Seenotrettung. Während wir gemütlich am Sonntag uns vor dem Wahllokal die Beine in den Bauch stehen, müssen weniger privilegierte Menschen derzeit auf Lesbos ohne jeglichen Schutz ausharren.
Seenotrettung. Während wir gemütlich am Sonntag uns vor dem Wahllokal die Beine in den Bauch stehen, müssen weniger privilegierte Menschen derzeit auf Lesbos ohne jeglichen Schutz ausharren.
Movement. Nach den Morden an George Floyd, Breonna Taylor und Tony MacDade, die durch Polizisten ihr Leben verloren und dem Tod von Ahmaud Arbery, der von zwei weißen Männern kaltblütig beim Joggen erschossen wurde, scheint die Schwarze Seele sich das nicht mehr länger gefallen zu lassen.
Aktivismus. Das vergangene Wochenende stand ganz unter dem Motto der „Demonstrationsfreiheit“. In mehreren deutschen Städten wurde gegen Polizeigewalt und Diskriminierung gegenüber Minderheiten, insbesondere der Schwarzen Diaspora demonstriert.
Femizide. Keiner weiteren Frau soll Leid zugefügt werden; keine weitere Frau soll vergewaltigt oder ermordet werden. Südamerikanische Frauen protestieren gegen Femizid.
Rechtsradikalismus. Zuletzt kam es vermehrt zu Demonstrationen und Kundgebungen Rechtsradikaler im Ruhrgebiet. Auch sind sie wiederholt durch Gewalt und Bedrohung aufgefallen.
Klimakrise. Für den 20. September wurde der dritte globale Klimastreik ausgerufen. Gemeinsam mit den Schüler*innen werden auch NGOs, Unternehmen und Gewerkschaften streiken.
Für den dritten globalen Klimastreik vernetzten sich die Aktivist*innen unter dem bundesweiten Hashtag #AlleFürsKlima mit verschiedenen politischen Akteur*innen der Stadt, wie zum Beispiel dem Radwende Bündnis Bochum, Greenpeace, ver.di, Treffpunkt Asyl, Seebrücke, Foodsharing, GLS Bank, Tierbefreier*innen Bochum und weiteren. Auch wenn sich die Beteiligten mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Problematiken auseinandersetzen, wird durch diese Pluralität verdeutlicht, dass die Klimaerwärmung der Erde mit vielen Entwicklungen verknüpft ist. Dabei spielt die derzeitige Mobilität im globalen Norden eine nicht geringere Rolle als die Lebensmittelversorgung, die er sich leistet. Die Konsequenzen dieser Erwärmung bedeuten wiederum nicht nur, dass der Meeresspiegel steigt, sondern auch, dass sich Menschen auf die Suche nach einem neuen Zuhause begeben werden müssen. Obwohl es keine leichte Aufgabe zu sein scheint, einen gemeinsamen Rahmen für eine soziale Bewegung zu schaffen, die politisch gegen eine so schwierig erfassbare und komplexe Bedrohung vorgehen will, scheint es den jungen Menschen gelungen zu sein. Auf ihrem Blog schreiben sie: „Neben dem Appell, den die globale Bewegung an den Klimagipfel in New York am 23. September richtet, hoffen wir auch, möglichst viele Menschen über das Großevent hinaus für Klimagerechtigkeitsmaßnahmen zu sensibilisieren und sie zu weiterem politischen und persönlichen Engagement zu ermutigen.“
Die Veranstalter*innen rechnen stark damit, die Teilnehmer*innenzahl von den vorherigen Streiks zu übertreffen. Am ersten globalen Klimastreik im März zogen etwa 2.500 Menschen über den Ring in der Innenstadt, um sowohl die Regierung in Berlin als auch den Stadtrat in Bochum daran zu erinnern, dass sich Deutschland mit dem Pariser Klimaabkommen dazu verpflichtet hat, verschiedene Prozesse in Gang zu setzen, um die globale Erwärmung deutlich unter 2 Grad Celsius zu halten.
Unter dem gesellschaftlichen Druck, den die Bewegung aufbaute, rief die Stadt Bochum den Klimanotstand aus und verkaufte vergangenen Mittwoch die letzten RWE Aktien, die noch in kommunaler Hand lagen. Für die Bewegung ist das sicher ein weiterer Etappensieg.
Doch das ist für die Aktivist*innen kein Grund zur Pause. Kurz vor dem dritten globalen Klimastreik sucht Fridays for Future Bochum nicht nur Gehör bei politischen Akteur*innen, sondern auch das Gespräch mit der Bochumer Zivilgesellschaft. Am Freitag, den 13. September, sind die Bochumer Bürgerinnen und Bürger ab 17 Uhr in die Christuskirche im Stadtzentrum eingeladen, um den Fridays for Future-Aktivist*innen Fragen zu stellen. Unter dem Titel „We are the future and we want change“ sieht die Ortsgruppe in dieser Veranstaltung, die teilweise einer Pressekonferenz ähnelt, die Möglichkeit, ihre Visionen, Ziele, Forderungen und Ängste ihren Mitmenschen nahe zu bringen. „Das Ziel ist es mit den Leuten in Bochum in den Dialog zu treten, um Vorurteile abzubauen, die uns immer wieder entgegen gebracht werden“ so die 15-jährige Shayan. Die vorangehende Veranstaltung bietet einen ruhigen Rahmen, um sich genauer mit der Bewegung und deren Forderungen auseinanderzusetzen, als es in dem Trubel bei der anstehenden Großdemonstration möglich wäre.
: Meike Vitzthum
INFO:BOX
Die jungen Menschen streiken in Bochum seit Januar jeden Freitag – Für den globalen Klimastreik sind bereits 315 Demonstrationen in Deutschland gemeldet.
Start in Bochum um 11:45 Uhr am Dr-Ruer-Platz
Special Guest: Jason Bartsch.
Studieren. Am vergangenen Donnerstag beschloss die schwarz-gelbe Landesregierung das neue Hochschulgesetz. Darin enthalten: Anwesenheitspflichten, Rüstungsforschung, Studienverlaufsvereinbarungen und mehr Möglichkeiten für Exmatrikulationen. Doch obwohl das Gesetz ab dem Wintersemester in Kraft tritt, geben sich viele Studierende nicht geschlagen.
Düsseldorf. Die Anhörung NRW-Hochschulgesetznovelle hat Gräben in der Hochschullandschaft zu den Gesetzesänderungen offenbart.
Protest. Viele Studierende sehen ihre persönlichen Freiheiten und ihre Selbstbestimmung durch das neue Hochschulgesetz in Gefahr. Zur Anhörung im Landtag formierte sich daher Widerstand.
Protest. Am 15. März kam es zur ersten globalen Auflage der „Fridays For Future“-Demonstrationen. In über 110 Ländern und mehr als 1.000 Städten weltweit demonstrierten Schüler*innen und Sympathisant*innen für eine gerechte Klimapolitik.