Bild: „Du bist nicht dein Job! Du bist nicht das Geld auf deinem Konto! Nicht das Auto, das du fährst! Nicht der Inhalt deiner Brieftasche!“ – Tyler Durden. , Kommentar: Bewerbungen in einer entfremdeten Gesellschaft Grafik: Wikimedia

Man müsse sich verkaufen, heißt es. Nicht auf dem Sklavenmarkt, sondern auf dem Arbeitsmarkt. Bei der Bewerbung und dem Vorstellungsgespräch findet der Verkauf statt; weite Teile des eigenen Lebenslaufs werden dafür oft schon lange im Voraus geplant. „Verkaufen“ meint hier leider nicht bloß, die eigenen arbeitsrelevanten Qualifikationen zielgerichtet zu entwickeln und authentisch zu vermitteln sowie Missverständnisse zu vermeiden. Reicht es doch häufig nicht, die für die jeweilige Arbeit benötigten Fähigkeiten zu besitzen und zuverlässig zu sein, eventuell noch sympathisch. Nein, der/die ArbeitnehmerIn soll in der spätkapitalistischen Gesellschaft möglichst in jeder Hinsicht so sein, wie es dem/der ArbeitgeberIn vorteilhaft erscheint. Wer sich auf dieses Selbst-Marketing einlässt, der verkauft nicht nur seine Arbeitskraft, sondern potenziell auch seine Persönlichkeit und läuft Gefahr, sein Selbst zu verlieren.

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Am 19. und 20. April fand in Frankfurt am Main das erste „Koordinierungstreffen Pro Prostitution“ statt. Mehr als 80 SexarbeiterInnen und Pro-Prostitutions-AktivistInnen befassten sich auf der Tagung kritisch mit den aktuellen politischen Debatten über die Prostitution.

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Bild: Samurai in Kampfstellung: Was ist Mythos, was ist Wahrheit bei diesen Kriegern?, Ein Blick auf zwei Klassiker der Samurai-Literatur Foto: Historical Picture Archive/Corbis / Felice Beato

Die Samurai, jene japanischen Krieger, deren Klasse erst 1871 offiziell abgeschafft wurde, umgibt bis heute ein Mythos. Meist romantisiert oder phantastisch überhöht, haben sie auch hierzulande ihren Platz in den Unterhaltungsmedien gefunden. Wer jedoch nicht nur wissen will, wie ein Katana (japanisches Schwert) aussieht, sondern an tiefer gehendem, wirklichem Wissen über die Denkweise, Kultur und das Leben der Samurai interessiert ist, der wird um die Lektüre von Sachbüchern zum Thema kaum herum kommen. Eine Möglichkeit bilden hierbei Klassiker, in denen Samurai ihre Welt und den Bushidō („Weg des Kriegers“) in Teilen selbst beschrieben haben. Eben jene Klassiker werden heutzutage gerne als zeitlose Strategieratgeber auch für zivile Belange vermarktet, insbesondere für ManagerInnen. Lohnt und bereichert ihre Lektüre wirklich?

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Bild: Gruselkabinett: Hörspiele für schaurig-schöne Abende., Ein Horrorklassiker als Hörgrusel Foto: Patrick Henkelmann

1927 in Massachusetts, Neuengland: ein gerade volljährig gewordener junger Mann will von der Hafenstadt Newburyport weiter in die (fiktive) Stadt Arkham reisen, wo er mehr über seine Familiengeschichte erfahren möchte. Da der Protagonist knapp bei Kasse ist, will er für seine Weiterreise am nächsten Morgen statt dem Dampfzug einen alten Bus nehmen, der jedoch über die verfallene, in den Nachbarstädten berüchtigte und von Fremden gemiedene (ebenfalls fiktive) Hafenstadt Innsmouth fährt. Über Innsmouth hört und recherchiert der unbenannte Protagonist, dass es in dieser Stadt nach dem wirtschaftlichen Niedergang in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts zu mysteriösen Ereignissen und einem rapiden Verfall gekommen sei. Die meisten EinwohnerInnen von Innsmouth sollen ein charakteristisches Aussehen mit ‚fischartigen‘ Zügen und Missbildungen haben, das sich mit dem Alter immer stärker ausprägt. Es heißt gar, die Bevölkerung von Innsmouth hätte einen Pakt mit dem Teufel geschlossen.

