Das Stück „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller, das 1800 entstand, kreist um die rasende Rivalität der Königin von Schottland, Maria Stuart, und ihrer Kontrahentin in England, Elizabeth I. Zum dritten Mal in kürzester Zeit werden die Königinnen nun in Bochum neu inszeniert, diesmal von Regisseurin Ariane Kareev und mit Greta Ipfelkofer (Maria) und Sina Ebell (Elisabeth). Das körperbetonte Stück rund um Macht, Eifersucht und Verlust feierte am 13. Juli Premiere und machte das Haus voll.
 

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Der Stummfilm „Hintertreppe“ (1921) von Leopold Jessner und Paul Leni ist ein oft vergessener Klassiker. Obwohl das Thema zeitlos ist: Ein Dienstmädchen wird von ihrem Liebhaber und einem Postboten umworben. Am Ende steht eine Tragödie. Die Band InterZone Perceptible peppt den Stummfilm mit Live-Musik auf. Redakteurin Maike ist gespannt, welches neue Filmerlebnis sie bei Hintertreppe [Stummfilm live in Concert] durch ein elektrifiziertes Akkordeon, E-Bass, Live-Elektronik, DrumComputer, Schrei-/Flüster-Stimme und Keyboard erwartet.

 

Hass, Wahnsinn, Verblendung: Ein eher unschönes Ende erfährt Ödipus in Sophokles’ gleichnamiger Tragödie. Darin überschreitet Ödipus in der Welt der Macht deren Grenzen, aber auch die seiner selbst. In der Rottstr5-Produktion unter Jakob Arnold hinterfragen die ProtagonstInnen Vergebung und Versöhnung im Zusammenhang mit der Familie.

 

Die Gruppe InterZone Perceptible sorgt mit ihrer als „industrial soundart“ bezeichneten Klanglandschaft für den Stummfilms „Das Cabinet des Dr. Caligari“ von Robert Wiene aus dem Jahre 1920. Im Rahmen von „Stummfilm live in concert“ sorgen Matthias Hettmer und Sven Hermann für die entsprechenden Sounds, um die Geschichte eines dämonischen Schaustellers zu untermalen.

Nur zwei Jahre und 150 Auftritte haben Frère bis zur großen Stunde gebraucht: Die Band um den Bochumer Alexander Körner veröffentlicht ihr Debütalbum „Void“. Mit einer ganz eigenen Mischung aus Elektro und Post-Folk, gespeist aus den unterschiedlichen musikalischen Backgrounds, soll die Musikwelt zum Beben gebracht werden. Als Vorspeise gibt es Singer-Songwriter-Folk von Emily’s Giant.

 

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Die Welt ist ein lächerlicher Ort und die ErdbewohnerInnen umso mehr. Im Anbetracht manch Trump’scher Eskapaden ist manchmal sogar Andrea dieser Überzeugung. Passenderweise geht es in der Monolog-Version von Traum eines lächerlichen Menschen um genau so einen Pessismisten, der beinahe ein Opfer seiner eigenen Überzeugungen wird. In der fantastischen Erzählung Dostojewskis lassen ein Traum und ein kleines Mädchen den titelgebenden Lächelnden an seinem Weltbild und seinem Entschluss, Suizid zu begehen, zweifeln. 

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Er ist der aufstrebende Star des Wissenschaftsbetriebs: Heute ein Bestseller, morgen Professor für die Ewigkeit. Es läuft sehr gut, doch dann kommt eine Studentin vorbei und hat eine Frage. Anhand von David Mamets Stück „Oleanna“ zeigen Studierende der Folkwang Universität der Künste die Beziehung von Macht, Anerkennung und Diskriminierung – und was passiert, wenn es mal reicht und wir am Ende unserer Geduld sind.

In „Der Großinquisitor“ kehrt Jesus noch einmal auf die Erde zurück und wird vom Titelgeber eingesperrt und verhöhnt. In Monologform führt Jesus sein Wüstengespräch mit dem Teufel fort. Das fünfte Kapitel aus Fjodor M. Dostojewskis „Die Brüder Karamasow“ wurde auch separat veröffentlicht. Wie es Dostojewski selbst einem Freund beschrieben hat: „Mein Poem heißt ‚Der Großinquisitor‘. Es ist abgeschmacktes Zeug, doch ich möchte es dir gerne mitteilen.“ Die Adaption von Regisseur Hans Dreher wird zum vorletzten Mal gezeigt.

 

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit wird das vom irischen Dramatiker Enda Walsh verfasste Stück „Disco Pigs“ unter der Regie von Marco Massafra aufgeführt. Darin wollen Schweinl und Ferklin ihren 17. Geburtstag gemeinsam feiern. Beide sind seit ihrer Geburt befreundet, doch das Schicksal droht, sie in dieser Nacht zu trennen. Das Stück ist für seine kunstvolle Sprache hochgeschätzt.

Händler Michael Kohlhaas muss in einer leidvollen Geschichte mit Totschlag, Brand und letztendlich dem Schafott die Frage beantworten, wie man mit der schlechten Behandlung vonseiten der Obrigkeit umgehen muss. Daraus resultiert allerdings ein anderes moralisches Dilemma: Wie gerecht ist ein Rachefeldzug, wenn dabei Unschuldige zu schaden kommen? In dem ersten von Therese Dörr inszenierten Stück führt Solo-Darsteller Marco Massafra in Kleists „Kohlhaas“ ein.