Medizin. Eine Studie der bvmd (Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e. V.) und den UAEM Europe (Universities Allied for Essential Medicines e. V.) kommt zum Schluss, dass Medizinstudierende unzureichend auf den Kontakt mit Vertreter*innen aus der Pharmaindustrie vorbereitet sind. Daher fordern sie nun ein erweitertes, fächerübergreifendes Lehrangebot zu Interessenskonflikten im Studium, die Offenlegung von Konflikten seitens Dozierenden sowie einen regulierten Rahmen zum Kontakt mit der Industrie für Studierende. In der Studie wurden 38 medizinische Fakultäten in Deutschland befragt, wie sie ihre Studierenden vor unangemessenen Einflüssen schützen. Es antworteten nur 16. Zwei davon gaben an, Rahmenbedingungen für die Kontakte zur Industrie zu schaffen. Keine der befragten Unis gab an, die Thematisierung von Interessenkonflikten in die Lehre einzubeziehen. Auch kritisieren sie, dass viele Dozierende Zuwendungen in ihren Lehrveranstaltungen nicht offenlegen. Dabei ist der Einfluss der Pharmaindustrie auf das Medizinstudium weit verbreitet. Über Geschenke, Lehrmittel oder die kostenlose Teilnahme an Veranstaltungen treten angehende Ärzt*innen bereits früh in Kontakt mit Unternehmen. Acht von zehn Studierenden gaben in früheren Studien an, derlei Zuwendungen erhalten zu haben. Untersuchungen zeigten, dass Marketing- und Sponsoringaktionen von Industrievertreter*innen Einfluss auf ärztliche Entscheidungen haben.
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