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Bild: Das Rotlichtviertel in Frankfurt am Main bei Nacht., Kommentar: Die Liberalisierung der Prostitution hat nicht geschadet Wikimedia / Arne Hückelheim (CC BY-SA 3.0 DE)

Das 2002 in Kraft getretene Prostitutionsgesetz (ProstG) hat die Prostitution in Deutschland liberalisiert und war ein richtiger – wenn auch zu kleiner und vor allem symbolischer – Schritt zur beruflichen Anerkennung der SexarbeiterInnen. KritikerInnen des Gesetzes – allen voran Alice Schwarzer – behaupten jedoch immer wieder, die mit dem ProstG verbundene Liberalisierung habe die Situation der Prostituierten nicht verbessert, sondern verschlechtert und das Gesetz habe nicht den Prostituierten, sondern nur den Bordellbetreibern, Zuhältern und Menschenhändlern genutzt. Durch das ProstG hätten Zwangsprostitution und Menschenhandel in Deutschland zugenommen. Solche Behauptungen werden von den Medien größtenteils unkritisch übernommen und oft reißerisch präsentiert. Die schwarz-gelbe Bundesregierung plant mit Verweis auf diese angeblichen negativen Folgen des ProstG noch in der laufenden Legislaturperiode eine Verschärfung desselben. Beweise oder auch nur tatsächliche Hinweise für eine solche negative Entwicklung infolge des ProstG gibt es jedoch nicht.

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Bild: Äußerliche Trostlosigkeit im Vergnügungsviertel: Die Straße Im Winkel in Bochum., Kommentar: Die wiederkehrende Debatte um die Verschärfung des Prostitutionsgesetzes Foto: Wikimedia Commons / Vulkanhorn (CC0 1.0)

Am 16. Januar diesen Jahres lief im Ersten zur besten Sendezeit der Spielfilm „Operation Zucker“. Dieser erzählt die fiktive Geschichte eines zehnjährigen Mädchens aus Rumänien, das in Deutschland in die Fänge von Kinderhändlern gerät und in einem nach außen als Single-Club getarnten „Kinderbordell“ in Berlin landet. Im Film kämpfen eine Polizistin und eine Staatsanwältin einen aussichtslosen Kampf gegen das Netzwerk der Menschenhändler und Pädosexuellen. In der Realität sind Fälle von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung bei Kindern, also bei Minderjährigen unter 14 Jahren, glücklicherweise sehr selten. So gab es nach einer Statistik des Bundes­kriminalamtes (BKA) in den letzten 18 Jahren im Schnitt pro Jahr fünf polizeilich ermittelte mutmaßliche Opfer in dieser Altersgruppe und 66 in der Altersgruppe der 14 bis 17-Jährigen – wobei die Zahl der gerichtlich bestätigten Opfer noch deutlich darunter liegen dürfte.

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Bild: Die Herbertstraße in Hamburg-St. Pauli: Das älteste Gewerbe der Welt sorgt mal wieder für Kontroversen., Kommentar: Aktuelle Diskussionen über die Prostitution Foto: flickr / florianscholz (CC-BY-NC-SA-2.0)

Hamburg, Freitagabend, 25.01.2013: Zehn Aktivistinnen der militant-feministischen Frauenorganisation Femen zogen mit Fackeln durch die Herbertstraße, eine traditionsreiche Bordellstraße in St. Pauli, nahe der Reeperbahn. Trotz Minusgraden demonstrierten die Frauen mit nacktem Oberkörper. Der für Femen charakteristische, barbusige Protest richtete sich in Hamburg zum wiederholten Male gegen die Prostitution und deren Legalität. Femen fordert die Ächtung und ein generelles Verbot der Prostitution sowie die Bestrafung der Freier. Die Femen-Aktivistinnen hielten Schilder hoch mit Parolen wie „Frau ist keine Ware“, „Sexindustrie ist Faschismus“ oder „10 Jahre legale Sklaverei“. Letzteres bezieht sich auf das 2002 inkraftgetretene Prostitutionsgesetz (ProstG), welches die rechtliche Stellung von Prostitution/Sexarbeit als Dienstleistung regelt.

