Wenn es keinen Krieg gibt, sind auch PazifistInnen realitätsferne Trottel.
„Und weil der Soldat nach Verwesung stinkt, drum hinkt ein Pfaffe voran, der über ihn ein Weihrauchfaß schwingt, daß er nicht stinken kann.“ – Bertolt Brecht, „Legende vom toten Soldaten“.
Für mich war immer klar: Zum Studium ziehe ich ins Wohnheim. Durch meine älteren Geschwister hatte ich schließlich schon einige kennengelernt. Selber habe ich dann in zweien gewohnt und etliche mehr erlebt. Mein Fazit: Meine Wohnheimszeit war gleichzeitig die schlimmste und beste Zeit meines Studiums.
Manchmal kann man nicht anders als zu denken, dass die Menschheit trotz ihrer Fortschritte und Errungenschaften dem Untergang geweiht ist. Schließlich wird dem Menschen immer mehr die Eigenschaft abgenommen, selbstständig zu denken. Die Rolltreppe, als bequemes Beförderungsmittel konzipiert, erfreut sich größter Beliebtheit. Doch was passiert, wenn man in Zeitnot ist und gewisse Individuen einem den Weg durch Dummheit und Ignoranz versperren?
Reibungen, selbst heftigste, müssen nicht immer zu etwas Schlechtem führen. Manchmal entstehen dadurch wahre Schönheiten, begehrte Reiseziele und der Lebensraum für 13 Prozent der Weltbevölkerung.
Moderner Wohnkomfort oder eher die letzte Absteige – diese Frage stellte sich die :bsz-Redaktion und ging ihr in ausgewählten Akafö-Wohnheimen auf den Grund. Die Antwort fiel teils ernüchternd, jedoch nicht ganz unerwartet aus: Es gibt tatsächlich einiges in den Räumlichkeiten zu ändern. Doch nicht für jedes Problem werden das Studierendenwerk oder andere Vermieter eine Lösung finden können – auch die MieterInnen selbst müssen offenbar ihre Art zu leben überdenken.