. Dabei sind viele gute Argumente und viele Emotionen im Spiel. In einem „Pro“ und „Contra“ hat sich die :bsz in der letzten Ausgabe mit der „Outing-Aktion“ beschäftigt. Das „Contra“ hat dabei stark polarisiert, wie wir an den Reaktionen auf die Online-Ausgabe erkennen konnten.

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(AStA-Finanzreferat) Seit vorletzter Woche geht es in den Gremien der Studierendenschaft wieder um Finanzfragen. Der Haushaltsplan, welcher vom Studierendenparlament (StuPa) beschlossen wird, regelt, wofür der AStA Geld ausgeben darf.
Der Haushalt wird dabei in der Regel einmal zur Mitte des Jahres angepasst, um höhere Einnahmen durch steigende Studierendenzahlen und andere neue Faktoren einzuplanen. Dieses Jahr geht es im Nachtragshaushalt vor allem darum, Nachzahlungen für vergangene Jahre (ab 2008) abzurechnen.

Wie man diese zusätzlichen Lasten verteilt, muss politisch entschieden werden. Damit alle Gremien der Studierendenschaft ausreichend beteiligt werden können, hat der AStA den Entwurf zum Nachtragshaushalt den entsprechenden Gremien bereits dreieinhalb Wochen vor den Beratungen im StuPa zur Verfügung gestellt. Dazu zählen der Haushaltsausschuss und die FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK).

Das StuPa berät und beschließt den Haushaltsplan dann auf zwei Sitzungen im November. Wenn Ihr interessiert seid, Euch die ganze Sache näher anzusehen, seid Ihr natürlich ebenfalls herzlich willkommen. Die nächste StuPa-Sitzung findet am 13. November ab 16 Uhr statt. Der Raum wird noch auf der Homepage (stupa-bochum.de) bekanntgegeben.  
 

Bild: Bei Fragen zum Arbeitsvertrag: Nicht nur auf dem Weg zu den I-Gebäuden sollten Hilfskräfte einen Zwischenstopp bei der Tarif-Ini einlegen., Mit neuen Aktionen für die Rechte der Hilfskräfte streiten Foto: USch

Die Rechte von studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften zu stärken und Benachteiligungen abzuschaffen ist das Ziel der Tarifinitiative NRW – oder kurz Tarifini – seit ihrer Gründung im Jahr 2011. Damit diese Forderungen Gehör finden, hat die Tarifini NRW mit Unterstützung des AStAs das Semester mit einer Reihe von Aktivitäten an der Ruhr-Universität begonnen und ihren Internetauftritt erneuert. Eine der ersten Aktionen war ein Info-Stand, bei dem die Studierenden miteinbezogen wurden, um die Situation der studentischen Hilfskräfte (SHK) zu verbessern.

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Bild: Nicht nur Wanne-Eickel hat einen schönen Mond: Requisiten und Theater mit Herz aus Bochum und Krakau., Marc-Uwe Kling und deutsch-polnisches Theaterprojekt begeistern den Campus Foto: USch

(USch, Łukasz Łaski) Gegensätze ziehen sich an: Während der Berliner Kabarettist, Liedermacher und Autor Marc-Uwe Kling am Freitag vor ausverkauftem Haus mit seinen Satiren über die Leiden des Mitbewohners eines politisierten Kängurus das Zwerchfell des Publikums zum Beben brachte, brillierte am Samstag ein Bochum-Krakauer Theaterprojekt im Musischen Zentrum. Die :bsz war an beiden Abenden für Euch dabei!

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Bild: Nicht den Kopf verlieren: Die Wissenschaft treibt manchmal seltsame Blüten., Von zweiköpfigen Tieren und kopflosen Experimenten Karikatur: Michael Holtschulte

(Philipp Pauli, koi) „Frankenstein“ ist in unserem Bewusstsein eine Geschichte fern jeglicher wissenschaftlicher Realität. Mary Shelley ließ 1818 ihren fiktiven gleichnamigen Wissenschaftler ein menschliches Wesen aus verschiedenen Körpern erschaffen. Aber ist die Geschichte des außer Kontrolle geratenen Monsters wirklich nur bizarre Science-Fiction?

Die Vorstellung, einen nach dem Bau­kastenprinzip zusammengehefteten Klumpen Fleisch mithilfe von Blitzableitern zum Leben zu erwecken, wurde tatsächlich nie in die Tat umgesetzt. Gefährlich weit fortgeschritten allerdings ist eine Reihe von Experimenten, die zwischen den 1930er und 1970er Jahren durchgeführt wurde. Während der Weltkriege von der Notwendigkeit inspiriert, Organe wie die Lunge und das Herz zu transplantieren, ging ein Russe noch weiter und meisterte die Königsdisziplin: Wladimir Demichow transplantierte komplette Köpfe.

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Gegendarstellung der Grünen Hochschulgruppe zum :bsz-Artikel „Wagner-Debatte nimmt neue Wendung“

Wir sind für die Pressefreiheit!

Die Redaktion der Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung hat in ihrer vergangenen Ausgabe vom 17. Juli 2013 uns als Grüner Hochschulgruppe zu unrecht der dreifachen Lüge beschuldigt. Mit der Redaktion der bsz haben wir daraufhin vereinbart eine Gegendarstellung zu formulieren.

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bsz: Wie steht ihr zum "Ring-Festival-RUB" ?

Piraten: Das Ring-Festival-RUB bietet eine gute Möglichkeit, herausragende Kunst zu erleben. Dabei betonen wir das Wort Kunst im Gegensatz zum Künstler. Das Leben und die Ansichten des Künstlers  sollten nach Ansicht der RUB-Piraten nicht im Vordergrund stehen, sondern die hergestellten Werke. Auch Künstler wie zum Beispiel Nietzsche haben ein tolles und wichtiges Werk erschaffen obwohl ihr  Charakter doch teilweise kritisch gesehen werden muss.

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