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Bild: Proben für den Ernstfall: Thailändische Soldaten bei einem Manöver, Die andere Seite des Urlaubsparadieses Foto: SSGT Stan Parker, USAF, Wikimedia Commons

Thailand ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel, sondern spätestens seit 2004 auch der Schauplatz eines erbarmungslosen Bürgerkrieges, von dem die meisten TouristInnen nichts mitbekommen oder wissen. In den drei südlichsten Provinzen Thailands – Pattani, Narathiwat und Yala – leben überwiegend muslimische Malaien, während die im Großteil Thailands dominierenden buddhistischen Thais sich dort in der Minderheit befinden. Dort kam es im vergangenen Jahr zu zahlreichen Angriffen u.a. auf Lehrpersonal, die Attentäter kündigten den Fortgang der Gewalt an. Bereits seit Ende der sechziger Jahre gibt es in diesen Provinzen von Seiten der Malaien Bestrebungen nach Autonomie oder Abspaltung von Thailand. Die Forderungen entsprechender malaiischer Organisationen wie der PULO (Pattani United Liberation Organization) beinhalten auch die Einführung der Scharia, des islamischen Rechts, in der Region sowie zumindest ein Referendum über die Abspaltung der Provinzen zwecks Gründung eines islamischen Staates, in Anlehnung an das bis 1902 existierende Sultanat Pattani.

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Bild: Jish in Israel: In diesem Dorf befindet sich die einzige aramäische Schule im ganzen Land., Aramäischer Sprachunterricht in Israel Foto: Ariel Palmon, Wikimedia Commons (CC-BY 3.0)

Höchstens etwa eine halbe Million Menschen weltweit sprechen noch Aramäisch, also je nach Definition einen der zahlreichen Dialekte der aramäischen Sprache oder eine der aramäischen Sprachen. Das Aramäische zählt zu den ältesten noch gesprochenen Sprachen der Welt und war die Muttersprache von Jesus Christus. Die aramäische Sprache gehört wie die hebräische Sprache zum nordwestsemitischen Zweig der semitischen Sprachfamilie. Die SprecherInnen des Aramäischen sind überwiegend als Aramäer oder Assyrer bezeichnete ChristInnen und leben im Nahen Osten als Minderheiten in den Staaten Irak, Iran, Israel, Jordanien, Libanon, Syrien und der Türkei sowie zu einem großen Teil in der aramäischen Diaspora in Europa, Amerika und Australien. Das Aramäische ist eine bedrohte Sprache, bedingt durch die geographische Zerstreuung seiner wenigen SprecherInnen, die Zersplitterung in über ein Dutzend Dialekte und mehrere Alphabete sowie die schwierige Lage seiner zum allergrößten Teil nicht-muslimischen SprecherInnen in den meisten ihrer islamischen Heimatländer.

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Bild: Unterm Mikroskop sichtbar: Gonokokken können Tripper verursachen., STI-HIT-Studie beim Gesundheitsamt Bochum Foto: Wikimedia Commons / CDC/ Dr. Norman Jacobs

Noch bis zum 28. Februar 2013 besteht die Möglichkeit, sich bei der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit im Gesundheitsamt Bochum kostenfrei auf die zwei weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen – nämlich durch Chlamydien und Gonokokken (Gonorrhoe-Erreger) – testen zu lassen. Die Tests finden im Rahmen der vom Robert-Koch-Institut zusammen mit Gesundheitsämtern in NRW durchgeführten STI-HIT-Studie statt. „STI“ steht hierbei für „sexual transmitted infections“ (sexuell übertragbare Infektionen) und „HIT“ für die HIV-Testberatung. Die STI-HIT-Studie untersucht, bei wie vielen der Menschen, die zum HIV-Test kommen, andere sexuell übertragbare Infektionen als HIV vorliegen. Die Studienergebnisse sollen helfen, Maßnahmen zur Prävention, Feststellung und Behandlung solcher Infektionen  zu verbessern.

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