Mobilität. Bei einer Demonstration forderten die Teilnehmenden autofreie Innenstädte. Ihre Forderungen werden auch durch wissenschaftliche Studien unterstützt.
Mobilität. Bei einer Demonstration forderten die Teilnehmenden autofreie Innenstädte. Ihre Forderungen werden auch durch wissenschaftliche Studien unterstützt.
Glauben. Mit einem Senatsbeschluss führt die RUB als erste deutsche Uni eine Regelung zur Freistellung von allen Religionsangehörigen bei Klausuren ein.
Geschäfte. Wenn der Auftakt des Wintersemesters im Oktober keine Rückkehr des Handels bringt, muss die Unibuchhandlung Schaten im Januar schließen, gibt Buchhändler Joachim Schaten preis. Der Semesterstart ist traditionell die Zeit, in der Umsätze generiert werden, die die geringeren Verkaufszahlen in den Folgemonaten ausgleichen und so Miete und Löhne finanzieren. Doch mit dem Online-Semester finden nur wenige Studierende ihren Weg zum Unicenter, das durch seine Entfernung vom restlichen Teil der Stadt auf die Einkäufe der Studierenden angewiesen und stärker und länger als andere Einzelhandelsgebiete von der Corona-Pandemie betroffen ist. Erst jüngst gab die Ruhr-Uni bekannt, dass das Wintersemester einem Hybridmodell zwischen Online-Lehre und Präsenzveranstaltungen folgen wird. Eine vollständige Normalisierung für die Uni-Geschäfte lässt sich also nicht vermuten. Aufgrund der Struktur der Überbrückungshilfen von Bund und Ländern falle die Unibuchhandlung Schaten zudem durch das Raster von Rettungsgeldern. Ein ausführlicher Bericht über den Zustand des Einzelhandels an der Uni erscheint in der nächsten :bsz-Ausgabe. Wer allerdings jetzt schon helfen möchte, kann vor Ort im Unicenter Bücher kaufen, oder diese online auf schaten.buchhandlung.de bestellen. Durch die Buchpreisbindung haben diese dieselben Preise wie auf Amazon und sind versandkostenfrei.
:stem
Hochschulpolitik. Bei der vergangenen Sitzung des Studierendenparlaments wurden gleich mehrere Anträge beschlossen – unter anderem entsteht bald eine Kooperation zwischen dem AStA und der Stadtbücherei Bochum.
Mit The Waterfall II veröffentlichten die Psychedelic-Pop-Größen von My Morning Jacket nach fünf Jahren Stille jüngst den Nachfolger zu dem 2015 veröffentlichten Album The Waterfall. Das Album, dessen Songs zur selben Zeit wie das Vorgänger-Album enstanden, liefert erneut den Mix aus Psychedelic Rock, Pop, Southern Rock und Jazzelementen, der die Band kennzeichnet, doch leider auch wenig überraschende Klänge. 2020 scheint allerdings generell das Jahr der Rückkehr von Künstler:innen, die die Rock-Landschaft der 90er und 2000er prägten, zu sein. Erst vor kurzem gab auch die Band Bright Eyes mit der EP Mariana Trench und der Ankündigung eines neuen Albums ihre Rückkehr nach rund einem Jahrzehnt bekannt. Bereits die EP Mariana Trench fasziniert durch seine komplexen Klänge und einem Mix aus tanzbaren (Mariana Trench) klangkräftigen (One and Done) und vor innerer Zerissenheit strotzenden (Persona Non Grata) Songs. Vielleicht ist ein wenig Vertrautheit und die Rückkehr von Künstler:innen aus vorpandemischen Zeiten genau das, was wir in diesem Jahr brauchen.
:stem
Lockerungen. Nachdem die RUB vergangene Woche den Ablauf des kommenden Wintersemesters bekannt gegeben hat, folgten nun weitere Informationen zum Ablauf des Universitätsbetriebs bis zum Ende des Wintersemesters, also bis zum 31. März 2021. Die Regelungen zum Betrieb unter Covid-19 soll den derzeitigen reduzierten Betrieb bereits in rund zwei Wochen zum 1. August ablösen. Für Studis ist dabei wohl am relevantesten, dass sowohl die Universitätsbibliothek als auch die Bereichsbibliotheken ihr Angebot wieder erweitern werden und mehr Arbeitsplätze zur Verfügung stellen sollen. Auch sollen Laborpraktika und Praxisveranstaltungen mit bis zu 50 Teilnehmer:innen unter besonderen Regelungen wieder möglich sein. Klausuren sollen mit den für Prüfungen üblichen Abstandsregelungen sowie Rückverfolgbarkeitsregelungen ebenfalls wieder stattfinden. Beschäftigte sollen wieder zunehmend am Campus arbeiten und können wieder Dienstreisen im Inland tätigen sowie Exkursionen veranstalten. Weiterhin gibt die zentrale Verwaltung die Ausgestaltung der konkreten Maßnahmen an Fakultäten, Dezernate und die Geschäftsführungen ab. „Unser Ziel ist es, das soziale Leben im Arbeitskontext auf dem Campus wieder zu ermöglichen und mehr Normalität unter Corona-Bedingungen zu schaffen“, sagt Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt.
