Studium. An den Berliner Universitäten spitzt sich die Lage im Kampf um einen neuen Tarifvertrag der studentischen Beschäftigten weiter zu.
In der vergangenen Woche rief das TV-Stud-Bündnis gemeinsam mit den Gewerkschaften GEW und ver.di zur Demonstration auf (:bsz 1159). Diesem Aufruf folgten am 17. Mai rund 1.000 Menschen und setzten so einen Höhepunkt im einwöchigen Streik. Ver.di-Verhandlungsführer Matthias Neis zog am Donnerstag eine positive Zwischenbilanz: „Die heutige Demonstration ist eine der größten von Hochschulbeschäftigten seit vielen Jahren. Das und die hohe Beteiligung an den ersten drei Streiktagen zeigt uns deutlich, dass die Beschäftigten voll hinter unserer Entscheidung stehen, den Arbeitskampf auszuweiten.“ Die Auswirkungen der Streiks seien an den Hochschulen Berlins deutlich zu spüren, meldet der GEW-Landesvorsitzende Tom Erdmann: „Tutorien fallen aus, Bibliotheken bleiben geschlossen oder müssen ihre Öffnungszeiten einschränken, Computer- und Servicezentren sind dicht.“
Weitere Verhandlungen
Nachdem die siebte Verhandlungsrunde im April scheiterte, entschieden sich die Studierenden für einen Streik. In die Verhandlungsrunde gingen sie bereits unter dem Motto „Letzte Chance, sonst Streik. (It’s as simple as that.)“ Am Dienstag, den 15. Mai entschied sich das Bündnis, die Streiks noch weiter fortzusetzen, um den Druck auf die Hochschulen zu erhöhen. Sollten diese als ArbeitgeberInnen in dieser Woche kein verbessertes Angebot vorlegen, würden die Streiks ausgeweitet werden. Erdmann hierzu: „In der nächsten Verhandlungsrunde am 24. Mai haben die Arbeitgeber die Chance dazu. Sonst wird der Betrieb bald ganz stillstehen. Die Zeit des Hinhaltens ist vorbei!“
Zum Ende der Streikwoche zeigte sich die Initiative TV-Stud zufrieden. Auf Facebook heißt es: „Wir haben dieses mal eine ganze Woche lang unsere Arbeit niedergelegt und den Hochschulen damit deutlich gezeigt, dass sie unseren Arbeitskampf nicht einfach aussitzen können. Wir lassen uns nicht mit halben Sachen abspeisen!“
:Justinian L. Mantoan