:stem
Wahlen. Die Kommunalwahlen im September bringen eine Neuerung. Doch was ist das Ruhrparlament eigentlich?
Kommentar. Was die steigenden Covid-Fallzahlen in den USA über die europäische Strategie sagen.
Auch in Deutschland sprechen sich Menschen zunehmend gegen diskriminierende und gesetzwidrige Ausübungen der Staatsgewalt aus.
Seit mehreren Wochen bestimmt eine Debatte über die Polizeibehörden des Landes den Diskurs. Angefeuert durch eine Kolumne in der „taz“ und die Erwägung des Bundesinnenministers Horst Seehofer, die Kolumnistin anzuzeigen, knüpft die Kritik an die globale Antirassismus-Bewegung an, die als Antwort auf die Tötung des US-Amerikaners George Floyd ausgelöst wurde. Unter dem Hashtag #Polizeiproblem sammelt sich derzeit Kritik an diskriminierenden Beamt:innen, strukturellen Problemen und Skandalen bei der deutschen Polizei. Der Hashtag und die darum geführten Debatten haben das Ziel, zu verdeutlichen, dass unverhältnismäßige Ausübungen des staatlichen Gewaltmonopols nicht nur in den USA ein Problem sind. Die Debatte um den Hashtag nahm vergangene Woche eine weitere Wendung, nachdem die Fridays for Future Gruppe aus Weimar einen Tweet postete. Darin hieß es: „Feuerwehr und Rettungsdienst retten Menschen. Die Polizei diskriminiert, mordet, prügelt, hehlt. Lasst uns aufhören die beiden in einem Atemzug als „Helfer“ zu titulieren. Stattdessen sollten wir Antifa und Migrantifa wertschätzen! Deutschland hat ein #Polizeiproblem.“ Als Antwort auf den Tweet vom 30. Juni gab die Polizei Thüringen am 2. Juli bekannt, den Anfangsverdacht einer Straftat zu überprüfen. Am folgenden Tag gab die Kriminalpolizei Weimar bekannt, dass eine Anzeige wegen Volksverhetzung gegen die Klima-Aktivist:innen eingereicht wurde.
Erst jüngst zeigten die Zwischenergebnisse der Betroffenenstudie „Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen“ (KviAPol) des Lehrstuhls für Kriminologie der Ruhr-Universität, dass Polizeigewalt nicht selten ist und bisher noch weitestgehend unbeleuchtet (:bsz 1224). In der Studie, die Aussagen von 3.300 Betroffenen auswertete, kamen die Forscher:innen zum Schluss, dass das Dunkelfeld der Fälle, die nicht zu einem Strafverfahren führten, bei etwa 86 Prozent lag. Von den Fällen, die zur Anzeige gebracht wurden, wurden rund 93 Prozent der Verfahren eingestellt, obwohl es in vielen Fällen Zeugenaussagen (74 Prozent), ärztliche Befunde (63 Prozent) oder Videomaterial
(48 Prozent) gab.
:Stefan Moll
Rechtsextremismus
Die Polizei, dein Freund und Helfer. Ein Spruch, dessen Popularität auf Heinrich Himmler in seiner Zeit als Chef der deutschen Polizei während des Nationalsozialismus zurückgeht. Das passt gut, wenn man sich die Fälle von Rechtsextremen in den Reihen der Polizei vor Augen hält. Ermittlungen um den Drohbrief gegen die Anwältin der NSU-Opfer führten zu der Entdeckung einer Chatgruppe von Frankfurter Polizisten, die rechtsextreme Inhalte austauschten. Die Daten der Anwältin waren zuvor auf einem Polizeicomputer abgerufen worden. Zudem wurden Anfang des Jahres sieben Schüler der Polizeihochschule Baden-Württemberg vom Dienst suspendiert, weil sie rechtsextremes Gedankengut in einer geschlossenen WhatsApp-Gruppe teilten. Bei den Inhalten soll es sich um nationalsozialistische, antisemitische und frauenfeindliche Äußerungen gehandelt haben. Ebenfalls in diesem Jahr wurden Rechtsextreme im Polizeipräsidium Hamm bekannt. Auch hier wurden in Chats rechtsextreme Äußerungen gemacht, zudem steht gegen mehrere Beamte der Verdacht auf Beteiligung an rechtsterroristischen und extremistischen Handlungen im Raum.
:Philipp Kubu
Geografie. Eine Visualisierung des Geografischen Instituts und des Wissenschaftsladens Bonn zeigt, wie Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahrzehnten zugepflastert wurde.